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Sohn1 lud ein

Am Sonntag war Sohn1s Geburtstagsparty anlässlich seines 7. Geburtstags.  Nachdem wir letztes Jahr Ninjago als Thema hatten, wollte er dieses Jahr eine Lego Movie Party.  War mir recht. Und so klickte ich an einem Sonntagnachmittag mal eben die Einladungskarten zusammen.

legomovie

Sechs von sieben eingeladenen Kindern sagten zu. Da am Tag direkt vor der Party das Jubiläumschorkonzert des Schulchors von Sohn1 stattfand, bei dem ich auch mitsang, und ich die vier Tage davor in München war, gab es gar nicht so viel Zeit zum Vorbereiten der Party. Für gutes Wetter hatten wir aber zwei unterschiedliche Planungen. Da die Wetterprognose dann tatsächlich gut war, machte ich mir nicht mehr so viele Sorgen. Ich hatte schon einige Zeit vorher Legopappteller, -pappbecher, -servietten und -luftrüssel bestellt. Von der ursprünglichen Idee einen Legokuchen zu machen, bin ich dann wieder abgekommen und machte einfach Schokominimuffins und D. machte Erdbeertörtchen. Zusammen mit den Schokomuffins, schob ich noch Legolollis in den Ofen. Wir haben neulich Legostein- und Legomännchen-Silikonformen gekauft. Eigentlich sind die für Eiswürfel, aber sie sind auch hitzebeständig und können in den Ofen. Also legt man einfach Fruchtbonbons in die Formen und lässt sie im Ofen schmelzen. Ich hatte sie bei 180°C Umluft mit drin. Da dauert es ca. 10 min. In die Legosteinform passten 3 Fruchtbonbons, in die Legomännchen 1,5 Fruchtbonbons. Wenn man sie rausnimmt, steckt man einen Zahnstocher rein und dreht ihn nach ein paar Minuten noch mal nachträglich fest. Bestimmt ist es hübscher mit echten Lollistielen, aber die hatte ich eben nicht. Die Lollies waren bei den Kindern der Renner!

wp-1466665579242.jpgDie Feier startete auch nicht mit dem üblichen Kuchenessen, sondern damit, dass alle Kinder nach oben verschwanden, um sich Sohn1s neues Kindertablet anzuschauen. Das war ein Geschrei und Gekreische und ich schritt ein, um das geplante Programm zu starten. Als erstes verteilte ich eine Runde LegoMovie Masken, die man z.B. hier runterladen kann. Ich hatte die auf 160g-Papier ausgedruckt (die Anleitung des Druckers sagte, dass er mehr nicht kann) und Gummibänder angeknotet. Für die Haltbarkeit ist es ratsam, die Löcher für das Gummiband mit Klebeband zu verstärken.

Nachdem sich jeder einen Held ausgesucht hatte, scheuchte ich alle nach draußen zu einer Schnitzeljagd. Die erste Station war am Ende unserer Straße. Da hatte ich einen Luftballon mit Zettel drin angebunden. Den Luftballon hatten sie schnell zerplatzt, das Hinweis lesen dauert immer noch etwas. Ich hatte immer wieder Straßennamen als Ortsangaben gewählt, so dass sie auch gezwungen waren die Straßenschilder zu lesen. An der zweiten Station hatte ich den Hinweis auf einem Brett angeschraubt. Jeder durfte mit dem Akkuschrauber eine Schraube herausdrehen. Und alle wollten die Schrauben hinterher wieder reindrehen. Ich vermute, mit Akkuschrauber und Schrauben könnte man schon einen halben Kindergeburtstag füllen.

Weiter ging es zum Spielplatz. Hier musste der „Stein des Widerstands“ im Sand ausgegraben werden. In vier Teilen und mit jeweils einem Teil des nächsten Hinweises. Ebenfalls auf dem Spielplatz hatte ich mit Kreide ein böses Legomännchen an die Kletterwand gemalt. Das musste nun mit Wasserbomben vernichtet werden. Die Wasserbomben hatte ich im Vorfeld in der Nähe deponiert. Das Wasserbomben werfen war ein großer Spaß!

wp-1466665488408.jpgAnschließend ging es weiter und den Berg nach oben. Eigentlich war noch ein weiterer Hinweis versteckt und die Kinder sollten den Stein den Widerstands auf Löffeln den Berg hoch transportieren. Allerdings rannten sie am Hinweis einfach vorbei und dann ließen wir das eben aus. Oben angekommen war dann der Äktschen-Tag der Kirchengemeinde. Mit Hüpfburg, Kistenklettern, Tischtennis,… Sohn1 setzte schon zum Meckern an: „Mama, ich hab mir das ganz anders vorgestellt. Das find ich jetzt echt doof. Eigentlich… oh, eine Hüpfburg!!!“ Dann waren alle erstmal weg. D. brachte Erdbeertörtchen und Capri Sonne und alle aßen begeistert. Um 17 Uhr war der Äktschen-Tag vorbei und es wurde abgebaut. Die Kinder fanden die Straßenmalkreide, die ich noch im Rucksack hatte und begannen damit zu malen. Das beschäftigte sie noch eine Weile. Schließlich trieb ich sie an und wir gingen zurück zu uns noch Hause. Einer kletterte auf jede Mauer und sogar auf die Kleidercontainer, einer spielte den ganzen Heimweg Monster und schrie alle 30 Sekunden laut. Ich war ganz schön froh, dass ich sie über 3 km hatte laufen lassen. Ich weiß nicht, wo bei uns in der Wohnung die Energie hätte hingehen sollen. Süß war das einzige eingeladene Mädchen, die beinahe den ganzen Weg an meiner Hand ging und mir erläuterte, dass sie sich leider nicht entscheiden könnte, welchen ihrer beiden Kindergartenfreunde sie mal heiraten wolle. Zuhause gab es dann noch Chicken Nuggets, Pommes, Fäkalhumor und gegenseitiges Überschreien (ich glaub das muss so) und dann war die Party auch schon vorbei. Die Kinder waren sehr begeistert von geschälten Bundmöhren, an denen noch etwas Grün war. Die mümmelten sie wie Kaninchen. Ich denke die Kinder hatten Spaß. Für uns war es zwar anstrengend, aber ich finde das Rausgehen und Laufen entspannt schon immer etwas. Sohn2 hat angekündigt, dass er bei seinem Geburtstag im März genau das gleiche machen wolle. Mal sehen, ob ich die Kirchengemeinde überreden kann, da einen Äktschen-Tag zu planen 😉

Unser Wochenende

Wir hatten ein sonniges und schönes Wochenende in der Heimat. Freitagnachmittag ging es los. Die großen Jungs hatte der Opa auf dem Rückweg vom Uromi zum Flughafen fahren schon mitgenommen, so dass wir nur mit Baby unterwegs waren. Wir kamen noch früh genug an, um im Ricosta Outlet einen Großeinkauf zu machen. Die Jungs brauchten neue Halbschuhe und Sandalen. Außerdem fiel ein Paar Halbschuhe für mich ab und ich konnte den Schlökerich noch von neuen Hausschuhen für den Kindergarten überzeugen. Im Laden gab es Tränen, weil ich dem Herr Gartenhein nicht zwei Paar Halbschuhe statt einmal Halbschuhe und einmal Sandalen erlaubte. Zum Glück fand er dann noch ein Paar Sandalen, die er auch cool fand. Das einzige Kriterium des Schlökerichs war, dass die neuen Schuhe blinken sollten. Glücklicherweise gab es dieses Jahr blinkenden Halbschuhe, die auch an seinen breiten Füße passten. Zur Freude der Erzieherinnen mit Klettverschluss. Auch das einzige Paar blinkende Sandalen in Größe 26 fanden wir, so dass es auch hier keine weiteren Diskussionen gab. Jetzt kann der Sommer kommen.

Am Samstag heiratete die beste Schulfreundin. Dafür durfte ich am vormittag noch eine Knopperstorte backen. Dass ich die vorhandenen Knoppers zu 90 Prozent für den Kuchen brauchte, sorgte bei den Kindern für Unmut, so dass die Omi mit den Kindern einen Ausflug zum Supermarkt machte und genügend Knoppers für alle besorgte. Anschließend schafften wir es sogar noch mit den Kindern eine kurze Shoppingrunde zu drehen, um eine Sommermütze für den Herr Gartenhein zu kaufen. Der Schlökerich wollte keine. Und weil immer noch eine Viertelstunde Leerlauf war, basteltete ich noch eine Extraseite für die Hochzeitszeitung, aus Bildern, die mich erst nach dem Abschicken der Datei zum Druck erreichten, zusammen. Danach machten wir uns fertig für die Trauung. Wir gingen nur mit dem Julijungen. Der Schlökerich war mit seinem Mittagschlaf beschäftigt und für den Herr Gartenhein wäre es bestimmt langweilig gewesen. Beide sollten erst zum Kuchen essen kommen. Der Julijunge schlief vorbildlich bei der Trauung ein. Es waren viele Kinder und Babys anwesend und ich dachte mehrmals, wie schön es ist, wenn es fremde Kinder sind, die Lärm machen. Beim Kuchenbuffet machte sich dann bezahlt, dass ich vergessen hatte zu Mittag zu essen. D. hatte sogar noch das Frühstück nachzuholen. Die Kinder aßen brav jeder ein Stück kuchen und rannten dann durch die Gegend. Beim anschließenden Luftballonfliegenlassen weigerten sich beide ihre Luftballons los zu lassen. Nun gut. Der Schlökerich hatte ohnehin einen, der nicht richtig fliegen wollte. Danach brachten wir die Kinder wieder nach Hause und hatten noch genug Zeit meine kaputte Strumpfhose zu ersetzen. Zum Sektempfang waren wir dann wieder da und begannen die Hochzeitszeitungen unters Volk zu bringen. Dann ging die Feier los. Das Essen war so gut, dass nicht mal D. etwas zu meckern hatte. Die Feier war sehr schön. Es war viel Zeit mit alten Freunden zu lachen und neue Menschen kennen zu lernen. Wir hatten als weiteren Punkt zum Programm noch ein gemeinsam gestaltetes Fingerabdruckbild beigetragen. Im Internet gab es da ganz tolle Beispiele. Leider hat nicht jeder Mensch ein ästhetisches Empfinden und so finde ich das Ergebnis eher so mittel. Nunja. Ich hab’s zumindest gut gemeint. Auch die anderen Programmpunkte waren sehr schön. Es gab keines der Standardspiele und keine Peinlichkeiten für die Brautleute. Die Tanzfläche war fast permanent so voll, dass uns niemand zum Tanzen nötigte. Der Handyempfang war grauenvoll, aber ich rechnete nicht wirklich damit, dass die Großeltern, die die drei Jungs zu Hause beaufsichtigen sollten, um Hilfe anrufen müssten. Der Julijunge hatte zwar die letzte Woche eher schlecht geschlafen und war abends noch nie ohne mich eingeschlafen, aber es hat trotzdem gut geklappt. Um halb vier pflückte ich den schlafenden Julijunge vom schlafenden Opa im Sessel und er schlief weiter bis morgens. Es war wirklich ein schöner Abend und für uns der erste Abend ohne Kinder seit Argo im Kino war.

Am Sonntag waren wir ordentlich müde, aber ich konnte mich mit dem Julijunge noch zum Mittagschlaf hinlegen. Danach gab es einen sonnigen Ausflug zur Eisdiele. Nach dem Abendessen fuhren wir (völlig ohne Babygeschrei im Auto!) nach Hause, wo die Jungs in ihren Betten gleich weiter schliefen. Die Schlafanzüge hatten sie vor der Abfahrt schon angezogen.

Michas Geburtstagswunsch

Micha hat sich zu seinem gestrigen Geburtstag was Besonderes gewünscht. Nämlich Links. Micha gibt in seinem Blog „Was wäre wenn“ einfache Tipps und Tricks, mit denen man sein Leben verschönern kann. Nicht dadurch, dass man sichtbar etwas ändert (seine Wohnung neu streicht oder so), sondern durch Kleinigkeiten im Umgang mit Menschen und vor allem durch Umdenken und Überdenken eigener Handlungsweisen und Einstellungen. Schaut doch mal rein.

Bitteschön, lieber Micha, hiermit bist Du verlinkt (übrigens auch rechts in der Liste bei „Da lese ich“). Alles Gute nachträglich.

Feierlaune

Am Wochenende haben wir gefeiert und ich bin noch immer ganz überwältigt. In der Vergangenheit haben wir schon oft und auch immer gerne Parties veranstaltet, aber das hier war die erste richtige, seit der Kleine auf der Welt ist und seit wir bei den Schwaben wohnen. Da die Wohnung nicht so groß ist, habe ich nicht so viele Leute eingeladen wie üblich. Normalerweise kann ich nämlich ohne Probleme eine Liste mit mehr als 25 Leuten erstellen, die ich unbedingt einladen möchte. Diesmal habe ich mich also wirklich eingeschränkt und unter zwanzig Leuten eingeladen. Da war ich dann ein bisschen enttäuscht, als ich eine Woche vor der Feier erst fünf Zusagen, dafür aber einige Absagen hatte. Wir haben uns dann schon auf eine sehr kleine Party eingestellt, was auch Vorteile hat. Man muss weniger Essen vorbereiten, muss sich keine Sorgen machen, dass es nicht genügend Sitzplätze gibt  und auch nicht darüber, dass die Partygesellschaft den Kleinen die ganze Nacht wach hält. (Nur darum, dass den Gästen nach drei Stunden der Gesprächsstoff ausgeht und Langeweile einkehrt.) Es kamen dann aber doch noch ein paar Zusagen und dann auch noch drei Überraschungsgäste. Die Party war (zumindest für mich ;-)) richtig schön. Wir haben schon am Nachmittag mit Kaffee und Kuchen angefangen, da auch noch andere Eltern mit kleinen Kindern eingeladen waren. Die konnten zwar fast alle nicht kommen, aber so hatte ich länger was von meinen Gästen und der Kleine konnte ein bisschen mitfeiern. Wir waren lange auf dem Spielplatz, wo wir in der Sonne sitzen  und die Kinder sich ordentlich austoben konnten. Dann gab es Essen und Singstar. Davor und dazu Cocktails, weil einige meinten sie müssten sich erst Mut antrinken, nur um dann hinterher alle an die Wand zu singen. Als Highlights gab es noch eine Schafherde, die an unserem Balkon vorbeigetrieben wurde, um schräg gegenüber auf der Wiese die Nacht zu verbringen und ein Feuerwerk auf der anderen Seite, des noch nicht fertigen Sees. Die Nacht wurde dann untermalt vom Schafgeblöke und dem Gehämmer der Drehbohrgeräte, die pünktlich zum Wochenende ihre Arbeit wieder aufgenommen hatten. Einige der Gäste  blieben über Nacht und wir konnten am Sonntag noch gemütlich auf dem Balkon frühstücken. Mir hat das ganze Wochenende richtig gut gefallen und ich hab mich über jeden meiner Gäste wirklich gefreut. Ich bin überwältigt davon, welch weiten Wege einige auf sich genommen haben um mit uns zu feiern. Wenn mich dieses Jahr jemand fragt, was mein schönstes Geschenk war, dann kann ich nur „meine Geburtstagsparty“ antworten. Und dazu beigetragen haben alle Gäste und vor allem auch D., der sich um die Vorbereitung, das Essen, die Getränke und abends um Aaron gekümmert hat, damit ich Zeit für meine Gäste habe. Danke Euch allen. Ich hoffe wir wiederholen sowas bald.

Bahnchaos

Gestern abend war ich bei einer Geburtstagsfeier. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln habe ich mich dort hinbewegt. Die Haltestelle, an der ich aussteigen musste, ist eher eine kleine Haltestelle, die normalerweise nur von einer Bahn und einem Bus bedient wird, die beide nachts nicht fahren. Zum Glück wurde gestern an anderer Stelle im Schienennetz gebaut, so dass vier oder fünf andere Linien über die kleine Haltestelle umgeleitet wurden. Nur wie, darüber gab es kaum Informationen. Ich machte mich abends auf den Weg und wollte an der Herrenstraße umsteigen. Um herauszufinden was die schnellste Verbindung ist, begab ich mich an die Informationstafeln. Da wurde mit leuchtend orangenen Zetteln auf die Baustelle und die Umleitung hingewiesen. Genauere Informationen zu den einzelnen Linien solle ich dem Liniennetzplan oder der Homepage www.kvv.de entnehmen. Nur leider hing an der Haltestelle kein Umleitungsplan, sondern nur der normale Liniennetzplan, der ja nicht galt. Internet hatte ich auch gerade keins dabei und den Umleitungsplan habe ich eben beim Suchen auf der Homepage auch nicht gefunden. Ich bin also einfach in die nächste Bahn eingestiegen und hab mich überraschen lassen, wo sie hinfährt. Nach ner kleinen Rundfahrt durch Karlsruhe, hat die mich auch tatsächlich dahin gebracht, wo ich hinwollte.

Nachts wollte ich dann irgendwann nach Hause, hatte aber keine Bahnabfahrtszeiten im Kopf und an der Haltestelle hingen auch wieder keine Umleitungspläne. So bat ich die Partygastgeber mir ihr Internet zur Verfügung zu stellen. Die Homepage der Bahn teilte mir mit, dass die nächste Bahn zu mir nach Hause erst in einer Stunde führe. Das konnte ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, da mindestend 3 der Linien am Wochenende nachts durchfahren. Da kann es gar nicht passieren, dass eine Stunde lang keine Bahn kommt. Ich hab‘ dann versucht andere Zielhaltestellen einzugeben, aber bekam immer das gleiche Ergebnis. Dann habe ich stattdessen die Fahrplanauskunft der KVV-Homepage bemüht. Die gab mir Ähnliches aus. Irgendwann habe ich dann die Funktion gefunden, die mir alle Bahnen anzeigt, die an einer bestimmten Haltestelle abfahren. Und da fuhr die nächste Bahn schon 15 Minuten später und nicht erst in einer Stunde. Aber auch hier wusste ich nicht, welche Strecke die Bahn nimmt. Glücklicherweise war es eine, die mich fast nach Hause brachte. Gewundert habe ich mich aber schon. Normalerweise sind die Informationen bei der KVV immer sehr gut und normalerweise hängen auch überall Umleitungspläne oder es stehen Service-Mitarbeiter rum, die einem helfen. Wo waren die nur? War die Baustelle so spontan, dass es zum Pläne drucken nicht mehr gelangt hat?

Happy

Birthday, isnochys. Schon wieder ein Jahr älter. Wie die Zeit vergeht…

Feier schön und wild 🙂

Partywochenende Teil 1

Irgendwie ist das mit dem Mutterschutz gar nicht so schlecht, wie ich gedacht hatte. Vor allem weil ich es tatsächlich geschafft habe, meine Doktorarbeit soweit fertig zu machen, dass ich jetzt erstmal auf die Zuarbeit anderer warten muss. Ich hab ausnahmsweise mal keine Arbeit im Nacken sitzen und kann einfach ausschlafen und machen, wozu ich gerade Lust habe.

Gestern abend war das eine SingStar-Party. Gespielt haben wir allerdings Ultrastar, weil’s nichts kostet und die Songauswahl größer ist. Damit wir richtig Krach machen können, fand das ganze in einem Proberaum statt. Mit Beamer. Das hatte echt was.  D. ist auch mitgekommen, hat aber groß angekündigt, er wird nur Bier trinken und uns auslachen. Ich erinnere mich, dass ich das auch vorhatte, bevor ich das erste Mal Singstar gespielt habe. Und so hatte er dann plötzlich doch ein Mikro in der Hand und hat gesungen. Und zwar richtig gut. Beinahe jedes Lied hat er gewonnen. Nur bei Matthias Reim konnte ich mich knapp gegen ihn durchsetzen. Alles andere (z.B. No Doubt, 30 Seconds to Mars, The Killers, Evanescence, …) hat er für sich entschieden. Allerdings will ich da auf jeden Fall ne Revanche, wenn ich mal kein Baby mehr im Bauch habe. Das hat mir nämlich etwas den Atem genommen. Da hat die Luft kaum für eine Zeile gereicht. Und die Stützfunktion des Zwerchfells, die gibt’s quasi auch nicht mehr.

Zum Thema Baby im Bauch konnte ich auch noch eine Freundin im Club willkommen heißen. Noch am Anfang und in der Übelkeitsphase. Lustigerweise habe ich gerade gestern morgen zu D. gesagt, dass ich mich gar nicht mehr erinnern kann, wie es war, als mir ständig schlecht war in den ersten 14 Wochen. Also ich kann mich erinnern, dass mir schlecht war, aber wie ich gelitten habe, kann ich nicht mehr nachvollziehen. Da hat die Natur schon tolle Verdrängungsmechanismen.

Heute nachmittag geht dann das Partywochenende weiter. Der 40. eines Freundes wird gefeiert. Dafür hat er zum Wandern und Essen geladen. Das Wandern muss ich leider ausfallen lassen. Weiß nicht, wie groß die Augen der Hebamme geworden wären, wenn ich ihr erzählt hätte, ich möchte gerne 5 1/2 Wochen vorm Entbindungstermin noch eine 12 km Wanderung machen. Also bringt mich die S-Bahn später in die Kneipe zum Einkehren. Morgen früh ist dann noch Brunch.

Also, wenn der Mutterschutz so weitergeht, dann kann ich das noch ne Weile aushalten 😉

Machtlos

Es gibt Menschen, die sind nicht wie die anderen, die haben Stimmungschwankungen, die über einer normales Maß weit hinausgehen. So einen Freund haben wir. Schon lange, bevor jemand den Symptomen einen Namen geben wollte, war es deutlich zu sehen. Überhöhtes Selbstwertgefühl und Rededrang, Zerstreutheit und sexuelle Indiskretion, zur Genüge haben wir es erfahren. Nachdem es das erste mal steil bergab ging und anschließend in kleinen Schritten wieder bergauf, schien diesen Sommer endlich alles gut zu werden. Er nahm sein Leben in die Hand, völlig ohne manische Symptome, einfach so, Schritt für Schritt in die Selbständigkeit. Normale Gespräche, kein hysterisches Gegacker, kein Rumgeblöke. Dann mit an zu schauen, wie es doch wieder nach unten geht, wie er schlittert und stolpert, bricht einem das Herz. Er spricht darüber wie es ihm geht, wir versuchen bei ihm zu sein, versuchen mit Worten und Ratschlägen erst ein Seil, dann einen Fallschirm zu bauen, um seinen Sturz zu verhindern. Und er fällt dennoch. Wir stehen oben, sehen zu und versuchen ein Fallkissen aus „Wir sind da!“-Bekundungen zu formen. Doch auch das scheint zu klein und er fällt daneben. So hart, dass es fast zu spät zum wiederaufstehen ist. Jetzt ist er da unten und versucht erneut nach oben zu klettern. Unsere Hände sind da, manche greift er, andere nicht. Es ist sein Weg nach oben. Wir stehen da und hoffen, dass er ihn bewältigt, wohlwissend, dass der Rückweg nach unten weiter offen steht, dass der nächste Fall vielleicht der letzte sein wird.

Vogeltour

Da ja an unserem Küchenchaos heute eh nichts geändert werden konnte, war ich stattdessen erstmal schwimmen und danach auch noch Radfahren. Wir haben die Tour de Vogel gemacht. Eigentlich hatten wir das letzte Woche schon ausgemacht, aber ich hatte es wieder vergessen. Gestern im Stadion haben wir’s dann festgemacht. Die Tour de Vogel funktioniert folgendermaßen: Man trinkt ein Bier im Vogelbräu und begibt sich anschließend zu einem der anderen beiden Vogelbräus, danach dann zum dritten. Im dritten Vogelbräu gibt’s dann ein Freibier. Wir starteten in Karlsruhe, fuhren dann entlang der Alb und durch die Felder nach Ettlingen. Statt dem direkten Weg nach Durlach zu nehmen, machten wir noch eine kleine Irrfahrt durch den Oberwald, weil wir gerne die Tiere im Tierpark Oberwald sehen wollten. Irgendwie sind wir da dann aber dran vorbeigefahren ohne sie zu sehen oder doch zu früh wieder nach Durlach abgebogen, wo wir dann unser verdientes Freibier getrunken haben. Jetzt bin ich doch ganz schön platt nach 2 km Schwimmen und 26 km Radfahren. Aber lustig war’s und der Sommer hat sogar ein bisschen gezeigt, wie er sein könnte. Seit ich zuhause bin, friere ich nur noch (und hab schon nen Pulli angezogen).

In Lö gibt’s keinen Kuchen

Hier war’s ruhig, ich war weg. Ich war in Lö die Frau aus Lö besuchen. Sie hatte mich als Geburtstagsgeschenk eingeladen. Und so machte ich mich am Freitag mit dem Zug auf den Weg. Nach der Wohnungsbesichtigung inklusive Marmorbad und Spiegelsaal gingen wir los zum Essen. Ich finde wir haben doch relativ schnell das gefunden, wo wir hinwollten. Jedenfalls schneller als die Kellnerin im Anschluss unseren Tisch. Es gab Känguru. Das war lecker, aber irgendwie taten sie mir leid, die goldigen Kängurus. Ja ich weiß, Lämmchen sind auch süß, aber die schmecken mir gar nicht. Und außerdem sind Kängurus manchmal auch echt böse. Nach dem Känguru gab’s noch Caipirossa. Übrigens gab’s in dem Restaurant bestimmt 10 Sorten Cachaca, was mich wieder daran erinnerte, dass neulich auf einer Party jemand fragte, ob man den Caipirinha auch mit Cachaca machen könnte statt mit Pitu. (Ist irgendwie als wenn jemand fragt, ob man sich die Nase auch mit einem Papiertaschentuch putzen könnte, statt mit einem Tempo.) Jedenfalls hat mich die Cachaca-Auswahl beeindruckt, aber probiert hab‘ ich dann keinen außer dem, der im Caipirossa war (ich nehme an, das war der billigste). Den teuren verkaufen die bestimmt nicht als Caipirinha. Das ist dann, wie wenn man im Irish Pub den teuersten Whiskey mit Cola bestellt. Und auf Cachaca pur hatte ich dann nicht so Lust. Als dann die Bürgersteige hochgeklappt wurden, was in Lö sehr früh ist, machten wir uns auf den Heimweg. Vorm Schlafengehen gab’s dann noch erschreckende Enthüllungen bezüglich des Männergeschmacks der Frau aus Lö, die ich hier nicht weiter ausführen darf, die aber für mich zu einer Nacht voll wirrer Träume führten. Andererseits hatten wir ja noch nie (bis auf ein paar Ausnahmen) den gleichen Männergeschmack.

Am Samstag ging’s gleich nach dem Aufstehen in die Schweiz. Frühstücken in Basel, obwohl’s dann eher schon mittag war. Wir haben alle wichtigen Sehenswürdigkeiten im Vorbeigehen mitgenommen, wie wir hinterher festgestellt haben, und landeten am Ende glücklich mit Ovomaltine-Brotaufstrich (eigentlich ist es das einzige Ovomaltine-Produkt, was wirklich lecker ist, und auch das einzige, was es in Deutschland nicht gibt) und Eis am Rhein. Das Eis hatte die Frau aus Lö einem Mitarbeiter der noch geschlossenen Bar abgeschwatzt. Und der Rhein war toll. Besonders toll ist, dass man in Basel im Rhein schwimmen kann. Und dann kommen zischen den Schiffen immer mal wieder Schwimmer vorbei. Die Klamotten haben sie in wasserdichten Beuteln (Fischen) dabei. Sowas hätte ich auch gern. Einfach irgendwo rein in den Rhein und irgendwo anders wieder raus. „Kommst Du mit dem Auto?“-„Nö, ich spring in den Rhein!“. Herrlich wäre das. Und wirklich anstrengend sah das Schwimmen auch nicht aus. Das war eher ein Treibenlassen.
Am Abend ging’s dann auf die Burg Rötteln. Da wurde uns „Peer Gynt“ dargeboten. Ich hatte mich vorher kein bisschen informiert, weil ich es manchmal ganz nett finde, völlig unvoreingenommen etwas anzuschauen. Irgendwie hab‘ ich dann auch den Schluss nicht so ganz verstanden. Wie sich dann aber rausstellte, die anderen auch nicht. Lag also nicht an mir. Ist aber wirklich eine tolle Kulisse fürs Theater. Und der kleine Regenguss zwischendrin war auch ganz spassig. Wie alle Leute panisch ihre Plastikfolien ausgekramt haben. Auch lustig war, dass auf unseren Plätzen schon jemand saß. Die haben dann, völlig überzeugt davon im Recht zu sein, mit ihren Karten gewedelt. Allerdings waren das Karten von einer ganz anderen Veranstaltung. Nach dem Theater habe ich noch das lokale Bier, dass einen schlechten Ruf genießt, probiert. War aber gar nicht so schlecht.

Am Sonntag haben wir uns dann noch auf den Weg nach Augst gemacht. Da gibt’s nämlich eine alte römische Siedlung, die Augusta Raurica. Vor drei Jahren war ich da schon mal auf Exkursion. Allerdings wurde uns da hauptsächlich was über Mörtel, Beton, Denkmalschutz und Hochdruckreiniger erzählt. Da war das gestern schon viel netter. Wir sind eine Runde durch die Ruinen gelaufen, haben Wollschweine und Pfauen gesehen und den Sommer genossen. Endlich mal ein Sommertag, war das, richtig schön heiß, zirpende Grillen, wie früher. Zum Abschluss wollten wir dann noch einen Sonntagskuchen verdrücken. Aber sowas gibt’s da unten im Dreiländereck nicht. Die Frau aus Lö ist schon ganz auf Entzug. Wie das eben so ist, was man nicht haben kann, will man dann unbedingt. Dafür gab’s dann Eis und Tiramisu. Für Eis bin ich immer zu haben.

Am Abend machte ich mich auf den Heimweg. In Freiburg bin ich noch für eine Stunde ausgestiegen um eine Freundin zu treffen und war dann gegen 22 Uhr zurück in KA, wo ich gleich Teil der Jury eines Lasagne-Contests wurde, aber das ist eine andere Geschichte.

Schön war’s in Lö. Danke liebe Frau aus Lö. Und unweigerlich stellt sich die Frage, warum ich’s eigentlich nicht viel früher geschafft habe, mal vorbeizukommen.