Archive for Dezember, 2010

Statusreport

Ich habe ein wunderbares Weihnachten verbracht. Familie, Freunde, wenig Schlaf. Was will man mehr. Jetzt bin ich schon wieder fast weg und unterwegs zur nächsten Feierlichkeit. Vermutlich ohne Internet. Bis im neuen Jahr dann. Feiert schön.

Arbeiten vor Weihnachten.

Ich arbeite heute noch. Nicht so lange wie sonst. Die ersten Kollegen haben sich bereits letzte Woche in den Weihnachtsurlaub verabschiedet. Heute wären wir laut Plan zu dritt gewesen und wollten die Einsamkeit mit einem Sekt begießen. Leider ist die Sektspenderin krank geworden und mein anderer Kollege ist seit Stunden verschwunden und ich frage mich, ob er nochmal wieder kommt. Nun bin ich also allein. Es ist schon seltsam, dieses Arbeiten vor Weihnachten, bzw. das Nichtarbeiten. Schon zu Studienzeiten waren die Vorlesungen ab dem 20. Dezember sehr schlecht besucht. Und hier bei der Arbeit ist es jetzt genau das Gleiche. Die S-Bahnen morgens und abends sind auch ungewohnt leer. Ich bin überhaupt nicht auf die Idee gekommen, den 23. schon komplett frei zu nehmen. In der Vergangenheit habe ich sogar einige Male am 24. (und am 31.) gearbeitet.

Noch zu Schulzeiten haben wir bei einer Werkzeugfirma im Lager Inventur gemacht und an Heiligabend immer den halben Tag dort verbracht. Der Job war für damalige Schülerjobverhältnisse ganz gut bezahlt. Und wir hatten immer eine Menge Spaß dort. (Ich glaube die Lagerarbeiter auch mit uns). In Euroboxen sitzen und ölige Metallteile zählen klingt zwar nicht sehr spannend, aber für uns war es lustig. Wenn die anderen in der Mittagspause waren, haben wir Hubwagenrennen durch die Gänge gemacht und die riesigen Säcke mit Styroporflocken gewogen. Und wir haben ständig gelacht und uns vor dem Chef versteckt. „Pull vert“ haben wir ihn genannt. Ich weiß nicht mal, ob ich ihn jemals gesehen habe, aber die Legende sagte, er trüge immer grüne Pullover.

Im Studium habe ich Briefe zugestellt und die müssen in der Regel auch am 24. zugestellt werden. Ich kann mich nicht erinnern, ob ich tatsächlich mal am 24. gearbeitet habe (je nachdem wie die Feiertage lagen, fiel die Arbeit auch aus), auf jeden Fall aber ab dem 27. und auch an Silvester. Ich habe es nie schlimm gefunden arbeiten zu „müssen“, aber ich empfinde es jetzt als puren Luxus, dass ich ab morgen zwei Wochen frei habe. Zwei Wochen um sie mit meinen Männern zu verbringen, Familie und Freunde zu treffen, zu lesen, zu laufen und in der Wohnung zu werkeln. Noch immer ist mir nicht wirklich klar, warum für viele Menschen Weihnachten so stressig ist. Schließlich kann man doch selbst entscheiden, ob man Stress möchte oder nicht. Ich hab jetzt auch noch drei Weihnachtspäckchen zuhause liegen, die heute zur Post gehen und mit Sicherheit nicht pünktlich ankommen. Aber ist das schlimm? Ich finde nicht. Man freut sich doch nicht weniger, nur weil es drei Tage später ankommt (vielleicht freut man sich sogar mehr, weil es dann nicht im Geschenkegewühl untergeht). Und in diesem Sinne, werde ich jetzt noch mein Büro aufräumen und Kalender aufhängen und dann bin ich bereit für Weihnachten.

Feiert schön!

S31

Einer meiner Kollegen hatte gestern DIE Idee. Wie wäre es, wenn wir einfach den Flughafen unterirdisch bauen. Dann gibt es keine Probleme mehr mit dem Schneeschippen. Super Sache, oder? Und die ganzen freiwerdenen Flächen auf den Fildern. Da könnte man dann wieder Radieschen anbauen oder ein paar EnBW-Gebäude hinstellen. Oder die Messe größer machen. Oder einen schönen ICE-Bahnhof hinstellen. Und noch besser: man baut den neuen unterirdischen Flughafen dann nicht mehr nach AmArschterdingen, sondern direkt unter die Innenstadt. Von der Königsstraße direkt zum Flughafen. Das wäre doch mal Zukunft und Fortschritt. Und der ganze Tourismus, der dadurch entsteht. Bestimmt kommen unglaublich viele Menschen, die sehen wollen, wie die Flugzeuge in einen Tunnel fliegen um zu landen. Auch für die Piloten ist das ein neuer Nervenkitzel. Man braucht dann für deren Ausbildung neue Simulationsprogramme. Ihr seht, es schafft Arbeitsplätze und bringt die Region voran. Ich bin ganz hin und weg. Vielleicht sollte ich mal an den Landtag schreiben.

Schnee und so

Noch vier Tage Arbeiten bis Weihnachten. Und es schneit mal wieder. Gestern war Tauwetter und der schöne Pulverschnee von vorgestern wurde schwerer nasser Schnee, in dem Laufen fast unmöglich war (an Kinderwagenschieben will ich gar nicht denken). Beim Rumschlittern im Schnee fragte ich mich dann, wo eigentlich die ganzen Kinder sind. Im Sommer sind sie alle auf dem Spielplatz, die Kinder und ihre Eltern. Im Winter sind wir mit dem Kleinen da alleine. Und das sogar, wenn schön Schnee liegt und die Sonne mal scheint. Sollte man nicht meinen, gerade dann kommen alle raus, mit Schneeanzügen und Schlitten? Ist an Schnee denn irgendwas schlimm? Wir haben früher viel im Schnee gespielt. Höhlen gebaut, Schlitten gefahren, Schneeengel gemacht und getobt. Klar ist man hinterher nass und kalt, aber trotzdem macht es Spaß. Und es gibt ja warme Badewannen, Heizungen und heißen Kaffee. Warum also gehen die Eltern nicht raus in den Schnee mit ihren Kindern?

Probleme mit dem Schnee hat dafür die Bahn und davon abgeraten Zug zu fahren, wenn es nicht unbedingt sein muss. So ein Ärger. Da muss ich doch glatt meine Vergnügungsfahrt von Böbelfingen nach Greifswald (11 Stunden, 5 mal umsteigen) abblasen. Scherz. Ich meine, wer fährt denn zum Spaß mit der Bahn und nicht, weil er irgendwo hin muss? Erstaunlicher finde ich aber, dass die Bahn jedes Jahr wieder vom Winter überrascht wird, ebenso wie von Winter- und Frühlingsstürmen und Sommerhitze. Und wie ist das eigentlich in Skandinavien? Bleiben die im Winter einfach zuhause?

Wir fahren dieses Jahr an Weihnachten wieder in meine Heimat. Zum einen, weil ich mir gar nicht vorstellen kann, nicht zuhause zu sein an Weihnachten. Außerdem ist es nicht weit und der Kleine und die Großeltern sind ganz wild drauf sich zu sehen. Ein weiterer Grund ist, dass ich gar nicht weiß, wo wir bei uns einen Weihnachtsbaum hinstellen sollten und mir nicht vorstellen will, was der Kater damit macht. Ich vermute nämlich genau das, was der Kater hier im Video macht. (Ich wundere mich immer wieder, wie sehr Simon’s Cat unserem Kater ähnelt…)

Der Tag danach

Das war vielleicht eine Weihnachtsfeier. Gut gegessen, gut gelästert, von einem Mitarbeiter im Ruhestand angegraben worden, viel getrunken und heldenhaft die letzte S-Bahn verpasst. Immerhin hat niemand auf den Boden gekotzt, um hier eine ehemalige Klassenkameradin bei den Aufräumarbeiten einer Silvesterparty zu zitieren. Ich versuche jetzt weiter den Schlafmangel mit Koffein auszugleichen und mich irgendwie auf mein Projekttreffen morgen vorzubereiten.

Filmpiraterie mal anders

Manchmal möchte ich gerne in eine anderes Land umziehen, einfach um die Meldung „Dieses Video ist ein Deinem Land nicht verfügbar“ bei Youtube nicht mehr lesen zu müssen. Was ist so schlimm daran, wenn man sich Musikvideos im Internet anschaut? Schließlich würde man den Song sonst vielleicht gar nicht anhören. Und wenn man so die Möglichkeit hat, CDs gemütlich zu Hause probe zu hören, statt stehend im Plattenladen, kauft man sich ja vielleicht doch mal eine CD. Genauso ist das mit Filmszenen. Wenn ich mir ein paar Szenen eines Films anschauen kann und dann deshalb entscheide, den Film zu sehen, hat es doch schon was gebracht.
Dass es auch anders geht, zeigt der Film Ink. Die Macher des Film begrüßen die Piraterie und fordern dazu auf, den Film mit anderen zu teilen. Schließlich ist das die beste Werbung. Die positive Reaktion der Macher führte dann zu mehr DVD-Verkäufen. Man kann auf der Homepage sogar einfach Geld spenden, wenn man den Film schon kostenlos gesehen hat. Ich finde die Idee gut. Filme anschauen und hinterher bezahlen, wenn sie einem gefallen haben. Könnte das nicht ein System sein, was sich durchsetzt? Filme werden ohnehin kostenlos angeschaut und so kann man hinterher noch etwas dran verdienen. Vor allem aber macht die Haltung sympathisch. Zum einen, weil die Filmpiraterie nichts schlechtes sein muss und zum anderen, weil es die Filmemacher wieder zu Idealisten macht. Es ist ihnen nicht wichtig, dass der Film viel Kohle bringt (obwohl das auch nicht schlecht ist), sondern in erster Linie, dass er gesehen und gemocht wird.

Nachtgedanken

Wenn man sich auf eine Stelle bewirbt, dessen Profil man fast zu hundert Prozent erfüllt und trotz immernoch ausgeschriebener Stelle nicht mal zum Gespräch eingeladen wird vor der Absage, dann kann das viele Gründe haben. Mir fallen dazu auch einige ein. Zum Beispiel sieben Monate Elternzeit im Lebenslauf. Vielleicht wird da dann über die mangende Flexibilität von Müttern nachgedacht und man sieht von einer Einladung ab. Was mich ärgert, weil ich gerne zu dem Thema befragt worden wäre, anstatt dass jemand für mich entscheidet, dass ich die Anforderungen nicht erfüllen kann. Dummerweise ist es aber so, dass es viel schwieriger ist eine Absage zu erteilen, wenn man eine Frau erstmal zum Gespräch eingeladen hat. Dann muss man nämlich noch mit der Gleichstellungsbeauftragen diskutieren und Begründungen verfassen. Manchmal ist der Schutz, der uns Frauen zuteil wird, eher ein Hinderniss als eine Hilfe. Kann natürlich auch ganz andere Gründe für die Absage geben, aber man wüsste doch gerne, was man bei der nächsten Bewerbung anders machen soll.

Vampire früher

Vampire konnten auch schon nett sein, als sie noch nicht geglitzert haben. Vielleicht erinnert sich ja noch jemand hier dran.

Paketinhalt geklaut

Es ist unglaublich. Wir haben etwas bestellt. Per Nachnahme. Der Wert des Inhalts war ca. 100 Euro. Anhand der Sendungsnummer konnten wir nachschauen wo sich das Paket befindet. Am 7.1. um 1:08 landete das Paket in Eutingen im Gäu im Paketzentrum. Und dann passierte nichts. Am 9.1. erkundigten wir uns telefonisch bei der Post, wo unser Paket stecke. Da wurde uns zugesichert, dass es so schnell wie möglich zugestellt würde. Heute kam dann der Paketbote. D. nahm das Paket an, bezahlte und stellte sofort fest: Es war leer! Er rannte dem Paketbote hinterher, der dass Paket netterweise auch zurücknahm. Wir bekamen unser Geld zurück und er notierte die Annahme als verweigert, wegen beschädigter Verpackung. Der Versender war seriös, also kein windiger ebay-Verkäufer. Das bedeutet also, dass da jemand in Eutingen im Paketzentrum sich die teuren Nachnahmepakete rausfischt, leermacht und die leere Verpackung ausliefern lässt. Man muss ja schließlich bezahlen, bevor man das Paket öffnet. Und was teuer ist, steht ja zum Glück schon außen drauf. Ich bin wirklich fassungslos! Wie sucht DHL denn bitte seine Mitarbeiter aus? Und wer macht sowas? Gerade vor Weihnachten. Um mir das vorzustellen fehlt mir eindeutig die kriminelle Energie.

Unterwegs

Ich war auf einer Tagung, auf der Themen behandelt wurden, mit denen ich mich in meinem letzten Projekt (vor der Elternzeit) beschäftigt habe. Das war meines Wissens die erste Tagung, die sich auf meinen Bereich spezialisiert hatte. Die Tagung war teuer und ich habe gekämpft, dass ich fahren darf, obwohl wir im Moment kein Projekt zu dem Thema haben. Die Tagung war erstaunlich gut besucht. Alle Großen der Branche waren da. Außerdem viele Leute mit Erfahrung und viele, die Erfahrungen sammeln wollten. Die Vorträge waren spannend. Ich habe fast jeden, trotz Schlafmangels, ohne Anstrengung vollständig angehört. Natürlich gab es auch viele Gespräche in den Pausen. Vor allem aber, war es fast wie ein Familientreffen. So viele Leute die man kannte und die sich auch untereinander kannten. Die Szene ist klein und war fast vollständig anwesend. Und irgendwie ist es auch mal toll, wenn man Bilder, die man selbst gemacht und publiziert hat, plötzlich in Vorträgen von Leuten sieht, mit denen man noch nie ein Wort gewechselt hat.
Jetzt sitz ich hier und versuche meinen offiziellen Reisebericht so zu formulieren, dass klar wird, dass wir wieder so ein Projekt haben _müssen_. Unbedingt. Weil das ist das, was ich machen will.