Nachdem der Sommer sich ja entschlossen hat, Deutschland dieses Jahr mal wieder zu besuchen, genießen wir die Sonne. Am Donnerstag bin ich beim Betriebsausflug 10 km gewandert und hab den zweitschlechtesten Salat meines Lebens (den schlechtesten hatte eine Freundin im Europapark) im Badgarten in Ludwigsburg gegessen. Am Freitag war Kindergartensommerfest, was sehr schön war. Wir sind im Nachbarkaff vom Wanderparkplatz zum Grillplatz am nächsten Wanderparkplatz „gewandert“. Luftlinie sind das vielleicht 300 m, aber außenrum dauert es länger. Mit Kinderwagen bergauf bei 30°C wird dann auch ein kurzer Spaziergang zur Wanderung. Am Grillplatz gab es verschiedene Spiele für die Kinder und ein Lagerfeuer zum Grillen. D. hat tapfer die Würstchen und das Stockbrot über die Glut gehalten (bei 30°C in der Sonne auch kein Vergnügen). Die Kindergartenkinder haben sich quasi selbstbeschäftigt. Dem Schlökerich musste man immer mal wieder hinterher laufen. Er hat mit einem Kindergartenkumpel vom Herr Gartenhein Ball gespielt, mit zwei älteren Steine sortiert, zwischendurch mal eine Limonade umgeworfen und Salzbrezelchen verdrückt. Nach ein paar Stunden war’s dann auch schon wieder vorbei. Zuhause durften die dreckigen Kinder in die Wanne. Da beide beim Fest eher wenig gegessen hatten (wer hat schon Zeit zum essen, wenn da andere Kinder und Spielzeug sind!), gab’s dann noch Grießbrei für alle.

Am Samstag wollte ich gleich morgens mit dem Herr Gartenhein zum Fahrradladen gegenüber, da bei seinem Fahrrad permanent die Kette runterfällt. Der Fahrradladen hatte leider zu, so dass wir zu einem anderen fahren mussten. Da warteten wir kurz bis wir dran waren und dann hat der clevere Mechaniker einfach das Hinterrad nach hinten verschoben um die Kette zu spannen. Da hätte ich eigentlich auch selbst drauf kommen können. Immerhin hat’s nichts gekostet und jetzt weiß ich, wo ich ein E-Bike probefahren könnte (20 € Leihgebühr für einen Tag), wenn ich wollte. Dann mussten wir noch zum Wertstoffhof, was im Sommer leider wöchentlich auf dem Programm steht. Wir spülen zwar alle Joghurtbecher und Gläser in der Spülmaschine, aber die leeren Milchtetrapacks (und davon haben wir einige) will man doch nicht zulange zuhause lagern. Nach dem Mittagschlaf waren wir noch unser Auto waschen, damit ich auch mal durch die Seitenscheiben wieder was sehe. Der Herr Gartenhein wollte dann noch zur Eisdiele und zwar mit dem Dreirad. Ich weigerte mich schon seit zwei Tagen irgendwo mit ihm und dem Dreirad hinzugehen. Dreiräder sind nämlich nicht dazu geeignet, dass man längere Strecken drauf fährt, sondern nur dazu, sich längere Strecken darauf herumschieben zu lassen. Und ich finde der Herr Gartenhein ist mit vier Jahren durchaus in der Lage sich selbständig zu bewegen. Dafür hat er ein Laufrad, ein Fahrrad und ein Kettcar (und zwei gesunde Füße). Da ich ja noch den Kinderwagen mit dem Schlökerich schieben musste, hatte ich auch ein gutes Argument ihn nicht auf dem Dreirad zu schieben. Er quälte sich also eine Weile ab, hatte schon nach 200 Metern einen roten Kopf und wollte Pause machen. Da konnte ich ihn dann überreden doch lieber das Fahrrad zu nehmen. Und auf dem ist er so schnell, dass man nicht mehr nebenher laufen kann.

Am Sonntag waren wir mit Freunden in Trippsdrill im Wildpark. Den Schwaben dürfte vor allem der dazugehörige Freizeitpark bekannt sein, der sich angeblich „richtig gut entwickelt“ hat und richtig „was her macht“. Ich muss sagen, dass ich gegenüber solchen Äußerungen sehr skeptisch bin, seit ich im Holiday Park gewesen bin, der mir von mehreren mir bekannten Pfälzern als das Non-Plus-Ultra der Freizeitparks angepriesen wurde und der ziemlich klein und ausschließlich von Pfälzern besucht war (was in dem Fall ein Vorteil war, da die Sommerferien in der Pfalz bereits beendet waren, als wir dort waren.) Und da ich ohnehin nicht vorhabe mit einen Kindern einen Freizeitpark zu besuchen, bevor sie groß genug für die Achterbahnen sind (ich zahl doch nicht ein kleines Vermögen an Eintritt, um dann vorm Bällebad zu warten und einen Kinderwagen durch die Gegend zu schieben), haben wir nur den Wildpark besucht. Den fand ich eigentlich sehr schön. Die angeketteten Raubvögel haben wir zum Glück nicht so genau gesehen. Der Herr Gartenhein hat völlig furchtlos die Tiere aus seiner Hand fressen lassen. Wir haben die Wölfe, die Wildkatzen und die Bären bei der Fütterung beobachtet, was eigentlich ziemlich unspektakulär war, aber ganz nett, weil der Tierpfleger erst was über die Tiere erzählt hat. Die Wildschweine haben unglaublich gestunken und die Auerochsen haben schlabbrige Zungen. Außerdem gab es einen Barfußpfad, den der Herr Gartenhein gerne fünf mal durchlaufen hätte, und einen schönen Spielplatz im Schatten. Wir haben auf unserer Runde einige Tiere verpasst, aber uns so hauptsächlich im Schatten aufgehalten. Das Tierfutter war günstig, allerdings kostet der Park einiges an Eintritt. 9,50 € für Erwachsene und 7 € für Kinder ab vier (!). Möchte man eigenes Grillgut an der Grillstelle grillen, muss man dafür noch mal 7 € bezahlen, was ich nicht ganz einsehe. Alternativ kann man sein Grillgut (Wurst + Stockbrot) dort kaufen und umsonst grillen. Wir hatten aber ohnehin nichts zu grillen aber genug anderes zu essen mit. Und am Abend hatten wir wieder zwei vollkommen verdreckte Jungs in der Badewanne. Und das war unser wunderbares Sommerwochenende. (Der KSC hat auch noch gewonnen. Was will man mehr!)

Heute startet die letzte Kindergartenwoche vor den dreiwöchigen Ferien. Wir werden die Kindergartenferien teilweise bei den Großeltern verbringen. Dabei ergibt sich, dass ich tatsächlich drei Tage allein zuhause sein werde, da ich arbeiten muss. Das ist deshalb bemerkenswert, da ich, glaube ich, 2006 das letzte Mal über Nacht allein zuhause war. Ich hab natürlich große Pläne, will jeden Tag viel Arbeiten um Stunden anzusammeln, will laufen und schwimmen gehen, viel schlafen, mal die Fotoalben aktualisieren. Und für alles sind die drei Tage dann vermutlich auch wieder zu kurz. Ich bin gespannt. Es wird bestimmt sehr seltsam.