Archive for Juni, 2008

Spatzengesang

Worüber ich mich schon seit Wochen wundere, ist ein Plakat, dass mir jeden Tag auf dem Heimweg begegnet. Eine Konzertankündigung der Kastelruther Spatzen. Immer wenn ich an der Ampel stehe, fällt mein Blick auf das Plakat. Irgendwann achtete ich dann auf das Datum. 19. März. Das hängt aber schon eine Weile, dachte ich, bis mir auffiel, dass das noch eine ganze Weile hängen wird, da das Konzert erst 2009 stattfindet.

Feierlichkeiten

Ein langes Wochenende, geprägt von Feierlichkeiten, ging gestern abend zu Ende. Ich hatte große Pläne, was Arbeit und Blogumzug betrifft, und geschafft habe ich nichts. Am Freitag war erstmal Wohnung aufräumen, einkaufen und Kuchen backen angesagt. Abends sollte gefeiert werden. Der erste Gast kam bereits nachmittags zum Kaffee und Obstsalat machen und warf uns in unserer Planung etwas zurück. Machte aber nichts, Hauptsache das Bier war kalt. Und dafür haben 24 kg Crushed Ice in der Badewanne gesorgt. Bei unserer vorletzten Party (im September) hatten erstaunlicherweise 8 kg Eis ausgereicht. Da war’s dieses Mal wohl doch ein bisschen wärmer.
Dann kamen die Gäste und es wurde gefeiert. Ich möchte hier nur kurz die Highlights zusammen fassen.
Überraschend: Ich hatte einen alten Schulkamerad eingeladen, der zufällig auch nur fünf Häuser weiter wohnt. Der kannte erstaunlicherweise Freunde von mir und zwar von einer Überraschungsparty eines anderen gemeinsamen Freundes. Die spielen zusammen im Musikverein. Tja, die Welt ist klein.
Lustig: Zum Lachen war, wie T. sein Essen auf unser helles Sofa hat fallen lassen und sich dann unglaublich geschämt und entschuldigt hat. D. hat alles wieder weggeputzt. War doch extra pflegeleicht, das Sofa, und nichts blieb zurück. Lustiger noch war allerdings, wie D. später sein Essen (das letzte, was überhaupt noch da war) im Flur fallenließ. Auf dem heruntergefallenen Essen lagen nämlich zwei Pappteller und drei Gabeln. Niemand weiß warum D. (also er weiß es auch nicht) gleich drei Gabeln zum essen braucht.
Unglaublich: Unglaublich war, was ich geschenkt bekommen habe. Kennt ihr das Plüschporzellan von KAHLA? Also da steh ich ja drauf und hab auch in den letzten Jahren schon ein paar Sachen geschenkt bekommen. Da kann man jetzt wohl Geschirr personalisieren lassen. Ich bekam einen Becher, wo im roten Plüsch der Name meines neuen Blogs zu lesen war. Das ist von dem her erstaunlich, weil ich meine Domain erst am 16.6. bestellt habe und bis Freitag außer mir nur 3 Leute den Name bereits kannten. Jetzt wissen ihn fast alle, die auf der Party waren, weil ja alle wissen wollten, was es mit der Inschrift auf sich hat.
Erschreckend: Das hatte ich ja schon gebloggt (übrigens habe ich unglaublich lang für das kurze Posting gebraucht. Es kam mir vor, als hätte jemand die Tasten wild gemixt), aber H. hat nachts noch eine Delle in unsere Tür gehauen. Warum, weiß niemand so genau. Er wollte gehen, hatte aber angekündigt erst zu gehen, wenn er dicht sei. Daran erinnerte ich ihn. Er meinte dann, er sei total dicht. „Schau!“ sagte er und boxte gegen die Tür. Ich war fassungslos und er dann schnell weg. Hoffentlich war er nicht so dicht, dass er vergessen hat, dass er die Tür bezahlen wollte.
Insgesamt war’s schön. Ich hab mich gefreut, dass so viele Leute da waren, hab‘ tolle Sachen geschenkt bekommen, das Essen war lecker und am Ende alle und das Bier war kalt bis zum Schluß. Da stellt sich nur die Frage: wann machen wir die nächste Party?

Am nächsten morgen musste ich relativ früh raus und einer Trauung beiwohnen. Schön war’s. Dann kamen meine Eltern um mich und mein Schwesterchen zu sehen und uns auf ein Eis einzuladen. Das war auch schön, aber irgendwie musste ich doch aufpassen, dass ich beim Filmschauen abends nicht einschlafe. Sonntag durfte ich dann ausschlafen, war mit meinem Schwesterchen schwimmen und dann zum Grillen und Vorglühen in der Oststadt. Fußball gab’s im Titanic, aber das war ja nicht wirklich ansehnlich. Gegen Mitternacht fiel ich platt ins Bett. Und schon war das Wochenende wieder rum. Blöderweise habe ich alles vergessen, z.B. dass ich heute einen Praktikant bekomme. Dem habe ich jetzt erstmal was zu lesen gegeben und hoffe dass er langsam liest…

Party

Einmal muss auch ich total betrunken bloggen. Party läuft noch. Eben hat H. ein Loch in die Balkonzimmertür geboxt und versichert, dass er das bezahlt. Ich hoffe doch…

Umzug

Wer hätte es gedacht. Genau ein Jahr, nachdem ich beschlossen habe zu bloggen, ist mein blog tatsächlich dabei umzuziehen. Ich bin ganz aufgeregt. Hoffentlich ist alles bald fertig und ich kann Euch in mein neues „Heim“ einladen.

Heute

Was soll ich noch schreiben, wenn isnochys schon alles gesagt hat 🙂

Pogo am Marktplatz

Chorqual

Ein Konzert gemeistert und schon steht das nächste an. Eigentlich das gleiche Programm, was aber natürlich nicht daran hindert, die bekannten Stücke bis zum Erbrechen zur Perfektion weiter zu proben. Das bei 35°C und 90% Luftfeuchtigkeit im Probenraum, der eh keine Akustik hat. Bei 120 Leuten führt das unweigerlich dazu, dass man ständig an Höhe verliert. Sowas kann immer bei absteigenden Tonfolgen oder meheren aufeinanderfolgenden gleichen Tönen passieren. Jeder, der schon mal was gesungen hat, weiß das. Man muss sich also anstrengen und darf nie vergessen, dass man nach oben singen muss. Bei 120 Leuten sind leider nie alle konzentriert und es ist schwer den eigenen Ton zu halten, wenn die neben einem in der Tonhöhe sinken. Das führt dann dazu, dass man das Stück immer und immer wieder singen muss, nur weil die Leute nicht mal 3 Minuten aufmerksam sein können. Da krieg ich dann echt Aggressionen. Vor allem, wenn sogar bei mir, die ich mir kaum etwas in meine Noten schreibe, schon an mehreren Stellen Pfeile nach oben eingetragen sind und die nebendran trotzdem zu tief singen. Unser Chorleiter sagte dann nochmal „Ihr müsst Euch den zweiten Ton höher als den ersten denken“, was dafür sorgt, dass der zweite Ton genauso hoch ist wie der erste. Und da steht doch tatsächlich eine und fragt „Wieso? Das ist doch der gleiche Ton, wie der davor!“. Da kann ich dann die Aussage meiner Nebensitzerin „Gleich renn ich schreiend raus!“ gut nachvollziehen. Was sind da eigentlich für Leute im Chor? Keine Ahnung vom Singen, oder was?! Und wegen solchen Leuten proben wir dann die Stücke immer und immer wieder…

Realität?

Also entweder hat RTL gerade mal wieder Geschichten erfunden und inszeniert oder ich muss ernsthaft an der Intelligenz deutscher Studentinnen zweifeln. Da erzählt ein junges Mädchen, dass sie sich prostituieren muss um ihr Studium zu finanzieren. Keine Frage, Leben ist teuer heutzutage und der BAföG-Höchstsatz lächerlich wenig. Sie rechnet vor, was sie jeden Monat für Kosten hat und wieviel BAföG sie bekommt. Differenz 480 Euro. Naja, immerhin wohnt sie auch alleine in einer Wohnung für 580 Euro kalt. Auch nicht unbedingt Studentenstandard, oder? Also wir bewohnen gerade eine dekadent große Wohnung zu zweit und zahlen insgesamt 600 Euro warm. Und die Karlsruher Wohnungspreise sind auch nicht gerade besonders niedrig. Naja, davon aber mal abgesehen, fällt mir bei den 480 Euro, die ihr jeden Monat fehlen, sofort auf, dass sie soviel gar nicht dazu verdienen darf. Soviel ich weiß darf liegt die Grenze momentan bei 350 Euro monatlich. RTL teilt zum Ende des Beitrags mit, dass sie sich über die Prostitution 1000 Euro im Monat dazuverdient. Also als BAföG-Bearbeiter würde ich mir jetzt doch die Hände reiben. Schwarzarbeit und BAföG-Betrug, offen zugegeben im Fernsehen. So doof kann doch niemand sein. Da musste wohl mal wieder Sendezeit gefüllt werden.

Akku leer

Das Wochenende war kurz und hart und schloss sich nahtlos an eine lange harte Woche an. Heute früh machte sich das bemerkbar. Ich kam kaum aus dem Bett und hätte im Zug problemlos bis Nürnberg durchschlafen können, habe aber doch in S meine Augen aufgequält und bin aus der Tür gestolpert. Letzte Woche war ich an keinem Abend zuhause. Ständig war Fußball, Chor oder irgendwas anderes. Samstag war dann ausnahmsweise auch noch ein Arbeitstag. Beim Tag der offenen Tür durften wir unsere übliche Geräteshow vorführen. Es war heiß und sonnig und eine Menge Leute drückten sich an unserem Stand vorbei. Unzählige Male erklärten wir, was wir so machen, wie toll das alles ist und ließen beeindruckte Menschen weiterziehen. Anstrengend war’s, aber es hat Spaß gemacht. Besonders die Kinder waren beeindruckend. Die kamen so offen für alles an unseren Stand, dass sie tatsächlich verstanden haben, was wir da so machen. Bestimmt sogar besser als manch Erwachsener. Und dazu gab’s Bier zu Studentenpreisen. Nach 7 Stunden in der Sonne und drei Bier im Kopf, war nach der Heimfahrt nicht mehr viel los mit mir. Fußball und Korrespondenz mit der großen weiten Welt, sonst nichts. Sogar mein Feierabendbier habe ich beinahe unberührt vergessen.
Sonntag wurde ich dann vom brüllenden Vogel mitten in der Nacht geweckt. Das hat das Aufstehen drei Stunden später dann auch nicht einfacher gemacht. Also quälte ich mich wieder aus dem Bett um dann mit einer Meute Singbegeisterter in die Schweiz zu fahren. Da sollten wir nachmittags ein Konzert singen. Ich hab, „clever“ wie ich bin, gleich morgens meine Konzertklamotten angezogen. Sonst hätte ich ja zweimal überlegen müssen, was ich anziehe. Und so stand ich mit langer schwarzer Hose und schwarzem T-Shirt zwischen lauter sommerlich bekleideten Menschen. In der Schweiz angekommen, wurden wir erst mal eine Viertelstunde in der Sonne einen steilen Hang hochgetrieben. Irgendwie hatte das vorher niemand so richtig gewusst. Ich hab einmal meine Konzertklamotten durchgeschwitzt, andere hatten am steilen Hang mit ihren Flip-Flops Probleme. Oben durften wir den Ausblick genießen und picknicken, was eigentlich ganz nett war, bis es dann anfing zu regnen, gewittern und hageln. Nach dem ersten Guss machten wir uns auf den Weg zurück zu den Bussen und zum Einsingen. In der Kirche war’s bullenwarm, also war ich bald nicht mehr die einzige mit durchgeschwitzten Konzertklamotten. Das Konzert war ganz gut, obwohl es, aufgrund der Hitze, sehr anstrengend war. Danach gab’s Wein, Bier, Toast und ein grandioses Nachtischbüffet. Alles mit herrlichem Blick und auf der Wiese in der Sonne. Beseelt vom schönen Tag stiegen wir in den Bus und nervten den armen Busfahrern mit allen Gesängen, die uns einfielen. Irgendwann hat er dann das Fußballspiel im Radio laufen lassen und wir wurden langsam still. Schön war’s, das Wochenende, aber jetzt bräuchte ich erstmal Wochenende um mich vom Wochenende zu erholen. Naja, bis Donnerstag muss ich durchhalten. Freitag hab‘ ich frei…

Vor ein paar Wochen hatten wir Probenwochenende. Einer derer, die immer bis zum Schluss feiern (und übrigens auch der mit dem Vegetarierspruch) hatte mir schon beim vorhergehenden Probenwochenende erzählt, dass er nicht mehr schlafen könne, wenn es hell wird. Egal wie groß der Schlafmangel sei, sobald die Sonne aufgehe, sei er total geflasht und hellwach. Das ist natürlich fatal, wenn man sich erst in den frühen Morgenstunden Richtung Bett bewegt. Bei diesem Probenwochenende führten wir unser Gespräch nun fort, während wir in der Morgendämmerung vom Gemeinschaftsraum zu unseren Bungalows gingen. Zusätzlich dazu, dass ihn die Sonne flasht, stören ihn auch noch die Vögel. „Und dann brüllen auch noch die Vögel.“ waren seine Worte. Ich fand’s lustig, weil man mit dem morgendlichen Vogelgezwitscher doch anderes verbindet als Gebrüll. Und doch musste ich gestern Morgen, es war fast noch Nacht, feststellen, dass manchmal kein anderes Verb besser passt. Gegen fünf bin ich mitten aus einem wirren Traum, in dem auch ein kreischender Vogel vorkam, aufgewacht, um festzustellen, dass der kreischende Vogel real war. Das war unglaublich. Mit lieblichem Gezwitscher hatte das nichts zu tun. In einer enormen Lautstärke und mit einer nervenaufreibenden Penetranz brüllte der Vogel. Was anderes konnte man dazu wirklich nicht sagen. Da half nur Fenster zu machen.