Tagebuchbloggen im Januar

Mein Tag beginnt gegen 7:30, als ich wach werde und feststelle, dass zwar alle noch schlafen, ich aber doch besser mal aufstehe. (Beim nächtlichen Stillen hab ich nicht auf die Uhr geschaut, deshalb fehlt das hier.) Angeblich ist heute Kindergarten. Außerdem ein Impftermin für den Julijungen. Also nach zwei Wochen mal wieder normale Morgenroutine. Ich fange mit der Spülmaschine an, mache Kindergartenvesper, decke den Tisch. Als erstes kommt der Herr Gartenhein, der sich kindergartenvorfreudig gleich anzieht. Der neue Ninja Turtles Pulli soll’s sein. Der Schlökerich kommt als nächstes und dann meldet sich der Julijunge. Gegen halb neun bin ich geduscht und wir sitzen am Frühstückstisch. Mir fällt ein, dass das Auto einsteigeuntauglich am Berg steht und lasse die Jungs mit ihrem Frühstück allein um umzuparken. Leider sind die Scheiben fürchterlich vereist und das Umparken dauert zehn Minuten. Als ich wieder rein komme, streiten die Großen und sind natürlich nicht fertig mit frühstücken. Ich treibe sie an und schnappe mir den Schlökerich, der noch im Schlafanzug ist, zum Anziehen. Gegen halb zehn haben wir es dann zum Kindergarten geschafft. Der Herr Gartenhein geht alleine rein, damit wir gleich weiter können. Wir sind sensationell schnell in BB und können noch gemütlich tanken. Beim Kinderarzt geht’s schnell. Kaum hab ich den Julijunge aus seinem Overall gepellt, sind wir auch schon dran. Einmal 6-fach, einmal Pneumo und einmal Rota. Und beim Schlökerich einmal in die Ohren schauen. Alles prima. Der Schlökerich ist ziemlich gut drauf und plappert in einer Tour. Auch die Ärztin muss lachen. Mit U7a-Termin für den Schlökerich in der Tasche, geht es zurück zum Auto und zum Baumarkt. Wir brauchen neues Brennmaterial. Eine Zugluftrolle darf auch noch mit.
Gegen halb zwölf sind wir wieder zuhause. Ich mache dem Julijungen eine Milchflasche, die er tatsächlich leer trinkt. Seit ein paar Tagen hat er kapiert, wie man aus der Flasche trinkt. Dann falte ich eine Ladung Wäsche. Kurz danach haben beide Jungs die Windeln voll. Wir gehen nach oben. Nach dem Wickeln übernimmt D. den Julijungen, ich verräume einen Korb Wäsche und unterstütze den Schlökerich beim Legospiel. Gegen eins meldet sich bei mir und dem Julijunge der Hunger. Für mich gibt’s Toast, für den Julijunge Kürbis mit Reis. Der Schlökerich will lieber weiter spielen.
Um zwanzig vor zwei packe ich den Julijunge in die Manduca und D. macht den Schlökerich abmarschbereit. Da die Sonne scheint, hole ich den Herr Gartenhein zu Fuß ab. Sonst macht das meistens D. Auf dem Heimweg bleiben die Jungs an jedem Schneehaufen und an jeder zugefrorenen Pfütze stehen. Also alle zwei Meter. Irgendwann kommen wir trotzdem zuhause an. Ich esse einen Donut von gestern, die Jungs Schokokugeln. Dann verziehen sie sich für eine Runde spielen nach oben. Ich stille, suche Büchereibücher zusammen und gegen 16 Uhr packe ich die Jungs wieder ins Auto und fahre zur Bücherei, während D. den Feiertagseinkauf erledigt. D. hat noch Entenbrot vorbereitet, so dass wir vor der Bücherei noch die Enten füttern können. Gegen halb sechs sind wir wieder zuhause. Die Kinder wollen Wall-E anschauen, den sie sich eben ausgeliehen haben. Nach einer halben Stunde krähen sie nach Essen und wir unterbrechen den Film fürs Abendessen. Knödel mit Soße. D. verabschiedet sich zur Fahrschule. Der Herr Gartenhein mag die Soße nicht, der Schlökerich nicht mal die Knödel. Nunja. Dann eben Würstchen und Gurke. Während die Kinder den Film weiter schauen, füttere ich den Julijunge, schnippel ich Gemüse für Salat und räume die Spülmaschine ein. Der Julijunge wird müde und quengelig und will auf dem Arm sein. Der Film ist vorbei und die Jungs verziehen sich wieder nach oben um mit Autos zu spielen. Als D. nach Hause kommt, versuche ich den Julijunge hin zu legen, der plötzlich wieder bester Laune neben mir rumzappelt, während ich diesen Beitrag tippe. Nach ein bisschen streicheln schläft er schließlich ein und ich lausche, wie D. die großen Jungs ins Bett scheucht. Falls ich nicht kurz nach den Kindern auf dem Sofa einschlafe, schreibe ich vielleicht noch meinen Leserückblick oder häkle an einem Schal weiter. Oder wir schauen einen Film. (Die Watchlist wird länger und länger.) Wir werden sehen. Auf jeden Fall wartet da noch ein Salat auf mich!

Nach der Horrorautofahrt waren wir erstmal alle etwas platt. Als erstes versuchten wir unser Haus wieder auf wohnliche Temperaturen zu bringen. Bei unserer Ankunft war das Wohnzimmer auf unter 15°C ausgekühlt. Dank Holzofen hatten wir aber schon bald wieder über 20°C. Wir verbrachten den nächsten Tag mit Ankommen, Einkaufen, Aufräumen und den neuen Weihnachtsgeschenken. Am 30. bekamen wir lieben Verwandtschaftsbesuch. Ich buk eine Linzer Torte, sie brachten eine Linzertorte mit. Zum Glück hält sich die gut und wir essen sie sehr gerne. In der Wohnung hätte es noch ein paar Ecken zu putzen gegeben, aber ich bin dann lieber mit den Kindern einen Schneemann bauen gegangen. Dann haben wir uns den Schlitten geschnappt und sind um die Ecke gegangen und das erste Mal Schlitten gefahren. Wer weiß schon, wie lange das Schneevergnügen anhält.
Am Vormittag des 30. ist außerdem bei uns gegenüber eine Müllabfuhr die Böschung herabgestürzt und lag auf dem Dach auf einem Acker. Mir ist fast das Herz stehen geblieben, als ich es gesehen habe, weil ich an die Müllmänner dachte und befürchtete, dass es schlimme Verletzungen gegeben hatte. Zum Glück sind die Müllmänner aber soweit wohlauf. Die Bergung der Müllabfuhr gestaltete sich dann schwierig. Den ganzen Tag waren Feuerwehr und Polizei vor Ort, aber bis am Abend änderte sich nichts an der Situation. Ich vermutete die Feuerwehr war selbst ratlos, was zu tun sei. Aber vermutlich haben sie schon irgendwas gemacht. Schon am Morgen war ein Abschleppwagen eingetroffen, der da nun auch auf seine Bestimmung wartete. Am Abend kamen dann große Greiffahrzeuge und zerrten den Müllwagen zentimeterweise von der Böschung weg. Er lag dann näher an der nächsten Straße, aber immer noch auf dem Dach. Das Aufrichten haben sie wohl irgendwann nachts geschafft. Um 1 Uhr lag er noch auf dem Dach, um 7 Uhr war außer einer riesigen matschigen Schleifspur im Schnee und Raupenspuren nix mehr zu sehen. Jedenfalls war das Fahrzeug den ganzen Tag die Sensation und das Spaziergangsziel des ganzen Ortes.
Silvester startete dann wieder ruhig. Wir spielten diverse Runden „Schnappt Hubi!“. Das Spiel kann ich nur jedem empfehlen, der Kinder hat, die nicht verlieren können. Gewinnen kann man hier nur zu zweit und verlieren ist vermutlich gar nicht möglich. Erstaunlicherweise macht das Spiel trotzdem Spaß. Und das, obwohl ich es gefühlte 300 Mal gespielt habe in der letzen Woche. Die Öffnungszeiten des Supermarkts gegenüber hatten wir leider falsch im Kopf, so dass wir das Einkaufen verpassten. War aber nicht so schlimm, wir hatten genug zu Essen im Haus. Am späten Nachmittag wollten die Kinder noch mal in den Schnee. Erst wollten sie den Schneemann reparieren, der taubedingt schon sein Gesicht verloren hatte. Dann wollten sie doch lieber noch mal Schlitten fahren. Also nahm ich Kinder und Schlitten und ab zum Schlittenberg um die Ecke. Der Herr Gartenhein fuhr auf dem Schlitten, der Schlökerich kullerte sich laut gackernd den Berg runter und der Julijunge schlief in der Manduca. Als es dunkel wurde, brachte der Mann unser einziges Feuerwerk: fünf Riesenwunderkerzen. Die brannten die Kinder ab. Das war sehr schön. Dann gab es Abendessen (Nudeln) und die Kinder gingen ins Bett. Wir versprachen dem Herr Gartenhein ihn zum Feuerwerk zu wecken, aber er wurde mal wieder nicht wirklich wach. Darüber gab es dann im neuen Jahr gleich Tränen. Wir Erwachsenen „vergnügten“ uns mit dem Silvesterfernsehprogramm und blieben schließlich bei einem Muse-Konzert hängen. Um Mitternacht gab es Sekt und wir schauten aus der Tür dem Feuerwerk zu. Kurz nach Mitternacht war der Julijunge wach und hatte Hunger. Eigentlich ein ganz normaler Abend.
Neujahr begann wieder ruhig mit unzähligen Runden Schnappt Hubi und Ratatouille. Am Nachmittag wagten wir uns noch in die Indoorspielplatzhölle, wo es aber zwei Stunden vor Schluss schon gar nicht mehr voll war.
So verbrachten wir die Feiertage. Wir hatten es ruhig und haben doch einiges erlebt. Die Kinder haben sich ein ferientaugliches Schlafverhalten angewöhnt. Selten weckt mich jemand vor halb acht und neulich schliefen sogar alle bis fast halb neun. Der Wahnsinn! Das erstaunlichste ist aber, dass nun die Ferien schon wieder vorbei sind und ich das „OMG – es sind Ferien! Was machen wir nur den ganzen Tag!“-Gefühl diesmal gar nicht hatte. Es gab immer irgendwas zu tun und zu spielen.

Jahresrückblick 2014

Ganz grob auf einer Skala von 1 bis 10: Wie war Dein Jahr?
Eine liebgemeinte 7. Anfang des Jahres gab es eine schlimme Nachricht nach der anderen. Letztendlich hat mich das auch meinen Glauben an gute Enden gekostet. Manches wird eben doch nicht wieder gut. Im Juli kam dann der Julijunge auf die Welt und grinst sich seitdem durch unser Leben. Er ist ein unglaublicher Sonnenschein und ein Bilderbuchbaby. Das hat sehr viel wieder rausgerissen.

Zugenommen oder abgenommen?
Abgenommen, weil Mitte des Jahres ein Baby bekommen.

Haare länger oder kürzer?
Länger. Mein letzter Friseurbesuch war 2012 oder 2013. Wer weiß das schon so genau.

Kurzsichtiger oder weitsichtiger?
Ich sehe noch immer ohne Brille hervorragend.

Mehr Kohle oder weniger?
Durch die Elternzeit mal wieder weniger.

Besseren Job oder schlechteren?
Den gleichen.

Mehr ausgegeben oder weniger?
Vermutlich etwas weniger, da weniger da war.

Dieses Jahr etwas gewonnen und wenn, was?
Eine Mila-Krippe bei der Verlosung im „Bis einer heult!“-Blog.

Mehr bewegt oder weniger?
Weniger. Nächstes Jahr soll es wieder mehr werden.

Anzahl der Erkrankungen dieses Jahr?
Zählt die tatsächlich jemand, der Kinder hat?

Davon war für Dich die Schlimmste?
Vermutlich die Neurodermitis und die damit verbundenen Gehörgangsentzündungen des Schlökerich.

Der hirnrissigste Plan?
Mir fällt spontan nichts ein.

Die gefährlichste Unternehmung?
Ohne Mittagessen gut 100 km nach Hause fahren und dafür bei Minusgraden acht Stunden brauchen.

Die teuerste Anschaffung?
Vermutlich ist langfristig die teuerste Anschaffung das dritte Kind, aber das zählt wohl nicht. Ansonsten war das teuerste dann wohl der Wäschetrockner. Aber das hat sich definitiv gelohnt. Endlich keine Wäscheständer mehr im Wohnzimmer (oder zumindest deutlich seltener) und keine Wäschegebirge mehr im Keller

Das leckerste Essen?
Die Enchiladas, die wir dieses Jahr mehrmals hatten, sind schon der Hammer!

Das beeindruckendste Buch?
Die Game of Thrones Reihe zu lesen und gleichzeitig die Serie dazu anzuschauen, war ein Erlebnis. Mehr zu meinem Lesejahr gibt es auch demnächst in meinem Leserückblick.

Der ergreifendste Film?
Ergreifend finde ich hier gar nicht das richtige Wort. Ziemlich gut fand ich Snowpiercer und erstaunlicherweise auch Edge of Tomorrow.

Die beste CD?
Ich fürchte wir haben 2014 keine CD gekauft.

Das schönste Konzert?
Judith Holofernes.

Die meiste Zeit verbracht mit?
Meiner Familie.

Die schönste Zeit verbracht mit?
Meiner Familie am Meer.

Zum ersten Mal getan?
Mit drei Kindern in Urlaub geflogen.

Nach langer Zeit wieder getan?
Auf einem Pferd gesessen.

Dinge, auf die Du gut hättest verzichten mögen?
Fiese Diagnosen in der Familie und im Bekanntenkreis.

Die wichtigste Sache, von der Du jemanden überzeugen wolltest?
D. davon, dass ich nicht mehr die einzige mit Führerschein in unserer Familie sein will.

Das schönste Geschenk, das Du jemandem gemacht hast?
Dem Julijunge das Leben.

Das schönste Geschenk, das Dir jemand gemacht hat?
Der Julijunge

Der schönste Satz, den jemand zu Dir gesagt hat?
Mir fällt hier keiner ein, der sich besonders eingeprägt hätte.

Der schönste Satz, den Du zu jemandem gesagt hast?
Das kann ich nicht beurteilen.

Dein Wort des Jahres?
Letzis (so nennt der Schlökerich den Julijungen)

2014 war mit 1 Wort…?
aufwühlend

Jahresrückblick 2012

Die Feiertage, bis auf den 6. Januar, liegen inzwischen hinter uns. Unser Heiligabend lief im Großen und Ganzen wie geplant. Den Weihnachtsbaum haben wir schon am Abend vorher aufgestellt, weil ich akute Paranoia hatte, dass irgendwas fehlt. Klappte aber problemlos. Der Kirchgang mit Krippenspiel war ganz nett. Das Kind, das zur Orgel vor dem Altar tanzte, war meins, und das, das am Krippenspieltisch was malen wollte, auch. Und das, das in die Gebetspause laut forderte „wieda Hause gehen“ auch. Alles der Schlökerich. Der schlief auf der fünfminütigen Autofahrt auch prompt ein, während ich mit dem Herr Gartenhein diskutierte, dass wir alle gleichzeitig ins Wohnzimmer gehen, weil ich es nicht nett finde, wenn der, der als erster die Schuhe aus hat (also er selbst), reinstürmt und den anderen dann erzählt, ob der Weihnachtsmann da war. Dann gab’s Geschenke und Pfannkuchen. Der Herr Gartenhein stritt ab, sich die bestellt zu haben und aß nur Würstchen. Machte aber nix. So gab’s spät Abends noch Nachtischpfannkuchen für uns. Dann schauten die Kinder Cars, ich brachte den Julijunge ins Bett und baute dann die neue Lego Feuerwehr auf. Der Herr Gartenhein hielt bis 23 Uhr durch und wollte dann doch ins Bett.
Am 25. packten wir unsere Sachen zusammen und fuhren zu meinen Eltern, wo erneut beschert wurde. Am frühen Abend traf ich noch kurz einen alten Freund, was aber viel zu kurz war, so dass ich die wichtigen Neuigkeiten erst über zwei Ecken und letztendlich über Whatsapp erhielt.
Am 26. war ich mit einer lieben Freundin zum Spazierengehen mit Babys verabredet. Geplant war, dass die Babys schlafen. Da ihres nicht wollte, gingen wir gleich zum Kaffeetrinken über und saßen Stunden im Cafe. Als wir dann nach draußen gingen und noch kurz weiter redeten, schliefen beide Babys ein, so dass aus dem „kurz“ eine weitere Stunde wurde. Abends gab’s dann das verschobene traditionelle Heiligabendracletteessen mit der Familie.
Am 27. lagen schon nach den Aufstehen zwanzig Zentimeter Schnee. Die Kinder stürzten sich gleich nach dem Frühstück in die Schneeberge. Wir mussten leider auch raus und schlitterten zum Autohaus, da das Auto ein kaputtes Licht vermeldet hatte. Für den Nachmittag hatten wir den Kindern Schwimmbad versprochen. Da der Schlökerich am Vortag plötzlich Fieber bekommen hatte, ging ich mit dem Herr Gartenhein alleine. Das ist inzwischen relativ entspannt, da er sich mit Schwimmflügeln sicher im Wasser bewegt und sowieso lieber alleine rutscht. Zuhause gab’s leckere Enchiladas.
Am 28. war ich für den späten Vormittag erneut mit Schulfreunden verabredet. Ich hatte das Treffen extra so gelegt, dass wir noch im Hellen nach Hause fahren können. Um vier hatten wir das Auto voll und rechneten mit einer entspannten Stunde Autobahnfahrt. Wegen der rapide gesunkenen Temperaturen, wollten die Eisplacken auf der Frontscheibe aber nicht wegtauen und der Scheibenwischer machte jedes mal ein furchtbares Kratzgeräusch. Also hielten wir noch mal an, um zu kratzen. Dabei wurden alle drei Kinder wach. Als wir weiterfuhren, wollte der Julijunge nicht mehr schlafen und schrie ganz außer sich. Bei der nächsten Gelegenheit hielten wir wieder an und ich stillte ihn. Kurz nachdem wir wieder auf der Straße waren, fuhren wir in einen Stau. Etwa 20 km weg von zuhause. Der Julijunge wollte im Stop and Go nicht mehr einschlafen und der nächste Parkplatz war noch drei Kilometer weit weg. D. holte ihn dann aus seinem Sitz und behielt ihn bis zum Parkplatz auf seinem Schoß. Als wir am Parkplatz ankamen, war es schon.stockfinster. Wir hatten alle nicht besonders gut, bzw. gar nicht Mittag gegessen und kramten nun alles aus, was wir finden konnten. Ein Liter Milch, drei Päckchen Biowurst und die Reste unserer bunten Teller. Vom roten Kreuz gab es noch einen Tee und eine Brühe dazu. Aus dem Radio und von der Polizei erfuhren wir, dass der Schönbuchtunnel gesperrt war und das auch noch bis zum Folgetag bleiben sollte. An der Ausfahrt Herrenberg, der nächsten Ausfahrt und noch sieben Kilometer entfernt, wurde der gesamte Verkehr ausgeleitet. Wir saßen noch eine Weile auf dem Parkplatz und beobachteten das Nichtfließen des Verkehrs. Letztendlich half alles nichts und wir mussten wieder rein in den Stau. Wir hatten die Sitzordung umorganisiert, so dass D. neben dem Julijunge sitzen konnte. Glücklicherweise schliefen die Kinder schnell ein. Gegen Mitternacht waren wir zuhause. Nach acht Stunden für 108 Kilometer. Mein Kupplungsbein fühlte sich an wie Pudding, draußen waren -13,5°C, aber glücklicherweise nur 25 Zentimeter Schnee, so dass ich tatsächlich einen annehmbaren Schneehaufen fand, um das Auto zu parken. Aus dieser Staufahrt haben wir so einiges gelernt. Auch vor vermeintlich kurzen Fahrten was essen, etwas zu trinken mitnehmen, volltanken und Windeln für die Kinder dabei haben. Für den Schlökerich hätten wir im Fall keine frische gehabt.
Tbc…

Media Monday #183

Wie? Schon Dienstag? Ihr schlaft doch alle noch. Das zählt doch noch als Montag! Hier also mein letzter Media Monday 2014.

1. Der beste Film in 2014 war für mich Snowpiercer. Soviele Bilder und Szenen, die mir noch immer im Kopf sind. Kann den nur jedem empfehlen.

2. Mein liebstes Buch in 2014 war für mich Dark Canopy und Dark Destiny von Jennifer Benkau, gleichauf mit dem letzten Teil (The Warlock) der Nicholas Flamel Serie, sagt zumindest Goodreads.

3. Größte Serienneuentdeckung in 2014 war zweifelsohne Game of Thrones.

4. Die größte Enttäuschung hingegen war für mich ganz klar, dass ich es nicht geschafft habe, gleich viel zu lesen wie 2013.

5. Im nächsten Jahr freue ich mich ganz besonders auf Der dunkle Turm von Stephen King zu lesen, weil das schon lange auf meiner Liste steht. Man braucht ja Projekte.

6. Spannend wird 2015 vor allem, weil mit Kindern alles spannend ist.

7. Und ganz im Vertrauen, meine Vorsätze fürs kommende Jahr sind mehr Sport. Es fehlt mir.

Unser Weihnachten

Dieses Jahr verbringen wir Heiligabend das erste Mal bei uns. Bisher waren wir immer bei meinen Eltern, aber irgendwann muss man ja auch mal anfangen eigene Traditionen zu schaffen. Und deshalb bin ich auch ein bisschen aufgeregt. Vorgestern haben wir einen Weihnachtsbaum gekauft. Und einen Christbaumständer. Brauchten wir ja bisher nicht. Der Baum ist nur mittelgroß, da er erhöht stehen wird. Dann kann kein kleines Grabschbaby die Kugeln runterkegeln. Selbstverständlich haben wir aber auch fast keinen Baumschmuck. Beim Hobbykünstlermarkt haben wir ein paar ausgesägte Anhänger gekauft und eine Packung mit kleinen bunten Kugeln habe ich mal beim Einkaufen mitgenommen. Ich kann ja sowas gar nicht, so mit Stil und Farbkonzept. Früher haben wir immer alles bunt drangehängt. Der Herr Gartenhein hat im Kindergarten ein paar Glitzersterne ausgeschnitten, die ich schön finde. Der Plan ist nun noch ein paar Salzteiganhänger zu backen (sind gerade im Ofen) und blau und silber anzupinseln und noch ein paar silberne Glitzersterne auszuschneiden. Vielleicht auch noch ein paar Faltsterne. Also alles selbst gemacht. Wir werden sehen.
Ich habe eine Mila-Krippe bei Mama Miez gewonnen. Nach zwei Tagen hat der Esel schon zwei geklebte Ohren (nächstes Jahr vielleicht doch Playmobil?), aber die Kinder lieben die Krippe. Die steht im Regal so weit oben, dass die Kinder Stühle brauchen, um damit zu spielen. So haben wir besser unter Kontrolle, wenn sie damit spielen.
Sonstige Weihnachtsdeko haben wir fast keine. Klar, ein Adventskranz ist da. Einen beleuchteten Bascettastern haben wir noch, aber das war’s schon.

Geschenke kriegen die Kinder dieses Jahr ordentlich viel, wie ich finde. Zum einen schenkt die Verwandschaft auch und zum anderen haben unsere Kinder bisher gar nicht so viele Spielsachen. Der Herr Gartenhein kriegt die Lego Feuerwehrstation und das Flughafenfeuerwehrauto. Außerdem Playmobil Dinos, die wir mal als Schnäppchen erstanden haben. Und er kriegt ein Spiel. Am nächsten Tag bei den Großeltern gibt es noch Emmets Roboter, den er sich schon seit dem Lego Movie wünscht.
Der Schlökerich kriegt eine kleine Holzmurmelbahn vom Hobbykünstlermarkt, Schienenteile für seine Holzeisenbahn (gab’s neulich bei Aldi), ein Puzzle, ein Lego Creator Set mit Roboter, Playmobil-Elefanten (auch so ein Schnäppchen von irgendwann) eine Ukulele und ein Nachtlicht (zur Zeit will er naachts immer Licht). Von Omi und Opa gibt es dann noch eine Scannerkasse.
Der Julijunge braucht eigentlich noch nichts, ist ja vieles schon da. Er kriegt zwei Obälle, die wir bisher noch nicht haben und eine Spieluhr. Von den Großeltern dann noch einen Balanciermond für später.
Das sind also die Sachen, die sie sich wünschen. Frei nach „something they want, something they need, something to wear and something to read“, kriegen die beiden Großen noch neue Rucksäcke. Der Schlökerich hat bisher keinen Rucksack, braucht aber einen für seinen Kindergartenstart im Februar. Der Herr Gartenhein hat einen Tatonka Rucksack, den wir Second Hand gekauft hatten und der nach knapp drei Jahren ziemlich am Ende ist. Die Kinder müssen die Rucksäcke viel selbst tragen. Sie müssen jeden Tag den knappen Kilometer vom Kindergarten nach Hause laufen. Einmal die Woche laufen sie vom Kindergarten etwa 20 Minuten zum Turnen und zurück. Alle zwei Wochen laufen sie 30 Minuten den Berg hoch in den Wald. Für die Waldtage müssen die Rucksäcke dann auch gut wasserdicht sein. Sportsachen, Essen und Getränk müssen rein passen. Wir haben uns für Modelle von Elkline entschieden. Der Herr Gartenhein kriegt das etwas größere Modell Tragichselbst und der Schlökerich den etwas kleineren Ruckizucki. Ich bin gespannt, wie sie ihnen gefallen.
Zum Anziehen gibt es für jeden einen Superman-Schlafanzug. Das hat mit dem Ablaufplan unseres Abends zu tun. Und damit, dass die alten Schlafanzüge vom Herr Gartenhein, die der Schlökerich trägt, teilweise sehr verzogen und schlabbrig sind. Zum Lesen gibt es Wieso Weshalb Warum Bücher, die sie beide mit großer Begeisterung anschauen. Ich bin selbst immer wieder begeistert, wie dort auch komplizierte Zusammenhänge in einfachen Worten erklärt werden. Im Buch über Farben wird zum Beispiel erklärt, warum der Himmel blau aussieht. Ich denke da immer sofort an meine Vordiplomprüfung in theoretischer Physik, aber die Erklärung ist dann wenig kindgerecht.
Für alle zusammen gibt es noch eine große Kiste mit Legosteinen. Unser magerer Vorrat ist für drei Kinder auf Dauer einfach zu wenig.

Unser Heiligabend stell ich mir im Moment folgendermaßen vor. Wir beginnen den Tag ganz normal und stellen dann gegen mittag den Baum auf, den wir dann gemeinsam schmücken. Vermutlich sind die Kinder dann schon ganz aufgeregt. Eine ihrer Freundinnen spielt am Nachmittag im Krippenspiel im Nachbarort mit. Da werde ich dann mit den Jungs hin verschwinden und D. spielt solange Weihnachtsmann. Bis wir wieder zuhause sind ist es vermutlich schon dunkel und dann können wir auch gleich die Bescherung machen, damit die Kinder dann noch Zeit haben mit ihren Sachen zu spielen. Während ich dann stundenlang Lego aufbaue, macht D. das Abendessen. Der Herr Gartenhein hat sich Pfannkuchen bestellt. Das ist gut, weil das alle Essen. Die Kinder essen die ganz traditionell mit Ketchup und Mayo und manchmal einem Würstchen. Seltsam, ich weiß. Und wenn dann alle satt sind, sollen die Kinder ihre neuen Schlafanzüge anziehen und dürfen dann noch weiter spielen oder mit Chips auf dem Sofa einen Film schauen, bis sie ins Bett wollen oder einschlafen. Der Herr Gartenhein wünscht sich schon lange sehnlichst, mal lange aufbleiben zu dürfen. Warum also nicht an Weihnachten. Vielleicht sind sie auch irgendwann so überdreht, dass wir sie doch ins Bett schicken. Wir werden sehen. Auf jeden Fall bin ich sehr gespannt, wie es wird.

Windeln wechseln ist Kikifax

Neulich sprach ich mit einer lieben Freundin übers Windeln wechseln. (Der Julijunge hatte gerade so eine Woche, wo jeden Tag einmal die Windel überlief.) Sie meinte, ich solle nicht so viel Abschreckendes erzählen. Das und dieser eine Artikel vor einiger Zeit, wo die Autorin meinte, die ersten Wochen mit Baby seien bekanntermaßen die schwierigsten, haben mich nun dazu gebracht, etwas über die wirklich schwierigen Momente mit Babys/Kindern zu schreiben. Windeln wechseln ist Kikifax. Ich brauche etwa drei Minuten, um eine durchschnittliche Babywindel (ohne Überlaufen!) zu wechseln, inklusive Strumpfhose und Hose an und ausziehen. Klar, ich hab da jetzt ein paar Jahre Routine. Und auch klar, dass es bei einem Kleinkind, das kurz vor der Stubenreinheit steht, länger dauert und, vor allem olfaktorisch, ein anderes Kaliber hat. Aber schlimm ist Windeln wechseln nicht, es ist einfach notwendig. Schlimmer finde ich persönlich ja, nachts vollgebrochene Betten zu reinigen.
Die ersten Wochen mit dem ersten Kind sind schwierig. Vor allem, weil man nicht daran gewöhnt ist, so fremdbestimmt zu sein und so oft und so früh geweckt zu werden. Schon beim zweiten Kind, sind die ersten Wochen viel weniger anstrengend. Das Kind braucht ja nix außer Nahrung und Nähe. Und geweckt wird man ohnehin früh. Es stimmt einfach nicht, dass die ersten Wochen die schwersten sind.
Die schwersten Zeiten sind nämlich die, in denen die Kinder krank sind. Ich erinnere mich an eine Impfmasernnacht mit dem Herr Gartenhein. Man sitzt hilflos da, hofft dass der Fiebersaft bald wirkt und das Kind nicht mehr leidet. Und einmal hatte er Mittelohrentzündung und Rota gleichzeitig und nicht mal Wasser blieb drin. An Ibuprofensaft war nicht zu denken. Das ganze endete in 5 Tagen Kinderkrankenhaus. Im Isolierzimmer mit 2 weiteren Magen-Darm- Kindern mit Müttern. Und dann waren da noch die Pseudokruppanfälle, die, besonders beim ersten Mal, sehr beängstigend sein können. Oder als die Neurodermitis vom Schlökerich so schlimm war, dass er nachts weinte und sich blutig kratzte. Diese Momente sind mir alle deutlich in Erinnerung. Und wenn ich daran denke, bin ich immer sehr froh, dass unsere Kinder alle nicht ernsthaft krank sind (ich klopf auf Holz!). Der Herr Gartenhein hatte mal so einen Knubbel deutlich sichtbar in der Halskuhle. War nur ein Lymphknoten. Als er uns und der Kinderärztin plötzlich größer vorkam und ich beim Hochfahren des Utraschallgeräts fragte, was denn wäre wenn, antwortete die Ärztin, dann würde sie uns nach Tübingen überweisen. Nicht in die nächste Kinderklinik, sondern gleich in die Uniklinik. Mir war die paar Minuten bis zu „Nö, genauso groß wie beim letzten Mal!“ ganz schlecht.
Volle Windeln, vollgespuckte Betten, unterbrochene Nächte – alles Kikifax. Die Sorge und das Mitleiden sind das Schwerste. Und das sagt einem vorher niemand.

Media Monday #181

1. Dank stressiger Vorweihnachtszeit bin ich noch gar nicht dazu gekommen, ____ . Mmh, dank Elternzeit komme ich im Moment glücklicherweise zu sehr vielen lange liegen gebliebenen Dingen. Ich habe Fotos eingeklebt, ein Fotobuch und einen Kalender gemacht, Babyschuhe gehäkelt, Sterne gefaltet, Plätzchen gebacken und sogar den einen oder anderen Film gesehen. Kann mich also nicht beschweren.

2. Star Wars begeistert mich ja schon grundsätzlich, allerdings geht der Hype um die neuen Filme völlig an mir vorbei.

3. ____ hat dramaturgisch völlig versagt, denn ____ . Hierzu fällt mir nichts ein. Vermutlich hab ich zuwenig Zeit, um sie mit schlechten Filmen oder Büchern zu verschwenden.

4. In neueren Filmen fehlt mir nur allzu oft, dass ein Film (sofern es ein Blockbuster ist) auch mal ohne besonders tolle mühsam eingebaute Actionszenen funktioniert. Wenn ich an die Filme denke, die ich zuletzt gesehen habe, fallen mir die unnötigen Schießereien zwischen Chinesen und französischer Polizei in Lucy ein. Oder der bescheuerte Roboteranzug in Elysium.

5. Scarlett Johansson konnte mich mit ihrer/seiner Darstellung als Lucy überhaupt nicht überzeugen, da sie einfach zu viel kann, um eine Rolle zu spielen, in der ihr Gesicht zu 90 % unbewegt bleibt.

6. Zuletzt habe ich das Blog ____ für mich entdeckt, das ____ . Ich hab genug mit den paar Blogs zu tun, die ich regelmäßig lese. Was neues kam da in letzter Zeit nicht dazu.

7. Zuletzt gesehen habe ich Guardians of the Galaxy und das war mal wieder so eine Comicverfilmung, der ich nur wenig abgewinnen konnte, weil mir die Actionszenen zu viel und zu langweilig waren, weil ich zwischendurch 20 Minuten verschlafen habe und trotzdem nichts verpasst hatte, weil ich die „Ich muss meinen Walkman holen“-Szene echt dumm fand. Aber sonst war er ganz ok.

Tagebuch 5 im Dezember

Der Tag beginnt irgendwann nachts damit, dass der Schlökerich in unser Bett kommt. Ich schlafe irgendwie zwischen den zwei kleinen Jungs weiter, die beide möglichst nah bei mir liegen wollen. Um halb sieben meldet sich der Julijunge mit Hunger. Während ich stille, höre ich den Herr Gartenhein in seinem Zimmer rumoren. Er zieht sich an. Das macht er eigentlich nur dann sofort, wenn er ins Bett gepieselt hat. Kurz danach steht er in unserem Zimmer. Der Julijunge ist satt und schläft weiter und ich nehme das nasse Bettzeug gleich mit runter und stelle die erste.Waschmaschine an. Dann räume ich die Spülmaschine ein. Der Schlökerich steht auf. Ich dusche. Der Julijunge wird wach. Ich mache das Kindergartenvesper. Freitags nur ein Brot, weil im Kindergarten Kochtag ist. Ich packe die erste Wäscheladung in den Trockner und stelle die nächste an. Dann decke ich den Frühstückstisch und wir frühstücken im Schein der Adventskranzkerze. Danach müssen die zwei kleinen Jungs noch angezogen werden, während der Herr Gartenhein schon ungeduldig die Schuhe anzieht.
Um kurz nach neun sitzen alle im Auto. Im Kindergarten muss ich noch die 1,7 kg Nussplätzchen abgeben, die ich am Vortag für den Weihnachtsmarktverkauf gebacken habe. Kurz hab ich ein schlechtes Gewissen, dass ich mich nicht freiwillig fürs Eintüten gemeldet habe. Dann finde ich aber, dass ich mit Backen und Verkaufen schon genug getan habe. Ich sammle die kleinen Jungs wieder ein und fahre wieder los. Kurz zum Arzt ein Rezept holen, dann im Edeka im Nachbarkaff das Apfelsaftangebot checken. Mit einer Kiste Landkreisapfelsaft sind wir um viertel nach zehn wieder zuhause.
Ich lade mal wieder Wäsche um und rühre dann Teig für Vanillekipferl und Zimtsterne zusammen. Der Vanillekipferlteig geht in den Kühlschrank, die Zimtsterne werden gleich ausgestochen. Der Schlökerich hilft ein bisschen, will dann aber nur noch im Teig rummatschen. Ich setze ihn mit neuer Knete ins Wohnzimmer und kümmer mich weiter um die Zimtsterne. Der Julijunge wird müde, will sich aber nicht ablegen lassen, also bleibt er für die letzten Plätzchen auf meinem Arm. Beim anschließenden Stillen nickt er dann kurz ein.
Um halb zwei ist der Julijunge ausgelaufen und D. und ich knobeln aus, wer den Herr Gartenhein abholen geht. Ich gehe mit den beiden kleinen Jungs. Der Schlökerich spielt noch gerne ein bisschen im Kindergarten mit und der Julijunge schläft vielleicht auf dem Weg ein. Außerdem gibt es im Moment für die Eltern immer Kekse. Um viertel nach zwei sind wir aus dem KiGa wieder raus. Ich fahre noch bei der Apotheke vorbei und dann nach Hause. Zuhause fangen die Jungs an zu kneten. Der Julijunge ist eingeschlafen. D. macht Kaffee und mein Vater ruft an, um Bescheid zu geben, wann meine Eltern morgen kommen.
Danach forme ich zwei Bleche Vanillekipferl und rede mit D., während die Jungs um uns rumwuseln und Gurke und Schokolade verlangen. Danach muss der Herr Gartenhein sein Zimmer aufräumen, das nach einem Spielbesuch diese Woche fürchterlich aus sieht. Ich gehe helfen. Es wird gemeckert und gejammert, aber am Ende ist das Chaos beseitigt und verlorene Legoteile wieder aufgetaucht.
Die Kinder gehen fernsehen und ich kümmere mich um Wäsche und das Verräumen der Kekse, während D. fürs Abendessen einkauft und kocht.
Gegen 18 Uhr ist das Essen fertig. Das ist für unsere Verhältniss sehr früh, aber die Kinder sind alle ziemlich müde. Nach dem Essen sauge ich in Herr Gartenheins Zimmer staub und putze das Klo im OG, das beim Putzen diese Woche ausgelassen wurde. D. putzt mit den Jungs die Schuhe, damit der Nikolaus was rein tut. Dann geht’s zum Zähneputzen und Schlafanzug anziehen. Der Herr Gartenhein schläft gleich ein, der Julijunge knatscht und steckt die Faust in den Mund. (Vielleicht die Zähne?) Ich liege neben ihm und lese ein paar Seiten. Währenddessen schindet der Schlökerich noch eine Exklusivspielzeiz mit Papa raus und will auch von mir noch ein Buch vorgelesen haben. Ich lese ein Buch vor, verweigere das zweite und schließlich kriecht er ins Bett. Pünktlich ruft der Julijunge und will einen Nachschlag. Ich wechsle wieder das Zimmer und D. löst mich beim Schlökerich ab. Während ich warte, dass der Julijunge tief schläft, tippe ich diesen Beitrag. Gleich gehe ich nach unten. Da wartet ein unvollendeter Kalender auf mich und angefangene Häkelbabyschuhe. Außerdem noch eine Ladung trockene Wäsche. Vielleich aber auch nur ein Film und ein Eis. Wer weiß.
Und wenn ich so drüber nachdenke, habe ich heute nur zum Essen und Stillen gesessen und so fühle ich mich jetzt auch.

Vier Monate Julijunge

Lieber Julijunge,
diese Woche wurdest Du nun schon vier Monate alt. Schon vier Monate, dabei bist Du doch eben erst geboren. Erst vier Monate, dabei fühlt es sich an, als wärst Du immer schon da gewesen. Nach wie vor bist Du ein liebes ubd ausgeglichenes Baby. Seit drei Wochen drehst Du Dich vom Rücken auf den Bauch. Umgekehrt klappt’s noch nicht. Du bist mit 65 cm ein langes Kerlchen. Bei der U4 wogst Du genauso viel wie Dein kleiner großer Bruder damals, aber Du bist 4 cm größer. Du bist sogar noch einen halben cm größer, als Dein großer großer Bruder, nur war der fast 600 g schwerer. Dabei ist vor allem Dein Rumpf lang. Bodies in 68 gehen kaum noch zu, wobei Hosen in 62  noch passen. Strumpfhosen in 62/68 sind alle, außer den Pusblu-Strumpfhosen von dm, 10 cm zu lang. Du bist ein Daumenlutscher, was ich im Moment sehr begrüße. Daumen rein und Ruhe ist. Vermutlich werde ich in zwei Jahren drüber fluchen, wenn Du es Dir abgewöhnen sollst. Du bist auch gerade in der Phase, wo Du nach allem greifst und versuchst es in den Mund zu stecken. Deine Strumpfhosen sind nach jedem Wickeln irgendwo angesabbert und meine Haare findest Du auch ganz toll.
Von Beginn an warst Du ein Spuckbaby. Meistens trage ich Dich deshalb mit dem Gesicht nach vorne durchs Haus. Und wenn dann das charakteristische „platsch“ von Milch auf Holzboden erklingt, bin ich froh, dass ich es nicht abgekriegt habe.
Dein großer großer Bruder ist sehr begeistert von Dir und will Dich immer wieder gerne halten. Dein kleiner großer Bruder ist da noch etwas unentschlossen, was er von Dir halten soll. Manchmal kneift oder kratzt er Dich mit Absicht und manchmal ist er etwas zu übermütig, wenn er mit Dir spielt. Euch beide lässt man am besten nicht mal zwei Minuten zusammen unbeaufsichtigt. Es gibt aber auch tolle Momente, wo er ganz lieb mit Dir spielt. Auch möchte er Dich immer öfter halten und abknutschen.
Deine erste Mittelohrentzündung.hast Du inzwischen auch schon hinter Dir und sehr tapfer gemeistert. Du schläfst nachts meistens ganz gut. Morgens weiß ich oft nicht, wann und wie oft Du mich geweckt hast. Oft liegst Du im Beistellbett und manchmal willst Du nur ein bisschen kuscheln, wenn Du wach wirst. Wir sind sehr gespannt, wie Du Dich weiter entwickelst, wem Du ähnlich sehen wirst und was Du mögen wirst.