Ferien

Die letzte Woche hatte ich noch frei und die Kinder noch Ferien. Wir haben einiges erlebt.

Nachdem wir samstag früh um drei aus dem Urlaub zurück waren, fuhren wir am noch am gleichen Tag zum Möbelschweden und kauften den Schreibtisch für den Herr Gartenhein. Weil er den gleich aufgebaut haben wollte, haben wir auch gleich die Kinderzimmer umgeräumt. Der Herr Gartenhein hatte bisher das größere Zimmer. Da der Julijunge demnächst beim Schlökerich mit einziehen soll, sollte der Herr Gartenhein ins kleinere Zimmer umziehen. Dafür musste „nur“ die Betten und die Wickelkommode die Zimmer tauschen. Regale und Kleiderschränke blieben einfach stehen. Der Herr Gartenhein hatte bisher ein halbhohes Bett. Da das wegen der Dachschräge ins andere Zimmer nicht reinpasst, mussten die Stelzenbeine abgebaut werden. Dann die Betten einmal durch den schmalen Flur und zum Schluss die Wickelkommode. Nachdem auch Schreibtisch und Stuhl standen, waren wir auch den Sonntag noch damit beschäftigt, die Spielzeuge und Klamotten hin und her zu räumen. Bisher sind alle glücklich mit der neuen Zimmeraufteilung.

Am Dienstag war das Wetter wieder schön und wir waren zu einer Radtour in den Biergarten im Nachbarort verabredet. Wir verbrachten ein paar schöne Stunden mit Bauernhofeis und Kaffee und die Kinder genossen den Spielplatz und das Zusammensein. Und weil’s so schön war, hielten wir auf dem Rückweg einfach noch an der Eisdiele an, weil Eis geht immer!

Am Mittwoch wünschten sich die Kinder, auf den Spielplatz im Flugfeld zu gehen. Dort war leider das Wasser ausgeschaltet und so wurde es bald ziemlich warm. Wir gingen ein Stückchen, zum Leonardo-da-Vinci-Platz, wo Wasserfontänen aus dem Boden kommen. Dort rannten die Jungs begeistert im Wasser herum und am Ende waren alle drei nass bis auf die Haut. Ich saß einfach mal auf der Bank und schaute zu. Ich bin immer wieder überrascht, mit wie wenig die Kinder manchmal zufrieden sind.

Am Donnerstag wünschte sich der Herr Gartenhein einen Zoobesuch, der Schlökerich wollte in den Wald. Da Sonne und Ferien immer mit „das Parkhaus der Wilhelma ist belegt“ einhergehen und wir Erwachsenen sowieso nie so richtig gerne in die Wilhelma gehen (es ist mir immer wieder ein Rätsel, warum so viele Leute es da so toll finden), schlug ich vor nach Pforzheim in den Wildpark zu fahren. Da gibt es Wald und Tiere. Das war eine gute Idee. Der Wildpark kostet keinen Eintritt, sondern stattdessen nur eine Parkgebühr. 2 € für 3 Stunden, am Wochenende 5 €. Der Parkplatz war erstaunlich leer und auch im Park war es nicht übermäßig voll. Der Herr Gartenhein und der Schlökerich kletterten auf den Spielplätzen, suchten Stöcke und fütterten die Tiere. Der Julijunge lief für sich herum und wollte immer in die andere Richtung als wir. Am Ende waren alle müde und zufrieden.

Am Freitag wurde vormittags erst mal gemalt und gebastelt. Ich fuhr mit dem Herr Gartenhein mit dem Fahrrad zur Post und zum Metzger, wo wir überraschend einen seiner Freunde trafen. Er umarmte ihn ganz begeistert, weil sie sich ja so lange nicht gesehen hatten. Am Nachmittag gingen wir noch mal los zur Eisdiele. Der Schlökerich fuhr hin und zurück mit dem Laufrad. Das ist toll. Vor nicht allzu langer Zeit verweigerte er das noch völlig. Da auf dem Weg auch unser Buggyboard endgültig den Geist aufgab, muss er jetzt auch Laufrad fahren oder eben selbst laufen. Bei der Eisdiele trafen die Jungs wieder auf einen Kindergartenfreund. Vor lauter Fahrradfahren auf dem Platz, kam der Schlökerich nicht mal dazu sein Eis zu essen. Später kam noch Herr Gartenheins bester Freund dazu und wir wechselten zum Spielplatz. Zuhause waren wir am Ende erst gegen 20 Uhr. Aber in den Ferien gehört das doch so, oder?

Am Samstag war der Herr Gartenhein zu einem Geburtstag eingeladen und ich fuhr nachmittags mit dem Schlökerich ins Freibad. Der planschte begeistert im Wasser, traf zufällig Freunde und spielte auf dem Spielplatz und ich konnte eine Weile einfach nur Sitzen und Nichtstun. Sehr ungewohnt und sehr schön. Am Sonntag gingen wir dann noch mal alle zusammen ins Freibad. Schließlich weiß man ja nicht, ob’s das mit dem Sommer jetzt war.

Und da war der Urlaub dann auch schon vorbei. Außerdem haben wir im Urlaub Twin Peaks durchgeschaut und ich habe drei Bücher (zuende) gelesen. D. hat sehr lecker gekocht (Pfannkuchen, Burger, Hotdogs, Lasagne,…) und eigentlich ist es sehr schade, dass der Alltag jetzt wieder beginnt. Heute früh habe ich zwei sehr glückliche Kinder im Kindergarten abgeladen. Zwei Wochen noch, dann sind auch die Schulferien vorbei und der Herr Gartenhein wird eingeschult. Die Schultüte ist noch nicht gebastelt, dafür war einfach das Wetter immer zu gut und die Abende mit Twin Peaks verplant. Aber es ist ja noch Zeit. Außerdem plane ich mit dem Herr Gartenhein vor seiner Einschulung noch in den Europapark zu fahren. Mit Schuhen dürfte er die erforderlichen 1,20 m jetzt haben, dass wir die meisten Achterbahnen fahren können. Da die Einschulung erst Mittwochs ist, können wir einen der Tage nach Ferienende nutzen und werden so viel Anstehzeit einsparen. Ich freu mich total! Ich darf in den Europapark! Auch wenn ich es sehr bedaure nicht Blue Fire fahren zu können. Dafür fehlen dem Herr Gartenhein dann noch 10 cm. Nächstes Mal dann vielleicht.

Zurück aus dem Nordseeurlaub

Unser Nordseeurlaub ist nun vorbei. In der ersten Woche war das Wetter eigentlich gut, wenn auch nicht wirklich heiß. In der zweiten Woche war es zu Beginn kalt, nass und grau. Ich trug Fleecepulli und geschlossene Schuhe. Die mitgereisten Norddeutschen trugen trotzdem tapfer kurze Sachen. Wir waren nämlich dieses Jahr mit meiner Schwester und ihren Kindern in Urlaub. Wir nutzten aus, dass BW und Bremen ausnahmsweise ähnliche Ferien haben. Wer weiß, ob das noch mal vorkommt, bis die Kinder an Familienurlaub nicht mehr interessiert sind.
Wir waren also zu acht in einem Ferienhaus am Wangermeer. Das Wangermeer ist ein künstlich erzeugter Binnensee etwa 10 km entfernt von den Nordseestränden Schillig und Hooksiel. Man brauchte Material für den Deich und das entstandene Loch ist nun das Wangermeer. Das wird gerade touristisch erschlossen. Unser Ferienhaus war eines der ersten acht, die bereits stehen. Das Haus war sehr gut ausgestattet. Waschmaschine, Trockner und Spülmaschine haben wir gut genutzt. Geschirr gab es in rauen Mengen. Das haben wir auch schon anders erlebt. Zugang zum Wangermeer hatten wir über einen Steg. Abgesehen von den Regentagen, waren wir fast täglich dort schwimmen und Schlauchbootfahren. Wenn man sich erst mal dran gewöhnt hat, dass die Wassertemperatur im August so ist, wie die der Badeseen um Karlsruhe im Mai, geht’s eigentlich.
Außerdem hatten wir einen perfekten Strandtag in Schillig, mit strahlend blauem Himmel und Sonne. Der Herr Gartenhein war sogar im Meer baden. Mir war die Nordsee zu kalt und unter 30°C Außentemperatur geh ich da sicher nicht rein.
Ansonsten waren wir in der Therme in Horumersiel (so lala) und ganze sieben Stunden in Wilhelmshaven im Erlebnisbad Nautimo (sehr empfehlenswert) zum Baden. Besonders in Wilhelmshaven merkt man, dass der Norden billiger ist als der Süden Deutschlands. Wir haben für 3 Erwachsene und drei zahlende Kinder für den ganzen Tag gerade mal 29 € Eintritt bezahlt. Und da war dann schon eine Portion Pommes inklusive.
Einen Tag war meine Schwester mit den Großen im Aquarium und im Kino. Wir waren zusammen im Indoorspielplatz und im Haustierpark in Werdum. Eine Wattführung konnten wir am letzten Tag bei Sonnenschein auch noch machen. Leider war die trotz mindestens 50% Kindern nur bedingt kindgerecht. Die Kinder haben außerdem viel gebastelt und sich miteinander beschäftigt. Im Bett lagen die Kinder selten vor 22 Uhr. Wir Erwachsenen haben abends noch ein oder zwei Folgen Twin Peaks geschaut um eine filmische Lücke zu schließen. Ich hab sogar schon eine Wintermütze gehäkelt und ein Buch gelesen. Am Ende war der Urlaub viel zu schnell vorbei und war für alle sehr schön. Dass der Julijunge Schnupfen und einen Tag Fieber hatte, ging fast unbemerkt vorbei.
Mir fehlte etwas die Hitze und das blaue Meer. Das Wattenmeer ist fast überall eher braun. Das befriedigt nicht so richtig meine Sehnsucht nach dem Meer. Auch fragte ich mich, ob es sich wirklich lohnt 750 km zu fahren, um dann ins Hallenbad, ins Kino und in die Spielscheune zu gehen. Das gleiche könnten wir auch viel näher im Schwarzwald haben. Aber es ging ja nun auch den gemeinsamem Urlaub von Cousine und Cousins und da liegen eben immer 700 km dazwischen.
Freitag Nacht waren wir wieder zu Hause. Die Kinder und ich haben die nächste Woche noch frei. Die kriegen wir bestimmt noch gut rum.

WMDEDGT 08/15

Frau Brüllen fragt, wie an jedem 5., was ich eigentlich den ganzen Tag mache.

Der Tag beginnt wie immer mit dem Weckerklingeln um 6:00. Ich bleibe noch kurz liegen und stehe um 6:14 auf. Als erstes sind die Vesperboxen dran. 6 Scheiben Toast toasten, die ergeben dann 2 doppelte Wurstbrote (für die Jungs), eins mit Humus und eins mit Frischkäse (für mich). Dazu gibt’s noch was zum Löffeln oder Waffeln für die Jungs und Gemüse für mich. Ich koche Kaffee und Wasser, dusche und wecke die Jungs. Heute muss ich sie nicht so antreiben, da ich nicht zur Arbeit, sondern zur Autowerkstatt muss, weil seit der letzten Reparatur einer der Nebelscheinwerfer nicht mehr geht. Als wir am Abend vorher 15 Minuten vor Werkstattschluss deshalb dort waren, war leider kein Mechaniker mehr da. Ich decke den Tisch. Obst schneiden fällt aus, weil kein Obst da ist. Es gibt Frühstücksflocken für die Jungs und den letzten Pfannkuchen von vorgestern für mich. Denke ich mir so. Am Tisch wollen die Kinder lieber auch Pfannkuchen, so dass brav geteilt wird. Der Herr Gartenhein zieht sich an, der Schlökerich wird von mir angezogen. Danach sind die verstrubbelten Haare und Schokomünder dran. Bevor wir alle das Haus verlassen, suche ich noch kurz die Sitzunterlage, weil vermutlich einer der Jungs heute Waldtag hat. Ich denke der Herr Gartenhein ist dran.
Im Kindergarten sehe ich, dass ich mit dem Waldtag recht hatte. Die Kinder verschwinden in den Gruppen und ich räume die Garderobe aus. Die soll geputzt werden und da morgen für die Jungs der letzte Tag vor den Ferien ist, schadet es auch nicht, einfach alles schon mit zu nehmen. Etwa um viertel nach acht verlasse ich den Kindergarten und bin zehn Minuten an der Autowerkstatt. Der Mechaniker ist noch nicht da. (So ist das also mit der 35 h Woche.) Ich lasse den Autoschlüssel da und laufe zum real rüber, wo ich noch eine Kühltasche kaufen will. Dumm nur, dass es die im Außenzelt gibt und das erst um 10 Uhr öffnet. Ich drücke mich also einfach so im real rum, kaufe Kaugummi und eine Nektarine (zuhause gab es ja kein Obst) und google, ob das Möbelhaus nebenan schon geöffnet hat. Google sagt um 9:00. Also laufe ich rüber. Google hat nicht recht, es öffnet erst um 10:00. Also laufe ich ohne Kühltasche zurück zum Autohaus, wo mein Auto immer noch nicht fertig ist. Ich darf im Bistro warten, berichte D. über WhatsApp von der erfolglosen Kühltaschenmission und lese ein bisschen im Internet. Dann ist das Auto fertig. War ein Kabel nicht eingesteckt.
Ich fahre zur Arbeit und bin um 10 Uhr an meinem Schreibtisch. Ich habe mir vorgenommen vor dem Urlaub noch ein Word-Dokument fertig zu machen, an dem ich schon ein paar Tage herummache. Ich muss verschiedene Informationen von anderen Leuten zusammen kopieren, einheitlich formatieren und für jeden einzelnen rausfinden welche Infos noch fehlen. Einiges davon finde ich im Internet, anderes nicht. Zwischendurch gibt es Gespräche mit den Kollegen und Telefonate zu anderen Themen. Die Mittagspause verbringe ich am Schreibtisch. Die letzten Tage bin ich immer eine Runde durch den Wald spazieren gegangen, aber die Kühltaschenmission hat den Schrittzähler für heute schon gut bedient, so dass ich beim Essen lieber ein bisschen auf den Seiten unseres Urlaubsortes herumsurfe und mich vorfreue. Das Dokument beschäftigt mich bis etwa 16:30. Anschließend schreibe ich jedem der Beteiligten eine eMail, bedanke mich für Zuarbeit und fordere weitere Informationen ein. Insgesamt sind es zwölf emails, zehn auf deutsch, zwei auf englisch. Als letztes kommt noch eine email an alle, da ich zusätzlich zu dem einen Dokument ein zweites vorbereiten will, wofür ich wiederum Zuarbeit brauche. Als Deadline für alles setze ich den Tag nach meinem Urlaub. Soll ja nicht langweilig werden. Kurz nach 17 Uhr verlasse ich mein Büro, treffe auf dem Gang noch die Chefin, bespreche was und fahre dann nach Hause, bzw. erst noch mal zum real.
Beim real finde ich die beworbene Kühltasche nicht. Das Kühlakkuregal ist auch recht leer. Es gibt noch ganz clevere Kühlakkus, die Einbuchtungen haben, dass man sie zwischen Flaschen stecken kann. Allerdings ohne Preis. Ich laufe zur Kasse, die Kassiererin findet die Akkus nicht im Computer und kann sie mir nicht verkaufen. Ich entscheide mich dann für eine Plastikkühlbox und die billigsten Kühlakkus. Kurz vor der Kasse finde ich die Kühltaschen aus der Werbung doch noch und nehme lieber die, weil sie nicht so sperrig wie die Box ist.
Um kurz nach 18 Uhr bin ich zuhause, wo D. gerade die Wasserbahn auf der Terrasse befüllt. Der Julijunge ist schon den ganzen Tag sehr anhänglich, so dass D. froh ist, ihn mir übergeben zu können. D. geht einkaufen, ich starte eine Waschmaschine und räume die Spülmaschine aus und ein. Das geht mit dem Julujunge kaum, weil er jedes Mal einen Wutanfall bekommt, wenn er nicht auf die Klappe der Spülmaschine klettern darf. Dann klaut er sich einen Löffel und verschwindet damit, was mir ganz recht ist. Ich versuche noch neue Bücher auf meinen eReader zu laden, was mit dem Julijunge nicht ganz so einfach ist. Am Ende habe ich aber drei neue Bücher. Das muss reichen für die nächsten Wochen.
D. kommt wieder und macht Abendessen. Fleischkäsetoast für den Herr Gartenhein, Grießbrei für den Schlökerich, Minifrühlingsrollen für die Erwachsenen und Salat nur für mich. Der Schlökerich fängt an zu heulen, weil er „nis diese Brießbrei!“ wollte. Keiner weiß, was er stattdessen wollte und als D. den Grießbrei nochmal umrührt ruft er begeistert „diesen Brießbrei wollte ich!“. Drei sein ist wohl kompliziert. Der Julijunge isst etwas Gemüse aus meinem Salat, steht dann in seinem Stuhl auf und muss aussteigen. Kurz danach steht er heulend neben meinem Stuhl und ich setze ihn wieder in seinen Stuhl. Eine Banane lang bleibt er sitzen, dann beginnt das Spiel von neuem. Die anderen Jungs sind aber auch fertig mit essen und die drei fangen an was zu spielen.
Der Herr Gartenhein und der Julijunge sind müde, der Schlökerich, der einen langen Mittagschlaf hatte nicht. Bevor ich mit den beiden müden Kindern nach oben gehe, hole ich die Wäsche aus der Maschine und wasche noch eine Runde Matschhosen und eine Regenjacke. Braucht man ja für den Nordseeurlaub. Zähneputzen und Umziehen klappt ohne weiteres Theater. Der Schlökerich kommt dazu und will sich nicht umziehen lassen. Ich überlasse das D. und bringe den Julijunge ins Bett. Der schläft ausnahmsweise relativ schnell ein, ich lese aber trotzdem noch ein paar Seiten, bevor ich nach unten gehe. Der Herr Gartenhein schläft tief und fest, der Schlökerich lässt sich von Papa noch was vorlesen.
Im Wohnzimmer hänge ich die Wäsche auf, hole die restliche gewaschene Wäsche aus dem Keller und programmiere die letzte Waschmaschine vor dem Urlaub für 4:30 Uhr. Zwischendurch weint zweimal der Julijunge. Einmal wird er vom Schlökerich geweckt, der mich im Schlafzimmer sucht und einmal wacht er von alleine auf und ist, bis ich oben bin, schon aus dem Bett geklettert und laut schreiend bis vor die Tür zum Treppenhaus gerannt. Zum Glück haben seine Brüder einen gesegneten Schlaf. Er beruhigt sich auf meinem Arm sofort und lässt sich wieder ins Bett legen. Nach dem Wäscheaufhängen bin ich ein bisschen ratlos. Es ist das erste Mal seit Wochen, dass ich abends nicht noch irgendwas dringend tun muss, sondern ich kann einfach auf dem Sofa rumgammeln. Das ist sehr ungewohnt. Wir zappen uns etwas durchs Fernsehprogramm und als ich beschließe, ich könnte ja mal früh ins Bett gehen, ist es doch schon wieder nach Mitternacht. Nun gut. Ich überlasse das Spülmaschine einräumen wie immer D. und verabschiede mich ins Bett. Und da ist der 5. August auch schon wieder vorbei.

Media Monday #213

Heute ist zwar schon wieder Dienstag, aber nachdem ich die letzten Wochen den Media Monday immer komplett verpasst habe, nehme ich diesmal immerhin teil, wenn auch verspätet.

1. Irgendeine berühmte Person einmal im wahren Leben zu treffen, war/wäre vermutlich sehr aufregend. Es sei denn man kannte die Person schon vor ihrer Berühmtheit. Dann könnte man die ganze Zeit darauf hin weisen, dass man die Person schon vorher kannte. So wie die, die immer betonen müssen, eine Band schon geliebt zu haben, bevor sie kommerziell erfolgreich wurde. Ein Spaß!

2. Zeitreisefilme (und Zeitreisegeschichten allgemein) müssen sehr gut durchdacht sein, damit keine logischen Fehler auftreten.

3. Den Media Monday am Dienstag zu bearbeiten ist zwar untypisch, dadurch aber nicht gleich schlecht, denn immerhin gibt es so die Antworten, bevor schon der nächste Media Monday vorbeigezogen ist. (Die Zeit rast im Moment. Ich weiß auch nicht.)

4. Durch The Fault in our Stars (Das Schicksal ist ein mieser Verräter) erst bin ich auf Paper Towns (Margos Spuren) gestoßen, dessen Verfilmung jetzt im Kino anläuft. Ich bin sehr gespannt. Schon beim Lesen dachte ich ständig, DAS hätte man statt The Fault in Our Stars verfilmen sollen.

5. Young Adult Fiction ist zwar manchmal seicht, aber ich lese es dennoch gerne.

6. Filme, die sich mit Literatur/Literaten beschäftigen fallen mir jetzt gar keine ein, wohingegen in erstaunlich vielen Büchern über Schriftsteller und/oder Bücher geschrieben wird. Gut, man kann wohl am besten über das schreiben, was man gut kennt. Von dem her ist es eigentlich erstaunlich, dass es nicht mehr Filme über Regisseure gibt. Oder über Drehbuchschreiber.

7. Zuletzt habe ich Fackeln im Sturm gesehen und das war erstaunlich fesselnd, weil obwohl man an mancher Stelle die 30 Jahre, die die Serie auf dem Buckel hat, schon sieht. Und wenn man Game of Thrones gesehen hat, schaut man alles andere ja mit der Einstellung an: „Ach, der wird schon nicht sterben. Das ist ja nicht GoT!“ Trotzdem sehr beeindruckend, dass schon vor 30 Jahren auf so hohem Niveau Serien gedreht wurden.

1 Jahr Julijunge

Liebe Julijunge,

heute wirst Du schon ein Jahr alt . Erst gefiel es Dir so gut in meinem Bauch, dass Du gar nicht raus wolltest, aber dann hattest Du es plötzlich sehr eilig. Von Blasensprung bis auf der Welt in drei Stunden. So wünscht man sich das. Mit dem eilig haben ging es bisher weiter. Mit sechs Monaten konntest Du sitzen und krabbeln. Laufen kannst Du inzwischen auch schon seit sechs Wochen, auch wenn das trotzdem noch sehr tapsig aussieht. Nahtlos bist Du zum Klettern übergegangen. Am liebsten über die TrippTrapps Deiner Brüder auf den Esstisch. Neulich abends standest Du mit einem Fuss auf dem TrippTrapp und mit dem zweiten auf der Querstrebe der Rückelehne meines Stuhls, um irgendwas auf dem Tisch zu erreichen. Da erschrickt man sich dann schon mal kurz. Aufs Sofa schaffst Du es inzwischen auch alleine und räumst regelmäßig die CD-Regale aus. Glücklicherweise hast Du auch schon früh gelernt, dass man sich lieber rückwärts von Sofas, Betten und Stufen herunterbewegt. Was Du noch nicht begriffen hast ist, dass das nicht bei jeder Höhe geht. Mehrmals schon hast Du versucht Dich vom Wickeltisch herunter zu schieben.
Du bist ein unglaubliches Energiebündel. Laufen, klettern, ausräumen, rumschmeißen und im Hochstuhl aufstehen sind Deine Paradedisziplinen. Besonders goldig sieht es aus, wenn Du tanzt. Du wippst und winkst im Takt und drehst Dich im Kreis. Bei den Mahlzeiten stehst Du permanent in Deinem Stuhl auf, so dass vor allem das Abendessen für uns Eltern oft sehr stressig ist. Stellt man Dich auf den Boden, stehst Du kurze Zeit später neben mir und willst auf den Arm. Essen mit Dir auf dem Arm ist aber auch nicht möglich, da Deine kleinen Krakenarme überall sind, in die Soße langen und nach Gabeln und Messern angeln. Wir sind jetzt auf der Suche nach einem TrippTrapp, damit Du auch endlich wie Deine Brüder am Tisch sitzen kannst.
Ruhe findest Du tagsüber am besten auf Papas Arm, allerdings nur solange er sich nicht setzt. Setzt er sich hin und Du bemerkst es, bist Du sofort hellwach und suchst in der Umgebung nach Ausräum- und Klettermöglichkeiten. Auch abends findest Du nicht so leicht in den Schlaf. Schließlich kann man im Bett so toll rumkrabbeln. Und selbst wenn Du dann mal schlafen willst, dauert es noch eine Weile bis Du Dich eingewühlt hast.
Sehr zufrieden bist Du meistens, wenn Deine beiden Brüder da sind oder wir mit Euch unterwegs sind. Hauptsache man kann laufen, klettern und es sind andere Kinder da.
Du sprichst auch schon sehr viel, allerdings in Deiner eigenen Sprache. Wenn man Dir etwas gibt, sagt Du allerdings oft etwas, was sich wie „Danke“ anhört. Auch sonst hat man manchmal das Gefühl, dass Du Laute nachahmst, wenn man Dir Wörter vorspricht. Geräusche machen findest Du auch ganz toll. Sehr früh konntest Du klatschen und hast das mit einer Begeisterung getan, die Deine Brüder dafür nie hatten. Auch konntest Du plötzlich mit der Zunge schnalzen und sobald man Dir was vorschnalzt, machst Du mit. Einzig das Fingerschnipsen klappt nicht. Da starrst Du immer erst auf meine Finger und machst dann Deine Fäuste auf und zu. Keine Sorge, irgendwann klappt das auch.
Lieber Julijunge, jetzt bist Du kein Baby mehr. Wir sind sehr gespannt, wie Du Dich weiter entwickelst.

Rechte und Pflichten

Vor einiger Zeit sagte der Herr Gartenhein zu mir, dass er, wenn er in die Schule käme, dann ja auch ganz viel im Haushalt helfen müsse. Das fände er doof. Ich war amüsiert und irritiert und fragte, wo er denn den Blödsinn her hätte. Ich finde nicht, dass Kinder Pflichten wie Spülmaschine ausräumen, Müll rausbringen usw. brauchen. Kochen, putzen, Wäsche waschen bleiben weiter unsere Aufgaben. Dennoch gibt es Dinge, von denen ich langfristig möchte, dass die Kinder die selbständig erledigen. Ich fände es schön, wenn die dreckige Wäsche im Wäschekorb landet, statt in den Zimmern zwischen Lego und Büchern zu liegen. Und wenn sie größer sind, dann sollten sie auch irgendwann mal ihre saubere Wäsche selbst in den Schrank räumen. Ich möchte, dass die Kindern ihre Jacken an den Haken hängen, statt sie auf die Treppe zu schmeißen. Außerdem sollen sie sich dran gewöhnen ihr Spielzeug in ihren Zimmern zu lassen bzw. dort wieder hin zu tragen. (Im Moment verteilt leider noch ein Fast-Kleinkind überall alles.) Grundsätzlich wünsche ich mir auch, dass die Kinder die Schule als ihre Aufgabe sehen. Ich möchte nicht an Hausaufgaben erinnern müssen und jeden Tag den Ranzen kontrollieren, ob auch nichts vergessen ist. Ich weiß, dass das heute ziemlich unüblich ist, aber ich halte es nicht für verkehrt, wenn Kinder früh verstehen, dass sie die Schule für sich und nicht für mich besuchen.
Dazu passt auch ein Gespräch, das ich neulich mit dem Herr Gartenhein hatte. Er meinte, bald würde er in die Schule gehen und müsse dann immer lernen und dürfe nicht mehr spielen. Wo hat er das her? Wer erzählt Kindern sowas? Ich erklärte ihm dann, dass Lernen was normales ist und dass es Spaß macht. Als Beispiel führte ich seinen Bruder an, der im letzten Jahr krabbeln, sitzen und laufen gelernt hat. Nicht weil er musste, sondern weil er wollte. Und genauso ist es mit der Schule. Er darf da hingehen und lernt neue Dinge. Nicht weil er muss, sondern weil er darf.

Was ich zusätzlich möchte, ist das die Kinder ein Pflichtbewusstsein entwickeln. Das heißt für mich im Moment, dass ich regelmäßige Termine der Kinder genauso wichtig einstufe, wie die eigenen. Wenn man sich fürs Kinderturnen entschieden hat, dann geht man da auch hin (außer man ist krank). Auch wenn es warm ist und man auch ins Freibad könnte, auch wenn der beste Freund keine Zeit hat und auch, wenn die Mama gar keine Lust hat hin zu fahren. (Mich wurmt noch immer, dass der Schlökerich einmal sein Turnen verpasste, weil ich dienstlich den ganzen Tag unterwegs war.) Und das ist auch der Grund, warum ich die Nachmittage der Kinder nicht so gerne mit zu vielen Dingen vollpflastere. Im Mai und Juni hatten wir Dienstags Schwimmkurs, Mittwochs Sport für den Herr Gartenhein und Donnerstags Turnen für den Schlökerich. Das war schon manchmal anstrengend. Vor allem wollte der Herr Gartenhein sich noch gerne mit seinen Freunden treffen, die ebenfalls verschiedene Nachmittagstermine haben und das wurde dann schon manchmal kompliziert.

Wie man sieht, verlange ich von meinen Kindern nur die Erfüllung von „Pflichten“, die sie direkt betreffen. Aber was mich ja wirklich mal interessieren würde ist, wer den Kindern so viel Angst macht vor der Schule. „Der Ernst des Lebens“, „nur sitzen und lernen“, usw. Das ist doch alles Blödsinn. Leben ist Lernen und Lernen ist Leben. Und der Ernst des Lebens, den trifft man nicht in der Schule, sondern überall. Und so schlimm ist er meistens auch nicht.

Es ist Sommer. Die Tage sind vollgepackt und ich komme weder richtig zum Lesen, noch an den PC zum bloggen. Ich fasse jetzt hier mal die Highlights der letzten Woche als Glücksmomente zusammen.

Am Montag war der Termin fürs Entwicklungsgespräch für den Schlökerich. Weil D. um die gleiche Uhrzeit einen Termin hatte, war ich mit allen drei Jungs da. Die Großen wurden im Garten vom Azubi des KiGa unterhalten, der Julijunge war bei uns und verteilte eine Schachtel Wachsstifte auf dem Boden. Der Schlökerich ist gut angekommen im Kindergarten und in vielem, was wir aber schon wussten, sehr weit für sein Alter. Er spielt problemlos Gesellschaftsspiele für Fünfjährige mit, kann sich an Regeln halten und hat schon ein paar Freunde. Das fand ich ganz interessant, da er zuhause immer nur einen Freund erwähnt. Tatsächlich hat er aber einige SpielpartnerInnen. Da er sich viel im Rollenspielbereich (Puppenhaus, Kaufladen, Küche) aufhält, spielt er auch viel mit den Mädchen. Die älteren Kinder akzeptieren ihn als vollwertigen Spielpartner und nicht als nervigen Kleinen. Das freut mich sehr. Ab nächstem Jahr wird er auf die Liste für die Sprachförderung gesetzt. Offiziell, weil er manchmal so leise spricht, aber hauptsächlich, weil ihm die vielen Kinder manchmal zu trubelig sind und er gerne was in einer kleineren Gruppe macht. Die Sprachföderung ist im Prinzip offen für alle Kinder, nur wird darauf geachtet, dass die, die auf der Liste stehen, vermehrt daran teilnehmen. Die Sprachtrainerin nimmt sich immer ein paar Kinder raus und macht was mit ihnen. Es gibt keinen Zwang und keinen „Förderbedarf“-Stempel.

Gleich am Dienstag war dann das Entwicklungsgespräch für den Herr Gartenhein. Da zwei seiner Freunde zurückgestellt werden und ich im Gespräch mit den Müttern erfahren hatte, was in den Eignungstests* gefordert war, habe ich mir Gedanken gemacht, ob wir den Herr Gartenhein vielleicht zu unüberlegt einschulen. Aus seinem Kindergarten wird er der jüngste sein und man hört ja auch immer wieder von LehrerInnen, die sich mit den Sechsjährigen nicht so recht auseinander setzen wollen. Ich fragte also seine Erzieherin, was sie dazu meint. „Um Gottes Willen!“ waren ihre Worte. Sie wüssten gar nicht, wie sie seinem Wissendurst noch ein weiteres Jahr nachkommen sollten. Nie hätte irgendjemand Bedenken bezüglich seiner Einschulung geäußert und er sei in jeder Hinsicht schulreif. Außerdem war ich beruhigt, dass der zuhause am Tisch zappelnde, Einwortkommandos („Apfelsaft!“) gebende Sechsjährige, im Kindergarten ruhig und gesittet isst und seine Kumpels ermahnt, wenn es zu laut und zu hampelig wird. Auch seine Höflichkeit und Zugewandtheit wurde sehr gelobt. Also auch hier alles super.

Ebenfalls am Dienstag fuhren wir wegen der großen Hitze am frühen Abend noch ins Freibad. Die zwei Großen sind richtige Wasserratten. Der Herr Gartenhein macht inzwischen alles ohne Schwimmflügel, obwohl’s zum Seepferdchen noch nicht gereicht hat. Vom 1er springen und zum Rand schwimmen ist aber kein Problem. Außerdem taucht er gerne und kann mit dem Kopf unter Wasser schwimmen wie im Lehrbuch. Nur mit Kopf über Wasser klappts noch nicht so gut. Der Schlökerich paddelt mit Schwimmflügeln auch schon selbständig durchs Wasser. Es ist wirklich eine Freude den beiden zuzuschauen. Der Julijunge hält es noch eher wie sein Vater und zieht bei Wassertemperaturen unter 35°C gleich die Füße hoch. Die Jungs waren außerdem hellauf begeistert, dass sie im Schwimmbad Pommes und Wurst zu Abend essen durften. Wir blieben fast bis zum Ende der Badezeit und die Jungs gingen zuhause gleich ins Bett. Nur, dass D. zum Abschluss noch auf eine Biene getreten ist, das hätten wir uns sparen können.

Am Donnerstag haben wir es endlich mal geschafft mit Fahrrad und Anhänger zum Kinderturnen zu fahren. Der Herr Gartenhein auf seinem Fahrrad und die beiden anderen bei mir im Anhänger. Am Ende war der Herr Gartenhein unheimlich stolz, dass er die ganze Strecke (2 mal 4 km) allein gefahren ist. Das können wir jetzt langsam steigern.

Am Abend war ich noch bei einem Vernetzungstreffen unseres Frauenförderungsprogramm. Es ging (mal wieder) um Kinder und Karriere. Ich finde die Veranstaltungen immer sehr gut. Einfach das mal rauskommen und mit anderen Frauen mit ähnlichen Herausforderungen sprechen, führt bei mir immer wieder zum neu denken und umdenken.

Von Freitag auf Samstag übernachtete der Herr Gartenhein im Kindergarten. Das war die erste Nacht ohne Mama oder Papa. Alleine woanders übernachten wollte er bisher nicht. Es war schon sehr seltsam beim Abendessen und beim ins Bett bringen nur zwei Kinder da zu haben. Ich legte extra noch das Telefon in Hörweite, rechnete aber nicht wirklich mit einem Anruf. Samstag früh durften wir einen etwas müden aber glücklichen Herr Gartenhein wieder abholen. Alleine woanders übernachten will er zwar immer noch nicht, aber ich denke daran kann man arbeiten.

Am Samstagnachmittag packte ich die müden Kinder nochmal ins Auto und fuhr nach KA, wo ich mich mit ehemaligen Studienkollegen treffen wollte. Das war wirklich sehr schön. Obwohl ich einige davon seit Jahren nicht gesehen habe, war da keine Distanz. Als wäre keine Zeit vergangen. Die Kinder vergnügten sich auf dem Spielplatz, während wir im Biergarten nebenan saßen. Der Julijunge wollte immer wieder in die Küche laufen (ich weiß auch nicht, warum meine Kinder nie brav auf dem Schoß sitzen wollen), aber so bekam ich wenigstens genug Bewegung. Erst gegen 22 Uhr packte ich die Jungs wieder ins Auto. Zuhause wanderten sie komplett verdreckt in frisch bezogene Betten.

Und der Sonntag endete mit einem weiteren Glücksmoment. Weil die Kinder noch ordentlich platt waren und deshalb auch der Julijunge vor 22 Uhr schlief (ohne dass ich vorher eingeschlafen bin), konnten wir endlich mal wieder eine der lange liegenden DVDs schauen. Fackeln im Sturm schauen wir aktuell. Breaking Bad liegt auch noch da. Vielleicht wird es ja endlich mal wieder was mit regelmäßigen Film-/Serienkonsum. Jede Lektüre des Deadline Magazins würde mir mindestens fünf neue Filme für die Watchlist bescheren, wenn ich sie denn gleich aufschreiben würde.

*In Baden-Württemberg findet die Einschulungsuntersuchung anderthalb Jahre vor der Einschulung statt. Die Schulanmeldung findet ohne weitere Untersuchung statt. Lediglich die Kinder, die zurückgestellt werden sollen (z.B. aufgrund von Bedenken von Eltern, ErzieherInnen oder der Schule), machen noch einen Test.

Würde ich Assessmentcenter planen, dann sähe eine Aufgabe folgendermaßen aus:

Bitte bauen Sie das Lego Forstpolizeirevier auf. Hier sind 3 der 5 erforderlichen Anleitungen. Die Teile dafür finden Sie in 3 Kisten. In der blauen Kiste befinden sich, neben halb demontierten Teilen des Fortspolizeireviers, außerdem halb demontiert die Feuerwache, Emmets Roboter und das Bergwerk mit Fahrzeugen. In der kleinen lila Kiste befinden sich Klein- und Sonderteile (Räder, Achsen, Arme, Beine, Köpfe,…). In der schwarzen Kiste sind Bauplatten und Steine aller Farben und Größen, abgesehen von den 1ern. Die liegen auf dem Boden, weil die Kiste bereits ausgekippt wurde.

Klingt ja erstmal einfach. Erschwert wird das ganze dann dadurch, dass anfangs zwei, später drei Kinder unterschiedlichen Alters dabei anwesend sind. Zwei Kinder laufen etwa im Dreißigsekundentakt direkt über den Bereich, wo man Anleitung und vermutlich zugehörige Teile platziert hat. Einer von beiden stellt sich einem ständig ins Licht und fragt, wann man endlich fertig sei. Der zweite macht Hubschrauber- und Sirenegeräusche in einer Lautstärke, dass sie das Legokistenwühlgeklapper noch übertönen. Während man grade den verflixten blauen Dreier in der großen schwarzen Kiste sucht, klaut er mal eben die vergitterten Fenster, hängt sie an seinen Hubschrauber und versteckt sie im Bett. Dazu kommen kleinere Streitigkeiten zwischen den Kindern alle paar Minuten. Irgendwann pinkelt der kleinere von beiden dann auf den Boden, weil er statt einer Windel seine Badehose anbehalten wollte. Und wenn man denkt, man sei mit den Nerven am Ende, wird noch ein Kamikazebaby dazu gesetzt, dass die kleinen Legosteine, am liebsten aber Kopfbedeckungen und Legomännchenköpfe in seinem Mund verschwinden lässt und dann sabbernd das bereits fast fertige Polizeirevier mit seinem Hinterteil plattwalzt. Während man den Schaden behebt, klettert es einem auf den Schoß und wieder runter und wieder rauf und wieder runter. Dann krabbelt es jammernd über die, inzwischen ausgekippten, Legos aus der schwarzen Kiste und man muss mal wieder trösten. Wenn man am Ende seiner Nerven die letzten Steine platziert, kommt der vermeintlich erlösende Ruf: „Abendessen ist fertig!“ Aber das wäre dann wohl zuviel für die Bewerber. Wer kann danach schon noch „Gibt’s keine Würstchen?!“, „Ich will Nudeln mit Soße!“ und ein Baby, dass alle zwei Minuten in seinem Hochstuhl aufsteht ertragen!

Und falls das jetzt ein Personaler liest: Stellt Eltern ein! Was die täglich bewältigen, könnt Ihr Euch für kein Assessmentcenter ausdenken!

Media Monday #208

Neue Woche, neuer Media Monday.

1. Gegenüber Serien sind Filme oft zu lang, als dass man sie, wenn die Kinder endlich schlafen, noch bis zum Ende sehen kann, ohne selbst eingeschlafen zu sein.

2. Der Moment, als Highsmith und Danson in The Other Guys vom Hochhaus springen und dazu „My Hero“ von Foo Fighters läuft, macht ein bisschen Gänsehaut.

3. Die Auflösung von Broadchurch hat mich als SerienStaffelfinale schon arg enttäuscht, schließlich, ach, ich will hier nicht das Ende spoilern. Aber seit ich es gesehen habe, denke ich nur immer wieder „Das ist nicht euer Ernst, oder?! ODER?!“

4. Wenn denn dann bald Sommerurlaub ist rechne ich mit beständigem Regenwetter. Mal sehen wie wir die Zeit an der Nordsee dann rumbringen.

5. ____ war eine Riesenüberraschung, denn ____ . Ich habe zu lange keine neuen Filme und Serien gesehen, als dass ich hier von aktuellen Überraschungen berichten könnte.

6. Broadchurch (ja, nochmal) hinterließ bei mir einen recht zwiespältigen Eindruck, denn einerseits war die Serie sehr gut gemacht und sehr spannend (hey, wann schau ich mir schon mal freiwillig Krimis an?) , aber andererseits ärgert mich das Ende doch fürchterlich, dass ich gar nicht weiß, ob ich Staffel 2 sehen will.

7. Zuletzt gesehen habe ich Teile vom Lego Movie und das war wie immer sehr gut , weil ich immer sehr schmunzeln muss über die StarWars-Anspielungen, die die Kinder ja (noch) gar nicht verstehen.

Ninjagogeburtstag

Letztes Wochenende wurde der Herr Gartenhein sechs.  Letztes Jahr hat er zum ersten Mal einen Kindergeburtstag gewollt. Damals haben wir nicht viel geplant, bzw. waren die Kinder mit toben und sich mit Wasserpistolen nass machen zufrieden. Eine Schatzsuche gab es noch. Insgesamt fand ich es etwas stressig. Obwohl stressig wohl nicht das richtige Wort ist. Aber so, dass man um halb vier auf die Uhr schaut und denkt, jetzt könnten die Kinder aber bald mal abgeholt werden.
Dieses Jahr wollte ich also etwas mehr planen und Struktur rein bringen. Der Herr Gartenhein hatte sich eine Ninjago-Party gewünscht. Ich hab also etwas gegoogelt und mir Anregungen (u.a. hier) gesucht. Am Pfingstwochenende habe ich am Computer die Einladungen gemacht und ausgedruckt. Die wurden dann noch ausgeschnitten und auf Faltkarten geklebt. Außerdem fing ich am Pfingstwochenende an eine Pinata zu basteln. Sein bester Kindergartenfreund hatte eine bei seinem Geburtstag und das wollte er auch. Die gekauften fand ich ziemlich teuer und da dachte ich, das kann man doch ganz einfach selbst machen. Also kleisterte ich, nach Anleitung aus dem Internet mit einem Mehl-Wasser-Gemisch als Klebstoff, einen Luftballon mit Zeitungspapier ein. Die Zeitungen mussten wir uns bei den Nachbarn schnorren, weil wir ja keine Tageszeitung haben. Den fertig eingekleisterten Ballon hängte ich zum Trocknen auf, wo er dann über Nacht die Luft verlor und ein zusammengeschrumpeltes Pappmachégebilde zurück ließ. Also kleisterte ich am nächsten langen Wochenende einen zweiten Ballon ein. Diesmal klassisch mit Tapetenkleister. Das mit dem Mehl fand ich nicht so toll. Vielleicht war auch nur das alte Spätzlemehl nicht so gut geeignet. Mit Kleister funktionierte es hervorragend. Ich klebte immer ein paar Schichten auf einmal und ließ den Ballon dann trocknen und klebte ein paar Tage später noch ein paar Schichten drauf. Ich war sehr skeptisch, ob das hält. Das dekorieren als Ninjagokopf war dann eine Sache von 15 Minuten, die ich am Donnerstag vor dem Geburtstag zwischen Kaffeetrinken und Kinderturnen kurz erledigte.

Die Party startete am Samstag nachmittag. Da die Party nach einer Rallye am Grillplatz enden sollte, parkte ich unser Auto dort schon mal hin und markierte beim Zurücklaufen den Weg. An vier Stationen versteckte ich Zettel mit Aufgaben und eine weitere Station wurde als Trinkpause eingefügt. Die Kinder kamen um drei. Ich hatte mit dem Herr Gartenhein besprochen, dass die Geschenke ausgepackt werden, wenn alle da sind. Mit Flaschendrehen. Das war dann auch der erste Programmpunkt. Anschließend gab es im Garten Kuchen, Muffins und Obst. Dafür hatten wir die Picknickdecke ausgebreitet. Wie schon erwartet aßen die Kinder nicht wirklich viel, sondern rannte schnell um die Wette im Garten herum. Also läuteten wir zum ersten Spiel. D. kam als Oberninja mit zwei Schwertern und verkündete, dass die Kinder nun eine Ninjaausbildung absolvieren sollten. Als erstes gab es Sackhüpfen, weil springen können ja nie schadet. Anschließend wurden mit Wasserpistolen Spielzeugmännchen umgeschossen („zielen“) und eine Runde Stille Post („lauschen“) gespielt. Spontan schoben wir noch ein paar Minuten Stopptanzen ein. Dann bekamen die Nachwuchsninjas Ninjahalstücher und es ging los zur großen Ninja Quest. Ich ging mit den sechs Ninjas los. Der Weg zum Grillplatz ist etwas 2 km lang und es geht ordentlich bergauf. Als erste Aufgabe mussten sich die Ninjas Grillstöcke suchen. An der zweiten Station wurde Balance verlangt (Eierlaufen). Beim nächsten Stopp wurde bei einer Runde „Ochs am Berg“ Schleichen geprüft. Nach dem langen Aufstieg gab es mal ein kurzes Tief bei den Ninjas, dass ich aber mit einer Dose Pringels und Wasser für alle schnell vertreiben konnte. Kurz vorm Ziel durften sie noch mit ausgeschnittenen Wurfsternen zielen üben. Bei jeder gelösten Aufgabe, gab es ein oder zwei Ninja-Schwerter. Hierfür hatte ich im Vorfeld Holzschwerter bemalt. Am Ende hatte jeder Ninja eins und wir kamen am Grillplatz an, wo D. mit Omi und Opa und den zwei kleinen Jungs schon Feuer gemacht hatten. Die Kinder verschwanden gleich im Gebüsch und kämpften mit ihren Schwertern. Zum Zerklopfen der Pinata musste ich sie alle noch mal zusammen trommeln. Die Pinata war erstaunlich stabil, so dass sie erst herunterfiel, bevor sie kaputt ging. Nächstes Mal also weniger Lagen Pappmaché. Wir grillten dann ein paar Würstchen und Marshmallows und schließlich wurden die Kinder nach und nach abgeholt. Die Schwerter und Ninjatücher durften sie mit nach Hause nehmen. Zuhause durften dann alle Jungs noch eine Runde in die Badewanne und der Herr Gartenhein baute noch ein paar seiner Legogeschenke auf, bevor die Kinder dann recht spät in ihren Betten lagen. Der Herr Gartenhein war sehr zufrieden. Er sagte: „Das war der allertollste Tag, den ich nie erleben durfte.“

Für mich war die Party entspannter als die im letzten Jahr. Das Motto, der feste Ablaufplan und das Ende der Party im Wald hat es irgendwie einfacher gemacht. Und wenn jetzt jemand meckern will von wegen so viel Aufwand und so: Kindegeburtstage sind immer Aufwand, es sei denn man feiert extern und lässt alles machen. Ob man die Spiele die man macht unter ein Motto stellt, ist Geschmacksache. Ich persönlich fand es sehr hilfreich einen thematischen Rahmen drumrum zu haben.