Neulich sprach ich mit einer lieben Freundin übers Windeln wechseln. (Der Julijunge hatte gerade so eine Woche, wo jeden Tag einmal die Windel überlief.) Sie meinte, ich solle nicht so viel Abschreckendes erzählen. Das und dieser eine Artikel vor einiger Zeit, wo die Autorin meinte, die ersten Wochen mit Baby seien bekanntermaßen die schwierigsten, haben mich nun dazu gebracht, etwas über die wirklich schwierigen Momente mit Babys/Kindern zu schreiben. Windeln wechseln ist Kikifax. Ich brauche etwa drei Minuten, um eine durchschnittliche Babywindel (ohne Überlaufen!) zu wechseln, inklusive Strumpfhose und Hose an und ausziehen. Klar, ich hab da jetzt ein paar Jahre Routine. Und auch klar, dass es bei einem Kleinkind, das kurz vor der Stubenreinheit steht, länger dauert und, vor allem olfaktorisch, ein anderes Kaliber hat. Aber schlimm ist Windeln wechseln nicht, es ist einfach notwendig. Schlimmer finde ich persönlich ja, nachts vollgebrochene Betten zu reinigen.
Die ersten Wochen mit dem ersten Kind sind schwierig. Vor allem, weil man nicht daran gewöhnt ist, so fremdbestimmt zu sein und so oft und so früh geweckt zu werden. Schon beim zweiten Kind, sind die ersten Wochen viel weniger anstrengend. Das Kind braucht ja nix außer Nahrung und Nähe. Und geweckt wird man ohnehin früh. Es stimmt einfach nicht, dass die ersten Wochen die schwersten sind.
Die schwersten Zeiten sind nämlich die, in denen die Kinder krank sind. Ich erinnere mich an eine Impfmasernnacht mit dem Herr Gartenhein. Man sitzt hilflos da, hofft dass der Fiebersaft bald wirkt und das Kind nicht mehr leidet. Und einmal hatte er Mittelohrentzündung und Rota gleichzeitig und nicht mal Wasser blieb drin. An Ibuprofensaft war nicht zu denken. Das ganze endete in 5 Tagen Kinderkrankenhaus. Im Isolierzimmer mit 2 weiteren Magen-Darm- Kindern mit Müttern. Und dann waren da noch die Pseudokruppanfälle, die, besonders beim ersten Mal, sehr beängstigend sein können. Oder als die Neurodermitis vom Schlökerich so schlimm war, dass er nachts weinte und sich blutig kratzte. Diese Momente sind mir alle deutlich in Erinnerung. Und wenn ich daran denke, bin ich immer sehr froh, dass unsere Kinder alle nicht ernsthaft krank sind (ich klopf auf Holz!). Der Herr Gartenhein hatte mal so einen Knubbel deutlich sichtbar in der Halskuhle. War nur ein Lymphknoten. Als er uns und der Kinderärztin plötzlich größer vorkam und ich beim Hochfahren des Utraschallgeräts fragte, was denn wäre wenn, antwortete die Ärztin, dann würde sie uns nach Tübingen überweisen. Nicht in die nächste Kinderklinik, sondern gleich in die Uniklinik. Mir war die paar Minuten bis zu „Nö, genauso groß wie beim letzten Mal!“ ganz schlecht.
Volle Windeln, vollgespuckte Betten, unterbrochene Nächte – alles Kikifax. Die Sorge und das Mitleiden sind das Schwerste. Und das sagt einem vorher niemand.