Tagebuchbloggen 01/23

Es ist der erste Tagebuchfünfte im neuen Jahr! Frau Brüllen fragt auch dieses Jahr einmal im Monat, was wir den ganzen Tag gemacht haben.

Mein Wecker klingelt um 6 Uhr. Ziemlich früh für Urlaub, aber wir haben einen Ausflug geplant. Ich habe für mich und die Kinder ein Zugticket nach München gebucht (Sparpreis, BC25 und Kinder unter 14 kostenlos). Um 7 Uhr müssen wir los. 6:30 Uhr wecke ich die Kinder und belege ein paar Brötchen. Ich habe mit den Kindern besprochen, dass jeder seinen Kram selbst im Rucksack trägt, weil ich nicht der Packesel sein möchte.

Um 7:25 Uhr steigen wir in die S-Bahn. Am Hauptbahnhof muss man wegen der Baustelle immer noch weit laufen. Die Unterführung wird von den Obdachlosen offensichtlich als Toilette verwendet. Nicht so lecker. Um 8:14 Uhr fährt unser Zug los. Weil noch Ferien sind ist nicht viel los.

Um halb elf sind wir in München und machen uns auf den Weg zum deutschen Museum. Wir staunen über die lange Schlange vor dem Eingang. Ich hatte im Voraus ein Online-Ticket gebucht und es hieß man könne dann direkt rein. Ist tatsächlich so. Wir laufen also an der 100 m langen Schlange vorbei, schließen unsere Sachen ein und gehen rein.

Ich war vor über 25 Jahren zuletzt im deutschen Museum und habe keine Erinnerung daran. Wir haben keine Plan gemacht und entscheiden spontan was wir sehen wollen. Wir starten bei der historischen Luftfahrt, sind lange bei der Optik und bei der Atomphysik. Als nächstes geht es zur Robotik, zum Wasserbau und zur Modelleisenbahn. Sohn1 hat irgendwann genug und setzt sich in der Luftfahrt hin und wartet auf uns. Die anderen beiden vergnügen sich eine Weile in der Kinderwelt und wollen dann noch zu den Musikinstrumenten, zu Codes und zur Sternwarte. Anschließend haben wir alle einen leeren Magen und einen vollen Kopf. Wir verlassen das Museum kurz vor 15 Uhr. Dreieinhalb Stunden waren wir drin. Es war relativ voll und beim Rausgehen sehen wir, dass es für den heutigen Tag keine Karten mehr gibt. Trotzdem verteilen sich die Leute ganz gut und man kann immer irgendwas selbst machen ohne zu warten.

Draußen ist es in München deutlich kälter als in Stuttgart. Die Kinder möchten Fast Food. Wir fahren ein Stück mit der S-Bahn und landen nach Sohn1s Wunsch bei KFC. Die Kinder essen Hühnchen, ich esse Krautsalat mit Pommes, da ich auswärts seit langem kein Fleisch esse.

Anschließend haben wir noch Zeit und laufen durch die Fußgängerzone. Das kennen die Dorfkinder ja nicht. Die kennen nur die modernen Einkaufszentren, die es auch bei uns in der Kleinstadt gibt. Erst sind wir eine Weile bei Saturn, weil Sohn3 seine Kopfhörer vergessen hat und er so nicht YouTube schauen kann im Zug. Sohn1 referiert über Gaming Notebooks, da unser knapp zwei Jahre altes Notebook (fürs Homeschooling beschafft) gerade schlapp macht. Anschließend schauen wir bei Deichmann nach Schuhen und zum Abschluss gehen wir noch in den Legoshop.

Um 18:47 Uhr fährt unser Zug zurück. Ich habe fast 20.000 Schritte auf der Uhr und wir sind alle ordentlich platt. Im Zug essen wir noch die restlichen Snacks, die wir dabei hatten. Um Viertel vor zehn sind wir zuhause. D. hat Käsespätzle gemacht, so dass wir doch noch was vernünftiges essen bevor es ins Bett geht.

Meine Beine sind sehr müde und außer auf dem Sofa liegen will ich nichts mehr machen. Ich schicke Sohn3 ins Bett. Die anderen beiden gehen irgendwann selbständig ins Bett. D. und ich schauen noch die letzte Folge Star Trek Discovery, bevor ich mich auch ins Bett verabschiede. Morgen habe ich außer rumgammeln eigentlich nichts geplant.

Jahresrückblick 2022

Noch so ein Coronajahr! Nachdem die Masken in den Schulen abgeschafft wurden, hatten wir im März, im Mai und im Juli Corona in da house. Meine Dienstreiseanzahl ist auf Vor-Corona-Niveau zurück, d.h. ich war viel unterwegs.

In den Pfingstferien waren wir ein paar Tage im Schwarzwald. Im Sommer waren wir zweieinhalb Wochen in Istrien und Dalmatien unterwegs und das war sehr schön, aber aus verschiedenen Gründen nicht so entspannend wie letztes Jahr. Seit Herbst geht Sohn2 auf die weiterführende Schule und ich bin zur Elternbeiratsvorsitzenden gewählt worden. Als hätte ich sonst nichts zu tun! Wir sind viel auf Sportplätzen rumgehangen, weil Sohn3 Fußball spielt. Mein Lesejahr gibt es hier.

Ganz grob auf einer Skala von 1 bis 10: Wie war Dein Jahr? Pandemie, Krieg, Klimakrise, Energiekrise. Denke, da ist Luft nach oben. Vielleicht ist es auch das neue Normal. 5.5

Zugenommen oder abgenommen? Immer noch keine Waage. Nachdem mich 2 x Corona aus allen Sportroutinen raus gerissen hat, denke ich, es ist etwas mehr Gewicht als letztes Jahr.

Haare länger oder kürzer? Kein Friseur dieses Jahr, also länger.

Kurzsichtiger oder weitsichtiger? Unverändert 100%.

Mehr Kohle oder weniger? Etwas mehr weil zum letzten Jahreswechsel eine Entgeltgruppe hoch gerutscht, aber man kann ja nur noch weniger davon kaufen.

Besseren Job oder schlechteren? Denselben.

Mehr ausgegeben oder weniger? Vermutlich mehr weil Inflation.

Dieses Jahr etwas gewonnen? Nein.

Mehr bewegt oder weniger? Weniger. Letztes Jahr bin ich 364 km gelaufen, dieses Jahr nur 115,5 km. Ich hab’s ja schon gesagt, Corona hat mir die Routinen verhagelt. Allerdings hatten dieses Jahr die Schwimmbäder wieder auf und bin ich 26,3 km geschwommen (2021: 18,1 km).

Anzahl der Erkrankungen dieses Jahr? Corona im März und im Juli. Der Rest der Familie lag im Dezember noch eine Woche komplett flach. Ich denke hier hat mich die Grippeimpfung gerettet.

Davon war für Dich die Schlimmste? Das erste mal Corona war schon scheiße. Ich war 14 Tage sehr krank und anschließend lange nicht so fit. Beim zweiten mal war’s nicht so schlimm, aber es bleibt halt immer noch die Ungewissheit, ob da noch was nachkommt.

Der hirnrissigste Plan? Zum Glühweintrinken mit Freunden mal eben nach Trier gurken. Aber es war toll!

Die gefährlichste Unternehmung? Ich glaube gefährlich war dieses Jahr nichts.

Die teuerste Anschaffung? Hier ist eine neue Kaffeemaschine eingezogen.

Das leckerste Essen? Ich finde ziemlich cool, dass man inzwischen relativ entspannt mit den Kindern Raclette essen kann.

Der ergreifendste Film? Nach 13 Jahren Avatar im Kino!

Die beste CD? Was ist eine CD?

Das schönste Konzert? Ich hatte vor auf ein Konzert zu gehen, aber dann hatte ich stattdessen Corona.

Die meiste Zeit verbracht mit? Gefühlt mit Arbeit

Die schönste Zeit verbracht mit? Rumlungern und lesen.

Zum ersten Mal getan? In Schweden gewesen.

Nach langer Zeit wieder getan? Auf Weihnachtsmärkten gewesen.

Dinge, auf die Du gut hättest verzichten mögen? Haha, auf zwei mal Corona.

Die wichtigste Sache, von der Du jemanden überzeugen wolltest? Die Gutachter mir zwei Millionen für ein Projekt zu geben. Hat nicht geklappt.

Das schönste Geschenk, das Du jemandem gemacht hast? Sohn3 endlich in den Europapark begleitet.

Das schönste Geschenk, das Dir jemand gemacht hat? Hatte dieses Jahr das erste mal seit ich Zuhause ausgezogen bin, einen individuell befüllten Adventskalender nur für mich.

Dein Wort des Jahres? ?

Dein Unwort des Jahres? „Jetzt wo Corona vorbei ist…“

2022 war mit 1 Wort…? Voll

Rückblicke 2021, 2020, 2019, 2018, 2017, 2016, 2015, 2014, 2012

Mein Lesejahr 2021

Ja, ihr lest richtig. Das ist der Rückblick auf mein Lesejahr 2021, also nicht auf das aktuelle Jahr. Aber bevor ich den Rückblick für dieses Jahr schreibe, wollte ich erst mal noch den vom letzten Jahr los werden.

Ich habe 2021 31 Bücher gelesen und damit mein Leseziel von 30 Büchern erreicht. In Seiten waren es 10.721. Ganz OK, aber das war schon manchmal mehr. Wie jedes Jahr habe ich die meisten Bücher, nämlich 19, mit je vier Sternen bewertet. Sechs Bücher haben es nur auf drei Sterne und eines sogar nur auf zwei Sterne geschafft (Im Zeichen der Acht von Benjamin Lebert). Das macht aber auch fünf Bücher, die ich mit 5 Sternen („it was awesome“) bewertet habe. Meine Präferenz in diesem Jahr lag auf Science Fiction und Young Adult Fiction.

Die fünf besten Bücher 2021 waren:

An absolutely remarkable thing von Hank Green

To all the boys I’ve loved before von Jenny Han (da gibt es auch eine sehr süße Netflixverfilmung).

The merciful crow und The faithless hawk von Margret Owen

Project Hail Mary von Andy Weir

Tagebuchbloggen 12/22

Ein Monat vorbei und Frau Brüllen fragt, was wir den Tag über gemacht haben.

Mein Tag beginnt um 6:20 mit dem Weckerklingeln auf dem Sofa. Ich bin heute Nacht aus dem Bett ausgezogen, als ich eingekeilt zwischen glühendem Mann und glühendem Sohn von beiden Seiten angeatmet wurde. Das war nicht so entspannend. Ich wecke also erst mal Sohn2. Er ist der einzige, der heute zur Schule geht. Die anderen sind krank. Ich habe Home Office und fange gleich an, nachdem Sohn2 um 7 das Haus verlassen hat. Um 8:15 muss ich schon mit den anderen Söhnen zur Kinderärztin los. Ich habe gestern online einen Termin für Sohn1 ausgemacht und Sohn3 geht jetzt halt mit. Wir müssen kurz warten, aber die Praxis ist gut organisiert. Einmal abhören, Ohren, Hals und ein Streptokokken-Abstrich für beide. Sohn1 hat Streptokokken, Sohn3 nicht. Zuhause wecke ich D., dass er auch zum Arzt kann wegen der Streptokokken. Er bekommt kein Antibiotikum.

Ich mache mir zum Mittag Reste von gestern warm. Die anderen haben nicht wirklich Hunger. Dann ruft die Schule an. Ich muss Sohn2 abholen. Er fühlt sich nicht so gut. Er sieht auch nicht so gut aus und legt sich erst mal hin. Und so geht der Nachmittag dann weiter. Ich arbeite, irgendwer pennt, irgendwer jammert, irgendwer friert oder schwitzt. Sohn1 hat irgendwann Hunger. Der hat auch schon zwei Tage nicht gegessen. Die anderen sind komplett appetitlos. Ich versuche Sohn3 zu seinen Hausaufgaben zu überreden, aber die Konzentration reicht nur für eine 3/4 Seite Mathe. Sohn2 fiebert inzwischen auch ziemlich. D. geht wieder ins Bett.

Ich gehe trotzdem um 18 Uhr los zum Sport. Es ist das letzte Mal vor Weihnachten und da wollte ich schon gern hin. Auf dem Rückweg hole ich was zu essen beim Dönerladen. Das hatte ich vorher bestellt. Sohn1 hat wieder Appetit, die anderen essen quasi nichts. Leider schlafen sie auch alle schlecht ein wegen diverser Beschwerden.

Nach dem Essen muss ich dann noch mal los und Nikolaussüßigkeiten besorgen. Normalerweise macht sowas D., aber der ist ja außer Gefecht. Ich beantrage mal für morgen noch Mal Home Office und bestelle die Mittagessen der Söhne ab. Dann versuche ich noch etwas Arbeit nachzuholen, die wegen des Arzttermins liegen geblieben ist und mache einen Plätzchenteig mit den drei Eigelb, die seit Sonntag im Kühlschrank warten. Am Ende müssen nur noch die Schuhe gefüllt werden und dann darf ich auch ins Bett.

Tagebuchbloggen 11/22

Wie jeden 5. fragt Frau Brüllen was wir gemacht haben. Hier mein Tag:

Ich stehe gegen halb zehn auf. Heute steht erst mal nichts großes auf dem Programm. Ich muss noch eine Präsentation fertig machen und das Protokoll der Gesamtelternbeiratssitzung frei geben. Ich räume erst Mal die Spülmaschine aus und kümmere mich um die erste Ladung Wäsche. Dann dusche ich und bereite das Frühstück vor. Die Kinder kommen zum Essen, D. bleibt noch etwas liegen. Ich mache mir Kaffee und die nächste Wäsche. Dann setze ich mich an den Computer und gehe dir Mails durch. Ich hatte die Woche Urlaub und nur rudimentär am Handy durchgescrollt. Aktuell ist die Personalsituation wegen krankheitsbedingter Ausfälle eine bisschen am Limit und dann meldet sich der nächste krank. Nun müssen wir Ausrndienste umverteilen. Freue mich schon auf Montag. Nicht.

Als nächstes nehme ich mir das Protokoll vor. Da muss ich noch ein paar Dinge ändern, dann ist es fertig. D. ist inzwischen auch aufgestanden. Sohn3 wollte sich mit einem Freund treffen, der aber leider keine Zeit hat. Deshalb fragt er mich, ob wir uns Porsche-Museum können. Warum eigentlich nicht?! Die andern beiden sind verabredet, so sind es nur Sohn3 und ich. Eine halbe Stunde ist es von uns mit dem Auto dorthin.

Das Museum ist für jemanden wie mich, ohne jegliche Emotionen im Bezug auf Autos, einigermaßen langweilig. Rote Autos, silberne Autos, blaue Autos, jaja, sehr schön. Sohn3 kann die unterschiedlichen Modelle alle unterscheiden. Naja, immerhin einer ist zufrieden. Am besten findet er, dass man sich in ein paar Autos reinsetzen darf. Ich bin nicht so unglücklich, als wir wieder nach Hause fahren.

Sohn2 ist mit seinem Freund rüber gekommen und sie spielen Ultimate Chicken Horse. Sohn3 darf mitspielen. Wir verteilen eine Runde Käsekuchen (hatte D. gestern gebacken) und dann verziehen sich alle drei wieder rüber zum Freund. Wir genießen die Stille ohne Kinder im Haus! Ich versuche ein bisschen in dem Buch zu lesen, was wir gerade im Buchclub lesen. Ich finde es nicht wirklich gut und bei jeder Stelle, wo ich zu sehr Augenrollen muss, höre ich erst mal auf und lese ein andermal weiter.

Um 18 Uhr holen wir Sohn3 beim Freund ab. Er ist empört und will noch bleiben, aber nächste Woche startet die Hallensaison und die Hallenschuhe vom letzten Jahr passen nicht mehr. Wir fahren zum Einkaufszentrum und finden schnell Schuhe beim Decathlon. Anschließend fahren wir zum Biosupermarkt und Rewe und kaufen ein, was noch fehlt. Zuhause machf D. Essen.

Ich hole die letzte Wäsche für heute aus der Maschine und programmiere noch eine für morgen früh. Es ist wirklich kaum zu fassen, wieviel Wäsche die Kinder jede Woche machen. Und leider ist das alles nicht mehr klein und trocknergeeignet und leider hat ja auch die Hoodiesaison angefangen und die dicken, großen Pullis brauchen dann auch eine Weile zum Trocknen. Ich stehe oft freitags da und habe 10 Maschinen Wäsche zu waschen. Bei einer durchschnittlichen Laufzeit von 3 h pro Waschgang sind das 30 h, in denen die Waschmaschine läuft und irgendwie muss da dann noch das Wochenende drumrum geplant werden. Mann muss ja schließlich alle drei Stunden aus- und einladen. Dieses Wochenende ist es nicht ganz so schlimm, weil ich ja die Woche schon Urlaub hatte und jeden Tag waschen konnte.

Wir essen spät. 2/3 Kindern verschwinden anschließend im Bett, der dritte will Mal wieder eine Diskussion über Spiele ab 18 anfangen. Naja, bin jetzt halt wieder die böse Mama.

Tagebuchbloggen 08/22

Waah, schon wieder der 5. und Frau Brüllen fragt, was wir den ganzen Tag gemacht machen.

Der Wecker klingelt um halb sieben, aber ich stehe erst um zehn vor sieben auf. Als erstes muss ich duschen und Brotdosen für Sohn3 und mich packen. Sohn3 geht in die Ferienbetreuung, ich fahre ins Büro. Ich habe diese Woche bisher nur zwei Tage gearbeitet, weil ich mir leider zum zweiten Mal dieses Jahr Corona eingefangen hatte. Zum Glück ist die Pandemie vorbei. Haha!

Es wird ein bisschen knapp. Sohn3 braucht Wechselklamotten, Wasserpistole, muss sich eincremen und ich muss ja auch fertig sein. Um kurz nach 8 Uhr liefere ich Sohn3 am Sportplatz ab, wo heute die Betreuung stattfindet. Die Straßen sind frei. Freitag und Ferien!

Im Büro bin ich heute fast alleine. Ich habe noch ein paar Dinge für heute auf der Liste. Leider ist meine Konzentration noch etwas eingeschränkt und es ist sehr warm. Ich schaffe trotzdem was ich machen wollte. Zwischendurch esse ich mein Vesper. Am Ende putze ich noch die Kaffeemaschine und verquatsche mich mit einem Kollege aus der Nachbarabteilung. Am Ende bin ich genauso spät zuhause wie sonst auch.

Zuhause erst mal noch ein Kaffee. Ich versuche noch ein Eis dazu zu essen, aber es ist mir zu süß. Sohn3 ist noch bei einem Freund im Pool. Sohn2 erzählt mir von seinen Plänen mit seiner Animal Crossing Insel. Ich setze mich mit meinem Buch auf Sofa. Sohn3 kommt heim und will eine Runde Mensch Ärger dich nicht mit Papa spielen. Das mit dem nicht ärgern klappt nicht so gut und ich gehe lieber nach oben und lese dort mein Buch zuende. Sind die letzten 50 von den 1300 Seiten. Bin etwas wehmütig, dass es jetzt vorbei ist, aber dennoch nicht bereit, gleich den Folgeband anzufangen. (Die Bücher sind leider so mitreißend, dass sich das auf den Alltag auswirkt.) Stattdessen lese ich ein bisschen in der Heartstopper Graphic Novel rum. Da habe ich neulich auf einer Zugfahrt die Serie durchgebingt und bin erstaunt, dass das echt fast eine 1:1 Umsetzung der Bücher war.

Inzwischen hat D. Abendessen gemacht. Wir essen und schicken dann langsam die Kinder ins Bett. Es ist schon 22 Uhr, aber es sind ja Ferien und Wochenende. Als die Kinder im Bett sind, (Sohn1 können wir oben noch hören.) fangen wir an „Sandman“ auf Netflix zu schauen. Ich bin etwas aufgeregt, weil ich seit Wochen die Vorfreude der Fans und von Neil Gaiman verfolge und nur wegen der Vorfreude jetzt selbst vorfreudig bin. Wir schaffen drei Folgen und was soll ich sagen: ich liebe es! Die Vorfreude war also auf jeden Fall berechtigt. Zu spät im Bett.

Tagebuchbloggen 07/22

Die Zeit vergeht gerade zu schnell. Schon wieder ist ein Monat rum, das halbe Jahr ist schon vorbei! Wie jeden 5. fragt Frau Brüllen, was wir den ganzen Tag gemacht haben.

Mein Wecker klingelt um 6:10, aber ich stehe erst um 6:30 auf. Sohn1 hat zur zweiten, weil im Moment so viele Lehrkräfte fehlen. Sohn2 muss heute ein Plakat mit in die Schule nehmen, deshalb habe ich angeboten ihn zu fahren, damit es nicht auf dem Weg kaputt geht.

Sohn3 kommt runter und schnieft vor sich hin. Der ist seit gestern erkältet. Test negativ. (Kommt mir auch nicht vor, wie Corona, sondern wie eine normale Erkältung.) Ich finde er ist auch ein bisschen warm und entscheide ihn zuhause zu lassen. Ich mache ihm aber trotzdem eine Brotdose. Um kurz vor acht fahren ich mit Sohn2 los und lasse ihn an der Schule raus. Sohn1 sehe ich auf dem Weg zur Arbeit noch an der Bushaltestelle stehen.

Im Büro habe ich viel zu tun. Ich telefoniere mit einer Fachkollegin, bespreche mit Chefs und Kollegen die aktuellen Bewerbungen, fülle Formulare für die Verwaltung aus. Der andere Chef hat auch noch Fragen und alles dauert länger als gedacht. Dann noch mehr Telefonate, die noch mehr Arbeit bringen. In einem Projekt gibt es Änderungen und ich muss Gelder verschieben, ein anderes Projekt braucht eine Person, die es bearbeiten und das möchte ich nicht sein. Dafür gibt es noch keine Lösung. Ein paar andere Dinge kann ich erfolgreich delegieren oder nachfragen.

Zwischendurch esse ich was. Heute denke ich am Nachmittag auch an die Melone, die ich gestern schon mitgenommen und im Kühlschrank vergessen hatte.

Um 17:45 muss ich aufhören mit Arbeiten. Ich bin für eine Netzwerkveranstaltung der Graduiertenförderung der Uni angemeldet. Um kurz vor sechs schreibt mir Sohn2 eine Nachricht, dass er die Ersatzminen für seinen Zirkel nicht findet und morgen eine Klassenarbeit schreibt. Sohn1 kann ihm seinen angeblich nicht leihen, weil er den selbst braucht. (Erst später fällt mir ein, dass der morgen einen Ausflug hat und da ganz sicher keinen Zirkel braucht.) Puh. Der Schreibwarenladen schließt leider in 4 Minuten und ich ärgere mich, dass er das nicht früher gesagt hat. Also kläre ich mit D., wer noch wo hin fahren kann, um Minen zu besorgen. D. bekommt zum Glück welche beim Spielzeugladen im Nachbarort, der bis 18:30 geöffnet hat.

Dann geht meine Veranstaltung los. Es gibt zwei Impulsvorträge und eine Führung und dann Fingerfood und Networking. Ich unterhalte mich gut mit zwei Forschenden von anderen Fakultäten. Das ist sehr interessant, weil die so ganz andere Sachen machen als ich. Gegen 20:45 verabschiede ich mich. Ich bin müde und möchte die Kinder noch sehen. Um halb zehn kann ich sie dann noch ins Bett begleiten.

Ich esse noch ein Eis, nachdem die Kinder im Bett sind. Es ist nämlich schwierig zu networken, wenn man den Mund voll hat, weswegen ich nur wenig gegessen habe. Dann schauen wir noch eine Folge Stranger Things und gehen zu spät ins Bett.

Tagebuchbloggen 06/22

Juni also schon und Frau Brüllen veranstaltet traditionell das Tagebuchbloggen.

Wochenende und außerdem Ferien und morgen Feiertag! Also eigentlich perfekt zum Rumgammeln.

Ich schlafe erst mal aus bis um halb elf. Die Kinder sind schon wach und beschäftigen sich. Ich mache Frühstück. Nach dem Frühstück verziehen sich die Kinder wieder. Ich glaube es ist neue Fortnite-Season oder so. Ich gehe irgendwann duschen. Sohn3 zieht kurz durchs Dorf, aber seine Freunde haben heute alle Familie.

Sohn1 bringt mir den Computer runter, weil ich ich ihm beim Kündigen eines Abos unterstützen soll. Ich behalte den Computer und wenn ich den schon mal hab, kann ich ja gleich noch die Steuer machen. Geht erstaunlich schnell. Wer weiß was ich ich jetzt alles vergessen habe, aber hey, Steuererklärung fertig. Dann muss ich jetzt auch nicht mehr bei jeder Elster, die ich sehe, ein schlechtes Gewissen haben.

Das Wetter ist unbeständig. Es regnet und gewittert immer wieder kurz. Gegen 18 Uhr packen wir dennoch die Tasche und fahren noch kurz ins Freibad. Lufttemperatur 21°C, Wasser 24°C. Nicht ganz meine Vorstellung von Sommer, aber was soll man machen. Dafür ist das Freibad quasi leer.

Um 20:30 ist Ende im Freibad und wir fahren heim. Zum Abendessen gibt es Fladenbrotpizza und Reste. Sohn3 schläft anschließend auf dem Sofa ein. Wir Erwachsenen schauen noch die letzte verfügbare Folge Stranger Things und trinken dazu einen Freudentaumel (Cocktail-Entdeckung von meiner letzten Dienstreise nach Kassel. Google meinte dazu: „Du warst im Mai in drei Bars. Das ist mehr als in den letzten sechs Monaten.“ Tatsächlich Google, krasser Scheiß. Wahrscheinlich sogar mehr als in den letzten 24 Monaten.)

Tagebuchbloggen 05/22

Nachdem der letzte Tagebuch-Fünfte wegen einer Dienstreise hier ausgefallen ist, bin ich diesmal wieder dabei, wenn Frau Brüllen fragt, was wir den ganzen Tag gemacht haben.

Mein Wecker klingelt wie jeden Werktag um 6:20 Uhr. Um 6:30 stehe ich auf, wecke Sohn1 und gehe runter. Aufbackbrötchen in den Ofen und dann unter die Dusche. Wenn ich fertig bin, sind es die Brötchen auch. Dann die anderen Söhne wecken und Sohn1s Brotdose schnell fertig machen. Er muss um 7 Uhr los zum Bus. Ich gehe noch Mal hoch und schaue, ob die anderen aufgestanden sind. Sohn3 war die letzten zwei Tage krank Zuhause, soll aber heute wieder gehen. Ich mache die Brotdosen für beide. Sohn2 frühstückt. Dann Haare kämmen, Nasenspray und Augentropfen gegen die Pollen und er geht los. Sohn3 jammert und nölt, dass er nicht will. Ich biete ihm an ihn zu fahren, damit er den extraschweren Schulranzen nicht tragen muss. Um kurz vor acht fahren wir zusammen los.

Nach dem Abliefern an der Schule stehe ich auf dem Weg zur Arbeit in Stau. Ich bin um halb neun im Büro und trinke erstmal einen Kaffee beim Mails lesen. Um 9 kommt ein Mitarbeiter eines anderen Instituts mit einer Prüfaufgabe und wir machen kurz zwei Röntgenaufnahmen. Funktioniert ganz gut. Wieder jemand glücklich gemacht.

Um zehn gleich der nächste Termin. Ein Kandidat für eine Studienarbeit. Wir erklären ihm, was wir gerne wollen und er hat Interesse. Morgen will er Bescheid geben. Anschließend sitze ich endlich am Schreibtisch. Ich muss für einen Abschlussbericht noch etwa 1 Jahr Messdaten aus einem Dauerversuch auswerten. Das dauert alles, weil die verschiedenen Filter- und Umwandlungsschritte lange rechnen. Gleichzeitig mache ich ein bisschen Zuarbeit für einen Kollegen, verschiebe Termine und bereite eine Übung für nächste Woche vor.

Zwischendurch esse ich mein mitgebrachtes Vesper und trinke Tee. Die Datenauswertung läuft bis Abends durch. Nebenher mache ich noch ein Paper-Review soweit fertig, dass ich morgen meine Kommentare dazu hochladen kann.

Um 17:30 lasse ich den Rechner Updates laden und runterfahren. Dann schreibe ich meine ToDo-Liste neu und fahre nach Hause. Wieder Stau. Blöde Baustelle. Bin ich froh, wenn die blöde Pandemie soweit vorbei ist, dass man wieder S-Bahn fahren kann.

Zuhause kommt gerade Sohn3 vom Training. Er streitet mit D., ich bin genervt. Wir trinken noch einen Kaffee, dann Spülmaschine und dann gehe ich noch eine Runde laufen. Sohn3 hat die Hausaufgaben fertig, Sohn2 hat keine auf.

D. macht das Abendessen und ich spüle ein paar Sachen ab. Vorm Schlafengehen will Sohn2 noch was vorgelesen habe. Larry Lauch. Er findet es witzig. Mir ist das ein bisschen zuviel Pipi-Kaka-Humor. Dann schlafen die Kinder alle und wir schauen Fußball.

Aschermittwoch

Heute hatte ich frei, musste aber trotzdem relativ früh aufstehen, weil zwei von drei Söhnen schon im neun einen Termin bei der Kieferorthopädin hatten zum Abdrücke machen. Die haben auch gemeckert über die frühe Uhrzeit in den Ferien.

Und als wir so durch den morgen fuhren, musste ich dran denken, wie das war, früher nach den fünf Tagen Fasnacht am Aschermittwoch wieder in die Schule zu gehen. Wie manche gar nicht geschlafen hatten, wie manche noch eine Fahne hatten und wie einige Lehrkräfte empört waren, dass niemand* die Lektüre „über die Ferien“ gelesen oder die Vokabeln wiederholt hatte.

Ich dachte drüber nach, wie Fasnacht war. Wie jeder Tag verplant war, wie wir schon Wochen vorher stundenlang für Karten für den Hexenball angestanden haben, wie wir über Kostüme nachdachten. In den fünf Tagen Fasnacht schien alles möglich. Die übliche Grüppchenbildung, die Grenzen, die zwischen den Schulen liefen, waren kurz aufgelöst. Menschen, die im Häs plötzlich viel interessanter wirkten und andere, die sich plötzlich daneben benahmen. Und am Ende küssten sich Menschen, die sich sonst nie gegrüßt hätten.

Fasnacht roch nach Alkohol, nach Rauchbomben. Fasnacht war kalte Füße und Stroh in den Haaren, verschmierte Schminke. Fasnacht war auch schwitzen in der Bar, schlechte Musik und Wodka Lemon.

Noch früher war Fasnacht vor allem der besondere Geschmack der billigen Bonbons. Donnerstag, Sonntag, Montag, Dienstag beim Umzug frieren, Süßkram sammeln, Berliner essen. Verkleidet durch die Straßen ziehen. Kinderball und Luftschlangen im Kinderzimmer.

Und dann bin ich weggezogen, wohin, wo sie Fasnacht nicht können. Nicht verstehen, dass man nicht Donnerstag bis Montag alles ignorieren kann, um am Dienstag die Innenstadt für einen Umzug zu sperren. Auch jetzt, wo wir am Rande der Fasnacht leben, ringe ich mit mir, weil Umzüge bereits Wochen vor Fasnacht stattfinden und die alles nur so halb richtig machen. Es wirkt alles so gezwungen und fühlt sich falsch an. Für mich zumindest.

Aschermittwoch also heute. Fasnacht ist was, was ich meinen Kindern nicht weiter geben kann. Ich hoffe sie finden ihr eigenen Ding.

*doch klar, manche schon. Die, die nicht mitmachen wollten bei Fasnacht.