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Der Julijunge in Kürze

Seit einer guten Woche ist der Julijunge bei uns. Erst hat er sich, wie seine Brüder damals, viel Zeit gelassen. Zeit genug, um zur Geburt badischen Boden zu erreichen. Dann wollte er ganz schnell raus. Blasensprung um 22:20 Uhr und da war er dann um 1:14 Uhr.

Seit ein paar Tagen sind wir zurück in Schwaben und versuchen uns am Alltag zu fünft. Bisher klappt es erstaunlich gut. Ich habe schon gewitzelt, dass wir einfach das dritte Kind zuerst hätten kriegen müssen. Da ist alles so viel einfacher. (Aber es kommen ja noch die Zähne, die ersten Krankheiten, die ominösen Schübe, etc…)

Unser erstes Mal

Diese Woche haben wir ihn hinter uns gebracht: unseren ersten Kindergeburtstag. Der Herr Gartenhein wurde fünf und durfte sich fünf Freunde einladen. Auf die Auswahl der Gäste hatten wir wenig Einfluss. und stellten uns schon mal auf ein lautes Fest ein. Teilweise hatten wir die Gäste schon mal vorher zum Spielen bei uns, teilweise kannte ich sie nur vom Spielplatz oder vom Sehen. Den ganzen Vormittag war er schon aufgeregt und fragte immer wieder, wann denn seine Gäste kämen. Zum Essen hatte er sich einen Mauskuchen bestellt, den ich noch bis spät in die Nacht gebacken hatte.

Dann kamen nach und nach seine Gäste. Einer blieb weg, weil er, wie ich später erfuhr, in Urlaub ist. Als erstes stürmten sie in den Garten, wo wir Wasserspritzen und Wasser vorbereitet hatten. Damit durften sie Playmobilmännchen umschießen, zogen es aber schnell vor, sich gegenseitig abzuschießen. So konnte ich schon vor dem Kuchenessen zwei Kinder frisch einkleiden. Der Kuchen war erst mal nebensächlich und sie tanzten wild erst zu Kinderliedern, dann zu 30 Seconds to Mars. Danach stürmten sie das Kinderzimmer und das Schlagzeug. Ich konnte sie dann doch erst mal zu Kuchen überreden. Einer der Gäste bestand darauf, unbedingt ein Auge der Maus zu essen. Also schnitt ich nach längerer Diskussion ein Loch in die Mitte des Kuchens. Nach zwei Gabeln, war er dann satt. Ich hätte ihn am liebsten gezwungen alles aufzuessen. Danach stürmten sie wieder den Garten. Dort gab es Dosenwerfen und eine weitere Wasserschlacht. D. brach mit dem Schlökerich auf, um den Schatz zu vergraben. Ich folgte mit der Bande, nachdem ich erneut und diesmal alle neu eingekleidet hatte. Die Schatzsuche führte zum Spielplatz. Die Jungs rannten natürlich den ganzen Weg, warteten aber zum Glück an den großen Straßen. Ich kam nämlich kaum noch hinterher (36. Schwangerschaftswoche eben). Am Spielplatz wunderte sich der Herr Gartenhein kurz, dass der Papa da war, dann war aber das Kisten ausgraben interessanter. D. verabschiedete sich auch gleich zum Abendessen machen, während die Jungs den Schatz plünderten und dann das Klettergerüst stürmten. Sie durften sich dann eine Weile auf dem Spielplatz austoben, bevor ich sie zum Abendessen nach Hause trieb. Es gab Pommes und Würstchen und tatsächlich war es auch mal kurz ruhig. Gegen 18 Uhr holten die Eltern ihre Kinder samt den nassen Klamotten wieder ab. Ich hoffe jetzt, dass ich bis Montag noch genügend Anziehsachen für den Herr Gartenhein finde. Kurze Hosen und T-Shirts sind nicht mehr so viele übrig.

Fazit: Fünf Fünf-bis-Sechsjährige sind ganz schön laut. Zwei der Jungs fand ich als Gäste sehr angenehm, da sie in der Gruppe einfach mitlaufen und machen, was man ihnen sagt. Die anderen beiden waren etwas anstrengend, weil der eine permanent heulte, wenn etwas nicht nach seiner Nase ging (wenn er z.B. nicht der erste an der Ampel, der erste auf dem Spielplatz, der erste auf dem Klettergerüst war) und der andere permanent eine Extrawurst wollte (ja, das war der, der unbedingt das Auge essen wollte) und z.B. beim allgemeinen Abmarsch, als alle mit Schuhen schon an der Straße warteten, noch immer barfuß auf der Rutsche saß und lamentierte, dass er jetzt aber alles nochmal machen wolle.

Der Herr Gartenhein war begeistert und erzählte noch am nächsten morgen von seinem schönen Geburtstag. Wir waren ziemlich platt, da die vorhergehenden Tage mit Einkaufen, Planen, Kuchen backen, Geschenke einpacken und Zimmer aufräumen doch recht anstrengend gewesen waren. Jetzt wartet der Herr Gartenhein noch auf morgen, wo er im Kindergarten seinen Geburtstag nachfeiern darf. Dafür darf ich heute noch, mal wieder, einen Schlangenkuchen backen. Am Donnerstag kommen dann vermutlich Omi und Opa und er bekommt auch endlich seine heiß ersehntes Legobergwerk. Und dann ist das mit dem Geburtstag bis nächstes Jahr erledigt. Ein bisschen gruselt es mich schon vor sechs sechsjährigen Gästen, aber es ist ja noch Zeit.

Zeit für sich

„Das hört sich immer so an, als hätte man gar keine Zeit mehr für sich.“ sagte die liebste Schulfreundin neulich im Bezug auf das Kinder haben. Stimmt das? Hat man als Eltern wirklich keine Zeit mehr für sich? Und hatte man die vorher und wie hat man sie genutzt? „Zeit für mich? Klar! Unter der Dusche und auf dem Klo!“ könnte ich antworten, aber die Eltern unter Euch wissen, dass das gelogen ist. Selbst wenn man zu zweit zuhause ist, hält das Kinder nicht davon ab, einen selbst da zu beehren. Und abgeschlossene Türen? Da kann man ja wunderbar dran rütteln, klopfen und davor „Mama, Mamaaaa!“ schreien. Wann findet man also Zeit für sich? Im Tagesablauf mit Kindern gibt es immer auch wieder Zeiten, wo sie schlafen oder sich selbst beschäftigen. Diese Zeiten sind nur bedingt planbar und meistens neigt man dazu, sie dazu zu nutzen Chaos zu beseitigen, statt bewusst etwas zu tun, was man gerne tut. Im Alltag mit Kindern ist z.B. die Wäsche immer unerledigt. Entweder kann man welche waschen, aufhängen, falten oder wegräumen. Die Waschmaschine läuft bei uns pro Person ca. 1 Mal pro Woche. Bedeutet bei uns also vier Maschinen regelmäßige Wäsche. Nicht dabei sind da Bettwäsche, außerplanmäßige Aktionen (z.B. bei Krankheit) oder saisonbedingte Waschladungen (z.B. die Winterjacken am Ende des Winters). Im Prinzip gibt es also jeden Tag Wäsche. Ein weiteres Thema ist schmutziges Geschirr. Die Spülmaschine ein und ausräumen und Geschirr und Krümel zu beseitigen, sind auch permanente Aufgaben. Ebenso Spielzeug vom Boden aufheben und, vor allem im Sommer, Sand wegsaugen. Und wer uns kennt weiß, dass das wir beleibe keine sehr ordentlichen Menschen sind. Bis zu einem gewissen Punkt kann ich Chaos ignorieren und mich einfach hinsetzen und ein Buch lesen, aber meistens versuche ich doch, die sinnvollen Dinge erst zu erledigen.
Und egal was man tut, man weiß, dass man jederzeit unterbrochen werden kann. Mich stört es beim Lesen permanent unterbrochen zu werden, deshalb tue ich das lieber, wenn die Kinder schlafen, statt über den Tag immer mal wieder ein paar Minuten zu lesen. Ich finde es nicht verwunderlich, dass viele Mütter z.B. anfangen zu backen, Marmelade zu kochen und dergleichen. Das sind Tätigkeiten, die sich mit dem Kinderhüten meistens gut vereinbaren lassen und sie befriedigen, weil am Ende etwas Sinnvolles dabei rausgekommen ist. In der Küche einen Kuchen backen ist also auch irgendwie Zeit für mich.
Ganz bewusst erlebe ich Zeit für mich, wenn ich alleine unterwegs bin. Als der Herr Gartenhein gerade ein Jahr alt war, war ich übers Wochenende alleine auf einer Hochzeit in Portugal. Am ersten Morgen war ich früh wach (die Gewohnheit…) und bin eine Weile alleine am Atlantikstrand spazieren gegangen. Das war toll und unglaublich ungewohnt. Genauso ist es, wenn ich dienstlich unterwegs bin und morgens früh aufstehe um laufen oder schwimmen zu gehen. Zeit nur für mich.

Ja, man hat als Eltern weniger Zeit für sich, aber die Zeit, die man hat, wird einem viel bewusster und auch wertvoller. Beinahe alle Eltern fragen sich, was sie eigentlich ohne Kinder den ganzen Tag gemacht haben und warum sie früher soviel Zeit sinnlos vertrödelt haben. Ich möchte nicht behaupten, dass ich nichts vermisse. Am meisten fehlt mir wohl das morgens von alleine wach werden, weiterdösen und dann aufstehen, wenn ich möchte. Aber ich weiß ja, dass das alles nur vorübergehen so ist. Ein paar Jahre wird man stark in Anspruch genommen, aber irgendwann werden die Kinder selbständig, haben ihre Hobbys und schlafen am Wochenende aus. Dann ist sie wieder da, die Zeit, die man für sich hat. Dann gibt es wieder Morgende, wo man einfach im Bett liegen bleibt, bis man von alleine wach wird. Und dazu hat man die vielen Momente mit seinen Kindern. Und dafür lohnt es sich, auf ein bisschen Zeit für sich zu verzichten.

(Grade zum Beispiel kam der Schlökerich zum kuscheln an und jetzt hilft er mir beim Bloggen. )

4 Jahre, 4 Monate und 4 Tage

So alt war der Herr Gartenhein gestern. Das nutze ich gleich mal als Anlass, um aufzuschreiben, was der Herr Gartenhein so kann und mag. Im letzten Jahr hat der Herr Gartenhein sich vor allem sprachlich unglaublich entwickelt. Der Herr Gartenhein hat ja recht spät angefangen unsere Sprache zu sprechen. Davor hat er Volksreden in Kinderlatein gehalten. Inzwischen spricht er in langen Sätzen, stellt viele Fragen und hat auch so schwierige Wörter wie Mineralwasser (lange sagte er Rillewasser) und Gummibärchen (die hießen vorher Gunnogächen) sagen gelernt. Nur seine Erzieherin, die nennt er hartnäckig Frigitte (ich hab auch gelacht). Fragen stellt er beinahe ohne Unterlass. Als unerfahrende Jungeltern mit akademischem Hintergrund freut man sich ja zunächst auf die „Warum“-Phase, weil man dann endlich die Welt erklären kann. Aber wer hätte gedacht, dass man dabei permanent an seine Grenzen stößt. Oder wisst ihr die Antwort auf Fragen wie: „Warum hat der Mann sein Auto hier geparkt?“, „Welcher hat hier die Mülltonne auf den Weg gestellt?“ und meine Lieblingsfrage „Warum hast Du ‚weiss ich nicht‘ gesagt, Mama?“ Er kann auch wunderbar erzählen. Neulich berichtete er, dass er sich auf dem Spielplatz auf die Schuhe gepinkelt hätte. Ich fragte ihn, was der Papa denn dann gemacht hätte. Also eigentlich wollte ich wissen, ob er sie gereinigt, gewaschen oder getrocknet hat. (Wie sich rausstellte waren sie gar nicht nass geworden). Der Herr Gartenhein antwortete: „Der Papa hat gesagt ‚Fuck ey, warum pinkelst Du Dir auf die Hose und die Schuhe?'“ Tatsächlich hat er das wohl nicht gesagt, aber beeindruckend fand ich das schon.
Der Herr Gartenhein geht auch sehr gerne in den Kindergarten. Er spricht immer von „meine Kinder“ und „meine Mäuse“, wenn er seine Kindergartengruppe meint. Die Erzieherinnen kuschelt er zum Abschied und zur Begrüßung, hat sich also schnell an die neuen gewöhnt. Er hat sogar beim Erntedankgottesdienst brav mitgemacht, obwohl er mir hinterher erzählt hat, dass er nicht singen wollte, sondern lieber still sein. Auch gut. Beim Erntedankgottesdienst habe ich übrigens festgestellt, dass ich es irgendwie unpassend finde Gott auf schwäbisch anzusprechen „Du weisch alles. Du bisch großartig.“ wirkt irgendwie eher zum Weglaufen. Wenn ich mir vorstelle, der Pfarrer traut ein Ehepaar und fragt „Willsch Du,…“ Gruselig, aber ich schweife ab.
Der Herr Gartenhein hat immer noch eine große Leidenschaft für Autos. Besonders die Cars-Autos sind im Kindergarten der Hit. Die Filme kennt er auch, wir haben ihm den Nachfolger „Planes“ allerdings bisher vorenthalten, weil der wirklich richtig schlecht sein soll. Außerdem schaut und spielt er gerne Sachen bei Kikaninchen.de. Übrigens eine Internetseite, die ich uneingeschränkt empfehlen kann. Es gibt dort einzelne Folgen von Kika-Serien, Spiele zu den Serien, Bastel- und Malvorlagen zum Ausdrucken und einen Wecker, wo man einstellen kann, wie lange das Kind schauen darf. Das ganze ist natürlich frei von Werbung und Merchandise. Der Herr Gartenhein bewegt sich selbständig auf der Seite, weiß wie man Fenster schließt, wo es Filme und wo es Spiele gibt. Und das alles mit den Touchpad, da wir in der Regel keine Mäuse an den Notebooks angeschlossen haben.
Der Herr Gartenhein hört auch gerne Hörspielkassetten. So komme ich auf meine alten Tage doch noch in den Genuss von Benjamin Blümchen, den ich als Kind nie angehört habe. Mir ist dabei klar geworden: Lebte Benjamin Blümchen in Stuttgart, hätte niemand angefangen einen unterirdischen Bahnhof zu bauen. Leider wohnt der aber in irgendeinem Neustadt, wo ich eigentlich auch gerne leben würde. Außer dem Bürgermeister scheinen da alle vernünftig zu sein.
Er hört auch immer noch gerne Musik. Neben den üblichen schrecklichen Kinderliedern hat er eigentlich einen recht guten Geschmack. Muse, 30 Seconds to Mars, The Naked and Famous, Beach Boys, … Zur Zeit trommelt er auch wieder leidenschaftlich, so dass wir ernsthaft in Erwägung ziehen, ihm ein Kinderschlagzeug zu Weihnachten zu schenken. Ja, ich weiß, wir sind verrückt!
Außerdem ist er ein Quatschkopf mit unendlich Energie, ein großes (und nicht immer gutes) Vorbild für seinen Bruder und unser wunderbarer manchmal so großer und manchmal so kleiner Herr Gartenhein, seit über 4 Jahren, 4 Monaten und vier Tagen.

Das neue Kindergartenjahr

Ich habe vor einiger Zeit ja mal geschrieben, dass ich mit unserem Kindergarten eigentlich zufrieden bin. Zum Ende des Kindergartenjahres haben drei von vier Erzieherinnen aufgehört, so dass zu erwarten war, dass sich einiges ändert. Seit zweieinhalb Wochen sind die Kindergartenferien vorbei und seit 1. September endlich alle neuen Erzieherinnen da. Da im Moment noch Schulferien sind, läuft noch nicht alles wieder im alten Trott. Trotzdem sind mir schon ein paar Veränderungen positiv aufgefallen.
Das Ankommen morgens ist z.B. sehr viel netter. Der Kindergarten öffnet um 7:30 Uhr. Da die meisten Kinder erst zwischen halb neun und neun kommen, sind auch früh noch nicht alle Erzieherinnen da. Kam man früher um Punkt 7:30, war gerade mal die Tür aufgeschlossen. In den Gruppenräumen war kein Licht und sämtliche Fenster zum lüften geöffnet. Mindestens eine der zwei anwesenden Erzieherinnen war im Büro beschäftigt, während die andere zwischen Küche (Tee kochen und so) und einem geöffneten Gruppenraum hin und her hetzte. Im zweiten Gruppenraum standen noch die Stühle auf den Tischen. Wenn wir jetzt morgens ankommen (ich muss zugeben, wir waren immer später als 7:30 Uhr, aber trotzdem mindestens einmal die ersten) ist der Gruppenraum beleuchtet. Es sind beide Gruppenräume vorbereitet und mindestens eine der anwesenden Erzieherinnen ist im Gruppenraum um die Kinder zu begrüßen. In der Regel ist sogar noch eine zweite Erzieherin da und spielt schon mit den ganz frühen Kindern. Als Eltern kann man auch morgens noch kurz was fragen oder klären. Find ich gut.
Auch wurde das Automitbringverbot aufgehoben. Die Kinder in der Bauecke neigen wohl dazu sich um Autos zu streiten. Um die vorhandenen und um selbst mitgebrachte. Da es mehrmals Handgreiflichkeiten unter den Kindern gab, wurde das Mitbringen eigener Autos verboten, obwohl der Kindergartenbestand auf drei Autos zusammengeschrumpft war. Jetzt gibt es einen großen Kasten neue Autos und auch die eigenen dürfen wieder mitgebracht werden. Ein generelles Mitbringverbot für Spielzeug gibt es nämlich nicht. Und den Autonarren die Autos zu verbieten, aber den Puppenfreunden die Monster-Barbies zu erlauben, ist nicht wirklich gerecht. Also darf jetzt wieder alles mitgebracht werden.
Die Kinder sind fast immer draußen, wenn sie abgeholt werden. Zumindest die, die bis halb zwei bleiben. Bisher war die Spielzeit im Freien auf die Zeit zwischen Frühstück (ca. 10:30) und Stuhlkreis (12:00) begrenzt. Das hat sich wohl geändert.
Letzte Woche wurden relativ spontan die Äpfel im Garten gesammelt, zu Apfelmus verkocht und am nächsten Tag mit Waffeln verputzt. Solche Spontanaktionen gab es früher kaum. Da auch selten lange vorgeplant wurde, lief die meiste Zeit alles im normalen Trott.
Der Herr Gartenhein geht seit zweieinhalb Wochen freudig in den Kindergarten (ok, das hat er früher auch meistens getan). Die alten Erzieherinnen scheint er kaum zu vermissen, obwohl er zumindest nach der einen hin und wieder fragt. Er fragt, wo die jetzt sei und ob das weit weg wäre. Ich bin mal gespannt, wie sich das weiter entwickelt, wenn die Schulferien vorbei sind und wieder alle Kinder da sind. Im Oktober ist dann Elternabend, wo das neue Team sich und sein Konzept vorstellt. Bisher zweifel ich nicht, dass es gut wird.

Unser Wochenende

Nachdem der Sommer sich ja entschlossen hat, Deutschland dieses Jahr mal wieder zu besuchen, genießen wir die Sonne. Am Donnerstag bin ich beim Betriebsausflug 10 km gewandert und hab den zweitschlechtesten Salat meines Lebens (den schlechtesten hatte eine Freundin im Europapark) im Badgarten in Ludwigsburg gegessen. Am Freitag war Kindergartensommerfest, was sehr schön war. Wir sind im Nachbarkaff vom Wanderparkplatz zum Grillplatz am nächsten Wanderparkplatz „gewandert“. Luftlinie sind das vielleicht 300 m, aber außenrum dauert es länger. Mit Kinderwagen bergauf bei 30°C wird dann auch ein kurzer Spaziergang zur Wanderung. Am Grillplatz gab es verschiedene Spiele für die Kinder und ein Lagerfeuer zum Grillen. D. hat tapfer die Würstchen und das Stockbrot über die Glut gehalten (bei 30°C in der Sonne auch kein Vergnügen). Die Kindergartenkinder haben sich quasi selbstbeschäftigt. Dem Schlökerich musste man immer mal wieder hinterher laufen. Er hat mit einem Kindergartenkumpel vom Herr Gartenhein Ball gespielt, mit zwei älteren Steine sortiert, zwischendurch mal eine Limonade umgeworfen und Salzbrezelchen verdrückt. Nach ein paar Stunden war’s dann auch schon wieder vorbei. Zuhause durften die dreckigen Kinder in die Wanne. Da beide beim Fest eher wenig gegessen hatten (wer hat schon Zeit zum essen, wenn da andere Kinder und Spielzeug sind!), gab’s dann noch Grießbrei für alle.

Am Samstag wollte ich gleich morgens mit dem Herr Gartenhein zum Fahrradladen gegenüber, da bei seinem Fahrrad permanent die Kette runterfällt. Der Fahrradladen hatte leider zu, so dass wir zu einem anderen fahren mussten. Da warteten wir kurz bis wir dran waren und dann hat der clevere Mechaniker einfach das Hinterrad nach hinten verschoben um die Kette zu spannen. Da hätte ich eigentlich auch selbst drauf kommen können. Immerhin hat’s nichts gekostet und jetzt weiß ich, wo ich ein E-Bike probefahren könnte (20 € Leihgebühr für einen Tag), wenn ich wollte. Dann mussten wir noch zum Wertstoffhof, was im Sommer leider wöchentlich auf dem Programm steht. Wir spülen zwar alle Joghurtbecher und Gläser in der Spülmaschine, aber die leeren Milchtetrapacks (und davon haben wir einige) will man doch nicht zulange zuhause lagern. Nach dem Mittagschlaf waren wir noch unser Auto waschen, damit ich auch mal durch die Seitenscheiben wieder was sehe. Der Herr Gartenhein wollte dann noch zur Eisdiele und zwar mit dem Dreirad. Ich weigerte mich schon seit zwei Tagen irgendwo mit ihm und dem Dreirad hinzugehen. Dreiräder sind nämlich nicht dazu geeignet, dass man längere Strecken drauf fährt, sondern nur dazu, sich längere Strecken darauf herumschieben zu lassen. Und ich finde der Herr Gartenhein ist mit vier Jahren durchaus in der Lage sich selbständig zu bewegen. Dafür hat er ein Laufrad, ein Fahrrad und ein Kettcar (und zwei gesunde Füße). Da ich ja noch den Kinderwagen mit dem Schlökerich schieben musste, hatte ich auch ein gutes Argument ihn nicht auf dem Dreirad zu schieben. Er quälte sich also eine Weile ab, hatte schon nach 200 Metern einen roten Kopf und wollte Pause machen. Da konnte ich ihn dann überreden doch lieber das Fahrrad zu nehmen. Und auf dem ist er so schnell, dass man nicht mehr nebenher laufen kann.

Am Sonntag waren wir mit Freunden in Trippsdrill im Wildpark. Den Schwaben dürfte vor allem der dazugehörige Freizeitpark bekannt sein, der sich angeblich „richtig gut entwickelt“ hat und richtig „was her macht“. Ich muss sagen, dass ich gegenüber solchen Äußerungen sehr skeptisch bin, seit ich im Holiday Park gewesen bin, der mir von mehreren mir bekannten Pfälzern als das Non-Plus-Ultra der Freizeitparks angepriesen wurde und der ziemlich klein und ausschließlich von Pfälzern besucht war (was in dem Fall ein Vorteil war, da die Sommerferien in der Pfalz bereits beendet waren, als wir dort waren.) Und da ich ohnehin nicht vorhabe mit einen Kindern einen Freizeitpark zu besuchen, bevor sie groß genug für die Achterbahnen sind (ich zahl doch nicht ein kleines Vermögen an Eintritt, um dann vorm Bällebad zu warten und einen Kinderwagen durch die Gegend zu schieben), haben wir nur den Wildpark besucht. Den fand ich eigentlich sehr schön. Die angeketteten Raubvögel haben wir zum Glück nicht so genau gesehen. Der Herr Gartenhein hat völlig furchtlos die Tiere aus seiner Hand fressen lassen. Wir haben die Wölfe, die Wildkatzen und die Bären bei der Fütterung beobachtet, was eigentlich ziemlich unspektakulär war, aber ganz nett, weil der Tierpfleger erst was über die Tiere erzählt hat. Die Wildschweine haben unglaublich gestunken und die Auerochsen haben schlabbrige Zungen. Außerdem gab es einen Barfußpfad, den der Herr Gartenhein gerne fünf mal durchlaufen hätte, und einen schönen Spielplatz im Schatten. Wir haben auf unserer Runde einige Tiere verpasst, aber uns so hauptsächlich im Schatten aufgehalten. Das Tierfutter war günstig, allerdings kostet der Park einiges an Eintritt. 9,50 € für Erwachsene und 7 € für Kinder ab vier (!). Möchte man eigenes Grillgut an der Grillstelle grillen, muss man dafür noch mal 7 € bezahlen, was ich nicht ganz einsehe. Alternativ kann man sein Grillgut (Wurst + Stockbrot) dort kaufen und umsonst grillen. Wir hatten aber ohnehin nichts zu grillen aber genug anderes zu essen mit. Und am Abend hatten wir wieder zwei vollkommen verdreckte Jungs in der Badewanne. Und das war unser wunderbares Sommerwochenende. (Der KSC hat auch noch gewonnen. Was will man mehr!)

Heute startet die letzte Kindergartenwoche vor den dreiwöchigen Ferien. Wir werden die Kindergartenferien teilweise bei den Großeltern verbringen. Dabei ergibt sich, dass ich tatsächlich drei Tage allein zuhause sein werde, da ich arbeiten muss. Das ist deshalb bemerkenswert, da ich, glaube ich, 2006 das letzte Mal über Nacht allein zuhause war. Ich hab natürlich große Pläne, will jeden Tag viel Arbeiten um Stunden anzusammeln, will laufen und schwimmen gehen, viel schlafen, mal die Fotoalben aktualisieren. Und für alles sind die drei Tage dann vermutlich auch wieder zu kurz. Ich bin gespannt. Es wird bestimmt sehr seltsam.

Herzmomente

wenn Manu Chao im Radio kommt, ich singe, der große Sohn begeistert tanzt, der kleine Sohn auf dem Rody im Takt mitwippt und wenn das Lied vorbei ist, zum Radio läuft um es nochmal anzuhören

wenn der kleine Sohn zum Abschied winkt, wenn er den Raum verlässt

wenn der große Sohn, nachdem er sich alleine angezogen hat, mit ausgebreiteten Armen und triumphalem „tadaa“ das Ergebnis präsentiert

wenn die Jungs gemeinschaftlich in der Küche zu The Naked and Famous tanzen

Wenn der kleine Sohn dem Papa den Bauch streichelt, wenn er morgens aufsteht, der Papa aber noch liegenbleiben will

wenn der große Sohn den kleinen an der Hand nimmt, weil er sich von niemandem sonst an der Hand führen lässt

wenn der große Sohn am Wochenende ungeduldig wird, weil sein Bruder so lange schläft

wenn der kleine Sohn nach dem Mittagschlaf nach seinem Bruder ruft

wenn der große Sohn nicht aufhört mich morgens im Kindergarten zum Abschied abzuküssen

wenn der kleine Sohn, wenn er mich mittags sieht als erstes in die Küche läuft um dem Papa bescheid zu geben, dass ich da bin

wenn beide Jungs einträchtig nebeneinander spielen

wenn der kleine Sohn ein Feuchttuch mopst und versucht sich selbst abzuputzen

wenn der große Sohn stolz die Salatsoße rührt

wenn sie beide immer wieder zum kuscheln kommen

Gut zu wissen, dass es diese Momente sein werden, die bleiben.

Steigende Gebühren

Kaum kündigen die Regierungsparteien in ihren Wahlprogrammen Maßnahmen zur Familienförderung an, in anderen Worten Kindergelderhöhung und Erhöhung der Freibeträge, kommt unweigerlich was? Ja genau, die Gebührenerhöhung für den Kindergarten. Die Erhöhungen fallen bei uns dieses Jahr sehr hoch aus. Den Kindergärten wird vom Landkreis weniger Geld zugeteilt, also müssen die Gebühren hoch. Der Gesamtelternbeirat hat sich die Mühe gemacht und die Änderungen in Zahlen zusammengefasst und ausgehängt. Obwohl für uns die Gebühr erstmal nur um 12 Euro steigt, ist es insgesamt doch ziemlich gruselig was da passiert. Grundsätzlich sind in unserer Gemeinde die Kindergartengebühren (zumindest für den Regelkindergarten) recht niedrig. Die Gebühren für den Regelkindergarten sind nach Kinderzahl (Kinder unter 18 im Haushalt) gestaffelt, die Gebühren für den Ganztageskindergarten nach Einkommen. Die Gebühren für den Regelkindergarten steigen dieses Jahr um 17 %, (ich glaube nächstes Jahr dann noch mal um 11 %), sofern man ein bis drei Kinder im Haushalt hat. Hat man vier oder mehr Kinder, steigt die Gebühr um 224 %, weil diese Gebührenstufe einfach abgeschafft wird und die Familien künftig den gleichen Preis wie Familien mit drei Kindern bezahlen müssen. Gut, die kinderreichen Familien haben ja nicht wirklich viel bezahlt, aber bedenkt man, dass dort auch oft zwei oder mehr Kinder gleichzeitig in Betreuung sind und man gleich mehrmals eine Erhöhung um 224 % hat, kommt doch wieder einiges zusammen. So richtig kann ich nicht nachvollziehen, dass das abgeschafft wurde. Ich vermute die Familien mit mehr als drei Kindern in unserem Ort kann man an einer Hand abzählen.

Richtig hart trifft es aber die Eltern mit Kinder in Ganztagsbetreuung. Je nach Einkommen, zahlen die ohnehin schon ganz ordentliche Beiträge. Und die erhöhen sich nun, je nach Einkommen und Kinderzahl, um bis zu 52 %. Was nun dazu führt, dass einige der Eltern die Ganztagesbetreuung gekündigt haben. Verständlich. Hier ein Beispiel: Ein Ehepaar, zwei Einkommen, ein Kind. Die Ganztagesbetreuung (50 Stunden) kostet künftig 770 Euro (ohne Essen), ein Regelplatz ohne verlängerte Öffnungszeiten (30 Stunden) 108 Euro. Fast 650 Euro weniger! Reduziert nun einer der beiden seine Arbeitszeit um 10 Stunden, verringert sich entsprechend das Gehalt, vielleicht kriegen sie sogar einen günstigeren Steuersatz. Und sie sparen 650 Euro Kinderbetreuungskosten. Ich könnte mir vorstellen, dass bei dieser Konstellation am Ende mehr übrig bleibt, wenn die Eltern Teilzeit arbeiten und das Kind den Regelkindergarten besucht, als wenn das Kind ganztags betreut ist und beide Vollzeit arbeiten. Und da läuft doch was verkehrt, oder nicht?  Aber es ist natürlich auch eine Möglichkeit, den „Bedarf“ nach Ganztagesbetreuung zu reduzieren.

Wie man sich vorstellen kann, laufen die Eltern Sturm. Vermutlich wird es nicht viel nutzen und vielleicht „schenkt“ uns dann die neue Regierung im September wieder etwas Kindergeld. Da kommt es dann am Ende auf null raus. Nur fragt man sich, ob es nicht für alle viel entspannter wäre, das Geld gleich den Kindergärten zu geben und die Familien durch niedrige (oder gar keine) Beiträge zu entlasten, als erst noch den Umweg über Kindergeld (oder Freibetrag) und Kindergartengebühr zu gehen.

Von Haustieren und Monstern

Das schöne am Kinder haben ist, dass man an ersten Malen teilhaben kann. Gestern war der Herr Gartenhein z.B. zum ersten Mal im Kino. Eigentlich war das relativ spontan. Ich hatte was über die Monster Uni gelesen und dann den Trailer angeschaut, den er dann gleich noch vier mal sehen wollte. Und da schlug ich vor, doch einfach ins Kino zu gehen. Er kennt schon ein paar Pixar-Filme. Letzten Winter, als wir alle ständig krank waren, hat er die „Toy Story“ Filme gesehen und „Findet Nemo“ schaut er traditionell beim Haare schneiden an (das machen wir nicht so oft). Und wegen der allgemeinen Cars-Manie im Kindergarten, durfte er auch die Filme mal sehen. (Die Cars-Filme finde ich ja nicht so toll.) Also hab ich gleich Karten für die KlexXi Sause gekauft. Zur KlexXi Sause dürfen die Erwachsenen in Begleitung ihrer Kinder ebenfalls den Kinderpreis von *schluck* 10 Euro bezahlen (wir waren früher als Kinder sonntagnachmittags für 4 DM im Kino). Dann gibt’s so ein Kletterdings mit Rutsche und irgendwelche Bespaßungsaktionen wie Schminken. Der Herr Gartenhein tobte glücklich auf dem Kletterdings, während ich mich in die eigentlich recht kurze Schlange stellte, um ihm für seinen ersten Kinobesuch wenigstens noch Popcorn und Apfelschorle zu besorgen. In der vermeintlich kurzen Schlange stand ich dann geschlagene 20 Minuten. Dann ging’s rein ins Kino. Zuerst gab’s noch eine Verlosung (gehört wohl auch zur KlexXi-Sause) und dann ging die Werbung los. Es kam der Trailer für „Schlümpfe 2“ und dann, was ich wirklich grausam fand, die erste Folge von „Littlest Pet Shop„. Das ist eine Serie, die vormittags bei SuperRTL läuft, einem Programm was der Herr Gartenhein gar nicht kennt. Die Folge war so grauenvoll, dass es fast körperliche Schmerzen bereitete, das anschauen zu müssen. Wäre es nicht Herr Gartenheins erster Kinobesuch gewesen, hätte ich wohl den Saal verlassen. Und wer hätte es gedacht, die Serie gibt es nur, damit das zugehörige Spielzeug verkauft wird. Ein Spielzeug gab es für jedes Kind umsonst. Der Herr Gartenhein fand den pinken Hund (oder ist es doch ein Schwein?) aber doof und hat ihn großzügig seinem Bruder geschenkt. Nachdem das überstanden war, hieß es „Brillen aufsetzen“ und es kam nochmal der Trailer für „Schlümpfe 2“, diesmal in 3D. Fragt mich nicht, ich weiß auch nicht, warum zweimal der gleiche Trailer kam. Dann kam der Kurzfilm „Der blaue Regenschirm“, der sehr schön war. Und dann ging der Film endlich los. Der Herr Gartenhein saß da, wie ein Kinoprofi, mit Popcorn auf dem Schoß und Strohhalm im Mund. Und ich hab in mich reingegrinst. Schön, diese ersten Male.

Fazit: Die Monster Uni kann man sich durchaus anschauen (auf 3D kann man hier, meiner Meinung nach, getrost verzichten). Das Kinderspecial im Kino fand ich eigentlich ganz ok, lediglich die Folge „Littlest Pet Shop“ fand ich völlig daneben und dass zweimal der gleiche Trailer kam, kam mir auch seltsam vor. Insgesamt, fand ich es für kleinere Kinder (unter 6) etwas zu viel. Trailer, Serienfolge und Kurzfilm vor dem Hauptfilm ist schon heftig. Bis da der eigentliche Film losgeht, ist die Aufmerksamkeit schon flöten.

Der Herr Gartenhein hat ja recht spät angefangen unsere Sprache zu sprechen. Geredet hat er schon immer viel. Richtige Ansprachen hat er gehalten und heftig dazu gestikuliert, nur leider konnte man kein Wort verstehen. Inzwischen spricht er ganz hervorragend und auch ausgesprochen viel. Nur manche Wörter verwendet er noch nicht ganz richtig. Hier eine kleine Auswahl.

auf deutsch / auf englisch: Das Anschauen von Kinderserien auf Youtube bringt mit sich, dass hin und wieder mal ein Video auf englisch (oder auch mal koreanisch) ist, was den Herr Gartenhein wenig stört. Meistens machen wir das Video dann aus und suchen es ihm auf deutsch. Dummerweise glaubt er jetzt wohl, dass „auf deutsch“ „gut“ bedeutet und „auf englisch“ „blöd“. So sagt er mir im Auto, dass er nicht die blöde Musik (Radio) hören will, sondern die Musik „auf deutsch“. Damit meint er die Beach Boys CD, die er auch begeistert mitsingt („Wockänwoll, wockänwoll!“) und die ja nun wirklich nicht auf deutsch singen. Wenn er also was „auf deutsch“ hören oder sehen will, bedeutet das, er möchte etwas bestimmtes sehen, was ihm gut gefällt.

verschimmelt heißt für den Herr Gartenhein, dass etwas unordentlich ist. Wie der Zusammenhang zustande kommt weiß ich nicht. Bemerkt er abends im Bett, dass seine Autos nicht in Reih und Glied geparkt sind (ja, die sind in seinem Bett geparkt, jeden abend so zwischen 5 und 25 Stück), fragt er mich, warum ich seine Autos so verschimmelt da hingestellt habe. „Alles verschimmelt! Boah, echt!“

steuern: Glücklicherweise sind seine Kindergartenfreunde auch eher alle Autofreaks, so dass wir in der „Ich schieß Dich tot!“-Phase noch nicht angekommen sind. Gestern lief er aber wieder mal mit einem „Steuergerät“ (es war ein abgebrochener Meterstab (früher nannte man das Zollstock)) durch die Wohnung und wollte den Tiger „steuern“. Ich glaube ja er meint damit erschießen, aus irgendeinem Grund sagt er aber hartnäckig steuern. Soll ich ihm vielleicht beibringen, dass das besser besteuern heißen sollte?

umfangen: Diese Woche waren wir im Freibad. Da hat es auch ein Rutsche. Keine ganz große, aber auch keine ganz kleine. Freigegeben ohne Begleitpersonen ab 6 Jahre. Nachdem ich einmal mitgerutscht bin, rutschte er alleine. Das ist mir lieber. Ich hab da so ein Freibad-Rutschen-Trauma aus meiner Kindheit. Die Rutsche in unserem Freibad hatte wohl früher nicht so viel Wasser und richtig gut rutschte es nur, wenn man „den Badeanzug zwischen die A****backen“ geklemmt hat. Das haben wir als Kinder natürlich immer gemacht. Zwischendurch sind manchmal Muttis mit ihren Kindern gerutscht. Die haben natürlich den Badeanzug auf den Backen gelassen und rutschen dann mit gefühlten 2 km/h die Rutsche runter. Die haben genervt und wir fanden sie furchtbar peinlich. Irgendwann als Jugendliche hörten wir deshalb auf zu rutschen. Wer will schon vor den Pubertierenden Klassenkameraden sein Hinterteil zumindest halb entblößen. (Einen ganz besonderen Anblick bot auch die Rutsche von unten, wo man dann die plattgedrückten, halbnackten Hintern durch das blaue Plastik schimmern sah.) Jedes Mal, wenn ich jetzt auf eine Freibadrutsche muss, frage ich mich, ob die auch gut rutscht, oder ob ich gleich die peinliche dicke Mutti bin, die mit ihren Kindern die Rutsche verstopft. Bisher ist das zum Glück nicht passiert. Aber ich war trotzdem ganz froh, dass der Herr Gartenhein allein rutschte. Allerdings musste ich ihn am Ausgang der Rutsche erwarten und „umfangen“. Das ist wohl eine Mischung aus auffangen und umarmen, die ich irgendwie nett finde. Vor allem wenn er sein „Und Du musst mich unten umfangen“ mit einer großen Umarmungsgeste untermalt.

Weckweckqueen: Es ist ja schon ein bisschen sadistisch, den Held aus Disney Cars auch in der deutschen Synchro Lightning McQueen zu nennen, wo die Zielgruppe 3+-Jährige Kinder sind, die in der Regel des englischen nicht mächtig sind. Und so tönt es bei uns immer „Ich bin der schnellste Cars. Ich bin Weckweckqueen!“ Wobei sich auch hier täglich Verbesserungen der Aussprache einstellen. Wer weiß, vielleicht kann er den Name bald schon richtig aussprechen.

Dinge, die der Herr Gartenhein nicht mehr essen will, sind bei ihm meistens alt. Das kommt vermutlich daher, dass man ihm manchmal den bereits abgelaufenen Joghurt mit den Worten „Der ist schon alt“ gegen einen neuen austauscht (und den alten dann selbst isst). Manchmal kommt dann von ihm „Das will ich nicht mehr essen, das ist schon alt.“ am liebsten noch mit der Ergänzung „Das kann der Schlökerich essen!“. Als alt bezeichnet er aber auch Dinge, die schmutzig sind. Da heißt es dann „Guck mal Mama, das ist ganz alt. Das musst Du abwaschen.“

Und so haben wir täglich Freude an den Ausführungen unseres Vierjährigen. Schließlich muss man es genießen, solange sie noch mit einem Reden. Oder sehe ich das falsch?