Archive for März, 2010

Andere blöd anschauen

Wenn man im Drogeriemarkt an der Kasse, von der Frau, die vor einem in der Schlange steht, komisch angeschaut wird, weil man den Korb voll hat mit Babygläschen, da fühlt man sich doch falsch behandelt. Die junge Dame (selbst junge Mutter, die Feuchtücher verrieten sie) hat sich wohl überlegt, warum wir zu faul sind unserem Kind selbst Brei zu kochen und statt dessen den aus dem Gläschen nehmen. Nein, überlegt hat sie es sich nicht. Sie hat für sich festgestellt, dass wir wohl zu faul sind. Das hat zumindest ihr Blick vermittelt. Dabei finde ich da nichts Schlimmes dran. Zum einen steht man ja ganz unerfahren den vielen Vorgaben der Babyliteratur gegenüber: anfangs Pastinake oder Kürbis, bloß keine Karotte! Bloß wo man diese seltsamen Pastinaken herkriegt und was man dann mit den restlichen machen kann, sagt einem niemand. Da ist es viel einfacher den fertigen Pastinakenbrei zu kaufen, statt die Bioläden der Stadt nach Pastinaken abzusuchen. Der nächste Punkt ist ja, dass Biogemüse zwar Bio ist, die Vorgaben, was Schadstoffe angeht, für Babynahrung nochmal strenger sind. D.h., dass die Pastinakenpampe aus dem Glas also weniger belastet ist, als die im Bioladen. Und wenn man dann mit einem Baby, das gerade anfängt Brei zu essen, eine Wohnung sucht und einen Umzug macht, da freut man sich dann doch über die praktischen Gläschen. Vor allem, wenn man in eine Wohnung ohne Küche zieht und da erstmal tagelang ohne Herd und Töpfe haust. Eigentlich möchte ich nur sagen, dass es viele, oft auch individuelle, Gründe gibt, die _für_ Gläschen sprechen und das ich eigentlich nicht doof angeschaut werden möchte, wenn ich Gläschen kaufe. Klar muss man da auch schauen, dass sich keine Zucker oder Salz im Glas versteckt oder noch bösere Zusatzstoffe. Aber die meisten sind doch ohne.
Und obwohl ich nicht doof angeschaut werden möchte, ertappte ich mich doch selbst beim blöd schauen, als ein junger Mann ein Gläschen für Kinder ab 15 Monate kaufte. Ich dachte natürlich sofort, dass ein 15 Monate altes Kind doch schon richtiges Essen essen sollte und nicht mehr Brei aus dem Glas. Und dann dachte ich drüber nach und mir fielen mehrere gute Gründe ein, warum er das gekauft hat. Vielleicht sind sie irgendwo eingeladen, wo es nichts kindgerechtes zu essen gibt. Oder sie sind gerade umgezogen und haben keinen Herd und keinen Topf. Oder er kauft das für seine Freundin, die nach einer Weisheitszahn-OP mit dicken Backen gerne mal wieder was anderes als Apfelmus essen möchte.
Wofür mir allerdings keine Erklärung eingefallen ist, war, warum eine Frau den ganzen Einkaufswagen voll Al*t* Mahlzeit zum Trinken hatte. Da musste ich blöd schauen. Wer mag, kann sich das ja gerne im Laden mal anschauen. Das ist Zucker-Stärkepampe zum in die Flasche füllen. Für Kinder ab 10 Monate. Klar ist es nicht immer ein Vergnügen ein kleines Kind zu füttern und oft ist es auch eine Sauerei. Aber trotzdem soll ein Kind doch essen lernen und nicht nur den Brei aus der Flasche saugen. Wenn’s denn wenigstens Brei wäre und keine Zuckerpampe. Also dazu ist mir wirklich nichts eingefallen als blöd zu schauen.

24. März, Ada Lovelace Day

Da ist er nun, der Ada Lovelace Day. Wie versprochen ist hier mein Beitrag zu den Errungenschaften der Frauen in Naturwissenschaft und Technik.  Als erstes ist natürlich Marie Curie zu nennen, die wahrscheinlich jedem als ersten einfällt, wenn es um Frauen in der Wissenschaft geht. Ihr Leben und Werk ist hinreichend bekannt und wurde bei uns sogar im Französichunterricht gelehrt. Auf der Liste der Nobelpreise für Naturwissenschaften tauchen nur wenige Frauen auf. Allerdings ist es auch kein Wunder, da erst seit 1900 die Universitäten in Europa für Frauen geöffnet waren. Und auch wenn Frauen zum Studium zugelassen waren, stand es den Professoren frei, sie von Vorlesungen auszuschließen. Auch Planck ließ Frauen nur ausnahmsweise an seinen Vorlesungen teilnehmen und hielt Frauen mit naturwissenschaftlichen Interessen für widernatürlich. Die Frau sei gemacht zum Kinder kriegen und großziehen. (Inzwischen mag ich sogar zugeben, das was dran ist an den Aussagen, dass Frauen anders gestrickt sind. Wir sind bei der Arbeit gerade dabei eine neue Software zu kaufen. Dazu gibt es dann eine Anwenderschulung, die entweder hier oder in Paris stattfinden kann. Während ich sofort dafür war, die Veranstaltung hier zu machen, war mein Kollege ganz wild auf drei Tage Paris. Man muss dazu sagen, dass dieser Kollege auch ein kleines Kind zuhause hat. Ich finde die Vorstellung drei Tage fern von Mann und Kind zu sein, beinahe unerträglich. Da kann Paris noch so schön sein. Dem Kollege hingegen scheint das überhaupt nicht schwer zu fallen.) Umso erstaunlicher ist, dass es trotzdem Frauen gibt, die beachtliche Leistungen in den Naturwissenschaften erbracht haben. Hier seien nun zwei erwähnt, die einem während eines Physikstudiums begegnen.

Lise Meitner wuchs in Wien auf. Seit ihrer Kindheit interessierte sie sich für Naturwissenschaften. Deshalb entstand in ihr der Wunsch ein naturwissenschaftliches Studium aufzunehmen. Ihr Vater war nicht dagegen, wollte aber, dass sie erst eine „anständige“ Ausbildung beendet. So legte sie ein Lehrerinnen-Examen ab, bevor sie begann sich auf eine externe Abitursprüfung vorzubereiten. Zwei Jahre intensives Studium, worüber sich ihre Geschwister schon lustig machten, führten dazu, dass sie als eine von vier der 14 Teilnehmern die Prüfung bestand. Da ihre Eltern sich keine teure Universität im Ausland leisten konnten, schrieb sie sich in Wien ein. Nach ihrer Promotion wechselte sie nach Berlin, wo sie mit Planck, Einstein und Hahn zusammen forschte. Als erste Frau bekam sei eine Assistentestelle bei Planck. In der Weimarer Republik wurden Frauen für die Hochschullaufbahn zugelassen und sie konnte als erste Frau habilitiert werden. Vier Jahre später wurde sie außerordentliche Professorin ernannt. Als Jüdin wurde ihr nach Machtübernahme der Nazis die Lehrerlaubnis entzogen. Schließlich flüchtete sie über Holland nach Schweden  und setzte ihre Forschung am Nobel-Institut fort. Während ihrer Zeit in Schweden entdeckte Otto Hahn die Kernspaltung und bat Lise Meitner Berechnungen dazu anzustellen. Lise Meitner formulierte zusammen mit ihrem Neffe Otto Frisch die theoretische Erklärung der Kernspaltung und berechnete die große Menge freiwerdener Energie. Otto  Hahn bekam schließlich den Nobelpreis für die Entdeckung der Kernspaltung. Lise Meitner wurde daran nicht beteiligt. Böse Zungen behaupteten und behaupten Otto Hahn hätte ihre Mitarbeit verschwiegen. Lise Meitner selbst glaubte zwischenzeitlich diesen Gerüchten, Otto Hahn konnte sie aber vom Gegenteil überzeugen. Sie waren zeitlebens gute Freunde. Lise Meitner veröffentlichte 169 Arbeiten und erhielt 21 Auszeichnungen.

Emmy Noether war eine deutsche Mathematikerin. Sie studierte und promovierte in Erlangen und arbeitete dann unter Klein und Hilbert in Göttingen. Ihr Antrag auf Habilitation wurde vom preußischen Minister abgelehnt. Erst in der Weimarer Republik wurde sie habilitiert. Auch ihr wurde als Jüdin die Lehrerlaubnis entzogen und sie verließ Deutschland, um in die USA zu gehen. Emmy Noether begegnet einem im Physikstudium über das Noether-Theorem. Es besagt, dass zu jeder Symmetrie eines physikalischen Systems eine Erhaltungsgröße gehört. So folgt zum Beispiel aus der Homogenität der Zeit die Energieerhaltung und aus der Homogenität des Raums die Impulserhaltung. Was hier so einfach klingt, hat uns in den ersten Semestern theoretischer Physik einige Nerven gekostet. Die Mathematik dahinter ist nämlich nicht trivial. So wurde Emmy Noether von uns gehasst. Allerdings hat sie bei mir einen so bleibenden Eindruch hinterlassen, dass ich schließlich meine Katze (die liebe Emmy) nach ihr benannt habe.

Das war nun mein Beitrag zum Ada Lovelace Day. Sicher hätten auch andere Frauen noch Erwähnung finden sollen. Z.B. die Namensgeberin Ada Lovelace, die Nobelpreisträgerin Marie Goeppert Mayer oder die Fräuleins, die mit von Laue und Einstein in Berlin forschten (Gerda Laski, Hertha Sponer, Hildegard Ille, Clara von Simson). Aber ihr könnt ja alle google und wikipedia benutzen und Euch selbst informieren. Oder ihr schaut nochmal hier vorbei, was sonst auf der Welt so geschrieben wurde.

In diesem Sinne: Happy Ada Lovelace Day!

10 schlechte Filme

Beim David bin ich auf eine Blogparade gestoßen, wo ich mich doch gleich mal beteiligen möchte. Es geht um die schlechtesten 10 Filme, die man je gesehen hat. Dann fang ich mal an.

The Ladies Man Den hab ich mal in der Sneak gesehen. Der war einfach grausam. Einfach grausam.

Wolf Creek Meine Cousine war zu Besuch und wollte gerne Horrorfilme anschauen. Da kam uns dann Wolf Creek unter. Absolut nicht empfehlenswert.

Texas – Doc Snyder hält die Welt in Atem Helge Schneider eben. 86 Minuten waren definitiv zuviel davon.

Hulk Als Kind hab ich gerne die Serie angeschaut. Der Film konnte leider meine Erwartungen bei Weitem nicht erfüllen.

Alone in the Dark Ja, ein Boll muss wohl dabei sein.

2012 Irgendwie war er ja unterhaltsam. Nur die unendlich langen Actionszenen waren zum Gähnen und die Handlung zum Kopf an die Wand schlagen. Immer wieder. Ich glaube wenn man so ein Drehbuch in der Schule als Aufsatz abliefern würde, gäbe es eine 5 dafür.

Knowing – Die Zukunft endet jetzt Noch so ein 2012 Endzeit Film. Mit Nicholas Cage. Ich weiß auch nicht, warum wir immer wieder Filme mit Nicolas Cage anschauen. Schwache Handlung, sinnloses Ende und Nicolas Cage, der mal wieder versucht ein anderes Gesicht zu machen als Nicolas Cage.

X-Men Da hab ich mich gelangweilt im Kino. Passiert mir selten. Irgendwie fand ich die Handlung zu durchschaubar.

Corellis Mandoline Nochmal Nicolas Cage. Diesmal in so ner Schnulze für Frauen. Christian Bale spielt da einen jungen Griechen. Ich fand’s grandios fehlbesetzt. Und von der Handlung möcht ich ja gar nicht reden.

Easy Rider Der Kultfilm einer ganzen Generation. Aber definitiv nicht meiner. Wir saßen mit einer ganzen Meute bei uns vor dem Fernseher und haben zusammen gelitten. Die Handlung lässt sich so zusammenfassen: Da fahren zwei auf dem Motorrad und am Abend kiffen sie. Am nächsten Tag wieder. Und am Tag danach auch. Dann werfen sie mal nen Trip ein. Und dann fahren sie wieder Motorrad und kiffen. Und dann ist einer tot und der Film zu Ende.

Schließlich soll man noch einen Tipp abgeben, welcher Film am häufigsten genannt wird. Ich tippe auf 2012. Der ist so aktuell, dass er bestimmt noch nicht verdrängt werden konnte. So, das war mein Senf dazu.

Ratschläge

Wir waren gestern in der Apotheke. Der Kleine hat nämlich einen Wunden Po. Er kriegt einen Zahn, da ist ein wunder Po nicht unüblich. Noch dazu hatte er Durchfall, übrigens auch vom Zahnen, und das ist für einen wunden Po dann auch nicht gerade erholsam. Naja, jedenfalls war’s gestern dann so schlimm, dass der Kleine beim Saubermachen jämmerlich geweint hat. Wir sind also am Nachmittag losgegangen, um in der Apotheke ein Heilmittel zu kaufen. Wir haben zwar erst nach Hausmitteln gegoogelt, aber die (Muttermilch, Kartoffelmehl,…) hatten wir dann auch alle gerade nicht zur Hand. In der Apotheke stand ein uraltes Männchen. Ich sagte ihm wir bräuchten was für des Kleinen wunden Po. Er ist gleich zielstrebig in eine Richtung gelaufen und hat eine Tube geholt. Dann hat er angefangen uns Ratschläge zu erteilen. Wir sollten den Kleinen „mal richtig“ waschen. Also „mit Wasser und Seife abduschen“. Hinterher dann die Creme, die er uns verkauft hat, benutzen. Da war ich schon leicht angesäuert. Schließlich wird auch unser Sohn gewaschen. Und wund ist er nicht wegen mangelnder Pflege sondern wegen des Zahnens. Dann fragte er was wir für Windeln hätten. Ich grübelte, was er jetzt wissen will. Pampers und Fixies haben wir gerade. Er setzte ein mitleidig wissendes Gesicht auf. Wir sollten den Kleinen halt schon mit „richtigen“ Windeln wickeln. Pampers sind ja für unterwegs ganz ok, aber zuhause sollten es schon die guten alten Mullwindeln sein. Wir würden sehen, dann ist das in Nullkommanix besser mit dem wunden Po. Ich hab „mhm“ gesagt und genickt. Was will mir den einer über Windeln erzählen, dessen Kinder wahrscheinlich zehn Jahre älter sind als ich. Das Pampersmodell, an das er wohl dachte, also Plastikhose mit Watteeinlage, gibt es ja schon ewig nicht mehr. Da ist ja heute High-Tech in der Windel. Hab kurz überlegt, ob ich ihm was über Superabsorber erzählen soll. Die Babys können nämlich ganz schön viel Pinkeln, bis die Haut nass wird. Atmungsaktiv sind die Windeln heutzutage auch. Wenn man die Kinder also nicht stundenlang in ihrem Dreck sitzen lässt, dann werden sie auch nicht wund. Schließlich war das jetzt nach neun Monaten das erste mal, dass wir mehr als mal ein bisschen Panthenolcreme gebraucht haben. Und zum Thema Mullwindeln: die hat ER bestimmt nicht ausgekocht, früher. Die Creme, die er uns verkauft hat, war einfach eine Fettcreme, die ich bestimmt nicht verwenden wollte. Eine Wund- und Heilsalbe wollte ich haben, keine Fettcreme im 30 Jahre alten Design. Wir sind dann noch zum dm gegangen und haben eine Zinksalbe gekauft und die verwendet. Heute morgen sah’s schon viel besser aus. Auch ohne Mullwindeln und Fettcreme. Nächstes Mal gehen wir für Babyfragen wohl lieber in einer Apotheke mit jüngerem Personal.

Hallo Fortschritt?

Auf der Suche nach einem Babyschwimmkurs bin ich auf einen Anbieter in Sindelfingen gestoßen. Da gibt es Kurse vormittags und Kurse am frühen Nachmittag. Zusätzlich gibt es Väterkurse Freitags nachmittags und am Samstag. Und was ist mit den berufstätigen Müttern? Dürfen die auch in die Väterkurse? Und was ist mit den Vätern, die bei den Kindern bleiben? Dürfen die trotzdem nur die Väterkurse nutzen oder dürfen die auch am Vormittag kommen? Grundsätzlich finde ich das sehr seltsam und vor allem unfortschrittlich. Wo sind denn da die neuen Rollenbilder? Ich konnte auch auf der Homepage keinen Hinweis finden, ob es außer der Berufstätigkeit noch andere Gründe für die Väterkurse gibt. Z.B. dass die Mütter lieber unter sich sind und nicht von irgendwelchen Vätern beglotzt werden möchten. Oder um die Väter vor den glotzenden Jungmüttern zu schützen. Vielleicht schreib ich da mal hin und frag nach, was es mit diesen ominösen Väterkursen auf sich hat.

Ada Lovelace Day

Am 24.3. ist Ada Lovelace Day. Ich hab hier versprochen deshalb an diesem Tag was über die Errungenschaften von Frauen in den Naturwissenschaften zu schreiben. Mal sehen was mir dazu einfällt.

Anleitung für Besucher

Wie man selbst auf ein krabbelndes und grapschendes Kind, dass alles findet und ihn den Mund steckt, eingerichtet ist, merkt man erst wenn jemand zu Besuch ist, der da nicht dran gewöhnt ist. Der Besuch findet es unpraktisch, dass die Klobürste nicht auf dem Boden neben dem Klo, sondern oben auf der Ablage außerhalb der Reichweite von Kinderhänden steht, und stellt sie auf den Boden. Da fällt sie meinem nach Gefahren scannenden Blick aber sofort auf. Genauso wie die Schere auf dem Wohnzimmertisch. Auch von der „herunterfallenden“ Ferrero Küsschen Packung war ich nicht überrascht und auch nicht davon, dass der Kleine schon eins samt Papier im Mund, eins in der Hand und eins unter seinem Po (für schlechte Zeiten ;-)) hatte, bis der Besuch sie, vermeintlich alle, vom Boden aufgelesen hatte. „Ist der schnell!“ kriegt man dann überrascht zu hören. Ja, der ist schnell, hat Krakenarme und einen siebten Sinn alles das zu finden, was er nicht haben soll. Deshalb sollte man da als Besuch auch die kindersichere Umgebung nicht durcheinander bringen. Bei meinen Eltern haben mal Besucher den Steckdosenschutz aus einer Dose entfernt, woraufhin mein Bruder gleich mal einen Nagel reingesteckt hat. Bei uns bedeutet das: die Klobürste bleibt wo sie ist, der Klodeckel wird zugeklappt, spitze oder giftige Dinge, die man kurzzeitig benötigt hat, werden nach der Verwendung in angemessener Höhe abgelegt (das gleiche gilt auch für elektronische Geräte, die nicht eingespeichelt werden sollen) und beim Abstellen von Gläsern und Tassen (insbesondere wenn man den Inhalt noch konsumieren will) sollte der Grapschradius beachtet werden. Könnt ihr Euch schon mal merken, ihr potentiellen Besucher ;-).

Steuern

Habe heute auf mein Nachmittagsschläfchen mit meinem Kleinen verzichtet (ja, meine zwei Männer schlafen noch) und statt dessen die Steuererklärung gemacht. Irgendwie war das auch mal einfacher. Jetzt mit Versicherungen, Altersvorsorge, Kind, Mutterschaftsgeld, Zuschuss zum Mutterschaftsgeld und Elterngeld ist das alles nicht mehr so trivial. Sogar so kompliziert ist es, dass Elster nicht in der Lage ist, mir auszurechnen wieviel Steuern ich hätte zahlen müssen. So ist es diesmal wirklich eine Überraschung, wieviel Geld dann zurückkommt. Ich hoffe auf alles.

„Erzähl doch mal

was spannendes aus Deinem Leben.“ Diesen Satz kriegt man manchmal auf Partys zu hören, wenn mal gerade der Gesprächsstoff ausgeht. Dann soll jeder was bemerkenswertes aus seinem Leben erzählen. Eigentlich finde ich sowas echt doof. Meistens erzähle ich dann ganz provokativ „Hey, einer meiner Ex-Freunde ist schwul.“  und warte auf die „soso, Du machst also Männer schwul“-Reaktionen. Dabei ist das alles nicht halb so spektakulär wie es klingt. Also erzähl ich jetzt mal wie das wirklich war. Wir waren damals in der achten Klasse, glaube ich zumindest. Er war in der Klassenstufe über uns und eigentlich fand ich ihn doof. Wer kommt schon in ner orangenen Fleece-Jacke zur Schule. Aber wie das ja oft so ist, fand ich ihn dann doch ganz nett als ich ihn besser kennenlernte. Und dann waren wir ungefähr drei Monate ein Paar. Ungefähr ein Jahr später dann noch mal für zwei Monate. Als ich dann in der elften Klasse war, fragten mich eines Tages die zwei Jungs, die hinter mir saßen und die als Sitzenbleiber eigentlich eine Klassenstufe höher gewesen wären, ob ich nicht mal mit dem besagten jungen Mann zusammen gewesen wäre. Wahrheitsgemäß bejahte ich das. Da kam dann gleich die nächste Frage: „Kann das sein, dass der schwul ist?!“ Ohne groß nachzudenken und ohne böse Absicht, hab ich auch das bejaht. Also nicht, weil ich die Vermutung gehabt hätte, aber irgendwie hat das für mich Sinn gemacht. Erst viel später habe ich mir überlegt, dass ich da wohl besser meinen Mund gehalten hätte. Ich selbst fand da nichts schlimmes dabei, aber das haben an unserer Schule doch einige anders gesehen. Der Hintergrund war nämlich gewesen, dass er beim Knutschen mit einem Mann gesichtet worden war. Und um die Gerüchte zu bestätigen, haben sie einfach mal jemand auf seine Ex-Freundin angesetzt. Er hat mir hinterher mal erzählt, dass er denjenigen, der íhn damals beobachtet und den Tratsch in Gang gesetzt hatte, eigentlich zu seinen Freunden gezählt hatte. Jedenfalls war also die Gerüchteküche in Gang. Und weil’s dann sowieso langsam die Runde machte, hat er sich gegenüber immer mehr Leuten geoutet. Besonders lustig fand ich, als er es unserer Nachbarin, die er schon lange kannte, erzählte und die dann irgendwie rumgedruckst hat und es mir nicht sagen wollte. Dabei wusste ich es ja längst. Und was dann folgte, war eine wirklich schöne Zeit. Durch sein Outing hatten wir die Beziehung gefunden, die wir immer gesucht hatten. Plötzlich war alles, was vorher kompliziert war, ganz einfach. Tja, dann hat er Abi gemacht und dann war er weg. Er wollte schnell zuhause raus und nicht abhängig von seinem Vater sein, der mit der ganzen Situation nicht glücklich war. Und jetzt hab ich keine Ahnung wo er steckt. Es ist doch immer wieder erstaunlich, dass es Personen gibt, die man im Internet einfach nicht findet. Und das war sie schon die ganze Geschichte. Nicht besonders spektakulär und „schwul gemacht“ hab ich auch niemanden. Im Spaß hat er immer gesagt, ich war eben eine seiner Alibi-Freundinnen. Keine Ahnung ob da was dran ist.

Raider der Pausensnack

Von wegen Nostalgie und so: heute morgen habe ich ein Raider aus dem Süßigkeitenautomat an der S-Bahn gezogen. Ja, so ein richtiges Raider, kein Twix. Die Packung sieht auch genauso aus wie damals (ich kann später auch gerne ein Foto nachliefern). Ihr erinnert Euch? Raider, der Pausensnack. Ich hab’s in letzter Zeit schon an mehreren Stellen gesehen, hab‘ aber bisher keins gekauft. Heute musste es dann sein. Schließlich wollte ich wissen was es damit auf sich hat. Es ist wohl eine Limited Edition zum 30jährigen Jubiläum, die es nur an Automaten gibt (obwohl ich meine neulich schon irgendwo anders eins in der Hand gehabt zu haben). Meine Befürchtung, die hätten irgendwo eine Ladung aus den 80ern ausgegraben und jetzt in die Automaten gefüllt, hat sich also nicht bestätigt.

Das Raider werde ich nachher brüderlich mit D. teilen. Ich freu mich schon drauf.