Archive for the ‘ Familie ’ Category

Allein zu Haus

Ich war die letzten beiden Tage allein zuhause. Das war ich schon ziemlich lange nicht. Ich hatte große Pläne, die ich nur durch Einführung von 48h-Tagen verwirklichen hätte können. Auch die abgespeckte Planung war noch sehr straff und wurde durch unvorhergesehene Ereignisse hier und da umgeworfen. Eigentlich wollte ich jeden Tag 10,5 Stunden bei der Arbeit verbringen (Stunden fürs Gleitzeitkonto sammeln), einmal laufen, einmal schwimmen, mit dem Fahrrad zur S-Bahn fahren, Fotos einkleben, den Teppich mit Teppichpulver behandeln, Wäsche abhängen und einräumen, ausgiebig schlafen, lesen, Filme schauen, putzen und zwischendurch auch mal einkaufen, essen machen und essen. Gelaufen ist es folgendermaßen:

Am Montag stand ich erst mal ordentlich im Stau (Unfall) und war nicht wie geplant um 8:30 Uhr sondern erst um 9:30 Uhr bei der Arbeit. Das hieß unmittelbar, dass ich die 10 Stunden nicht schaffen kann, da Arbeitszeit nach 19 Uhr bei uns nicht mehr gezählt wird. Um 19 Uhr war ich die letzte, die das Büro verlassen hat. Auf dem Heimweg war ich gleich einkaufen. Zuhause musste ich erst mal alle Fenster aufreißen, da das Haus sich in der Hitze gut aufgeheizt hatte. Dann habe ich Kartoffeln und Maiskolben auf den Herd gestellt und bin eine kurze Runde laufen gegangen. Dann, duschen, Salat machen und essen. Im Fernsehen kam Limitless. Dann wollte ich „noch schnell“ Screenshots fürs Filmrätselstöckchen machen und musste feststellen, dass am alten Notebook wohl das DVD-Laufwerk nicht mehr so recht will. Mit dem externen Laufwerk ging es dann. Und so war der erste Tag dann auch schon rum.

Der Dienstag sollte mit Aufstehen um 6 und einer Radltour zur S-Bahn (8km) beginnen. Dummerweise begann er mit Wecker ausschalten und wieder einschlafen, so dass ich erst um 7 aufstand. Beim Durchgehen der weiteren Aktivitäten, war schnell klar, dass das Radfahren wohl ausfallen muss. Immerhin war ich so weitsichtig meine Schwimmsachen gleich einzupacken. Schon am Vormittag erfuhr ich, dass mein anvisiertes Schwimmbad am Vortag bei Starkregen überflutet wurde und geschlossen ist. Kurz danach bekam ich noch die Nachricht, dass meine Fotos fertig sind. Also Planänderung. Um 18:30 Uhr machte ich mich von der Arbeit auf zum dm, wo ich noch einen ehemaligen Kollege mit Frau und Kind traf, und anschließend zum nächstgelegenen Freibad. Da konnte ich dann vorm Badeschluss noch etwas mehr als eine halbe Stunde schwimmen. Glücklicherweise war es nicht so warm, so dass Schwimmen im 50 m Mehrzweckbecken tatsächlich möglich war. Auf dem Heimweg fuhr ich noch beim örtlichen Rewe vorbei um Senf-Honig-Feige-Brotaufstrich zu kaufen, der selbstverständlich ausverkauft war. Zuhause stellte ich die Waschmaschine an (95 °C + Zitronensäure zum Entkalken und Entmuffen), bestreute den Teppich mit dem Reinigungspulver, versuchte erfolglos das neue Notebook am Fernseher anzuschließen und machte mir Abendessen. Danach konnte ich das Teppichpulver absaugen und sehen, dass das gar nichts gebracht hat. (Mit dem Schwamm auf den Knien rumzurutschend  die Flecken rausrubbeln ist da deutlich wirkungsvoller.) Zum Abendessen gab’s einen Teeniemädchenfilm, der schon länger auf meiner Watchlist stand. Nebenher habe ich die ca. 400 ausgedruckten Fotos sortiert, erst nach Schlökerich und Herr Gartenhein und dann noch jeweils nach Monaten (seit März 2012 hat sich doch einiges angesammelt). Eingeklebt hab ich noch nichts davon, aber es ist ein Anfang. Dann hab ich tatsächlich noch die Wäsche zusammengelegt und weggeräumt, bevor ich meine Sachen für den nächsten Tag gepackt habe. Die Spülmaschine habe ich auch noch eingeräumt und, wo ich schon mal in der Küche war, auch noch Gemüse und Melone für den nächsten Tag geschnippelt. Eine Ladung Wäsche durfte auch noch in die Maschine (programmiert für 4 Uhr).

Am Mittwoch (also heute) bin ich nach zwei Mal snoozen tatsächlich um 5:40 Uhr (das war’s mit dem Plan vom ausgiebig schlafen) aufgestanden. Nach dem Duschen und Anziehen habe ich mir Brote gemacht, den Müll rausgetragen, die Fenster und Rolläden für meine Abreise fertig gemacht, die Wäsche aufgehängt, Steckerleisten ausgeschaltet, das Auto eingeräumt und bin zur Arbeit losgefahren (Arbeitsbeginn heute 7:01 Uhr). Heute nachmittag nach der Arbeit fahre ich dann wieder zu meinen Männern, die mir trotz vollgepackter Tage ganz schön gefehlt haben.

Drei Jahre!

Mein lieber kleiner großer Mann. Heute wirst Du drei Jahre alt. Seit einem Monat bist Du auch schon ein Kindergartenkind. Ganz wie es sich gehört, hast Du zum Kindergarteneintritt auch schon die zweite Mittelohrentzündung bekommen. Der Kindergarten gefällt Dir so gut, dass Du immer anfängst zu weinen, wenn Du nach Hause musst. Du kennst auch schon einige Deiner Kindergartenkollegen mit Name. Trotz Deiner vorherigen Beteuerungen, trägst Du nach wie vor Windeln. Ich gehe aber davon aus, dass sich das bald erledigt haben wird. Du spielst sehr gerne mit Deinen zahllosen Autos, Deinem Parkhaus und Deinem Straßenteppich. Auch die Lego Duplo Bahn hat es Dir sehr angetan. Seit jeher magst Du auch sehr gerne Bücher und seit ein paar Tagen lässt Du Dir sogar  vorlesen. Die Bücher leihst Du Dir gerne in der Bibliothek aus, wo Du Dich schon wie zuhause fühlst. Dein Liebling ist seit dem Frühjahr bei den Großeltern der Grüffelo. Den kannst Du fast auswendig und möchtest gerne die kleine Maus auf Butterbrot sein und vom Grüffelo durch die Wohnung gejagt werden. Du rast wie ein Irrer auf Deinem Laufrad draußen rum und kletterst auf dem Spielplatz überall hoch. Du spielst gerne und gut mit Papa Fussball, auf dem Fussballplatz, im Garten und im Wohnzimmer (was die Mama nicht ganz so toll findet). Außerdem schaust Du im Moment gerne Bob der Baumeister und Roary auf Youtube an. Beides nicht meine Favoriten, aber es kann ja nicht ewig der kleine Maulwurf sein. Inzwischen versteht man auch meistens, was Du einem erzählen möchtest. Und das ist ganz schön viel den ganzen Tag. Da wird völlig aus dem Zusammenhang gerissen der Inhalt Deiner liebsten Bücher zitiert. Oder mal eben erklärt, was der Bob und die Wendy gemacht haben. Manche Deiner Äußerung bringen uns immer wieder zum Lachen. Lieber kleiner großer Mann, alles Gute zum Geburtstag!

Die Nachbarschaft

Ich war diese Woche auf einem Nachbarschaftsstammtisch. Der findet seit ein paar Monaten regelmäßig statt und endlich habe ich es auch mal geschafft. Eine seltsame Veranstaltung, bei der ich mich etwas fehl am Platz fühlte. Zwischen den ganzen Einfamilienhausbesitzern („Habt ihr auch Probleme mit Mäusen?“, „Sind Eure Fenster auch immer so schmutzig?“), Selbstdarstellern („ICH organisiere dann mal einen Fussballnachmittag für Kinder!“) und übermotivierten Fast-Rentnern („Also Mittwochs treffen wir uns zum Walken.“, „Nächstes Mal kommt dann jemand und hält einen Vortrag über…“) konnte ich mich noch am ehesten mit den jungen Eltern identifizieren. Die sprachen sogar ein konkretes Problem an. Im Bebauungsplan des Wohngebiets waren Kindergarten und Schule eingetragen. Die Schule ist inzwischen fast fertig gebaut. Nur waren wir nicht als einzige überrascht, als mitgeteilt wurde, dass es sich hierbei nicht etwa um eine Grundschule, sondern um eine Berufsschule handelt. Die nächste Grundschule ist über einen Kilometer entfernt. Vermutlich kann man von Grundschülern erwarten  eine solche Strecke zu laufen. Allerdings sind dabei mehrere stark befahrene Straßen zu überqueren und es geht ordentlich bergauf. Die Eltern der schulpflichtigen oder fast schulpflichtigen Kinder haben sich deshalb schon mit Stadt und Landkreis in Verbindung gesetzt. Einen Schulbus wird es nicht geben. Dafür ist die Polizei mit ein paar Kindern den Weg abgelaufen, um ihnen den sichersten Weg zu zeigen. Bei der Überquerung der ersten Straße fiel der Polizei auf, dass die Grünphase der Fußgängerampel kürzer ist als vorgeschrieben. Eigentlich muss man drüberrennen, um nicht die Hälfte der Straße bei rot zu überqueren. Auf die Verkehrsinsel in der Mitte der Straße passen maximal zwei Personen. Hat man die Straße geschafft, läuft man eine Weile auf einem Fußweg, der an zwei Stellen als Ein- und Ausfahrt eines Parkhauses dient. Schlecht einsehbar natürlich. Dann müssen wieder zwei Straßen überquert werden. Teilweise ohne Ampel. Da wo eine Ampel ist, ist sie ungünstig geschaltet. Die vordere Ampel grün, die hintere rot und die Verkehrsinsel winzig. Oder eben umgekehrt. Und dann geht es noch ordentlich den Berg hoch. Kinder brauchen für die Strecke etwa eine halbe Stunde. Unterrichtsbeginn ist teilweise schon um 7:45 Uhr, d.h. die Eltern schicken ihre Kinder um kurz nach sieben aus dem Haus. Im Winter ist es da noch dunkel und der Fußweg in unserem Wohngebiet hat keine Straßenbeleuchtung. Alles nicht so optimal, ich kann verstehen, dass die Eltern besorgt sind. Darüber wurde nun bei diesem Stammtisch diskutiert. Das war ganz herrlich zum Kopfschütteln. „Mir sin des früher au gloffe!“, „Wenn die Leute heute meinen, ihre Kinder könnten mit fünf schon in die Schule gehen, dann sollten sie auch dafür sorgen, dass ihre Kinder dann mit dem Straßenverkehr umgehen können!“, „Die Kinder brauchen doch eh Bewegung!“. Dabei geht ist nicht um die Länge der Strecke und auch nicht darum, die Kinder vom Straßenverkehr fernzuhalten, sondern darum, dass die Situation für Fußgänger in Böbelfingen schrecklich ist. Teilweise steht man einfach auf der Straße, während man auf grün wartet, weil es noch nicht mal Verkehrsinseln gibt. Die Autos fahren oft zu schnell und biegen mal eben noch bei dunkelorange ohne zu schauen ab. Ist uns alles nicht erst einmal passiert.
Bisher ist nur ein Bruchteil des Wohngebiets bebaut. In den nächsten 10 Jahren ist der Zuzug von vielen jungen Familien zu erwarten. Der geplante Kindergarten bietet Platz für 90 Kinder. Aber an eine Schule oder einen gesicherten Schulweg hat niemand gedacht? Der Vorschlag des Landkreises war, die Eltern sollten doch einen Vertrag mit einem Taxiunternehmen machen. Die fahren die Kinder dann zur Schule, für sechs Euro pro Taxi. Macht bei vollbesetztem Taxi also 1,50 pro Kind und Fahrt. Also 60 Euro im Monat pro Kind. Na danke, für mehr als ein Kind, kann man sich das aber nicht leisten. Aber bei unserer durchschnittlichen Verweildauer in einer Wohnung, bin ich guter Dinge, dass wir zum Schuleintritt des Kleinen bereits woanders wohnen.
Das war er also, mein erster Stammtisch. Ich wurde noch belehrt, dass ich mir die Glasscherben auf dem Kinderspielplatz einbilde und am Ende wurden alle zu einem Gruppenfoto genötigt, welches im neuen Flyer veröffentlich werden soll. Selbstverständlich hat niemand gefragt, ob man mit der Veröffentlichung des Fotos einverstanden ist. Ich bin gespannt wie sich das weiterentwickelt.

Arbeiten 2011

Mir hat mal jemand erzählt, dass es schlecht sei, wenn in einem Unternehmen im Schnitt wenig Überstunden gemacht werden. So richtig verstehen kann ich das nicht. Warum wird ab einem gewissen Karrierelevel voraussgesetzt, dass man mehr arbeitet? Eigentlich wäre doch die logische Konsequenz, jemanden einzustellen, sobald die anfallende Arbeit von den Mitarbeitern nicht mehr in einer annehmbaren Zeit zu schaffen ist. Natürlich gibt es auch mal kurzzeitig mehr Arbeit, für die man nicht mal eben jemand einstellen kann. Ich rede hier aber auch nicht von ein paar stressigen Wochen, sondern davon, dass manche Unternehmen sich darauf aufbauen, dass ihre Mitarbeiter permanent mehr arbeiten als im Vertrag steht und gesetzlich erlaubt ist. Ich bin auch immer wieder erstaunt, wieviele Menschen dazu bereit sind, wenn denn die Bezahlung stimmt.  Ich habe in den letzten Jahren sehr viel Freizeit in meine Doktorarbeit investiert. Jetzt, wo mir diese Zeit wieder zur Verfügung steht, sehe ich, wie wichtig mir meine Zeit ist. Zeit ist nicht Geld, sondern Zeit ist Zeit. Mit welcher Summe soll einen der Arbeitgeber locken, wenn man es jeden Abend verpasst sein Kind ins Bett zu bringen, wenn man soviel unterwegs ist, dass man beim Abendessen in der Familie vom eigenen Kind die Schüssel gereicht bekommt mit den Worten „die Gäste zuerst!“? Wenn ich nun immer lese davon, dass mehr Frauen in Führungspositionen sollen und von Quoten gesprochen wird, dann denke ich, das ist auch nicht die Lösung. Ich denke man bräuchte in erster Linie familienfreundlichere Arbeitsbedingungen auch für Führungskräfte. Ich meine damit keine 24/7 Kinderbetreuung (obwohl das manchmal auch schon helfen würde) oder die Möglichkeit zur Teilzeitarbeit. Teilzeitstellen sind doch oft einfach Vollzeitstellen mit schlechterer Bezahlung. Es muss doch auch in einer Führungsposition möglich sein, seinen Job gut zu machen UND Zeit zu haben bei der Familie zu sein. Warum ist die Arbeit nicht in einer annehmbaren Zeit zu schaffen? Und wie effektiv arbeitet man noch nach 12 Stunden? Ich denke, dass auch viele Männer sich mehr Freizeit wünschen würden, die sagen es nur seltener. Wieviele Männer lehnen einen Karriereschritt ab, um mehr bei der Familie zu sein, und wieviele Frauen tun das? Klar kann man sich seinen Job immer noch selbst aussuchen und muss so einen Job ja nicht machen. Was aber, wenn man gerne möchte, die Randbedingungen aber untragbar findet? Dann verzichtet man auf einen tollen Job und der Arbeitgeber vermutlich auf einen tollen Angestellten. Blöd für beide. Wie wär’s hier mal mit Umdenken.
Achja, einen Vorschlag zur Verbesserung im wissenschaftlichen Bereich: Fachtagungen mit Kleinkindbetreuung.

Geschwister

Gerade komme ich von einem Treffen mit meinem Schwesterchen in Köln zurück. Ich war dienstlich in der Nähe. Da ich ohnehin keine Lust hatte mit der Reisekostenstelle ums Conference Dinner zu streiten, hab ich den Abend mit dem Schwesterchen verbracht. Auf dem Weg dorthin, dachte ich über unsere Kindheit nach. Bei uns gab es früher vieles nicht was andere hatten. Wir sind zum Beispiel nie mit unseren Eltern in Urlaub geflogen, haben keine Hotelurlaube gemacht. Wir waren daran gewöhnt auf Ausflüge unser eigenes Essen mitzunehmen statt irgendwo einzukehren. Wir waren sowieso nicht oft essen (was bestimmt auch kein Vergnügen war mit vier mäkelnden Kindern). Bei uns gab’s Joghurt aus dem 500g Becher und Brot selbstgebacken. Es gab keine Fruchtzwerge und keine Milchschnitten. Zu trinken nahmen wir abgefüllte Flaschen mit zur Schule  statt Trinkpäckchen. Klingt furchtbar? Nicht wirklich. Wir kannten es ja nicht anders. Dafür haben wir drei Geschwister gehabt. Drei Menschen, die mir, egal wie weit sie weg sind, immer nah sein werden. Die immer da sind, auch wenn man manchmal eine Weile nichts voneinander hört. In Love Story heißt es „Love means never having to say you’re sorry“. In einem Geschwisterleben streitet man sich zwangsläufig. Und trotzdem gibt es hinterher oft keine herzerweichenden Entschuldigungen. Nicht weil Geschwister unhöflich sind, sondern weil es einfach unnötig ist. Warum soll man sich bei jemandem entschuldigen, der ohnehin weiß, wie es in einem aussieht und einen trotzdem liebt. Was ich damit sagen will: Ich hab gerne auf vieles verzichtet und habe dafür drei Geschwister. Manchmal wünsche ich mir, näher bei ihnen zu wohnen, dass die räumliche Distanz so klein wird, wie die in unseren Herzen.

Wochenendreport

Das Wochenende ist vorbei. Wir haben tatsächlich noch am Freitag ein Netbook für mich erworben. Kurz danach habe ich dann (hoffentlich) unser Computerproblem behoben. Ich beobachte das noch, aber bisher sieht’s ganz gut aus. Wenn es sich jetzt nicht mehr ständig ausschalten sollte, dann wäre das Problem ein Windows-Update gewesen. Ich war am Wochenende ja unterwegs, konnte den Erfolg also noch nicht verifizieren. Ich bin aber trotzdem froh, dass ich endlich ein Netbook gekriegt habe. Es durfte auch gleich mit nach Bonn, um mir die Zugfahrt zu verkürzen. Ich weiß auch nicht, warum Zugfahrten nach Bonn immer so spannend sind. Letztes Mal musste ich in Mainz umsteigen, wo aber fünf Minten Verspätung dazu geführt haben, dass ich meinen Anschluss verpasst habe. Weiter ging’s dann über Frankfurt und Siegburg. Diesmal hatte ich einen durchgehenden Zug, aber die Stuttgarter S-Bahn wollte mir einen Strich durch die Rechnung machen. Irgendwas war irgendwo passiert und meine S-Bahn stand mehrmals auf der Strecke (man fragt sich manchmal doch wirklich, warum die einen ganzen Tunnelbahnhof bauen wollen, wo sie’s noch nicht mal mit einem popligen S-Bahntunnel auf die Reihe kriegen). Dreißig Sekunden vor Abfahrt meines Zuges kam ich dann unten aus der S-Bahn. Bei freier Bahn am Bahnsteig und auf den Rolltreppen, kann man es in einer Minute zum Gleis 10 schaffen, eine halbe ist definitiv zuwenig, zumal der Bahnsteig voll mit Menschen war. Ich hab es trotzdem versucht und auf die Unpünktlichkeit der Bahn spekuliert. Und tatsächlich stand mein Zug noch da. Glück gehabt. Dabei hatte ich mich gedanklich schon auf ewige Wartezeit oder mehrmaliges Umsteigen vorbereitet. Auf der Rückfahrt musste ich in Mannheim umsteigen, was normalerweise und auch diesmal kein Problem war. Allerdings hat der Zug es geschafft, zwischen Mannheim und Stuttgart zwanzig Minten Verspätung einzufahren. Und so musste ich schon fast wieder zur S-Bahn rennen. Die fährt am Wochenende nämlich nur halbstündig (Metropolregion eben…).
Die Party in Bonn war lustig, ich hab mich mit fünf Stunden Schlaf sogar einigermaßen ausgeschlafen gefühlt und zuhause meine Männer noch auf den Böbelfinger Weihnachtsmarkt geschleppt. Auf dem Dorf ist das keine wochenlange Veranstaltung, sondern hatte gestern schon den letzten Tag. Klein war der Weihnachtsmarkt, aber ganz nett. Nervig fand ich, dass mir beim Waffelnkaufen gleich noch andere Produkte angeboten wurden. Christbaumschmuck „für Kinder in Peru“ und Kerzenständer „von Kinder gebastelt“. Was soll denn das? Soll ich mir jetzt Christbaumschmuck kaufen, obwohl wir keinen Weihnachtbaum haben, damit ich kein schlechtes Gewissen haben muss? Oder einen Kerzenständer, bei dem ich nicht weiß, wo ich ihn katzen- und kindersicher aufstellen kann? Wenn ich was kaufen will, dann mach ich das. Aber wenn mir jemand ein schlechtes Gewissen einreden will, dann kauf ich erst recht nichts.

Freitag

Heute hat mein Schwesterchen Geburtstag und morgen fahre ich zu ihrer Party. Das ist dann schon das zweite mal diesen Monat dass ich mal kurz in Bonn bin. Kurz deshalb, weil auch mein letzter Besuch aufgrund einer Geburtstagsfeier stattfand und ich immer am späten Nachmittag losgefahren bin, um dann ca. 24 Stunden später wieder zuhause zu sein. Also nur hin, Party, schlafen und wieder zurück. Dieses Wochenende das gleiche. Schließlich sind die Wochenenden kurz und ich hab ja auch noch meine Familie mit der ich gerne Zeit verbringen will. Aber ich freu mich drauf.
Wie es aussieht kriege ich jetzt auch mein langersehntes Netbook. Ja, sowas brauch will ich. Was kleines zum Mitschleppen, zum surfen und schreiben. Bisher habe ich nur davon geträumt, weil es ja doch etwas unnötig ist. Nun muckt aber unser Notebook. Hat neulich Win 7 und neuen Arbeitsspeicher bekommen und jetzt schaltet es sich immer wieder einfach aus und sagt es findet die Festplatte nicht. Keine Ahnung was das ist. Jemand eine Idee? Jedenfalls gibt es entweder bald komplett den Geist auf, oder es muss mal zur Reparatur. Und da wir dann nicht so völlig computerfrei leben wollen, bis das Notebook wieder da oder Ersatz beschafft ist, kaufen wir ein Netbook (weil ich ja sowieso eins wollte). Nachher gehen wir schauen, natürlich mit den Ergebnissen der gestrigen Internetrecherche im Kopf. Wir werden sehen, ob es was für mich gibt.

Gammelwochenende


So, das Wochenende ist jetzt fast zuende. Schön war’s mit meinem Schwesterchen. Freitag waren wir tatsächlich im Culteum. Die Musik war richtig gut, aber leider war ein bisschen wenig los. Ich hoffe das ändert sich bald mal wieder, da würde ich nämlich gerne öfter hingehen. Am Samstag haben wir dann erstmal ausgeschlafen und lange gefrühstückt. Da mussten wir uns dann schon richtig beeilen, dass wir, bevor die zumachen, noch wenigstens in einen Gotenladen gehen konnten. Gekauft haben wir nix, ist ja immer alles so teuer dort. Meine Schwester wollte Schuhe mit Katzen vornedrauf kaufen, aber die waren in ihrer Größe ausverkauft. Statt Gotenschuhe wollte sie dann Skaterschuhe und wir haben’s mal beim Titus-Shop probiert. Mein Schwester hat nichts gefunden, aber ich habe jetzt neue Schuhe, nämlich die auf dem Bild. In Natur sind die Totenköpfe allerdings kaum zu sehen. Außerdem habe ich mir noch ne rot-schwarz-karierte Armeetasche gekauft, weil meine Schwester genau so eine hatte und ich davon total begeistert war. Im gleichen Laden hat sich meine Schwester dann doch noch Schuhe gekauft. Schwarze Lederchucks mit Totenköpfen drauf. D. hat zuhause die Hände überm Kopf zusammen geschlagen. Totenköpfe kann er nämlich nicht mehr sehen. Alles in allem also ein erfolgreicher Shopping-Samstag, wahrscheinlich, weil ich gar nichts kaufen wollte. Ansonsten war rumgammeln, essen und Filme schauen angesagt. Jetzt ist mein Schwesterchen wieder weg und ich werde gleich noch eine kleine Runde laufen gehen, bevor ich noch ein paar Zeilen an meiner Diss schreibe.

Spontanbesuch

Meine Schwester kommt uns besuchen. Der fällt in der Quadratestadt die Decke auf den Kopf und dann verbringt sie eben mal ein Wochenende in der Fächerstadt. Gestern spontan entschieden und heute abend wird sie schon bei uns sein. Ich bin zwar total müde, aber wir werden trotzdem das Nachtleben unsicher machen. Abtanzen zu Spiegelscherben im Culteum. Da war ich auch lange nicht und ich freu mich drauf.

Weihnachten klargemacht

Vor vier Tagen noch völlig unweihnachtlich und planlos, bin ich inzwischen mit den Geschenken durch. Ich hab’s geschafft mir was zu wünschen, was keine Digitalkamera oder Saber-Rider-Box ist, weil wir uns ja nichts Großes schenken, und habe alle Geschenke, bis auf eins, was ich heute auf dem Heimweg noch besorge, schon zusammen. Eins liegt noch in der Packstation und die restlichen werden sich heute oder morgen dort auch einfinden. Weihnachtsstress was ist das? Es gibt doch Internet und lange Donnerstage. Gestern abend nach dem Sport hab ich schnell was für meinen Neffe besorgt. Der ist noch so klein, dass er noch nicht weiß, dass die weichen Geschenke die schlechten sind, also kriegt er Klamotten. Und da stand ich dann gestern abend in der Kinderabteilung und fand alles so toll, dass ich am liebsten den Laden leergekauft hätte. Ich hab’s aber geschafft mich zu entscheiden und habe sogar auf das saugeile knallgelbe SpongeBob-T-Shirt verzichtet, obwohl das in der Größe so goldig aussah. Ich dachte, dafür hat meine Schwester dann gar kein Verständnis. Die hat bestimmt noch nie SpongeBob gesehen. Zuhause angekommen zeigte ich D. gleich meinen Einkauf. Seine Kommilitonin, die gerade zu Besuch war, fragte gleich ob ich schwanger sei. Äh nein, bin ich nicht. Es wäre auch ganz schön abwegig dann jetzt schon Klamotten in Größe 92 zu kaufen, oder nicht? Da ich ja nicht schwanger bin, wurde ich auch gleich zu einem Killer-Miller überredet, eine von D.s Cocktail-Kreationen aus der letzten Saison. Sehr gut, so ein Killer-Miller. Beim nächsten Besuch bei uns könnt ihr gerne danach fragen. Besonders leicht ging dann auch die Arbeit von der Hand, die ich mit nach Hause gebracht hatte. Jetzt muss ich’s gleich noch mal durchschauen. Nicht, dass ich da in der Alkoholeuphorie Dinge fehlinterpretiert habe…