In alter Frische

Hier gab es eine krankheitsbedingte Pause. Seit Anfang des Jahres war der Kleine erkältet. Husten, Schnupfen, Ohrenweh und (hohes) Fieber. Er hat kaum was gegessen. Als er dann am Feiertag auch noch angefangen hat ganz fürchterlich zu kotzen (nicht mal Wasser wollte drin bleiben), hat uns unsere Kinderärztin in die Kinderklinik geschickt. Ich sag Euch, das ist wirklich kein Vergnügen. Wir kamen also Freitag mittags in der Kinderklinik an. Unsere Kinderärztin hatte uns schon angemeldet, was aber völlig egal ist, wie wir später erfuhren. Wir durften erstmal warten, dass ein Arzt unseren Kleinen anschaut. Ich selbst hing auch ziemlich in den Seilen, mit den gleichen Symptomen. Nachdem der Arzt ihn dann angeschaut hatte, durften wir wieder an der Anmeldung Platz nehmen. Für eine weitere Stunde. Neben uns wartete eine Mutter mit einem Säugling ebenfalls über anderthalb Stunden, obwohl ihr Arzt sie angemeldet hatte. Ich hing auf dem einen Stuhl, mein Kreislauf total am Ende. D. und der Kleine hingen auf dem Stuhl daneben. Der Kreislauf des Kleinen ebenfalls am Ende. Irgendwann wurden wir von der Station abgeholt. Der Kleine hatte inzwischen über 40° Fieber, ich vermutlich auch nicht viel weniger. Er bekam einen Zugang und wir durften in unser Zimmer. Da waren schon zwei andere Kinder mit Müttern. Eigentlich sind die Zimmer für die Belegung mit sechs Personen eindeutig zu klein. Dabei hatten sie das Elternbett der einen Mutter vergessen, so dass sie bei ihrem Sohn mit im Bett geschlafen hat. Die erste Nacht war dann auch so schrecklich, dass ich am liebsten nach Hause gegangen wäre. Um 19 Uhr waren die Kinder im Bett und das Licht aus. Mich hat’s nicht gestört, da ich ohnehin total neben der Kappe war. Irgendwann kam dann eine Schwester, um beim Kleinen Fieber  zu messen. Und das hat sie nicht so richtig hingekriegt. Fünfmal hat sie das Ohrthermometer angesetzt, bis es geklappt hat und der Kleine wach war. Der hat natürlich wie am Spieß geschrien. Er wird nicht so gerne aus dem Schlaf gerissen. Die Schwester hat sich wortlos aus dem Staub gemacht und ich hab versucht mein Kind zu beruhigen. Mit wenig Erfolg. Er kann sich nämlich manchmal nur selbst beruhigen. Tat mir für die anderen fünf Personen im Zimmer echt leid, aber ich hab ihn ja schließlich nicht aufgeweckt. Während mein Kleiner noch schrie, ging der Alarm an der Infusion eines anderen Kindes los. Die Mutter klingelte nach der Schwester, aber es kam einfach niemand. Nach ein paar Minuten kam eine unfreundliche Ansage aus der Sprechanlage, was denn wäre und dass schon jemand kommen würde. Aber es kam keiner. Die Mutter suchte auf dem Gang nach einer Schwester, aber bekam dort auch nur unfreundliche Bemerkungen zu hören. Wir lagen da also zu sechst in einem Zimmer mit einem piepsenden Alarm und einen schreienden Kleinkind und es passierte einfach minutenlang nichts. Was wäre denn, wenn es wirklich ein Notfall gewesen wäre? Und dazu kamen dann viele andere Kleinigkeiten. Zum Beispiel, dass man zwar im Infektionszimmer liegt, einen aber niemand auf die Hygieneregeln hinweist (Toiletten und Hände desinfizieren), dass zwar jeden Tag der Boden gewischt wird, der Esstisch aber nur ein einziges Mal abgeputzt wurde, dass ich mehrmals nach einen frischen Laken gefragt (der Kleine war in meinem Bett übergelaufen) und keins bekommen habe und mir am letzten Tag eine andere Mutter erklärte, dass im Schrank welche sind, dass es zwar Windeln gibt, aber niemand die Größen 4 und 4 + (was die gängigsten Kleinkindgrößen sind) auffüllt, dass man aus dem Infektionszimmer zwar nicht rausdarf, aber seine Essenstabletts selbst wegtragen soll (was mit einem Kleinkind auch nicht so einfach ist), dass die Schwestern fürs Essen bringen zuständig sind, obwohl es in anderen Kliniken des gleichen Verbunds extra Personal dafür gibt, dass man auf Station isoliert wird, an der Anmeldung aber stundenlang mit anderen Patienten sitzen muss (vielleicht liegt es auch daran, dass es zu Beginn unseres Aufenthalts ein Infektionszimmer gab und am Ende fünf). Einiges lässt sich dadurch erklären, dass die Klinik komplett überbelegt war. Sogar das Stillzimmer und einer der Aufenthaltsräume waren bereits belegt. Aber so richtig zum Wohlfühlen war das da nicht, obwohl die Schwestern fast alle lieb und nett und hilfsbereit waren. Und so richtig zum Ausruhen ist es da auch nicht. In der ersten Nacht waren es drei Kinder mit Infusionen, die irgendwann leer waren und eine andere Mutter mit Durchfall, die alle halbe Stunde aufs Klo gedackelt ist. In der zweiten Nacht waren es nur noch zwei Kinder. Die dritte Nacht war vorerst die ruhigste, da wir uns das Zimmer nur mit einem Teenagermädel teilten. Allerdings kam um fünf Uhr noch ein Kleinkind mit Mutter, Tante und Oma. Mutter, Tante und Oma haben sich dann erstmal auf das Elternbett gesetzt und sich ausgiebig flüsternd unterhalten. Das Flüstern alleine wäre ja noch gegangen, aber das Kleinkind kam natürlich nicht zur Ruhe und hat nicht geflüstert. So lange, bis die Schwester diejenigen Personen, die nicht da bleiben wollten, freundlich nach draußen gebeten hat. Am Nachmittag hatten sie Erbarmen und haben das Teenagermädel in ein anderes Zimmer geschoben. (Obwohl ich nicht sicher bin, ob sie ihr etwas Ruhe gönnen wollten, oder ob sie festgestellt haben, dass sie einen Virus hat, mit dem sie völlig isoliert liegen muss.) Die zwei kleinen Jungs waren nämlich nicht so richtig ruhig. Die letzte Nacht hat mein Kleiner ruhig durchgeschlafen, während der andere Zwerg mehrmals nach seiner Mutter gerufen hat. Die musste ihn dann immer rausnehmen und beruhigen. Da war ich doch froh, dass wir das nächtliche aus dem Bett heben zum Trösten schon lange eingestellt haben. Es hat schon Vorteile, wenn der Kleine alleine und ohne größeres Theater in seinem Bett einschläft. Das war dann also unsere erste Kinderklinikerfahrung. So richtig toll war’s nicht und so bald muss ich das bitte nicht nochmal haben. Außerdem hat der Kleine gleich den nächsten Magen-Darm-Virus mit nach Hause gebracht. Wir hatten wieder ein paar Abende ein vollgekotztes Kinderbett und am Freitag hat’s uns auch noch erwischt. Zwischen Kinderkotze aufputzen und auf dem Sofa liegen und leiden, hatte ich keine Zeit zum Bloggen. Achso, und natürlich deshalb, weil wir angefangen haben Lost zu schauen 😉

Muttis

Manchmal gehen sie mir auf den Geist, diese bloggenden Muttis. Klar bin ich auch eine davon, aber ich hoffe ich bin nicht so wie die, die nerven. Es sind die, die mich auch im wirklichen Leben nerven würden. Die, die ihren Kindern nur pädagogisch wertvolles Holzspielzeug kaufen, die Bio einkaufen und essen, die selber backen, häkeln, nähen. Ich hab nichts gegen das Selbermachen und auch nichts gegen pädagogisch wertvolles Spielzeug. Aber manchmal fehlt mir die Toleranz. Man liest bei vielen heraus, dass sie denken, ihr Weg wäre der beste oder sogar der einzig richtige. Und da wird dann mit zweierlei  Maß gemessen. Da werden Verhaltensweisen kritisiert und zwei Beiträge weiter Dinge beschrieben, die meiner Meinung nach genauso kritikwürdig wären. Es wird einem ein schlechtes Gewissen vermittelt, weil man kein Bio oder nur Discounter-Bio kauft, weil man seine Kinder mit Playmobil, statt mit Ostheimer Holztieren spielen lässt, weil die Kinder auch mal Schokolade kriegen und nicht nur staubige Amaranthriegel. Wo ist hier der Blick über den Tellerrand? Andere Familien setzen andere Prioritäten und es gibt viele Wege, die richtig sind. Manchmal bin ich versucht zu kommentieren, wenn ich mich mal wieder ärgere. Und dann lasse ich es doch. Kritik ist doch in den wenigsten Blogs wirklich erwünscht, wird schnell als persönlicher Angriff gewertet. Und schneller als man schauen kann, sind die Blogs dann passwortgeschützt und nur noch diejenigen mit der richtigen Meinung dürfen rein. Eigentlich ist es schade. Sollte das hier im web 2.o nicht ein Dialog sein? In manchen Fällen ist es doch nur ein Zurschaustellen des eigenen vermeintlich so perfekten Lebens. Was daran ärgert ist die Gewissheit, dass diese Leben genauso wenig perfekt sind, wie alle anderen. Es wird nur geschrieben, was ins Bild passt. Nur selten schaut hier etwas Menschlichkeit durch. Ich kann verstehen, wenn jemand nicht viel von seinem Leben preisgeben möchte, aber diese heile Welt Atmosphäre macht zuweilen unsympathisch. Mit einem Angeber will schließlich auch niemand befreundet sein.

Einkaufsausflug

Wir haben es mal wieder gewagt und waren beim Möbelschweden. Wir haben noch bis morgen abend ein Auto zur Verfügung und das wollten wir ausnutzen und ein Regal für unseren Flur kaufen. Den ersten Versuch unternahmen wir nach dem Mittagsschlaf des Kleinen. Da war aber schon der Parkplatz so voll, dass wir wieder umdrehten und erst den Windelgroßeinkauf machten. Gegen Abend sind wir dann zu Runde zwei aufgebrochen. Der Parkplatz war nun nicht mehr ganz so voll und man konnte sich auch im Laden einigermaßen bewegen. Nur leider waren die Regaleinlegeböden ausverkauft. Drei Stück konnten wir noch ergattern, die neue Lieferung kommt erst übermorgen. D.h. die fehlenden fünf müssen wir dann irgendwann zu Fuß nach Hause transportieren. Wer rechnet denn damit, dass IVAR ausverkauft ist?! Heutzutage steht doch Expedit in allen Wohnzimmern, nicht mehr IVAR, wie früher (und wie bei uns). Immerhin haben wir noch für 9 und 10 Euro einen Waschbeckenunterschrank und ein Kellerregal gefunden und im Restaurant was gegessen. War für mich das erste Mal. Was die Leute alle an den Köttbullar finden, ist mir ein Rätsel. Gut, die sind billig, aber so richtig lecker sind die nicht. (Wer meint, die wären lecker, hat noch nichts gegessen, was D. gekocht hat!) Der Kleine durfte noch kurz in der Spielecke im Restaurant spielen und hat sich dabei ordentlich die Windel vollgedonnert. Ein Fieberschiss, wie D. es nannte. Der Kleine hatte den Tag über immer wieder ein bisschen gefiebert, war aber gerade super drauf. Und die Windel fast am Überlaufen. Wir Rabeneltern waren natürlich ohne Wickeltasche aus dem Haus gegangen. Normalerweise ist nämlich nicht damit zu rechnen, dass er sich so spät nochmal die Windeln vollmacht. Aber der Möbelschwede ist ja kinderfreundlich und es gab Windeln. Ansonsten wäre unser Einkaufsausflug vorzeitig beendet gewesen.

Irgendwann standen wir dann mit unserem bescheidenen Einkauf und hunderten anderen an der Kasse. Die Schilder, auf denen steht, dass hier das 3+1 Prinzip angewandt wird (1 Person an der Kasse, 3 in der Schlange) waren der blanke Hohn. Das war wohl eher das Prinzip 30+1, weil von den vielen Kassen nur ein Bruchteil geöffnet hatte. Wer rechnet auch mit erhöhtem Andrang in der ersten Woche des neuen Jahres. Da standen wir dann also. Der Kleine hat sich beschwert, dass er nicht mein Handy haben durfte, woraufhin der nette Herr hinter mir mich belehrte, der Kleine hätte Durst. Der hatte zwar eben im Restaurant getrunken, aber der Mann wird’s schon wissen. Spätestens bei seinem Tipp, ich solle doch draußen am Hotdogstand gleich eine Cola für den Kleinen kaufen, konnte ich ihn nicht mehr ernst nehmen. Irgendwann waren auch wir dran und haben den Verkehr aufgehalten, da unsere Regaleinlegeböden ohne Barcode waren und im Barcodeheftchen der Kassiererin fehlten. Und so ging unser Einkaufsausflug zuende. Jaja, beim Möbelschweden hat man immer Spaß…

Statusreport

Ich habe ein wunderbares Weihnachten verbracht. Familie, Freunde, wenig Schlaf. Was will man mehr. Jetzt bin ich schon wieder fast weg und unterwegs zur nächsten Feierlichkeit. Vermutlich ohne Internet. Bis im neuen Jahr dann. Feiert schön.

Arbeiten vor Weihnachten.

Ich arbeite heute noch. Nicht so lange wie sonst. Die ersten Kollegen haben sich bereits letzte Woche in den Weihnachtsurlaub verabschiedet. Heute wären wir laut Plan zu dritt gewesen und wollten die Einsamkeit mit einem Sekt begießen. Leider ist die Sektspenderin krank geworden und mein anderer Kollege ist seit Stunden verschwunden und ich frage mich, ob er nochmal wieder kommt. Nun bin ich also allein. Es ist schon seltsam, dieses Arbeiten vor Weihnachten, bzw. das Nichtarbeiten. Schon zu Studienzeiten waren die Vorlesungen ab dem 20. Dezember sehr schlecht besucht. Und hier bei der Arbeit ist es jetzt genau das Gleiche. Die S-Bahnen morgens und abends sind auch ungewohnt leer. Ich bin überhaupt nicht auf die Idee gekommen, den 23. schon komplett frei zu nehmen. In der Vergangenheit habe ich sogar einige Male am 24. (und am 31.) gearbeitet.

Noch zu Schulzeiten haben wir bei einer Werkzeugfirma im Lager Inventur gemacht und an Heiligabend immer den halben Tag dort verbracht. Der Job war für damalige Schülerjobverhältnisse ganz gut bezahlt. Und wir hatten immer eine Menge Spaß dort. (Ich glaube die Lagerarbeiter auch mit uns). In Euroboxen sitzen und ölige Metallteile zählen klingt zwar nicht sehr spannend, aber für uns war es lustig. Wenn die anderen in der Mittagspause waren, haben wir Hubwagenrennen durch die Gänge gemacht und die riesigen Säcke mit Styroporflocken gewogen. Und wir haben ständig gelacht und uns vor dem Chef versteckt. „Pull vert“ haben wir ihn genannt. Ich weiß nicht mal, ob ich ihn jemals gesehen habe, aber die Legende sagte, er trüge immer grüne Pullover.

Im Studium habe ich Briefe zugestellt und die müssen in der Regel auch am 24. zugestellt werden. Ich kann mich nicht erinnern, ob ich tatsächlich mal am 24. gearbeitet habe (je nachdem wie die Feiertage lagen, fiel die Arbeit auch aus), auf jeden Fall aber ab dem 27. und auch an Silvester. Ich habe es nie schlimm gefunden arbeiten zu „müssen“, aber ich empfinde es jetzt als puren Luxus, dass ich ab morgen zwei Wochen frei habe. Zwei Wochen um sie mit meinen Männern zu verbringen, Familie und Freunde zu treffen, zu lesen, zu laufen und in der Wohnung zu werkeln. Noch immer ist mir nicht wirklich klar, warum für viele Menschen Weihnachten so stressig ist. Schließlich kann man doch selbst entscheiden, ob man Stress möchte oder nicht. Ich hab jetzt auch noch drei Weihnachtspäckchen zuhause liegen, die heute zur Post gehen und mit Sicherheit nicht pünktlich ankommen. Aber ist das schlimm? Ich finde nicht. Man freut sich doch nicht weniger, nur weil es drei Tage später ankommt (vielleicht freut man sich sogar mehr, weil es dann nicht im Geschenkegewühl untergeht). Und in diesem Sinne, werde ich jetzt noch mein Büro aufräumen und Kalender aufhängen und dann bin ich bereit für Weihnachten.

Feiert schön!

S31

Einer meiner Kollegen hatte gestern DIE Idee. Wie wäre es, wenn wir einfach den Flughafen unterirdisch bauen. Dann gibt es keine Probleme mehr mit dem Schneeschippen. Super Sache, oder? Und die ganzen freiwerdenen Flächen auf den Fildern. Da könnte man dann wieder Radieschen anbauen oder ein paar EnBW-Gebäude hinstellen. Oder die Messe größer machen. Oder einen schönen ICE-Bahnhof hinstellen. Und noch besser: man baut den neuen unterirdischen Flughafen dann nicht mehr nach AmArschterdingen, sondern direkt unter die Innenstadt. Von der Königsstraße direkt zum Flughafen. Das wäre doch mal Zukunft und Fortschritt. Und der ganze Tourismus, der dadurch entsteht. Bestimmt kommen unglaublich viele Menschen, die sehen wollen, wie die Flugzeuge in einen Tunnel fliegen um zu landen. Auch für die Piloten ist das ein neuer Nervenkitzel. Man braucht dann für deren Ausbildung neue Simulationsprogramme. Ihr seht, es schafft Arbeitsplätze und bringt die Region voran. Ich bin ganz hin und weg. Vielleicht sollte ich mal an den Landtag schreiben.

Schnee und so

Noch vier Tage Arbeiten bis Weihnachten. Und es schneit mal wieder. Gestern war Tauwetter und der schöne Pulverschnee von vorgestern wurde schwerer nasser Schnee, in dem Laufen fast unmöglich war (an Kinderwagenschieben will ich gar nicht denken). Beim Rumschlittern im Schnee fragte ich mich dann, wo eigentlich die ganzen Kinder sind. Im Sommer sind sie alle auf dem Spielplatz, die Kinder und ihre Eltern. Im Winter sind wir mit dem Kleinen da alleine. Und das sogar, wenn schön Schnee liegt und die Sonne mal scheint. Sollte man nicht meinen, gerade dann kommen alle raus, mit Schneeanzügen und Schlitten? Ist an Schnee denn irgendwas schlimm? Wir haben früher viel im Schnee gespielt. Höhlen gebaut, Schlitten gefahren, Schneeengel gemacht und getobt. Klar ist man hinterher nass und kalt, aber trotzdem macht es Spaß. Und es gibt ja warme Badewannen, Heizungen und heißen Kaffee. Warum also gehen die Eltern nicht raus in den Schnee mit ihren Kindern?

Probleme mit dem Schnee hat dafür die Bahn und davon abgeraten Zug zu fahren, wenn es nicht unbedingt sein muss. So ein Ärger. Da muss ich doch glatt meine Vergnügungsfahrt von Böbelfingen nach Greifswald (11 Stunden, 5 mal umsteigen) abblasen. Scherz. Ich meine, wer fährt denn zum Spaß mit der Bahn und nicht, weil er irgendwo hin muss? Erstaunlicher finde ich aber, dass die Bahn jedes Jahr wieder vom Winter überrascht wird, ebenso wie von Winter- und Frühlingsstürmen und Sommerhitze. Und wie ist das eigentlich in Skandinavien? Bleiben die im Winter einfach zuhause?

Wir fahren dieses Jahr an Weihnachten wieder in meine Heimat. Zum einen, weil ich mir gar nicht vorstellen kann, nicht zuhause zu sein an Weihnachten. Außerdem ist es nicht weit und der Kleine und die Großeltern sind ganz wild drauf sich zu sehen. Ein weiterer Grund ist, dass ich gar nicht weiß, wo wir bei uns einen Weihnachtsbaum hinstellen sollten und mir nicht vorstellen will, was der Kater damit macht. Ich vermute nämlich genau das, was der Kater hier im Video macht. (Ich wundere mich immer wieder, wie sehr Simon’s Cat unserem Kater ähnelt…)

Der Tag danach

Das war vielleicht eine Weihnachtsfeier. Gut gegessen, gut gelästert, von einem Mitarbeiter im Ruhestand angegraben worden, viel getrunken und heldenhaft die letzte S-Bahn verpasst. Immerhin hat niemand auf den Boden gekotzt, um hier eine ehemalige Klassenkameradin bei den Aufräumarbeiten einer Silvesterparty zu zitieren. Ich versuche jetzt weiter den Schlafmangel mit Koffein auszugleichen und mich irgendwie auf mein Projekttreffen morgen vorzubereiten.

Filmpiraterie mal anders

Manchmal möchte ich gerne in eine anderes Land umziehen, einfach um die Meldung „Dieses Video ist ein Deinem Land nicht verfügbar“ bei Youtube nicht mehr lesen zu müssen. Was ist so schlimm daran, wenn man sich Musikvideos im Internet anschaut? Schließlich würde man den Song sonst vielleicht gar nicht anhören. Und wenn man so die Möglichkeit hat, CDs gemütlich zu Hause probe zu hören, statt stehend im Plattenladen, kauft man sich ja vielleicht doch mal eine CD. Genauso ist das mit Filmszenen. Wenn ich mir ein paar Szenen eines Films anschauen kann und dann deshalb entscheide, den Film zu sehen, hat es doch schon was gebracht.
Dass es auch anders geht, zeigt der Film Ink. Die Macher des Film begrüßen die Piraterie und fordern dazu auf, den Film mit anderen zu teilen. Schließlich ist das die beste Werbung. Die positive Reaktion der Macher führte dann zu mehr DVD-Verkäufen. Man kann auf der Homepage sogar einfach Geld spenden, wenn man den Film schon kostenlos gesehen hat. Ich finde die Idee gut. Filme anschauen und hinterher bezahlen, wenn sie einem gefallen haben. Könnte das nicht ein System sein, was sich durchsetzt? Filme werden ohnehin kostenlos angeschaut und so kann man hinterher noch etwas dran verdienen. Vor allem aber macht die Haltung sympathisch. Zum einen, weil die Filmpiraterie nichts schlechtes sein muss und zum anderen, weil es die Filmemacher wieder zu Idealisten macht. Es ist ihnen nicht wichtig, dass der Film viel Kohle bringt (obwohl das auch nicht schlecht ist), sondern in erster Linie, dass er gesehen und gemocht wird.

Nachtgedanken

Wenn man sich auf eine Stelle bewirbt, dessen Profil man fast zu hundert Prozent erfüllt und trotz immernoch ausgeschriebener Stelle nicht mal zum Gespräch eingeladen wird vor der Absage, dann kann das viele Gründe haben. Mir fallen dazu auch einige ein. Zum Beispiel sieben Monate Elternzeit im Lebenslauf. Vielleicht wird da dann über die mangende Flexibilität von Müttern nachgedacht und man sieht von einer Einladung ab. Was mich ärgert, weil ich gerne zu dem Thema befragt worden wäre, anstatt dass jemand für mich entscheidet, dass ich die Anforderungen nicht erfüllen kann. Dummerweise ist es aber so, dass es viel schwieriger ist eine Absage zu erteilen, wenn man eine Frau erstmal zum Gespräch eingeladen hat. Dann muss man nämlich noch mit der Gleichstellungsbeauftragen diskutieren und Begründungen verfassen. Manchmal ist der Schutz, der uns Frauen zuteil wird, eher ein Hinderniss als eine Hilfe. Kann natürlich auch ganz andere Gründe für die Absage geben, aber man wüsste doch gerne, was man bei der nächsten Bewerbung anders machen soll.