Manchmal gehen sie mir auf den Geist, diese bloggenden Muttis. Klar bin ich auch eine davon, aber ich hoffe ich bin nicht so wie die, die nerven. Es sind die, die mich auch im wirklichen Leben nerven würden. Die, die ihren Kindern nur pädagogisch wertvolles Holzspielzeug kaufen, die Bio einkaufen und essen, die selber backen, häkeln, nähen. Ich hab nichts gegen das Selbermachen und auch nichts gegen pädagogisch wertvolles Spielzeug. Aber manchmal fehlt mir die Toleranz. Man liest bei vielen heraus, dass sie denken, ihr Weg wäre der beste oder sogar der einzig richtige. Und da wird dann mit zweierlei  Maß gemessen. Da werden Verhaltensweisen kritisiert und zwei Beiträge weiter Dinge beschrieben, die meiner Meinung nach genauso kritikwürdig wären. Es wird einem ein schlechtes Gewissen vermittelt, weil man kein Bio oder nur Discounter-Bio kauft, weil man seine Kinder mit Playmobil, statt mit Ostheimer Holztieren spielen lässt, weil die Kinder auch mal Schokolade kriegen und nicht nur staubige Amaranthriegel. Wo ist hier der Blick über den Tellerrand? Andere Familien setzen andere Prioritäten und es gibt viele Wege, die richtig sind. Manchmal bin ich versucht zu kommentieren, wenn ich mich mal wieder ärgere. Und dann lasse ich es doch. Kritik ist doch in den wenigsten Blogs wirklich erwünscht, wird schnell als persönlicher Angriff gewertet. Und schneller als man schauen kann, sind die Blogs dann passwortgeschützt und nur noch diejenigen mit der richtigen Meinung dürfen rein. Eigentlich ist es schade. Sollte das hier im web 2.o nicht ein Dialog sein? In manchen Fällen ist es doch nur ein Zurschaustellen des eigenen vermeintlich so perfekten Lebens. Was daran ärgert ist die Gewissheit, dass diese Leben genauso wenig perfekt sind, wie alle anderen. Es wird nur geschrieben, was ins Bild passt. Nur selten schaut hier etwas Menschlichkeit durch. Ich kann verstehen, wenn jemand nicht viel von seinem Leben preisgeben möchte, aber diese heile Welt Atmosphäre macht zuweilen unsympathisch. Mit einem Angeber will schließlich auch niemand befreundet sein.