Vor ein paar Wochen hatten wir Probenwochenende. Einer derer, die immer bis zum Schluss feiern (und übrigens auch der mit dem Vegetarierspruch) hatte mir schon beim vorhergehenden Probenwochenende erzählt, dass er nicht mehr schlafen könne, wenn es hell wird. Egal wie groß der Schlafmangel sei, sobald die Sonne aufgehe, sei er total geflasht und hellwach. Das ist natürlich fatal, wenn man sich erst in den frühen Morgenstunden Richtung Bett bewegt. Bei diesem Probenwochenende führten wir unser Gespräch nun fort, während wir in der Morgendämmerung vom Gemeinschaftsraum zu unseren Bungalows gingen. Zusätzlich dazu, dass ihn die Sonne flasht, stören ihn auch noch die Vögel. „Und dann brüllen auch noch die Vögel.“ waren seine Worte. Ich fand’s lustig, weil man mit dem morgendlichen Vogelgezwitscher doch anderes verbindet als Gebrüll. Und doch musste ich gestern Morgen, es war fast noch Nacht, feststellen, dass manchmal kein anderes Verb besser passt. Gegen fünf bin ich mitten aus einem wirren Traum, in dem auch ein kreischender Vogel vorkam, aufgewacht, um festzustellen, dass der kreischende Vogel real war. Das war unglaublich. Mit lieblichem Gezwitscher hatte das nichts zu tun. In einer enormen Lautstärke und mit einer nervenaufreibenden Penetranz brüllte der Vogel. Was anderes konnte man dazu wirklich nicht sagen. Da half nur Fenster zu machen.