Emissionsfrei?

Erstaunlicherweise hört man immer wieder, dass etwas emissionsfrei ist, sobald es mit Strom betrieben wird. Zum Beispiel sind dann Elektrofahrzeuge umweltfreundlicher als normale Autos. Emissionsfrei wäre es allerdings nur, wenn der Strom emissionsfrei erzeugt würde. Tatsächlich wird nur ein Bruchteil unserer Energie ohne den Ausstoß von Treibhausgasen erzeugt. Zum einen liefern die fossil befeuerten Kraftwerke noch immer einen Großteil unseres Stroms. Das bedeutet, dass für unseren Strom Kohle, Öl, Gas oder andere Brennstoffe (z.B. Plastikmüll) verbrannt werden, was in jedem Fall CO2 freisetzt. Auch der oft als Alternative angepriesene Atomstrom ist nicht emissionsfrei. Beim Uranabbau, der Aufbereitung zur Nutzung und der späteren Wiederaufbereitung der Brennelemente wird Energie benötigt, die wieder in Verbrennungsprozessen gewonnen wird. Klar, für Deutschland ist das emissionsfrei, da die Emission woanders auf der Welt stattfindet, aber hier muss man ausnahmsweise mal gobal denken. Und wer jetzt denkt, er hat ja den guten Ökostrom, dem muss ich mitteilen, auch der ist nicht emissionsfrei. Schließlich müssen auch Windräder und Wasserkraftwerke erstmal gebaut werden. Hierfür müssen z.B. Materialien befördert werden und die Herstellung der Baumaterialien (Stahl, Beton) ist nicht emissionsfrei. Einzig bei Verbrennung von Biogas (Methan) kann davon gesprochen werden, dass keine Treibhausgase emittiert werden. Methan ist ein weitaus stärkeres Treibhausgas als CO2, so dass die Verbrennung hier am Ende einen positiven Effekt hat.
Bevor man sich also dazu hinreißen lässt, elektrobetriebene Geräte und Fahrzeuge als Allheilmittel zu sehen, sollte man sich bewusst machen, dass Strom eben nicht aus der Steckdose kommt, sondern vorher erzeugt werden muss.

Terrorgefahr?

Wir haben ja jetzt erhöhte Terrorgefahr. Wäre das nicht die Gelegenheit den Streit um S21 ein für alle mal zu beenden? Könnte ja passieren, dass der Bahnhof „zufällig“ Ziel eines Anschlags wird und wenn er dann eh schon weg ist, muss man halt einen neuen bauen. Nur so ein Gedanke…

Liebe Frau Meyer

(Achtung, dieser Text ist voll von Twilight-Spoilern. Wer die Story nicht kennt und noch lesen will, der sollte jetzt aufhören zu lesen. Ganz besonders denke ich da an mein Schwesterchen)
Trotzdem weiterlesen …

Rollenbilder in Kinderliedern

Eigentlich will man ja versuchen Kindern nicht nur die klassischen Rollenbilder zu vermittelt. Deshalb wurden auch schon Schulbücher geändert, damit auch mal ein Mann kocht oder eine Frau einen Schraubenzieher benutzt. So sollen die Kinder sehen, dass das normal ist. Aber da gibt’s ja noch diese Kinderlieder und da sind die meisten ganz schlimm. Auf unserer Rolf Zuckowski-CD kommen nicht viele Frauen vor. Eine davon ist die Oma, die für Opa und Enkel kocht und das andere ist eine Henne, die den Osterhase ausbrüten will. Also eine Glucke und eine gute Hausfrau. Wir haben seit einer Woche noch andere CDs, aber auch da sieht es oft nicht besser aus. Da gibt es das Lied Pudl-di-Wudl. Thema der ersten Strophe ist, dass Papa für die Familie kocht. Es riecht seltsam und seine Ausrede ist dann, dass es ein Pudl-di-Wudl ist. Also die Botschaft: wenn Papa kocht gibt es ein Chaos, das in einem Desaster endet. Warum macht sich keiner Gedanken über die Rollenbilder, die in Kinderliedern vermittelt werden? Gerade die kleinen Kinder kriegen doch in der Regel die klassische Rollenverteilung vorgelebt. Warum dann auch noch in den Liedern? Manchmal bin ich schon froh, dass unser Kleiner das umgekehrte als „normal“ lernt.

Laufen

Ich war laufen. Das erste mal seit über vier Monaten. Im Sommer war ich lieber schwimmen, aber seit das Freibad zu ist, hab ich kaum noch was gemacht. Wir waren in Urlaub und dann krank und wieder krank und ich hatte einfach keine Zeit. Jetzt könnt ihr meckern, dass keine Zeit haben nur eine Ausrede ist. Ich sage keine Zeit haben hat was mit Prioritäten setzen zu tun. Und die liegen bei mir einfach anders. Im Moment komme ich zwischen kurz nach fünf und kurz nach halb sechs von der Arbeit nach Hause. Bis der Kleine dann ins Bett geht, haben wir also zweieinhalb bis drei Stunden Zeit. Und da bin ich dann wirklich lieber zu Hause, statt nochmal zum Sport loszudüsen. Es bleibt also nur das Wochenende. Und da nutze ich dann die Zeit, wo der Kleine seinen Mittagsschlaf macht. Letztes Wochenende am Sonntag habe ich angefangen. Nur eine kurze Runde, aber ich hatte erbärmlich Muskelkater am Tag danach. Davon abgesehen ging es aber erstaunlich gut. Vor vier Monaten war es eine echt Quälerei und deshalb bin ich ja dann zum Schwimmen übergegangen. Ich hatte keine Kondition und keine Kraft, auf Asphalt (und was anderes hab ich hier nicht) haben mir nach der halben Runde die Fußgelenke weh getan. Einfach grausam war das. Und jetzt geht es irgendwie wie von alleine. Dieses Wochenende war ich Samstag und Sonntag laufen. Es klappt wieder einfach den Kopf auszuschalten und zu laufen. Meine Beine tun nicht weh und ich bin gestern sogar wieder an meine alten Zeiten rangelaufen. Also an die vor der Schwangerschaft. Ich bin begeistert, weiß aber nicht, woran es liegt, dass laufen plötzlich wieder geht. Sind es die -15kg, der behandelte eklatante Eisenmangel oder das tägliche Treppensteigen, aufgrund der seit WochenMonaten kaputten Rolltreppen an der S-Bahn? Wahrscheinlich alles zusammen. Und jetzt freue ich mich richtig aufs nächste Laufen. Ich hab sogar schon die wirre Idee gehabt, morgens noch früher aufzustehen und laufen zu gehen. Aber dafür müsste der Kleine ja mal zuverlässig um die gleiche Uhrzeit aufwachen und nicht wild zwischen halb sechs und halb acht. Und sowieso: früher aufstehen und joggen?! Hallo!?

9:09

Es ist jetzt 9:09 Uhr. Um 6:02 Uhr wurde ich geweckt. Manchmal frage ich mich, warum der Kleine problemlos bis halb acht schlafen kann, wenn ich aufstehen und zur Arbeit muss und dann, wenn ich „ausschlafen“ kann, um sechs Uhr wach ist. In den letzten drei Stunden hatten wir jetzt schon einige Diskussionen, weil der Kleine lieber auf dem Tisch als am Tisch sitzen will, schon zweimal das Trockenfutter der Katzen ausgekippt hat und jetzt mit dem Playstationcontroller durch die Wohnung rennt. Nebenbei hab ich dann noch versucht einen Brotteig zu machen. Ein neues Rezept mit Bier. Glücklicherweise stand da noch ein Bier, dass ich dann auch genommen habe. Beim Kneten machte mich dann der süßliche Geruch stutzig. Ich hab dann nochmal an der Flasche gerochen und es war keine Bier sondern Radler. Blöd diese Flaschen, wo das Etikett nicht mehr dran ist. Jetzt ist der Teig im Müll, weil ich das Experiment „Radler im Brot“ dann doch nicht wagen wollte. Jetzt geh ich mal die Controller retten, er hat schon wieder einen…

Closer to the edge

Manchmal wenn ich ein Lied zum ersten Mal höer, haut es mich fast von den Füßen. Es gibt Lieder, da fängt von Anfang an sofort alles an zu kribbeln, wenn sie losgehen. Vielleicht so, als wäre man in die Lieder verliebt (oder ist man das vielleicht?). Eins davon ist bei mir zum Beispiel der VNV Nation Remix von Destillat. Und dann gibt es Lieder, die schleichen sich so durch die Hintertür ein, die plötzlich beim fünfzigsten Hören kribbeln. Eins davon ist Closer to the edge von 30 Seconds to Mars. Während ich das Album „A beautiful lie“ liebe und Attack nicht nur in meiner nicht repräsentativen last.fm Playlist ganz oben steht, haben mich die neuen Sachen nicht so begeistert. Closer to the edge habe ich das erste mal im Auto gehört und dachte sofort, das klingt wie 30 Seconds to Mars. Aber so richtig vom Hocker gerissen hat’s mich nicht. Dann fand ich das Video (siehe unten) toll und je öfter das Lied im Radio kam umso lieber mochte ich es (vielleicht auch deshalb, weil alles andere was da so kam beinahe unhörbar war). Und jetzt ist es so ein Kribbel-Lied geworden. Vorgestern waren 30 Seconds to Mars bei Stefan Raab. Da war richtig was los, und wenn man das Video sieht, wünscht man sich ein bisschen dabei gewesen zu sein (müsst ihr Euch bei Pro7 anschauen, youtube hat es nicht).

Schnell Brot backen

Ich koche nicht. Ich habe nämlich einen Mann der das besser kann. Und früher, als ich noch alleine gewohnt habe, gab es einfach keine Notwendigkeit. Dafür backe ich aber gerne, vor allem Kuchen. Ich find’s toll neue Sachen auszuprobieren, aber wir können auch nicht ständig Kuchen essen. Und deshalb habe ich aus lauter Verzweiflung angefangen Brot zu backen. Brotbackautomat ist nix für mich. Schließlich backe ich nicht um eine Brot zu haben (obwohl das auch ein ganz netter Nebeneffekt ist), sondern weil ich backen will. Nur leider muss man bei Brot ständig warten, so dass der Feierabend eben manchmal nicht reicht. Jetzt habe ich jetzt das perfekte Abends-noch-schnell-ein-Brot-backen-Rezept gefunden. Das muss man nämlich nicht gehen lassen. Nur alles zusammenrühren und dann in den nicht vorgeheizten Ofen stellen. Jedesmal wenn ich dann den Teigmatsch in die Form fülle, zweilfe ich, ob es auch wirklich klappt, aber es klappt. Im Rezept steht Dinkelmehl und verschiedene  Körner, aber ich mach einfach rein was ich hab. Es schmeckt und ich hab meine Backlust wieder für eine Weile befriedigt.

Ingeniösen und Ingenieure

Da hat sie ja was abgelassen unsere Familienministerin. Da erzählt die doch einfach mal dem Spiegel, dass Frauen ja selbst schuld seien, wenn sie weniger verdienen als Männer. Zwingt sie ja keiner sich für „Ponys und Schmetterlinge“ zu interessieren und dann Germanistik statt Elektrotechnik zu studieren. Mal ganz davon abgesehen, dass Frauen auch für gleiche Tätigkeiten weniger Geld bekommen als Männer, werden sie irgendwo doch gezwungen. Ich bin Mentorin in einem Mentoring-Programm für Mädchen mit Interessen in Naturwissenschaft und Technik. Das Ziel ist, die Mädchen auch bei diesen Interessen zu halten und sie dazu zu motivieren ein technisches Studium aufzunehmen. Warum manche Mädchen das nicht von sich aus tun, hat verschiedene Gründe. Zum einen fehlen den Mädchen die Rollenbilder, d.h. sie kennen keine weiblichen Ingenieure, Techniker und Informatiker. Dann gibt es auch immernoch erstaunlich viele Eltern, die meinen, dass es „reiche“, wenn ihre Mädchen Lehrerinnen werden oder zur BA gehen. Ein schwieriges technisches Studium soll es da dann lieber nicht sein. Lohnt sich ja eh nicht, wenn sie dann mit Kind zuhause bleibt. Ein weiterer Punkt ist, dass viele Mädchen in der Pubertät das Interesse an Naturwissenschaften verlieren. Das liegt daran, dass sie sich nun als Mädchen identifizieren und nicht mit den typisch männlichen Attributen (z.B. kann gut Mathe) in Verbindung bringen wollen. Kann man nun sagen es wäre vollständig ihre eigene Schuld, dass sie nichts technisches studieren?

Dann meint sie eine Frauenquote wäre eine „Kapitulation der Politik“. Achso, und sie ist nur deshalb Ministerin geworden, weil sie so besonders kompetent ist. Warum hatten wir eigentlich in den letzten 25 Jahren nur Familienministerinnen? Weil Frauen und Familie ja irgendwie passt. Klar, da sind wir wieder bei den Rollenbildern. Aber zurück zur Quote. Ganz im Ernst, werde ich mit gleicher Qualifikation lieber wegen einer Quote eingestellt, statt aufgrund einer möglichen Schwangerschaft nicht eingestellt zu werden. Aber da hat sie ja wieder eine Antwort, die Frau Schröder: Partnerschaft und Kinder spenden Glück. Da kennt sie sich ja auch aus. Schließlich hat sie -ähm- keine Kinder. Klar spenden Partnerschaft und Kinder Glück, aber vielleicht spenden auch ein anspruchsvoller Job und ein gut gefülltes (Renten-)Konto Glück. Vielleicht kommt sie ja dann als nächstes und meint Mädchen sollten nicht mehr Abitur machen. Die kriegen ja dann schließlich Kinder und werden glücklich. (Dass auch mal die Männer zuhause bleiben können, davon ist nicht die Rede.) Und als Putzhilfe kriegt man auch viel besser eine Teilzeitstelle als als Führungskraft. Und ganz in dem Sinne will sie sich künftig mehr um die Jungs kümmern, die ja neuerdings immer die Verlierer sind. Kann schon sein, dass die in den letzten Jahren zugunsten der Mädchen vernachlässigt wurden. Fakt ist Deutschland braucht Ingenieure (aber vor allem jemanden, der später mal unsere Rente bezahlt). Dazu gibt es zwei Ansätze. Entweder man bringt die guten Mädchen dazu, Ingeniösen zu werden oder man bringt die schlechten Jungs dazu Abi zu machen und dann Ingieure zu werden. Warum muss das ein entweder-oder sein? Kann man nicht beides machen? Wären dann mehr potentielle Rentenzahler…

Weniger ist mehr

Es gibt ja heutzutage einen Haufen elekronisches Spielzeug für Kleinkinder. Das blinkt, macht Musik und bewegt sich. Dem Kind macht es bestimmt Spaß. Schließlich ist es toll einen Knopf zu drücken und es passiert was. Und wenn es das dann ausnahmsweise mal an einem Spielzeug statt am Computer, der Spülmaschine, der Waschmaschine (ganz toll ist es, wenn er an der Waschmaschine der Nachbarn die Temperatur verstellt…) oder dem Herd. Aber warum nimmt dieses Spielzeug immer für sich in Anspruch pädagogisch wertvoll zu sein. Wenn da eine Taste mit den Informationen „das ist ein Kreis“, „das ist eine 1“ und „das ist eine Biene“ belegt ist, die immer abwechselnd und im Wechsel mit irgendwelcher Musik abgespielt werden, dann frag ich mich, wie ein Kleinkind das verstehen soll. Schließlich kommen ständig verschiedene Sachen, wenn man die selbe Taste drückt. Ich glaube, dass ein Kind das erst kapiert, wenn es weiß, was eine Biene, ein Kreis und eine Eins ist. Wo ist dann der pädagogische Wert? Warum schreiben die nicht einfach drauf: „Ist ein Blinke-Piep-Spielzeug. Sonst nichts.“?