Am Strand

Ja so ist er, unser Kleiner. Am Strand hat er sich erstmal die schönsten Frauen ausgesucht und sie angeflirtet. Später dann, als sie eingeschlafen waren, hat er sich dann heimlich angeschlichen.

Das Foto ist am Strand Es Trenc entstanden. Vor zwei Jahren wohnten wir auf der einen Seite des Strandes, diesmal auf der anderen Seite im größeren Ort, wo man besser einkaufen kann. Letztes Mal haben wir mit dem Auto die ganze Insel erkundet, diesmal mit Kind, waren wir nur in der näheren Umgebung und viel am Strand. Z.B. in der Platja d‘ es Caragol, die sehr schön, aber nur schwer mit Kinderwagen erreichbar ist. Vom Cap Ses Salines muss man ein ganzes Stück über Felsen oder durch Sand laufen. Aber die holprige Fahrt und langen Strecken mit Kind auf dem Arm haben sich gelohnt. Wir waren am Strand fast alleine. Es gibt dort keine Sonnenschirme und keine Strandbar und ich denke, dass der Strand auch in der Hochsaison nicht so überlaufen ist. Oft waren wir am Strand in der Nähe des Hafens von Colonia St. Jordi an der Platja d’es Dolc. Wir konnten dort gut auch mit Kinderwagen hinlaufen und war meistens war der Strand auch nicht besonders voll. Ohne Kinderwagen kann man noch in die nächsten Buchten laufen. Der Strand direkt am Hafen (Platja d’es Port) ist relativ klein, liegt aber gut geschützt hinter dem Hafenbecken. Einmal hatten wir Sturm und an allen anderen Stränden hing die rote Fahne. Nur hier am Hafen konnte man noch baden. An der anderen Seite von Colonia St. Jordi gibt es noch den Strand Platja Estanys. Da waren wir auch zwei mal, fanden dann aber die Platja d’es Dolc schöner.

An einen „weiter entfernten“ Strand waren wir nur einmal. Wir waren nach Cala Figuera gefahren Auf dem Rückweg wollten wir an den Strand. Kurz hielten wir in der Cala Santanyi. Der Strand ist allerdings sehr klein und war ziemlich voll, so dass wie weiter gefahren sind und schließlich am Strand S’Amarador landeten. Da waren wir vor zwei Jahren auch schon mal. Der Strand ist schön für Kinder, deshalb gab es davon auch eine Menge. Der Kleine hat sich gleich eine paar Schaufeln, Bälle und Fahrzeuge „geliehen“. Die Strandbar hier ist auch sehr gut. Es gibt eine Preisliste, die von der Tourismusbehörde abgezeichnet wurde und die Preise sind dementsprechend human. An anderen Stränden gibt es teilweise überhaupt keine Preislisten und die Getränke kosten das Doppelte wie hier.

Und das war er auch schon fast, unser Urlaub. Sonne, Strand und Meer. Außerdem sind wir viel gelaufen, haben gut gegessen, das erste Mal seit zehn Monaten Privatfernsehen geschaut, Sonnenuntergänge angeschaut und unsere nächste potentielle Ferienwohnung von Ferne besichtigt.

Vom Urlaub zur Arbeit

Die Arbeit hat mich wieder. Nach dem schönen, aber zu kurzen, Urlaub und einer anschließenden Odyssee zu einem wichtigen Termin, sitze ich nun wieder im Büro. Am Wochendene haben wir endlich das Kinderzimmer fertig gemacht. Der Kleine hatte sein Bett bisher noch in unserem Schlafzimmer stehen. Sein Kleiderschrank stand seit Monaten noch in Pappe verpackt an der Wand. Da der Kleine im Urlaub in seinem eigenen Zimmer geschlafen hat und das ganz gut geklappt hatte, wollten wir nicht, dass er sich wieder zu sehr dran gewöhnt bei uns zu schlafen. Also haben wir gestern den Schrank aufgebaut, hingestellt, doch wieder woanders hingestellt, Wickelkommode verschoben, Sofa verschoben, Bettchen rübergetragen, Boden gesaugt und gewischt, Lampe aufgehängt, Spiegel aufgehängt und Kisten weggeräumt. Klingt vielleicht nicht so, war aber doch anstrengend. Ihr könnt ja gerne mal probieren einen Schrank mit einem einjährigen Assistenten aufzubauen. Da wird einem beim Schrauben der Schraubenzieher weggezogen und wenn man ihm dann einen eigenen gibt, dann haut er damit Macken in die Wände seines neuen Schranks (zum Glück die Innenwände). Und sowieso muss er alles erstmal anfassen, wegtragen (wenn’s nicht zu schwer ist), drauf klopfen und drüberlaufen. Und im fertigen Gerüst (ohne Rückwand) , kann man dann wunderbar hin und herrennen. Beim Umräumen hat er dann zum Glück irgendwann seinen Dschungel entdeckt (so ein Spielzeug für Babys) und dort still Musik gehört. Beim Bett rüber tragen, saß er im Bett und beim Putzen hat er auf einer alten Keksdose musiziert. Und dann hat er zum ersten Mal in seinem Zimmer geschlafen. War ganz gut und heute morgen ist er nichtmal mit mir wach geworden. Leider haben wir das Chaos im Kinderzimmer nicht völlig beseitigt, sondern die Reste lediglich verschoben. Jetzt stehen eben ein paar Kisten im Schlafzimmer. Aber das ist ja auch so groß und leer, jetzt wo das Kinderbett nicht mehr drin steht.

Zurück

Wir sind seit gestern wieder da. Ich bin allerdings schon wieder auf dem Sprung und bin erst ab Samstag richtig zu Hause. Der Urlaub war schön. Angefangen hat er etwas stressig, aber dann wurde alles gut. Dazu dann am Samstag mehr. Jetzt erstmal der Beweis, dass die Sonnenuntergänge auf Mallorca doch noch schöner sind als die in Böbelfingen.

Bis bald!

Wir sind dann mal im Sommerurlaub 🙂

Geschrei in der S-Bahn

Neulich in der S-Bahn war eine junge Mutter mit ihrem Säugling. Ich schätze das Baby war so sechs Wochen alt. Und es brüllte schon als ich einstieg. Die Mutter stand vor dem Kinderwagen und versuchte mit dem Schnuller zu besänftigen. Das Kind wollte sich aber nicht beruhigen lassen. Und so schrie es weiter und weiter. Irgendwann ertönte dann eine genervte Stimme: „Gebt dem Kind doch endlich ä Fläschle! Hergottsack!“. Einige Leute, z.B. ich, drehten sich empört um, wer denn da so gemein ist. Ein dicker älterer Mann war der Fiesling. „Ha, früher het mo de Kinder ä Fläschle gäbe und no waret se still!“ war dann seine Erklärung. Er erntete einige Kopfschüttler, hauptsächlich von Frauen, und den Hinweis, dass Kinder eben mal schreien. Ich hätte ihm am liebsten gesagt, dass er wohl bei seinen Kindern (falls er welche hat) nicht dabei war, als sie in der Schreiphase waren. Klar weiß ich, dass ein schreiendes Kind in der S-Bahn einem nach einem langen Arbeitstag den letzten Nerv rauben kann. Allerdings ist das für die Mutter des Schreihalses alles noch viel schlimmer. Sie ist nämlich selbst genervt vom Gebrüll, will, dass es ihrem Kind gut geht und es nicht mehr weinen muss und ist sich die ganze Zeit bewusst, dass gerade beinahe ein ganzer Waggon voll Menschen sie anstarrt, bewertet, hasst. Was soll sie schon machen? Bestimmt fährt sie nicht ohne Grund mit Kind im Feierabendverkehr. Die Arme hat dann versucht zu Stillen, was aber nicht geklappt hat, zuviel Trubel und zuviel Stress. Das Kind hat sich dann doch endlich beruhigt und ich musste auch aussteigen. Ganz im Ernst stört mich ein schreiendes Kind in der S-Bahn manchmal auch, aber immer weniger als grölende, pöbelnde und kotzende alkoholisierte Menschen jeglichen Alters.

Spielplatzbegegnung

Neulich war ich gegen Abend mit dem Kleinen noch auf dem Spielplatz. In der Abendsonne hat er da seinen Ball durch die Gegend gekickt. Irgendwann hatte er keine Lust mehr und ist lieber im Gras rumgerannt. Da kamen zwei Kinder, ein türkisches Geschwisterpärchen aus dem Nachbarhaus, und fragten ob sie mit dem Kleinen Fussball spielen dürften. Ich war etwas überrascht, weil ich dachte Grundschüler haben nicht besonders viel Freude daran mit Kleinkindern Ball zu spielen. Klar durften sie mit ihm Fussball spielen. Allerdings war es ihnen dann doch zu langweilig. Das Mädchen wollte lieber Volleyball spielen. Da sie das selbst nicht kann, haben ihr Bruder und ich mit dem Ball gespielt und sie hat unseren Kleinen durch die Gegend geschleppt. Richtig schön hat sie das gemacht. Ihr Bruder aber auch. Da merkt man dann, dass die türkischen Kinder noch mehr an das Zusammenleben mit Kindern aller Alterstufen gewöhnt sind. Schon neulich habe ich die beiden auf dem Spielplatz getroffen. Da hat sich unser Kleiner ihren Ball geklaut und ihn durch die Gegend gekickt, was sie nicht weiter gestört hat. Normalerweise reagieren fremde Kinder meistens damit, dass sie betonen, dass es ihr Ball ist und das „der kleine Junge“ den wieder hergeben soll, auch wenn sie ihn selbst gerade nicht brauchen. Wirklich nett waren die beiden. Der Kleine hat sich ohne Klagen von dem Mädchen herumtragen lassen, obwohl sie ganz schön mit seinem Gewicht zu kämpfen hatte. Zusammen sind sie auf dem Karussel rumgekrabbelt. Ihr Bruder war begeistert vom Ballspielen mit mir, obwohl Ballspiele nicht so meins sind. Nebenbei haben wir uns auch ein bisschen unterhalten. Sie fragte zum Beispiel, ob der Kleine mit den „gedrehten Haaren geboren ist“. Locken bei Kleinkindern kannte sie wohl nicht. Irgendwann beim Ball spielen erzählte sie dann unvermittelt: „Meine Oma hatte mal Krebs. Und dann ist sie gefallen und wir haben Lieder mit Allah gesungen bei der Beerdigung.“ Hilfreich kam der Bruder dazu. „Die ist tot.“ Ach, das hatte ich mir jetzt fast gedacht. Es gibt ja wirklich Arschlochkinder (ein Mädchen, dass manchmal bei uns zwischen den Häusern spielt ist so eins), aber die beiden waren anders, höflich und verantwortungsvoll. Da freu ich mich dann drauf sie wieder zu treffen.

Zugegeben II


Damit ihr mal seht, was ich gestern gemeint habe, hier ein Foto.

Zugegeben

Böblingen ist nicht besonders hübsch. Aber da wo wir wohnen ist soviel freie Fläche, dass man abends die schönsten Sonnenuntergänge sehen kann. So schön, dass ich fast ein bisschen wehmütig werde, wenn ich daran denke, dass wir Ende der Woche in Urlaub sind und die Sonnenuntergänge ohne uns stattfinden. Aber nur fast. Mh, wenn ich recht überlege, dann doch gar nicht. Sommer und Meer sind doch besser als Herbstsonnenuntergänge.

Spielplatzgespräche II

Gestern am späten Nachmittag war ich mit dem Kleinen noch eine Runde draußen. Da wir ganz alleine auf dem Spielplatz waren und es auch langsam kalt wurde (der Kleine hatte schon ein rotes Näschen), wollte ich langsam wieder reingehen und hab schon mal den Buggy in Richtung Weg geschoben. Der Kleine ist auch brav nebenher gelaufen. Dann kam aber eine andere Mutter mit ihrer fünfjährigen Tochter. Zwei Kinder aus der Nachbarschaft tauchten auch gleich auf. Und dann noch ein Ehepaar aus unserem Nachbarhaus mit ihrem Zwerg, der schätzungsweise ein halbes Jahr älter ist als unserer. Da war an nach Hause gehen nicht mehr zu denken. Der Kleine ist gleich abgedüst um mit dem anderen Kleinen Ball zu spielen. Und die älteren Kinder haben sich auf den Rutschen rumgetrieben. Die Mutter fing dann ein Gespräch mit mir an. Auslöser war der seit zwei Wochen nicht geleerte Mülleimer auf dem Spielplatz. Der ist so voll, dass schon vor dem Mülleimer schmutzige Windeln und Hundehaufentüten liegen. Sie meinte es wäre eine Unverschämtheit, dass die Leute da einfach ihren Hausmüll hinschmeißen. Ich wusste aber, dass das schon vor zwei Wochen so aussah und auch, dass die Stadt manchmal vergisst, die abgelegenen Mülleimer im Flugfeld zu leeren. Ihre Tochter kam dann und meinte sie muss aufs Klo. Auf dem Spielplatz gibt es sogar eine öffentlich Toilette, aber die ist wohl sehr schmutzig und die Mutter hatte ihr Sagrotan nicht dabei. Also wollte sie mit ihrer Tochter in die Kneipe, die ein Stück entfernt ist, gehen. Die Tochter hatte keine Lust und ist erstmal wieder abgedüst. Die Gelegenheit hat die Mutter ergriffen und mir Vorträge gehalten. Über den Windeleimer, den sie früher hatten und wie toll der war, wo sie ihn bestellt hat und was sie dabei für Geld gespart hat. Dann kam ihre Tochter wieder und wollte doch aufs Klo. Allerdings hatte sie Bedenken, dass „der kleine Junge“ (meiner) ihren Roller klaut. Die Mutter meinte dann, dass der kleine Junge jetzt nach Hause geht, weil er ja auch ins Bett muss. Daraufhin erzählte sie mir, wie die Schlafgewohnheiten ihrer Tochter waren und sind. Dass sie jeden Mittag lange schläft und abends erst spät ins Bett geht. Das könne sie nur empfehlen, weil ihre Tochter wäre immer sehr groß für ihr Alter und das läge bestimmt an den ausgeprägten Ruhezeiten. Als ich dann meinte, dass unser Kleiner schon jetzt manchmal den Mittagsschlaf verweigert, hat sie gleich ein besorgtes Gesicht aufgesetzt, wissend genickt und gemeint, das wäre aber schon wichtig. Und dann soll ich mich halt dazulegen. Ich hab ihr dann erklärt, dass ich mich schon mal gar nicht dazulegen kann, weil ich arbeite. Ich hab darauf verzichtet ihr zu erläutern, dass es so einfach nicht ist. Sie kann ja gerne mal probieren sich mit einem Kleinkind zusammen hinzulegen, das schreit als würde es abgestochen, sich aus dem Arm windet, strampelt, tritt und kratzt. Klar, ein paar Minuten macht man das. Wenn er aber nicht innerhalb der paar Minuten einschläft, dann ist er einfach nicht müde. Und wenn man ihn dann wieder laufen lässt, dann hält er oft auch bis abends durch. Und wenn er müde ist, dann schläft er auch mittags. Und außerdem hat er noch nie viel geschlafen, schon als Baby nicht. Von zwölf Stunden nachts können wir nur träumen und freuen uns schon über zehn. Und wenn er dann mal mittags schläft ist das auch selten länger als 1 Stunde. Ist eben so. Achso, groß für sein Alter ist er trotzdem. Ja, ich hätte ihr das gerne erklärt, aber ihre Tochter hat sich wartend beinahe in die Hose gemacht. Und weil es dann so dringend war, musste sie doch in die Wiese pinkeln, was ihre Mutter eigentlich nicht wollte. Ich vermute ja, das Kind hätte sich in die Hose gemacht, wenn ich nicht irgendwann unterbrochen hätte: „Äh, ich glaube jetzt ist es wirklich dringend.“ Irgendwann im Monolog Gespräch erwähnte sie, dass ihr Mann unter der Woche frühestens um 20 Uhr zuhause ist. Man merkt es, dachte ich. Sie hatte so nach einem Gepräch unter Erwachsenen gelechzt.

15 Monate

15 Monate ist der Kleine Mann jetzt schon alt. Und er hat soviele Dinge gelernt in der Zeit. Er kann laufen und klettern wie ein Weltmeister. Ich wundere mich immer wieder über seine Kraft, seine Körperspannung und sein Körpergefühl. Er kann alleine auf Sofas und Stühle klettern, er tanzt zu Musik, die ihm gefällt und meistens weiß er, was er alleine kann und für was er Hilfe braucht. Menschen, die ihn nicht so gut kennen, tritt manchmal der Schweiß auf die Stirn, wenn er in der Nähe einer Treppe steht. Dabei stürzt er sich eigentlich nicht die Treppe runter. Wenn es keine Möglichkeit gibt, sich selbst irgendwo festzuhalten, verlangt er nach einer helfenden Hand. Aber das ist auch schon fast die einzige Situation, wo er es akzeptiert an der Hand gehalten zu werden. Von Anfang an wollte er alleine laufen. Wenn man seine Hand nimmt, schüttelt er sie unwillig ab. Besonders, wenn man ihn daran hindern möchte auf die Straße zu laufen. Aus irgendeinem Grund möchte er da immer hin. Auf „Stop“ hört er noch nicht besonders gut und er bekommt regelmäßig einen Wutanfall, wenn man ihn von der Straße fernhält. Ja, Wutanfälle kann er auch gut. Wenn er keine Gummibärchen/Schokolade bekommt, wenn er nicht von unserem Kaffee trinken darf, wenn man ihn wickeln oder anziehen möchte und er gerade besseres zu tun hat, wenn man ihn in den Kinderwagen setzt und er lieber rennen will, wenn man ihm das Telefon wegnimmt… Ich hatte mich ja schon gefürchtet, dass es noch schlimmer wird, wenn er in die Trotzphase kommt, nun habe ich aber gelesen, dass die Trotzphase durchaus schon im zweiten Lebensjahr beginnen kann. D.h. es bleibt jetzt eben so, aber schlimmer wird es nicht. Ich hoffe ja, dass es etwas besser wird, wenn er mehr versteht warum wir ihm Dinge verbieten. Grundsätzlich habe ich eigentlich nicht das Gefühl, dass wir besonders viel verbieten. Seine Wutanfälle sind echt filmreif. Auf den Boden legen, hauen, schreien, Sachen durch die Gegend werfen, das volle Programm.
Neulich habe ich abends Muffins gebacken. Er ist dann auf den Hocker neben mir geklettert und hat mit Hingabe mit dem Kaffeportionierer, einem Buttermesser und einem Verschlussclip in der Zuckertüte gegraben. Erst gegen Ende hat er kapiert, dass dieses weiße Zeug essbar ist und süß schmeckt. Da war ich dann aber auch schon fertig mit Backen und habe ihn fürs Bett umgezogen (natürlich unter Protest).
Ich bin immer überrascht, wie er eßbar von nicht eßbar unterscheiden kann. Woher weiß er, dass in der Schokoladenverpackung was leckeres ist? Neulich hat er entdeckt, dass er den Schrank, der hinter seiner Spielkiste steht, aufmachen kann, wenn er seine Kiste wegschiebt. Das hat er dann gemacht und alle Süßigkeiten zum Papa getragen. Dass er die Dinge zu uns bringt, wenn er sie alleine nicht aufkriegt, das macht er schon länger. Und ich sag Euch, das sieht so goldig aus, wenn so ein Zwerg mit seiner ganzen Kraft ein Glas Gurken durch die Wohnung trägt, damit man es ihm aufmacht.
Er kann auch schon ganz alleine in seinen Kinderwagen klettern. Da saß er neulich morgens drin und hat dem Kater, der auf dem Geländer vorm Fenster saß, lautstark Geschichten erzählt. Ich weiß allerdings immer noch nicht, welche Sprache er spricht. Er kann aber auch ohne Worte meistens sehr deutlich zeigen was er will. Wenn er will, dass man mitkommt, dann schiebt er einen eben, wenn er etwas haben will, zeigt er darauf und macht „mmhhhmmm“, wenn er etwas nicht will, kriegt er einen Wutanfall, wenn er möchte, dass man ein Buch mit ihm anschaut, dann bringt er es, wenn er will, dass man die beweglichen Features im Buch bewegt, dann führt ein einem die Hand da hin und wenn er sagen will „eigentlich ist es doch nicht so schlecht bei euch“, dann lässt er sich hochheben und kuschelt sich ganz eng an. In letzter Zeit übt er auch immer mehr in unserer Sprache zu sprechen. Manchmal sagt er „mamama“ oder „baba“, aber man weiß nicht, ob es nur Zufall ist. Ziemlich sicher kein Zufall ist es, wenn er dem Kater hinterherläuft und dazu „Tate, tate“ sagt. Ob der Kater es wohl zu schätze weiß, dass er des Kleinen erstes Wort war?
Und trotz der Dinge, die er schon kann, ist er immer noch so klein. Obwohl, wir schwanken immer zwischen „Der ist noch so klein.“ und „Der ist ja schon ganz schön groß“.