Der Mario

Neulich ist mir klar geworden, warum ich Mario Barth so hasse. Grundsätzlich stehe ich sowieso nicht so auf die heute populäre Comedy, wo es hauptsächlich um das Breittreten von Klischees geht. Aber Mario Barth sticht da besonders negativ raus. Es gibt einige Leute, die zwar ähnlich über Comedy im Allgemeinen denken, mir dabei aber nicht zustimmen. Und neulich wurde es mir dann eben schlagartig klar. Ich hasse, dass Mario Barth alle diese typischen Frauenklischees ausbreitet. Dadurch, dass alle Welt darüber lacht, macht er es nämlich gewissermaßen gesellschaftsfähig. Und das führt dann dazu, dass Menschen denken, es sei ok, wenn man nach Klischees lebt. Ist es aber nicht. Frauen, die wie ich in männerdominierten Berufen arbeiten, sind da fast immer meiner Meinung. Wenn man täglich bewusst oder unbewusst gegen alle Klischees ankämpft, ist es ein Schlag ins Gesicht, wenn jemand Witze darüber macht, wie Frauen sind. Welche Frauen denn bitte? Die, die jetzt glauben es sei ok nicht einparken zu können? Die EU, unser Staat und die Länder, nehmen jedes Jahr Geld in die Hand um die Klischees auszuräumen, um neue Rollenbilder in den Köpfen zu formen und dann kommt da einer daher, der sich besonders lustig findet und macht innerhalb von 10 Minuten, die Arbeit von Monaten zunichte. Und die Leute lachen drüber. Wie lange braucht man hinterher wieder um jungen Mädchen zu erklären, dass es ok ist, wenn man Mathe mag oder einparken kann. Wie leicht neigen die doch dazu, zu denken, Mario Barth hätte Ahnung wovon er redet. So, deswegen hasse ich Mario Barth. Noch dazu ist er nicht mal besonders nett, wenn man der Titanic glauben darf, die in einer der letzten Ausgaben beschrieb, wie er einen jungen Fan bei der Frage nach einem Autogramm in der Öffentlichkeit blöd angemacht und ausgelacht hat. Und deshalb sollte man dem Kerl niemals Geld in den Rachen werfen!

Mein Senf zum Amoklauf

Eigentlich wollte ich ja nichts schreiben über den Amoklauf, obwohl der ja quasi vor unserer Haustür passiert ist. Eigentlich finde ich nämlich, dass sowieso zuviel und vor allem zuviel Mist darüber geredet wird. Dummerweise habe ich dann gestern Spiegel TV gesehen, wo das Thema besprochen wurde. Da wurde erzählt, dass er Gewaltcomputerspiele gespielt hat und mit Softairwaffen geschossen. Und irgendwann konnte er dann nicht mehr zwischen Realität und Spiel unterscheiden. Was soll denn der Mist?! War er nur ein bisschen verwirrt und hat nicht gemerkt, dass die Leute wirklich bluten oder wie? Warum wird immer ausgeschlossen, dass er sehr wohl wusste, was er tat und auch im vollen Bewusstsein, dass es kein Spiel ist, gehandelt hat? Ich hasse diese Argumentationen von irgendwelchen Journalisten, die keine Ahnung haben und nur das verbreiten, was die Leute hören sollen. So darf jetzt wieder über die bösen Gewaltspiele diskutiert werden, aber darüber, was einen jungen Menschen tatsächlich zu soetwas bringt, wird wieder nicht geredet. Vielleicht sollten mal mehr Leute berichten, deren Schulzeit nicht schon über 25 Jahre her ist. Vielleicht könnten die besser beschreiben, wie die Atmosphäre an den Schulen ist. Es gibt nämlich Leute, die sind wirklich Arschlöcher. Und wenn man sich mit denen tagtäglich auseinandersetzen muss und auch noch am kürzeren Hebel sitzt, macht sich irgendwann Verzweiflung breit. Einerseits hat er ja erreicht, was er wollte. Man redet über ihn. Aber es werden nicht die richtigen Themen angesprochen. Warum sieht jeder nur den computerspielenden Softairschütze, aber niemand sieht, dass hier jemand was loswerden wollte. Und zwar in einer Lautstärke, dass es jeder hört. Ich kann mich erinnern, dass auch ich in der Pubertät Gespräche mit Freunden geführt habe über das Lehrer umbringen. Zum Einen natürlich im Scherz, aber in jedem Scherz steckt ein Kern Wahrheit. Wir waren sogar in der 7. Klasse schon so abgebrüht, dass uns klar war, dass die Tat jemand begehen muss, der noch 13 ist. Sonst verbaut man sich ja unter Umständen sein Leben. Zum Anderen haben wir aber auch konkret darüber gesprochen, dass wenn man schon beschließt, seinem Leben ein Ende zu setzen, dass es dann nur fair ist, noch ein paar Leute, die dafür verantwortlich sind, dass man zu dem Schluss gekommen ist, mit zu nehmen. Damit kann man dem eigenen Tod einen Sinn geben, weil man andere Leute davor beschützt durch die gleichen Personen das gleiche Leid zu erfahren. Ich glaube nicht, dass solche Gespräche und Gedanken ungewöhnlich sind für Teenager. Deswegen finde ich auch alles, was zur Früherkennung geforscht wird, lächerlich. Mich hätte man problemlos auch als potentiellen Amokläufer einsortieren können. Wir haben auch unsere Lehrer am Computer getötet und haben auch Egoshooter gespielt. Trotzdem hab‘ ich niemanden umgebracht. Deshalb sollte man sich vielleicht nicht fragen, was hat der Amokläufer in seiner Freizeit getrieben, sondern was wurde ihm im Alltag angetan.

Zuggespräche

Da ich ja mal wieder unterwegs durch Deutschland war, hatte ich auch mal wieder das Vergnügen mir andere Leute beim Bahnfahren anzuschauen. Das erste lustige Erlebnis hatte ich im ICE von Karlsruhe nach Hannover. Ebenfalls in Karlsruhe sind mehrere Männer eingestiegen, die wohl nach Frankfurt zu irgendeiner Messe wollten. Nur saßen auf ihren reservierten Plätzen bereits zwei Damen. Unverschämterweise belegten die mit ihrem Gepäck einen gesamten Vierer, obwohl der Zug ziemlich voll war. Die Männer machten sie also auf ihre Reservierungen aufmerksam, woraufhin die Damen sich gleich aufregten, weil das 1. nicht angezeigt war (wofür sich der Zugchef schon über Lautsprecher entschuldigt hatte) und sie 2. auch reserviert hatten. Die Männer waren guter Laune und wollten erstmal ins Bordbistro um einen Kaffee zu trinken. Auf dem Weg dorthin trafen sie einen Schaffner und beschwerten sich gleich, dass ihre reservierten Plätze bereits von Personen, die behaupten ebenfalls eine Reservierung zu haben, besetzt seien. Der Schaffner kam mit und ließ sich die Reservierungen der Damen zeigen. Wagen 9 Platz 115 und 117. Sie saßen allerdings auf den Plätzen 31 und 35. Ihre Entgegnung auf den Hinweis war, dass da vorhin jemand saß, als sie kamen. Und deshalb fühlten sie sich völlig im Recht nun auf den anderen Plätzen zu sitzen. Großes Gezeter, obwohl die Bahn hier nicht mal Schuld war. Die Männer waren dann so freundlich erstmal in Ruhe nen Kaffee zu trinken, bevor sie die Damen dann in Mannheim, wo die sowieso aussteigen mussten, verscheuchten.

Das zweite seltsame Erlebnis hatte ich dann im Regionalzug von Bremen nach Bremerhaven saß. Da stiegen irgendwann ein Mann und eine Frau zu. Beide so laut wie dick und so dick wie laut. Er war vielleicht Mitte dreißig, sie Anfang vierzig. Er meinte er muss dem gesamten Wagen erzählen, dass er heute sturmfrei hat, weil seine Alten nicht zuhause sind. Soso, wohnt also noch zuhause, der junge Mann. Dann durften wir erfahren, dass seine Eltern sich eigentlich nie so richtig besaufen und dass sie auch gar nicht so lange weg sind.  Zwischen seinen Ausführungen hat er immer wieder lauthals irgendwelche Schlager angestimmt (z.B. La paloma blanca auf deutsch). Ich fand’s auf die Dauer schon etwas nervig. Der Kerl war noch dazu ein bisschen aufdringlich, weil er die Aussteigenden mit Luftküsschen versorgt hat. Zum Glück nur die männlichen. Zwischendurch hat dann manchmal seine Zugpartnerin Geschichten zum Besten gegeben. In genau der gleichen Lautstärke. Wo bin ich hier gelandet, habe ich mich da nur gefragt…

Schwangerschaftsdemenz

Ja, ich hab sie auch, die Schwangerschaftsdemenz. Immer öfter passiert es mir, dass ich Dinge, die mir Leute erzählen, einfach vergesse. Manchmal kann das ja ganz positiv sein, z.B. wenn wieder mal jemand meint einem zum 10. Mal vom Mittagessen in seiner alten Firma erzählen zu müssen. Allerdings ist es manchmal auch blöd, wenn Leute einem z.B. vom vorhergehenden Abend erzählen und man völlig vergessen hat, was die betreffende Person da spannendes vorhatte. Ich kann mich dann dunkel erinnern, dass ich es mal wusste und möchte meistens nicht fragen „Äh, wo warst Du nochmal?“, sondern hoffe, es aus dem Zusammenhang zu erschließen. Den bisherigen Höhepunkt hat meine Schwangerschaftdemenz aber am vergangenen Freitag erreicht. Ich war unterwegs nach Bremerhaven, wo ich an einer festlichen Veranstaltung teilnehmen sollte. Da ich dafür anständig aussehen sollte, habe ich meine guten Schuhe mitgenommen, die ich im Zug aber noch nicht anziehen wollte. Da hatte ich lieber meine bequemen DCs an. Die guten Schuhe waren, aufgrund des Platzmangels in meinem Rucksack, in einer eigenen Plastiktüte. Tja, was ist wohl passiert? Ihr ahnt es schon. Ich hab meine guten Schuhe im ICE liegen lassen. Aufgefallen ist es mir, als ich in Hannover im nächsten Zug saß. Ich konnte nur darüber lachen. Sowas ist mir noch nie passiert, das muss also die Schwangerschaftsdemenz sein. Dann gab’s eben keine guten Schuhe beim Festakt und die Bahn darf jetzt mal nach meinen Schuhen forschen. Eigentlich lohnt es sich wahrscheinlich nicht mehr, die Schuhe kostenpflichtig zurückschicken zu lassen, aber ich häng doch irgendwie an denen. Mal sehen, ob ich sie wiederbekomme.

Meine Schwester hat mich gleich vorgewarnt, dass die Stilldemenz noch schlimmer ist als die Schwangerschaftsdemenz. Na, da bin ich aber froh, dass ich meine Diss bis dahin abgegeben haben soll.

Albtraum am Morgen

Vielleicht kennt ihr das ja, dass man im Traum irgendwas an oder ausschalten will und es einfach nicht geht. Zum Beispiel das Licht. Manchmal ist es im Traum so dunkel, dass man gerne das Licht anschalten möchte. Wenn man dann endlich den Schalter findet, wird es einfach nicht heller, egal wie oft man an und ausschaltet. Und dann kennt ihr bestimmt auch die frühen Morgenstunden, wo man so in seinen immer gleichen Abläufen steckt, dass alles noch fast im Schlaf passiert. Wenn dann in diese frühen Morgenstunden so ein albtraumhaftes Erlebnis fällt, ist das wirklich seltsam. Und damit komme ich auch schon zu dem, was heute morgen passiert ist. Ich stehe wie immer unter der Dusche. Als ich fertig bin und die Dusche abschalten will, drücke ich, wie immer den Mischhebel nach unten. Aber das Wasser bleibt an. Ich kapiere nicht was los ist und versuche erneut den Hebel zu drücken. Immernoch an. Bis ich dann aus dem morgendlichen Trott erwache und kapiere, dass da was kaputt ist, dauert es ein paar Augenblicke. Tja, da hat sich die Mischbatterie an der Badewanne verabschiedet und das Wasser geht einfach nicht mehr aus. Einzige Möglichkeit ist, den Haupthahn zu zu drehen. Dann läuft zwar kein Wasser mehr, das allerdings in der ganzen Wohnung. So optimal ist das nicht. Und so mussten wir unsere Vermieter anrufen. Jetzt warte ich auf den Rückruf des Klempners und hoffe, dass der heute oder spätestens morgen noch zum Reparieren kommt. Auf ein Wochenende ohne Wasser habe ich nämlich nicht wirklich Lust. Immerhin kann der sich dann gleich noch unsere Mischbatterie am Waschbecken anschauen, aus der es seit kurzem raustropft und unsere Therme, die nach dem Batteriewechsel zwar wieder warmes Wasser macht, aber auch irgendwo eine undichte Stelle hat. Hoffen wir das Beste.

Erstaunlicherweise kommen solche dummen Sachen aber auch immer gehäuft. Gestern abend ist mir fast mein Fahrradschlüssel im Schloss abgebrochen, weil das durch den Dauerregen der letzten Zeit etwas schwerfällig aufzuschließen war. Jetzt ist es frisch geölt und mit dem nicht verbogenen Ersatzschlüssel lässt es sich wieder aufschließen.

Ich lebe noch

So, mein Urlaub, der eigentlich keiner war, ist leider schon vorbei. Netterweise bin ich heute morgen mit den Hinweis darauf, dass ich müde aussehe, begrüßt worden. Vielleicht war’s nur ein Witz, aber vielleicht liegt’s auch daran, dass ich langsam tatsächlich nen Bauch bekomme und der kleine schon mal ganz gerne auf meiner Blase sitzt oder Lambada tanzen übt, wenn ich gerade schlafen will. Da nutzt der ganze Urlaub nichts, wenn man nicht gut schläft. Aber wir haben auch viel gemacht. In unserer Küche hängen endlich die Hängeschränke, wir haben uns übers Elterngeld informiert, ich habe endlich einen Messbericht, der seit Juli fällig war, zuende geschrieben und mein Doktorarbeit ist sogar etwas gewachsen. Jetzt fehlt noch ein großes Kapitel, was sich aber praktischerweise thematisch mit dem fertig gewordenen Messbericht deckt, und ein kleineres, bevor es dann an den Feinschliff geht. Ich bin aber guter Dinge, dass die Arbeit rechtzeitig vor meinem Mutterschutz fertig wird.

Urlaub in der Küche

Ich habe diese Woche Urlaub. Leider heißt das nicht, dass ich auch frei habe. Meine Doktorarbeit möchte nämlich zuende geschrieben werden und damit beschäftige ich mich auch gleich. Gestern bin ich noch nicht dazu gekommen, weil wir mal wieder in der Küche gewerkelt haben. Heute war Sperrmüll und da wollten wir doch endlich mal den alten Hängeschrank, für den wir schon geraume Zeit Ersatz besorgt haben, rausschmeißen. Wo wir schon dabei waren, haben wir auch gleich mal den Spülenunterschrank montiert. Oder vielmehr haben wir es probiert. So richtig toll funktionierte das nämlich nicht. Die Schweden verkaufen den zwar zur Montage unterm Spülbecken oder daneben, dass den aber jemand wirklich unter der Spüle anbringen will, damit rechnen die wohl nicht. Der Hinweis, dass man dafür sämtliche Installationen abschrauben muss, weil man den Schrank nur anschrauben kann, solange das Spülbecken noch nicht eingesetzt ist, sucht man vergeblich. So standen wir dann da mit unserem halb montierten Schrank und mussten überlegen ob wir jetzt die Waschmaschine rausschieben, Siphon und Wasseranschlüsse abmontieren und die Spüle abschrauben. Ich weiß nicht, wie das bei anderen Leuten ist, aber bei uns ist in der Küche nicht so viel Platz, dass das tatsächlich ohne größere Probleme zu realisieren wäre. Und so ist unser Schrank jetzt eben nur an 3 Ecken angeschraubt und an der vierten hat er einen „Fuß“ in Form eines alten Kühlschrankgemüsefachs. Sieht man nicht, weil es die rechte hintere Ecke ist. Beim nächsten Umzug schrauben wir’s dann richtig an.

Nachdem wir also Stunden mit dem Unterschrank gekämpft hatten, war das abmontieren des Hängeschranks ein Kinderspiel. Den musste man nämlich nur anheben und schon war er weg. Wie es aussieht war der noch älter als der Rest unserer Küche, den wir vor einiger Zeit rausgeschmissen hatten. Auf dem Hängeschrank stand irgendwas von Jubiläumsküche und 1967. Aber hallo! Möchte mal wissen ob unsere neuen schwedischen Hängeschränke nach 40 Jahren auch noch so aussehen. Jetzt ist die Wandfarbe von vor 40 Jahren freigelegt. Orange. Allerdings ein anderes als wir für die Küche gewählt hatten. Heute dürfen wir dann die Wandfarbe angleichen und uns dann in den nächsten Tagen mit den neuen Schränken beschäftigen. Ich bin gespannt, ob die leichter zu montieren sind als der Spülenunterschrank. Jetzt werde ich mich aber erstmal meiner Doktorarbeit widmen und zur Belohnung darf ich dann streichen.

Geschult

Ich habe mich dieses Wochenende weitergebildet. Ich bin nämlich Mentorin in einem Cybermentor-Programm für Mädchen, die sich für MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik) interessieren. Dafür gab’s am Wochenende eine kostenlose Schulung. Meine Lust hinzufahren hielt sich Freitag abend zwar in Grenzen, es hat sich dann aber doch gelohnt. Erschreckend fand ich, als uns auf einer Folie eine Geschichte vorgestellt wurde:

Ein Vater und ein Sohn fahren gemeinsam mit ihrem Auto und haben einen schrecklichen Unfall. Der Vater ist sofort tot. Der Sohn wird in einem Krankenhaus sofort zum Operationssaal gebracht. Der Arzt untersucht den Jungen und meint, dass man für die Operation eine Koryphäe benötige.

Die Koryphäe kommt, schaut den jungen Mann auf dem Operationstisch an und meint: „Ich kann ihn nicht operieren, er ist mein Sohn.“

Erschreckend daran ist, ist dass auch nach längerem Überlegen wohl nur 30 % der Leute drauf kommen, wie das möglich ist. Und selbst ich (und auch die anderen Schulungsteilnehmerinnen) reagierten beim ersten Durchlesen erst mal mit „Hä?“. Das „Achso, klar.“ kam zwar relativ schnell, aber hätte es bei uns Frauen in männerdominierten Berufen nicht sofort klar sein müssen?

Die Kursleiterin beruhigte uns aber und meinte, dass selbst gestandene Wissenschaftler, die sich seit Jahren mit Genderforschung beschäftigen, bei solchen Tests immer wieder auf die Stereotypen hereinfallen.

Auch sonst gab’s einiges zu erfahren über Jungs und Mädels, Schulpädagogik und Internetsprache. Schließlich hängen nicht alle so viel im Netz rum wie ich. So hatten auch einige andere wirklich Probleme dabei, Fragen zu irgendwelchen gängigen Abkürzungen und Emitocons zu beantworten. Was das ganze bringt, weiß ich nicht. Es soll dazu beitragen, dass die Mädchen nicht das Interesse an den MINT-Fächern verlieren. Von vornherein sind Mädchen nämlich nicht weniger technikinteressiert als Jungs. Irgendwann in der Pubertät hören sie dann auf sich dafür zu interessieren. Ob da so ein Mentoring-Programm tatsächlich hilft, weiß ich nicht. Ich denke da melden sich sowieso nur die Mädels an, die ohnehin ein Studium in der Richtung begonnen hätten. Außerdem sollten wir auch einen Fragebogen ausfüllen, wie das denn bei uns damals war. Erstaunlicherweise haben sich fast alle der Schulungsteilnehmerinnen in ihrer Freizeit wenig mit MINT-Themen beschäftigt und hinterher doch ein technisches Studium begonnen. Ich glaube ich hätte mich nicht mal für so ein Mentoring-Programm angemeldet. Ich kann nämlich nicht behaupten, dass ich mich mehr für solche Fächer interessiert habe. Die sind mir nur einfach leichter gefallen.

Naja, ich bin gespannt was dabei rauskommt.

Futter für die Katzen

Um hier mal wieder was über Katzen zu schreiben, möchte ich mal was über Katzenfutter loswerden. Zwangsläufig schleppt man nämlich auf die Dauer einiges davon nach Hause. Anfangs beschäftigten wir uns viel damit, welche Sorten und Marken die Katzen mögen, bis wir angefangen haben auf die Inhaltsstoffe zu achten. Erschreckenderweise besteht das meiste im Supermarkt erhältliche Katzenfutter gerade mal zu 4 % aus Fleisch (und tierischen Nebenerzeugnissen). Und das ist keinesfalls nur beim Billigfutter so.  Auch die bekannten Marken sind da nicht besser. Wenn man sich nun überlegt, dass eine 400g Dose Katzenfutter etwa 60 cent kostet und zu 4 % aus Fleisch besteht, macht das einen Kilopreis für das Fleisch von 37,50 Euro. Aber hallo! Soviel Geld geben wir nicht für Fleisch aus, das wir für uns kaufen. Darüberhinaus ist in vielem Katzenfutter Zucker enthalten. Soviel ich weiß schmecken das die Katzen nicht mal. Ist nur dafür da, dass das Futter besser aussieht. Aber die Zähne kaputt und die Bäuche dick macht der Zucker trotzdem. Da wir das alles nicht so toll fanden, haben wir angefangen uns zu informieren und sind schließlich zu dieser Tierfutterkette gefahren, die ich nie leiden konnte, um das dortige Futter auszuprobieren. Und tatsächlich gibt es dort mehrere Hersteller, die Katzenfutter zu 100 % aus Fleisch herstellen. Das ist natürlich pro 400g teurer als das Discounterfutter, aber schon für einen Euro kann man eine Dose bekommen. Das ist dann nur noch ein Fleischpreis von 2,50/kg. Deshalb machen wir uns jetzt in regelmäßigen Abständen auf den Weg zum Futtermarkt und tragen Dosenweise Fleisch und Fisch nach Hause. Den Katzen schmeckt’s besser. Es gibt kein Gemaule über Futter aus dem Kühlschrank, jede Dose wird vollständig leergefressen. Gestern hatten wir kein gutes Futter mehr und der Laden schon zu, also gab es ausnahmsweise mal Futter aus dem Supermarkt nebenan. Ich konnte es ja fast nicht glauben. Unser Kater hat nachts um vier ein Schälchen davon gefressen und heute morgen um halb sieben wollte er schon meine Beine annagen, weil er solchen Hunger hatte. Das kenn ich vom guten Futter nicht. Die Billigpampe mit 4 % Fleisch scheint durch den kleinen Kater einfach nur so durchzuflutschen. Unter dem Gesichtspunkt lohnt sich dann die Investition in teureres Futter mit mehr Fleisch allemal.

Wasser marsch

In den letzten Wochen hatten wir immer wieder Probleme mit unserer Gastherme, die uns warmes Wasser machen soll. Das warme Wasser sprang nämlich einfach nicht an. Da wir bereits einige verschiedene Gasthermenwohnungen hinter uns hatten, konnten wir aus Erfahrung die Verkalkung ausschließen. Wasserdruck gab’s genug. Wir vermuteten, dass Dreck das Luftansaugen verhindert. Deshalb haben wir dann auch schon vor einiger Zeit beim Heizungsfritze angerufen. Der wollte nicht vorbeikommen, wenn’s nicht unbedingt sein muss und hat uns erst mal telefonisch weitergeholfen. Wir sollten die Temperatur im Badezimmer erhöhen und von unten Luft in die Therme pusten. Das hat dann erstaunlicherweise auch geklappt. So behelfen wir uns also seit Wochen mit Luftfecheln, gutem Zureden und in ganz schlimmen Fällen auch mal dem Fön. Irgendwie wollte sich aber keine Regelmäßigkeit in den Ausfällen einstellen. Mit Temperatur, Luftzufuhr, Luftdruck oder Wassermenge schien es nichts zu tun zu haben. Also klappte ich neulich mal die Klappe zum Anschalter der Therme runter. Die hatten wir auch schon öfter runtergeklappt, aber noch nie war mir aufgefallen, dass dort ein Piktogramm zu sehen ist. Dieses erklärt, dass man unten in der Therme Batterien wechseln soll, sobald über dem Anschalter ein rotes Lichtchen blinkt. Das rote Lichtchen blinkt, soweit ich mich erinnern kann, schon seit wir in der Wohnung wohnen. Bisher hatte ich immer angenommen, dass es mir beruhigend „Alles in Ordnung“ zublinkt. Falsch gedacht. Also einmal von unten in die Therme geschaut und schon hatte ich das Batteriekästchen gefunden. Zwei Monozellen waren drin. Gleich abends haben wir neue besorgt und jetzt gibt’s warmes Wasser sofort nach dem Aufdrehen. Man, da hätten wir auch früher drauf kommen können. Dass man aber auch erst in der vierten Wohnung mit Gastherme wohnen muss um drauf zu kommen, dass da Batterien drin sind. Immerhin bin ich froh, dass der Heizungskerl nicht gekommen ist. Wie der wohl gelacht hätte, wenn er wegen leerer Batterien hätte antanzen müssen…