Serienfluch

Ich habe früher gerne Serien geschaut. Alles mögliche. Ich glaube ich kenne fast alles, was so in den 90ern im Fernsehen lief. Da konnte man dann schon früh Schauspieler kennen lernen, die später mit anderen Serien oder in Kinofilmen bekannt wurden. Zum Beispiel hab ich schon mit 13 Leonardo diCaprio bei „Unser lautes Heim“ (Growing Pains) angehimmelt und mir damals (auch) wegen ihm Gilbert Grape angeschaut. Allerdings ist es oft so, dass man die Schauspieler später schwer von ihren Serienrollen trennen kann. Da fällt einem dann immer diese erste Rolle wieder ein, wenn man sie sieht. Katie Holmes ist für mich immernoch Joey Potter aus Dawson’s Creek. Und was macht der Pacey (auch Dawson’s Creek) eigentlich bei Fringe? Bei Matthew Fox denken wohl auch die meisten an Lost, ich denke an Party of Five. Und Abraham Benrubi bleibt einfach Larry Kubiac aus Parker Lewis. Tiffani-Amber Thiessen ist irgendwann als Valerie Malone bei „Beverly Hills, 90210“ eingestiegen, aber für mich war sie weiter die Kelly aus „California High School“ (Saved by the bell). Am schlimmsten ist es aber mit James Marsden. Der hat in der Serie „Tierisch viel Familie“ (Second Noah) den Ricky Beckett gespielt. Die Serie ging zwar nur über zwei Staffeln und ich hab sie vor über 12 Jahren gesehen, aber trotzdem fällt sie mir sofort ein, wenn ich James Marsden sehe. Ich denke, das ist auch der Grund, warum ich mich nie für die X-Men Filme begeistern konnte. Da saß ich im Kino und dachte „Cyclops, was ein Mist. Das ist doch Ricky Beckett!“. (Noch dazu bin ich fast wahnsinnig geworden, weil mir nicht einfallen wollte, aus welchem Film ich Anna Paquin kannte. War natürlich „Das Piano“.) .

Wenn ich mir das so durchlese, glaube ich, ich habe die 90er Jahre komplett vor dem Fernseher verbracht. Und mir würden da noch ein Haufen anderer Serien einfallen. Wenn ich mal in Rente bin, da schau ich die mir alle nochmal auf DVD (oder dem Medium, auf dem man dann Filme speichert) an 😉

1 Jahr

Jetzt ist der Kleine schon ein Jahr bei uns. Und er hat eine Menge in dem einen Jahr gelernt. Er kann laufen, laut lachen, wütend sein, Futterneid haben, mit seinem Finger auf Dinge zeigen, die er haben möchte, mit einem Finger auf schöne Sachen zeigen und dabei „däääh“ sagen, Sachen durch die Gegend schmeißen, selbst seinen Schlafsack ausziehen, auf den Balkon klettern und wieder rein, aufs Bett und vom Bett krabbeln, mit dem Löffel ordentlich Sauerei machen, auf youtube Videos anschalten, die Firefox-Hilfe öffnen, Leberwurst und Frischkäse an der Scheibe verteilen, den Kater knuddeln bis er Angst bekommt (also der Kater), …

Achja, in unser Wohnung ist übrigens alles Spielzeug. Und die Sachen, die er nicht haben darf, die sind natürlich das gute Spielzeug. Und es ist unglaublich gemein, dass wir ihm nicht das Telefon zum rumwerfen geben und auch keine Batterien zum dran lutschen. Als Kleinkind hat man es eben nicht leicht.

Fehlplanung

Hätte man ja mal drüber nachdenken können, warum der Flug am späten Nachmittag von Lissabon über Amsterdam nach Stuttgart am 11.7. so günstig ist. Tja, jetzt sitz ich beim WM-Finale eben im Flieger. Ich hoffe mal auf Deutschland-Holland. Das könnte lustig werden 😉

Passende Wörter

Im englischen gibt es Wörter, die finde ich einfach toll. Eins davon ist to annoy bzw. annoying. Das heißt jemanden nerven, bzw. nervig. Ich finde genau das hört man dem Wort schon an. Annoying hört sich einfach annoying an, oder nicht? Ein anderes Wort ist sophisticated. Leo sagt als Übersetzung z.B. differenziert, ausgeklügelt, fortgeschritten. Also genau das, wonach das Wort klingt. Herrlich, oder?

Auch im Holland sind wir auf ein tolles Wort gestoßen. Und zwar drempel. So heißen dort diese Schwellen auf der Straße, die verhindern sollen, dass die Autos zu schnell fahren. Das Wort finde ich perfekt. Jedesmal, wenn ich welche sehe, denke ich „Let op, Drempels!“.

Sogar auf französisch gibt es tolle Wörter. Teenager heißt auf französisch adolescent. Finde ich toll. Das klingt irgendwie wie eine Behinderung 😉

Schönes T-Shirt

Das ist ja wohl mal ein geniales T-Shirt, das es hier zu kaufen gibt  🙂

Die guten Argumente?

Die Bahn macht hier in Stuttgart Plakatwerbung für das Projekt Stuttgart 21. Und zwar werben sie mit „Die guten Argumente überwiegen„. Ist das nicht irgendwie ein Eingeständnis? Für mich hört sich das an wie: „Haja, ihr habt ja schon recht mit Euren Bedenken und so, aber wenn man jetzt eine Liste machte und auf die eine Seite die Vor- und auf die andere die Nachteile schriebe, dann ständen so ein oder zwei Sachen mehr auf der Vorteile-Seite.“ Es wird also zugegeben, dass es stichhaltige Argumente gegen Stuttgart 21 gibt. Es ist allerdings nicht besonders nett, diese Argumente von vornherein als schlecht zu bezeichnen. Oder bedeutet es, dass es eine Vielzahl von schlechten Argumenten für Stuttgart 21 gibt, aber noch mehr gute?

So richtig toll finde ich das mit Stuttgart 21 nicht. Klar steht außer Frage, dass der Hauptbahnhof in Stuttgart total am Ende ist und dass es nicht besonders gut ist, dass die Züge alle von Norden reinschleichen müssen. Allerdings lassen sie das alles ja seit 15 Jahren verrotten, damit es ein weiteres (gutes?) Argument für den Neubau gibt. Auch nicht zu diskutieren ist die beispiellos schlechte Anbindung des Flughafens an den Fernverkehr. Am Wochenende kann es schon mal passieren, dass man am Flughafen 40 Minuten auf die nächste S-Bahn in Richtung Stadt wartet. Das hat aber vor allem mit dem unglaublich schlechten ÖPNV in Stuttgart zu tun. Zu den Stoßzeiten fahren hier die S-Bahnen einer Linie im 15-Minuten-Takt. Ja, in anderen Städten sind das die Wochenend- oder Nachttaktungen. Mehr ist nicht machbar, da alle S-Bahnen durch den Tunnel vom Bahnhof nach Vaihingen fahren. Der Tunnel ist hier also das begrenzende Element. Wenn eine S-Bahn irgendwo im Tunnel stecken bleibt, dann fällt einfach mal der ganze S-Bahn-Verkehr aus. Für die Einrichtung von Umleitungen und Schienenersatzverkehr kann die VVS schon mal eine Stunde brauchen. Und da soll der neue Bahnhof dann komplett unterirdisch sein, wenn sie es schon mit einem S-Bahntunnel nicht auf die Reihe kriegen? Das kann ja nur schief gehen. Klar ist die Fernverkehrsanbindung an den Flughafen wichtig und auch, dass die Züge schneller wieder aus Stuttgart weg sind (wer will sich da schon lange aufhalten?), aber dieser ganzen Untertunnelei und Abreißerei kann ich nichts abgewinnen. Sowas planen wieder Leute, die auch meinen, Stuttgart wäre eine Großstadt, also wie Berlin oder so. Aber Stuttgart bleibt leider Provinz. Auch mit hippem neuem Bahnhof. Und schöner wird Stuttgart dadurch auch nicht. (Es wird ja immer behauptet Stuttgart hätte schöne Ecken, aber die verstecken sich schon sehr gut zwischen häßlichen Betonklötzen und riesigen Hauptverkehrsstraßen. Wo sonst wird man eigentlich noch von auf dem Gehweg fahrenden Autofahrern beschimpft, weil man dort geht?). Und teuer ist es. Ein „gutes“ Argument der Befürworter ist ja immer, dass das Geld dafür auch vom Bund und der EU kommt. Aber ist das nicht eigentlich wurst aus welchem Steuertopf das kommt? Am Ende hab es doch ich bezahlt. Das ist doch, wie wenn ich meine Einkäufe heute statt mit der EC-Karte mal mit der Kreditkarte bezahle. Am Ende wird doch alles von meinem Konto abgebucht.

Wer sich für die Gegenargumente und den Alternativvorschlag interessiert, die gibt es hier. Aber ein gutes Argument für Stuttgart 21 fällt mir doch ein: Vielleicht geht ja beim Tunnelbohren was schief, der Anhydrit unter Stuttgart quillt auf und zerstört die Innenstadt. Das wäre doch mal was.

Neues aus dem Netz

Man kann doch noch immer was lernen im Internet. Eben bei web.de gab es im Artikel Wann ist das Leder im Tor folgendes zu lesen:

Das umstrittenste Tor der Fußballgeschichte ist wohl im WM-Finale 1966 gefallen und unter dem Namen „Wembley-Tor“ in die Annalen eingegangen. Zinédine Zidane hat für Frankreich den ersten Elfmeter im Spiel lässig gegen die Unterkante der Latte gelupft. Von dort sprang er auf den Boden, wieder gegen die Latte und dann aus dem Tor heraus. Doch war dieser Ball wirklich im Tor?

Der Artikel ist der Auszug aus einem Buch. Da wurden beim Auszug erstellen wohl ein paar wichtige Zeilen weggelassen. Oder liest sich das nur für mich so, als ob Zidane 1966 im WM-Finale gespielt und das Wembley-Tor geschossen hätte?

Contact High Soundtrack

Wir haben gestern Contact High angeschaut. Da gibt es eine Szene in einer polnischen Disko und da läuft ein Lied im Hintergrund. Ich kannte das Lied, hab aber nicht die leiseste Ahnung woher. Sogar der Titel sagte mir was, als ich es bei Youtube gefunden habe. Und woher kenn ich das? Irgendeine Idee?

(Youtube I-F – Space Invaders are smoking Grass)

Frauen und Twilight

Neulich habe ich mit einem Kollege über Twilight geredet. Er meinte das sei ja nur was für Frauen. Und da hat er Recht. Ich kenne keine Frau, die angefangen hat es zu lesen und aufhören konnte. Und mehrere davon sind so zufällig zum Lesen gekommen wie ich. Sogar gestandene promovierte Naturwissenschaftlerinnen geben dann plötzlich verschämt zu, dass sie gerade bei Band drei sind und nicht aufhören können. Ich hab das dann mit P*rn* schauen verglichen und den Vergleich finde ich gar nicht so schlecht. So wie Männer beim P*rn* schauen nach sexueller Befriedigung suchen, suchen Frauen beim Twilight lesen nach emotionaler Befriedigung. Und ebenso wie bei den P*rn*s hat auch das nicht mit der Realität zu tun. Und auch nichts damit, dass sie in ihrer eigenen Partnerschaft was vermissen würden. Aber so wie Männer gerne mal der ölglänzenden immerwilligen Frau zuschauen wollen, lesen Frauen gerne vom idealtypischen Gentleman, der völlig damit zufrieden ist seiner Angebeteten beim Schlafen zuzuschauen. Kurz suhlt man sich dann in der Illusion es gäbe sie, diese Männer, bevor man mit verklärten Blick ins eigene Leben zurückkehrt und sich freut einen echten Mann zu haben. So ist es also. Twilight lesen ist wie P*rn* schauen, nur anders.

Und wo wir grade beim Thema sind und ich neulich New Moon gesehen habe. Man kann den Twilight-Filmen doch etwas abgewinnen, wenn man die Bücher gelesen hat. Ohne die Bücher sind die Filme aber wirklich schlecht und New Moon hat völlig zu recht unter fünf Punkten in der imdb. Es gibt Bücher, da kann man beim Lesen quasi den Film vor sich sehen. Zum Beispiel „Der Schwarm“ von Frank Schätzing. Bei Twilight ist es definitiv nicht so. Eher fragt man sich beim Lesen, wie man eine Geschichte, die hauptsächlich aus Gefühlen und Gedanken eines Ich-Erzählers besteht, der die auch noch gerne für sich behält, überhaupt verfilmt werden kann. Das Ergebnis ist ganz unweigerlich ein schlechter Film. Mit dem Hintergrundwissen aus den Büchern kann man sich das durchaus anschauen, die Filme ohne die Bücher sind einfach furchtbar.

Impfen

Wenn man mit seinem Kind zu den Vorsorgeuntersuchungen geht, wird ganz selbstverständlich auch geimpft. Ich finde das gut, da ich Impfen für vernünftig halte. Da wir jetzt ein paar Tage ein impfkrankes Kind zuhause hatten, habe ich ein bisschen im Internet gelesen. Das Internet ist nämlich nicht nur voll von P*rn* sondern auch gefüllt mit gut(gemeint)en Ratschlägen. Und so landete ich auf einer Seite über Impfschäden. Zuerst gruselte ich mich ein bisschen, weil ich nicht sicher war, ob ich lesen mochte, was da steht. Was es da dann aber zu lesen gab, hat mich ein bisschen wütend gemacht. Da waren mehrere Eltern die davon berichteten, dass ihre Kinder nach der Masern-Mumps-Röteln-Impfung mehrere Tage Fieber hatten, schlecht schliefen, obwohl sie vorher durchschliefen, quengelig waren, obwohl sonst glücklich, beim gerade erlernten Laufen öfter hinfielen und dass sie deshalb die zweite Impfung nicht machen werden. Dass es sich bei der MMR-Impfung um einen Lebendimpfstoff handelt und es deshalb zu einer abgeschwächten Infektion kommen kann, ist eigentlich bekannt oder sollte vom Kinderarzt mitgeteilt worden sein. Das heißt es ist nicht ungewöhnlich ein paar Tage ein krankes Kind zu haben. Dass ein krankes Kind schlechter schläft, mit Fieber öfter hinfällt als sonst und viel Körperkontakt möchte ist wohl ganz normal. Jeder der selbst schon mal Fieber hatte, weiß doch, dass man sich da fühlt, wie durch den Fleischwolf gedreht. Warum meinen diese Eltern aber, dass eine echte Maserninfektion diesen paar Tagen Fieber vorzuziehen ist? Wenn das Kind die Masern bekommt ist es mit Sicherheit länger als ein paar Tage krank und wird demzufolge auch länger quengelig sein. Immerhin bei 20 -30 % der Erkrankungen kommt es zu Begleiterscheinungen und Komplikationen. Sicherlich, es gibt auch Eltern, die sagen sie kennen die Risiken und möchten ihr Kind trotzdem nicht impfen lassen. Schließlich kann es auch bei einer Impfung Komplikationen geben. Bei einer guten Durchimpfung der Bevölkerung kann das Risiko einer Impfkomplikation sogar größer werden als die Risiken einer Erkrankung. Ist ja schön und gut, wenn sich Eltern im Wissen der Risiken für ihr eigenes Kind gegen eine Impfung entscheiden. Aber sind sie auch bereit das Risiko für fremde Kinder mit zu tragen? Was ist wenn ein Kind mit einer unerkannten Maserninfektion beim Kinderarzt einen Säugling ansteckt, der dann ein paar Jahre später an den Spätfolgen (SSPE) stirbt. Vielleicht hätten ja auch dessen Eltern die Entscheidung über eine Impfung gerne selbst gefällt.