Man muss nur von 6:30 bis 23 Uhr zu tun haben und anschließend einfach einschlafen. Das Gehirn beschäftigen mit all dem sinnlosen Quatsch, der Steuer, den Klassenarbeiten, dem Sport, dem Kuchen für die Kollegen, den E-Mails an die Schule. Denn dann muss man nicht drüber nachdenken, dass er nicht anrufen wird am Geburtstag nächste Woche. Und sich auch nicht fragen, wann man vergessen haben wird, wie seine Stimme klang. Nicht darüber nachdenken, dass er jetzt nicht mehr lesen wird, wie Das Lied von Eis und Feuer endet und verpasst hat, wie sein Verein die Klasse gehalten hat. Man muss sich nicht fragen, ob man rechtzeitig da gewesen wäre, wenn man morgens gleich ans Telefon gegangen wäre und nicht immer wieder realisieren, dass nur noch drei sind, wo vier sein sollten.
Nachdem ich am letzten 5. das Tagebuchbloggen vergessen habe, schreibe ich heute mal wieder auf, was ich den Tag so gemacht habe und antworte damit auf Frau Brüllen, die schon seit Jahren fragt.
Mein Tag beginnt um 6:50 Uhr, als ich feststelle, dass mein Wecker nicht geklingelt hat. Das ist total nervig! Mein Handy zeigt auf dem Sperrbildschirm an „Anstehender Weckruf 6:20 Uhr“, aber es klingelt nicht. Der Ton ist an und ich weiß wirklich nicht woran es liegt. Ich kann jeden Abend den Alarm löschen und neu setzen und dann klappt es. Wenn ich es vergesse, werde ich nicht geweckt. 6:50 ist leider zu spät, wenn die Söhne um 7:00 los müssen zum Bus. Also beeilen wir uns und ich nehme die zwei großen Söhne mit. Nr. 3 trödelt und wir kommen alle erst um 7:38 Uhr los. Da mein normaler Weg zur Autobahn gesperrt ist, fahre ich ohnehin an der Schule der Jungs vorbei. Und da meine S-Bahnstrecke gesperrt ist, muss ich ohnehin Auto fahren. Leider geht es vielen Leuten so und da auch eine weitere Verbindungsstraße zur Autobahn gesperrt ist, stehen wir Richtung Schule im Stau und die Kinder kommen zu spät. Tja. Ich fahre noch kurz beim Supermarkt vorbei und besorge mir was zu essen, weil mein Brötchen für mittags liegt noch ungemacht in der Küche.
Anschließend quäle ich mich über die Autobahn und bin einigermaßen genervt. Das ist bereits die dritte S-Bahnstreckensperrung dieses Jahr und sie dauert noch den ganzen Monat. Mich nervt es total, dass ich Auto fahren muss und die Straßensperrungen machen es nicht besser. Um 9:15 Uhr bin ich endlich im Büro.
Ich habe einiges zu tun. Ich reviewe mehrere Paper für eine Konferenz, plane Vorstellungsgespräche und Dienstreisen. Ich storniere Zugtickets und Hotels für Dienstreisen, die wegen des Bahnstreiks ausfallen. Um Viertel vor zwölf gehe ich mit zwei Kollegen los zum Yoga. Es ist gar nicht mal so unanstrengend. Nach 45 Minuten laufen wir zurück. Ich esse etwas und buche nebenher ein Zimmer in der Jugendherberge für die Gamescom. Hab den Söhnen versprochen, dieses Jahr fahren wir hin.
Anschließend arbeite ich weiter, beantworte Anfragen, unterschreibe Dinge, schreibe einen Bericht und kümmere mich um Anliegen meiner Mitarbeiter. Und so geht der Tag dann rum und um kurz nach 18 Uhr stelle ich mich wieder eine Runde in den Stau.
Zuhause gibt es Kaffee und dann helfe ich Sohn3 bei einem Referat. Außerdem hat seine Lehrerin sich über seine Heftführung beschwert und das wird eine längere Diskussion. Dann gibt es Essen, die Kinder gehen ins Bett und ich suche einen USB-Stick für die Sohn3s Präsentation. Bin ganz schön müde und lege mich aufs Sofa. Draußen war es heute auch nur grau. Ich könnte echt Frühling brauchen.
Aucb dieses Jahr habe ich es gut drauf, Posts zu schreiben und nicht hochzuladen. Hier z.B. der Eintrag zu #wmdedgt, der Blogaktion von Frau Brüllen.
Es sind noch Ferien und ich habe frei. Ich stehe um zehn auf. Sohn3 ist wach und hat sich bereits einen Freund eingeladen, der kurz danach auf der Matte steht. Die beiden verziehen sich in sein Zimmer. Ich sitze erst noch eine Runde auf dem Sofa und lese. Nachdem ich letztes Jahr seit Oktober kaum gelesen habe, bin ich schon bei Buch zwei dieses Jahr. Es ist spannend und ich habe keine Lust Frühstück für alle zu machen. Also mache ich mir ein Brot. Die Kinder kommen nacheinander irgendwann runter und machen sich selbst was. Da schon Mittag ist, essen sie Reste aus dem Kühlschrank. Ich will heute kurz ins Büro fahren, um die Rufumleitung fürs Home Office rein zu drücken. Das hab ich vor dem Urlaub vor drei Wochen vergessen und wegen Bauarbeiten ist die nächste Woche niemand im Gebäude, der das für mich machen könnte. Ich frage also die Kinder, ob sie Lust haben nach Stuttgart rein zu fahren. Haben sie nicht. Also lese ich noch ein bisschen und fahre dann mit dem Auto ins Büro. Rufumleitung ist schnell drin. Ich schaue noch nach dringender Post (keine da) und telefoniere mit meinem Bruder, der auf der Hinfahrt angerufen hat. Hab mein neues Handy noch nicht mit der Freisprechanlage im Auto verbunden. Dann fahre ich wieder heim.
Sohn3 will heute bei seinem Freund übernachten und verabschiedet sich um halb sieben. Vorgestern haben sie hier geschlafen. Sohn2 hat Besuch von einem Freund und Sohn1 schreit seine Freunde über das Internet an. Ich ignoriere die Wäsche und lese weiter. Dann spiele ich mit Sohn2 eine Runde Drop it. D. fährt einkaufen, (morgen ist ja Feiertag) und macht Essen.
Ich bin im 21 Uhr mit zwei Freunden online zum Spielen verabredet. Früher haben wir uns immer nach Weihnachten in der Heimat getroffen und eine halbe Nacht mit Spielen verbracht. Seit Corona waren wir nicht mehr alle gleichzeitig dort, also können wir uns nur online treffen. Wir beginnen mit dem Austausch von Neuigkeiten und spielen dann eine Runde El Grande. Wir starten keine zweite, weil es schon spät ist und reden dann stattdessen bis 3 Uhr nachts.
Das Jahr war insgesamt sehr anstrengend und aufreibend und hat mir sehr deutlich meine Grenzen aufgezeigt.
Im Frühjahr war ich mit Sohn1 und Sohn2 im Europapark. In den Pfingstferien haben Sohn2 und Sohn3 und ich drei Tage im Kleinwalsertal gezeltet und das war sehr schön. Wir sind Berge runter gelaufen, haben Schnee gesehen und viel Spaß gehabt.
Juni und Juli waren anschließend komplett verrückt. Vor lauter Schulfesten, Sommerfesten, überall „endlich darf man ja wieder!“, Fußballturnieren, Gemeinderatsterminen, Dienstreisen, wusste ich kaum wo oben und unten ist. Im August war dann abrupt nichts mehr, weil Sommerferien. Ich musste aber noch drei Wochen arbeiten, fühlte mich aber komplett urlaubsreif. Das Wetter war kacke, ich dachte ich müsste den Kindern was bieten und insgesamt war das sehr schwierig.
Der Urlaub auf Fuerteventura brachte Entspannung. Ich liebe die Insel und ich liebe den Abstand, den die Entfernung und die Zeitverschiebung mit sich bringen.
Gleich im Anschluss an den Urlaub, reiste ich dienstlich nach Boston, was ebenfalls ein sehr tolles Erlebnis war. Dann folgte der Herbst mit den üblich vielen Terminen: Elternabende, Sitzungen, Konferenzen. Mitten im Stress hat dann Sohn1 Corona mit nach Hause gebracht und 3/5 der Familie angesteckt. Wir waren zwei Wochen komplett ausgeknockt. Der Herbsturlaub fiel der Genesung zum Opfer. Im Anschluss hatte ich zwei sehr anstrengenden Wochen bei der Arbeit mit internationalen Gästen. Sohn1 hat das nächste Virus heimgebracht und sein Berufspraktikum verpasst. Ich war dann gleich wieder krank und Sohn3 ebenfalls. Zum Aufarbeiten der liegengebliebenen Arbeit kam dann noch das Aufarbeiten der Schulaufgaben. Das war alles sehr anstrengend und zog sich durchgehend bis Weihnachten. Über Wochen reichte die Energie genau für das, was gemacht werden musste. Ich habe nichts gemacht, was ich wollte, war nicht draußen, habe nicht gelesen, Filme nicht gesehen, Freunde nicht getroffen. Ende November dachte ich, ich schaffe es unmöglich durch den Winter ohne Pause und ohne Licht. Und da hat D. vorgeschlagen, ich solle nochmal nach Fuerteventura fliegen. Allein. Ich kämpfte gegen das schlechte Gewissen und gehen den Terminkalender und wieder gegen das schlechte Gewissen bis ich dann tatsächlich 6 Tage frei geschaufelt hatte. Und das war so toll, hat mein Gehirn entspannt und die Akkus aufgeladen! Ich hoffe es reicht bis Ende des Winters.
Ganz grob auf einer Skala von 1 bis 10: Wie war Dein Jahr? Das Jahr war anstrengend und aufreibend. Ich gebe gerade mal eine 5.
Haare länger oder kürzer? Im Sommer ordentlich was abgeschnitten, also kürzer.
Kurzsichtiger oder weitsichtiger? Unverändert 100%.
Mehr Kohle oder weniger? Gleichviel, aber wegen der Inflation merklich weniger.
Besseren Job oder schlechteren? Denselben.
Mehr ausgegeben oder weniger? Die Inflation…
Dieses Jahr etwas gewonnen? Nein.
Mehr bewegt oder weniger? Noch weniger als letztes Jahr. Gerade mal 71,5 km Laufen und 27 km Schwimmen habe ich geschafft. Dazu 3 Mio Schritte.
Anzahl der Erkrankungen dieses Jahr? Seit Corona Mitte Oktober die ganze Familie (bis auf Sohn2) ordentlich flach gelegt hat, ist hier durchgehend immer jemand krank. Ich war im Herbst über drei Wochen krank geschrieben und habe meinen Herbsturlaub ebenfalls mit gesund werden verbracht. Seitdem fühle ich mich noch immer nicht 100% fit.
Davon war für Dich die Schlimmste? Corona war wieder sehr übel. Schmerzen aus der Hölle, Coronabrain, Husten, volles Programm. Da hier 4/5 gleichzeitig krank waren, war es zwischenzeitlich echt schlimm. Niemand war einkaufen, zu essen gab es, was einer von uns in unter fünf Minuten zubereiten konnte. Länger konnte niemand stehen.
Der hirnrissigste Plan? Der Versuch alles zu schaffen.
Die gefährlichste Unternehmung? Die Kinder bei Monsterwellen baden lassen.
Die teuerste Anschaffung? Sohn1s Gaming PC zu seinem 14. Geburtstag.
Das leckerste Essen? Ich meine da war eins und jetzt kann ich mich nicht erinnern.
Der ergreifendste Film? Wir haben mit allen den neuen Avatar gesehen und ihr könnt den auch alle doof finden, aber ich liebe ihn.
Die beste CD? Was ist eine CD?
Das schönste Konzert? Ich habe wieder keins besucht, aber bei einer Tagung war abends live Musik.
Die meiste Zeit verbracht mit? Mit Dingen, die getan werden müssen.
Die schönste Zeit verbracht mit? Aufs Meer starren.
Zum ersten Mal getan? Alleine Urlaub gemacht!
Nach langer Zeit wieder getan? Mich für einen Sportkurs beim Unisport angemeldet.
Dinge, auf die Du gut hättest verzichten mögen? Schon wieder auf Corona.
Die wichtigste Sache, von der Du jemanden überzeugen wolltest? Mich selbst davon, dass es ok ist, allein ans Meer zu fliegen.
Das schönste Geschenk, das Du jemandem gemacht hast? Sohn1 seinen Gaming PC
Das schönste Geschenk, das Dir jemand gemacht hat? Der Urlaub alleine Meer!
Letzten Monat hab ich nicht mal das Tagebuchbloggen geschafft. Im November antworte ich mal wieder, wenn Frau Brüllen fragt, was wir den ganzen Tag gemacht haben.
Es ist Sonntag, letzter Ferien- und Urlaubstag. Ich wache gegen halb neun auf. Bin immer noch auf Sommerzeit und deshalb früher wach als normalerweise am Wochenende. Draußen scheint sogar die Sonne. Den ganzen Tag wechselt Regen, Sonne und Sturm ab. Richtiges Herbstwetter. Ich setze mich erst mal eine Runde aufs Sofa, eigentlich zum weiter dösen. Ich schaue dann eine Folge „Malcolm mittendrin“. Das ist echt witzig, wie man sich da plötzlich in den Eltern wieder erkennt. Sohn3 kommt runter und macht Frühstück. Ich habe mich gestern an einer Scherbe eines Bilderrahmens geschnitten und bin deshalb etwas eingeschränkt. Um 11:15 Uhr ist das Frühstück fertig und wir frühstücken. Anschließend verziehen sich die Söhne in ihre Zimmer. Die neue Fortnite-Season ist wohl gut. Ich sammel noch mal Wäsche ein und schalte die Maschine an. Der Trockner hat mal wieder geschafft, alle Socken und Handtücher in den Bettbezug einzufüllen, so dass nichts richtig trocken ist (jaja, ich weiß, zumachen, aber der Reißverschluss ist kaputt und die stattdessen angebrachten Druckknöpfe sind fast alle abgefallen). Anschließend sitze ich mit Kaffee auf dem Sofa und versuche mir noch schnell Messdaten anzuschauen. Das wollte ich im Urlaub eigentlich machen, aber ich schaffe es nicht, die Daten übers VPN zu laden. Tja.
Gegen halb drei backe ich irgendwelche schnellen Blätterteigapfeldinger, die wir mit Vanilleeis essen. Sohn3 kommt und will seine Lernwörter üben, anschließend will Sohn1 NWT wiederholen. Haben sie auch die ganzen Ferien nicht gemacht. Danach ist schon wieder Wäsche fertig. D. kocht schon das Abendessen, dass ein paar Stunden dauert. Ich setze mich wieder aufs Sofa und häkel ein bisschen an einer Decke rum. Ich hatte da eine Sorte billiger Acrylwolle in verschiedenen Farben, die seit Jahren hier rum liegt. Da dachte ich, ich kann daraus ja einfach eine Decke machen. Nun sieht es so aus, dass voraussichtlich die Wolle nicht reicht und jetzt muss ich Nachschub besorgen. Hab schon Quellen aufgetan, aber eigentlich war ja das Ziel, die Wollbestände zu reduzieren.
Um 20:30 essen wir. Anschließend faltet Sohn1 fast die ganze Wäsche (ist seine Aufgabe gegen erhöhtes Taschengeld). Es ist aber ordentlich viel, weil er das in den Ferien auch etwas hat schleifen lassen. Ich verräume anschließend die 4 vollen Körbe saubere Wäsche in die Schränke.
Die Kinder sollen ins Bett. Sohn3 ist natürlich gar nicht müde und Sohn2 hat morgen zur zweiten und meint er kann dann länger aufbleiben. Ich muss noch eine Ladung Wäsche aufhängen und D. kümmert sich um den Restmüll, der morgen abgeholt wird. Im Fernsehen läuft irgendein Film, in dem Mel Gibson die Synchronstimme von John Travolta hat und das ist komplett irritierend. Aber eigentlich schaut niemand richtig hin.
Gegen Mitternacht gehe ich ins Bett. Morgen ist wieder Alltag. Ich überlege noch, ob ich morgen zum Sport gehe oder nicht. War jetzt drei Wochen nicht wegen Corona und hab auch nichts gemacht in den drei Wochen. Ich bekomme aktuell von minimaler Anstrengung (z.B. zur Mensa laufen, ein Ikea-Regal aufbauen) Muskelkater. Meine Fitnessuhr hat mir fürs Wäsche hochtragen und einräumen heute 21 Minuten Sport angerechnet. Mal schauen wie es morgen ist. Es liegen zwei anstrengende Wochen mit Abendterminen und langen Projektmeetings vor mir. Und die Daten müssen auch noch ausgewertet werden. Wäre jetzt bereit für Weihnachtsurlaub.
Tagebuchbloggen bei Frau Brüllen diesmal in der Urlaubsedition von Fuerteventura. Allerdings ist heute unser Abreisetag, also zählt das nur noch halb als Urlaub.
Mein Armband vibriert um sieben und ich gehe auf den Balkon das Wetter checken. Himmel sieht von hier aus erstmal OK aus, also wecke ich D. und zwei der drei Söhne. Wir wollen zum Sonnenaufgang zum Strand runter. Also schnell anziehen und los laufen. Wir gehen an den nächsten Strand und nicht an unseren bevorzugten. Da waren D. und ich schon gestern zum Sonnenaufgang. Um 7:36 Uhr ist es heute soweit. Leider ist direkt über dem Meer ein Wolkenband, so dass man die Sonne nicht auftauchen sieht. Die Stimmung ist trotzdem schön. Fast so gut, wie Sonnenuntergang nur eben früher. Für den Sonnenuntergang sind wir leider auf der falschen Inselseite.
Gegen acht sind wir zurück im Apartment und ausnahmsweise mal früh beim Frühstück. Wir haben dieses Jahr das erste mal als Familie (und ich überhaupt erst das dritte mal in meinem Leben) eine Unterkunft mit Halbpension, nachdem D. nach dem letzten Urlaub mit Ferienwohnung und Selbstversorgung ausgerechnet hat, was alles zusammen gekostet hat und man für den Preis auch ein Apartment mit Halbpension buchen konnte. Das Essen ist ok, finde ich. Für Vegetarier ist es manchmal etwas schlecht gekennzeichnet und manchmal etwas wenig Auswahl, aber man wird doch immer satt. Die Kinder haben sich quasi zwei Wochen von Rührei und Nudeln mit Soße (Sohn1 und Sohn2) und von Minimuffins und frisch gebratenem Fleisch (Sohn3) ernährt. D. hat vor allem genossen, dass er sich nicht um Planung, Logistik und Zubereitung des Essens kümmern musste.
Nach dem Frühstück müssen wir das Apartment räumen. Wir packen noch die Reste zusammen und sind um kurz nach elf dann ausgecheckt am Pool. Wir werden um Viertel nach eins zum Rückflug abgeholt. Reicht noch für eine Runde planschen. Dann ziehen wir uns um, stopfen die nassen Badesachen irgendwo ins Gepäck und dann sitzen wir auch schon im Bus zum Flughafen.
Noch einmal die 50 Shades of Brown bewundern auf der Fahrt zum Flughafen. Es ist faszinierend, wie man aufgrund der fehlenden Vegetation die unterschiedlichen vulkanischen Schichten sehen und unterscheiden kann. An manchen Stellen sieht man mal ein bisschen grün. Die wenigen Pflanzen, die hier wachsen, kämpfen um jeden Tropfen Wasser. Die Ziegen, die auf der Insel an vielen Stellen frei laufen, scheinen sich von Steinen zu ernähren. Aber offensichtlich finden sie immer wieder ein bisschen grün. An den Stränden gibt es Salzwiesen, die nur zur Springflut geflutet werden.
Am Flughafen das übliche: warten zum Gepäck abgeben, Sicherheitskontrolle (Sohn2 wird zum 2. Mal zur Sprengstoffkontrolle ausgewählt. Liegt es an den langen Haaren?), Essen und Trinken suchen, in die lange Schlange beim Boarding einreihen. Dann haben wir 4 Stunden Flug vor uns. Sohn3 beschwert sich, weil er dachte er hätte sich Filme runter geladen, aber nur die Hälfte der Downloads abschlossen sind. Das Board-Internet mit dem Entertainment schaltet sich auch nach 20 Minuten ab. Der Flug ist anstrengend. Um 22:40 landen wir in Frankfurt. Unser Gepäck kommt natürlich als letztes. Dann nehmen wir unser Auto in Empfang und müssen noch 2,5 h nach Hause fahren. Es ist schon echt erbärmlich, dass man problemlos fast die ganze Nacht noch mit dem Zug von Frankfurt Flughafen nach Stuttgart kommt, aber an den letzten 30 km nach Hause dann scheitert. Wir haben wirklich alle Optionen durch diskutiert (Carsharing, Taxi, übernachten in F, …) und alles hat ein Vielfaches davon gekostet in Frankfurt am Flughafen zu parken. Und unter der Woche sind eben die Freunde, die einen nachts in Stuttgart am Hauptbahnhof abholen könnten, auch alle mit Schlafen beschäftigt. Zuhause sind wir dann gegen 2 und fallen erst mal in unsere Betten.
Wenn hier schon sonst nichts passiert, der Tagebuchblogtag am 5. ist immer am Start! Auch heute ruft Frau Brüllen wieder zum Tagebuchbloggen auf.
Ich wache gegen halb neun auf. Sohn3 hatte Übernachtungsbesuch und ich höre, dass sie schon wach sind. Also stehe ich auf und fange langsam an das Frühstück vorzubereiten. Sohn3 hat sich TK-Croissants bestellt. Die müssen erst kurz antauen und dann backen. Außerdem schneide ich Obst und verarbeite einige nur noch halbgute Äpfel zu Apfelmus. Um halb elf ist dann alles fertig und wir frühstücken gemeinsam. Ich schlage den Kindern vor, eine Wanderung zu machen, da es heute ausnahmsweise nicht regnet. Sohn2 erklärt, ihm täten die Füße von gestern noch weh (da waren wir in der Trampolinhalle), Sohn1 erklärt, er habe kein Bock. Auch gut. Sohn3s Freund wird abgeholt und ich bringe das Wanderthema erneut auf. Sohn1 kommt mit, wenn eingekehrt wird und Sohn2 hat jetzt auch Interesse. Am frühen Nachmittag fahren wir los zur Xanderklinge. Das ist so eine Bachtal, wo man im quasi im Bachbett nach oben läuft. Von der Sorte gibt es hier mehrere.
Wir parken und laufen los. Google lotst und zuverlässig in eine Sackgasse und wir müssen ein ordentliches Stück zurück. Schließlich finden wir den Einstieg und beginnen den Aufstieg. Da es viel geregnet hat, ist es stellenweise matschig und rutschig, aber auf dem Buntsandstein kann man gut laufen. An einigen Stellen muss man klettern. Manchmal gibt es Steighilfen, manchmal muss man sich am Fels festhalten. Es ist insgesamt anstrengender als ich dachte und es ist auch ordentlich schwül. Oben angekommen wartet eine Schatztruhe, wo man sich ein gekühltes Getränk nehmen kann (und im Kässle nebendran bezahlt).
Wir laufen anschließend weiter, schließlich hatte ich ja eine Einkehr versprochen. Das Lokal der Wahl hat leider noch zu, so dass wir eine halbe Stunde warten müssen. Sohn1 ist dann ein bisschen empört, als ich ihm nicht den Zwiebelrostbraten für fast 30€ kaufen will. Aber ich habe gar nicht genug Bargeld dabei. Also muss er sich mit einem kleineren Essen begnügen. Wir anderen sind mit unseren Portionen zufrieden und zuhause bestellt er sich gleich für demnächst Zwiebelrostbraten beim Papa. Der macht das nämlich für weniger Geld selbst und in Bio.
Zuhause kommt Sohn3 zum kuscheln und schläft dann auf meinem Schoß ein. Er hatte einen ruhigen Tag zuhause und hat von Papa gelernt, wie man Steak brät.
D. und ich fahren dann noch zum Einkaufen. Sohn2 hat sich eine Biskuitrolle für morgen bestellt und den Zwiebelrostbraten gibt es vermutlich auch gleich morgen. Beim Bäcker nehmen wir noch ein Stück Hefezopf mit. Für frischen Hefezopf stehe ich morgen bestimmt nicht früh genug auf und die örtliche Bäckereikette backt nur Samstags Zopf ohne Rosinen! Also ist auch das Frühstück für morgen schon geklärt.
Wieder zuhause gibt es dann noch ein kleines Abendessen, für das sogar Sohn3 noch mal vom Sofa aufsteht. Ich entferne noch eine Zecke von meinem Bauch und erinnere die Jungs, beim Umziehen auch noch Mal nach Zecken zu schauen. Wir waren heute zwischendurch ziemlich im Gestrüpp. Sohn2 duscht noch und ist anscheinend zeckenfrei.
Schon wieder ein Monat vorbei und Frau Brüllen fragt, was wir den ganzen Tag gemacht haben. Hier ein ganz normaler Mittwoch im Juli.
Der Wecker klingelt um 6:30. Das reicht heute, weil ich den ersten Termin um acht im Home Office mache. Vor allem ist es aber auch nötig, da ich nachts erst um 1 Uhr von einer Dienstreise zurück gekommen bin. Die großen Söhne müssen um 7 los, der jüngste um 7:30. Ich packe ihre Brotdosen und stelle Frühstück hin. Als alle aus dem Haus sind, dusche ich und schütte noch schnell die Johannisbeeren in den Dampfentsafter. Der entsaftet dann brav, während ich den Studierenden beim Präsentieren ihrer Arbeiten zuschauen darf. Zwischendurch lasse ich ein paar Mal Saft aus dem Entsafter. Meine Studierenden stellen sich gut an und bestehen.
Die Vorträge sind durch und die Johannisbeeren auch. Zwei Liter Saft sind es geworden. Wo der Saft eh schon heiß ist, schütte ich noch schnell den Gelierzucker dazu, lasse es kochen und fülle es in Gläser ab. Anschließend fahre ich ins Büro.
Im Büro erwarten mich schon verschiedene Aufgaben: Mitarbeitende mit Fragen, Koordinierung eines Termins morgen, Anrufe, etc. Ich schaffe es gerade noch meine mitgebrachten Nudeln zu essen, bevor ich nacheinander zwei Mitarbeiter für Reflexionsgespräche da habe. Das dauert deutlich länger als geplant, ist für mich aber wichtig für die weitere Planung.
Anschließend ruft meine Studentin an und erkundigt sich nach Feedback zum Vortrag. Der war wirklich sehr gut! Nachdem dann die restlichen Dinge für einen wichtigen Termin morgen vorbereiten sind gehe ich tatsächlich rechtzeitig nach Hause.
Zuhause habe ich Zeit für zwei Kaffee und ein bisschen Hausaufgaben mit Sohn3. Ich lasse ihn dann damit allein, weil ich zur Schulkonferenz muss. Ich fahre die 5 km mit dem Fahrrad.
Bei der Schulkonferenz ist dieses mal der Bürgermeister dabei, weil es um die Umgestaltung der Grundschulkindbetreuung im Hinblick auf den Rechtsanspruch auf Betreuung ab 2026. Dazu hatten wir schon Termine, aber es ist sehr spannend, die Meinung des Kollegiums dazu zu hören, da sie doch sehr von den Vorstellungen der Eltern abweicht. Wir werden sehen, wie es weitergeht.
Anschließend radle ich nach Hause. Zum Glück ist es immer noch hell. Zuhause kriege ich noch etwas zu essen und gammle nur noch kurz auf dem Sofa rum, da ich sehr müde bin. Morgen steht ein wichtiger und langer Termin an. Das wird anstrengend!
Wie immer seit ewig ruft Frau Brüllen am 5. des Monats zum Tagebuchbloggen auf.
Mein Wecker klingelt um 6:10 Uhr. Die Kinder haben Ferien. Ich stehe gegen halb sieben auf, mache Aufbackbrötchen und gehe duschen. Sohn1 wecke ich um 7. Er ist heute verabredet für den Freizeitpark. Ich mache ihm noch zwei Brötchen für unterwegs fertig, während er frühstückt. Ich packe mein Frühstück (Müsli mit Banane und Erdbeeren), Mittagessen (chinesische Nudeln von gestern) und Nachmittagsobst (Wassermelone) ein und gehe zum Bus.
Um halb neun bin ich im Büro. Gleich zu Beginn rede ich kurz mit meinen Mitarbeitern und meiner Sekretärin. Nächster Stop ist die Kaffeemaschine. Frühstück gibt es zu den emails. Dann muss ich wegen eines Abschiedsgeschenks für einen Kollegen noch mal zwei Stockwerke höher, wo ich dann ebenfalls mit den Sekretärinnen kurz Neuigkeiten austausche.
Als ich wieder runter komme, wartet schon mein Mitarbeiter. Wir müssen ein paar Einsätze planen. Noch mehr mit dem zweiten Mitarbeiter. Wir stellen fest, dass ein Auftrag noch ansteht, aber bisher nicht geplant ist, also schauen wir, wer das machen kann. Ist über den Sommer immer etwas eng, da einerseits Urlaubszeit ist und nicht alle sind, andererseits, die von uns betreuten Kraftwerke nacheinander in Revision gehen und wir da immer wieder was zu tun haben.
Für morgen muss noch ein Termin mit potentiellen Projektpartnern geplant werden, meine Masterstudentin fragt, ob ich ihre Arbeit mal durchlesen kann und ich überlege, was ich sinnvoll heute und morgen noch schaffe. Dann habe ich nämlich Urlaub.
Passend dazu nutze ich die Mittagspause um noch mal zu recherchieren, was wir den Rest der Woche machen wollen. Ich habe geplant mit Sohn2 und Sohn3 zelten zu gehen. Zuletzt haben wir das 2019 gemacht, dann kam Corona. Sohn1 will nicht mehr mit, aber wir würden auch nicht mehr zu viert ins Zelt passen, so wie die alle gewachsen sind. Es ist alles ein bisschen spannend, weil man für Zelte auf den Campingplätzen meistens nicht reservieren kann. Wir fahren also einfach los und hoffen, das wir unser Zelt irgendwo aufstellen können. Bevorzugt auf dem günstigsten Zeltplatz. Die Preise für ein Zelt, eine Erwachsene und zwei Kinder variieren zwischen 15€ und 49€ pro Nacht.
Den Nachmittag verbringe ich mit dem Lesen einer studentischen Arbeit und weiteren kurzen Gesprächen mit Kolleg*innen. Um vier breche ich spontan auf. D. ist überrascht, dass ich schon da bin. Sohn3 kommt gerade runter und verkündet sein Bedürfnis nach Freibad. Ich will eigentlich erst noch andere Sachen machen, aber nach zwei kleinen Kaffee fahren wir dann doch los. Sohn2 kommt auch mit. Ich schwimme einen Kilometer, während die Kinder durchgehend bis zum Badeschluss vom 3er springen. Dann fahren wir nach Hause, wo D. das Abendessen macht. Ich schaue noch ob Heringe und Stangen fürs Zelt da sind.
Zum Abendessen schauen wir uns an wie Hamburg in der Relegation verliert. Die Kinder bringen sich fast selbst ins Bett und wir können noch zwei Serienfolgen schauen.
Jedes Jahr wenn der Juni losgeht, frage ich mich, ob ich eigentlich hier schon geschrieben habe, wie sehr der Juni der beste Montag des Jahres ist. Wie es scheint, habe ich das noch nicht erläutert!
Der Juni ist nicht nur der beste Monat, weil ich da Geburtstag habe, sondern vor allem deshalb, weil er den Sommer verheißt. Im Juni ist der Sommer noch unverbraucht. Alles ist satt grün und noch frisch. Der Raps ist durch, die Kornfelder sind ein grünes Meer, der Mohn scheint rot am Wegesrand und der ganze Garten riecht nach Holunderblüte. Im Juni sind die Tage beinahe unendlich. Fast jeden Tag geht die Sonne später als am Vortag und beim Aufstehen ist es schon ewig hell. Im Juni liegt der ganze Sommer noch vor uns und die Möglichkeit auf einen unsagbar tollen Sommer steht offen. Was macht da ein Regentag, wenn der Sommer doch gerade erst beginnt? Der Juni riecht nach frisch gemähtem Heu und schmeckt nach Erdbeeren. Im Juni packt man zum ersten Mal die Sandalen aus und tauscht die langen gegen die kurzen Hosen, hoffentlich bis Oktober. Der Juni ist die Entschädigung für den ganzen verdammten dunklen und kalten Winter. Und deshalb ist der Juni der beste Monat des Jahres!