Archive for März, 2014

Media Monday #143

Nach einem krankheitsbedingten langen Wochenende, bin ich pünktlich zum Media Monday wieder am Start.

1. Der schönste Liebesfilm ist schwer zu benennen. Es gibt viele schöne Liebesfilme, aber der schönste wurde vielleicht noch gar nicht gedreht.

2. Der nervigste Soundtrack ist vermutlich irgendein Disney-Soundtrack. Man kriegt sie einfach nicht aus dem Kopf, diese Lieder!

3. Die beste Gesangs-, Tanz- oder Musical-Szene ist der Schlusstanz in Dirty Dancing oder der Schlusstanz in Save the last dance oder Tara, die „Die roten Schuhe“ tanzt am Ende der Staffel 2 von Dance Academy oder die Cheerleader-Choreo bei Girls United oder kann es sein, dass ich zuviele Tanzfilme schaue?

4. Die überwältigendsten Spezialeffekte können einen schlechte Story auch nicht zu einem guten Film machen.

5. Die überzogenste Dramaturgie haben wir kürzlich in Europa Report gesehen. Wie schon erwähnt, planen Drehbuchautoren zum Glück keine Weltraummissionen.

6. Der vorhersehbarste Plot muss einen Film nicht verderben, insofern der Film einen auf einer anderen Ebene berührt.

7. Zuletzt haben wir Escape Plan gesehen und der war ganz spannend, obwohl mir nicht in den Kopf will, für was es dieses Hochsicherheitsgefängnis, aus dem sie ausbrechen, eigentlich gibt, weil das dafür da sein soll, um irgendwelche schrecklichen Personen für immer wegzusperren, sie einfach verschwinden zu lassen. Ohne Prozess und so. Aber warum dafür ein superteures supergeheimes Gefängnis bauen, statt einfach einen Killer anheuern? Vermutlich schreiben Drehbuchschreiber deshalb Drehbücher und planen keine Gefängnisse. 

Conni hat nen seltsamen Arzt

Das Insbettbringritual der Jungs sieht momentan so aus, dass D. beim Schlökerich sitzt, bis der seine Milch ausgetrunken hat und ich beim Herr Gartenhein bleibe, bis er entweder schläft oder eine Seite seiner Kassette zu Ende ist. Dabei lese ich normalerweise, was ich sehr schön finde, weil es für mich oft die einzige Lesezeit am Tag ist. Gestern war ich lange mit den Jungs unterwegs, so dass sie vom Auto direkt in die Schlafanzüge und ins Bett gepackt wurden. Und so saß ich oben beim Herr Gartenhein und hatte mein Buch nicht dabei. Eigentlich dachte ich ja, er schliefe sowieso innerhalb von Minuten ein, aber er lag dort mit weit geöffneten Augen. Und ich saß auf dem Sessel, dachte erst darüber nach, wie ich später im Dunkeln ohne Verletzungen durch die ausgekippten Lego Duplos komme und kramte anschließend in der Pixibuchkiste. Und da durfte ich von Conni beim Arzt lesen. Kinderlose kennen sie vielleicht noch nicht, meine Freundin Conni. Conni ist ein Mädchen, dass in den Büchern irgendwelche Alltagssituationen zu meistern hat und das alles ganz toll schafft. Für weitere Informationen dazu, empfehle ich ganz dringend die Artikel von kleinerdrei, zeitonline und die wunderbaren Themenvorschläge (gesammelt) von das Nuf.
Conni beim Arzt also. Conni muss zur Vorsorgeuntersuchung. Nach dem Spielen im Wartezimmer und Urinabgabe (WTF? Hatten wir noch nie bei einer Vorsorgeuntersuchung) kommt sie in einen Umkleideraum, wo sie sich komplett ausziehen soll, während ein anderes Kind dort gerade angezogen wird. Dann wird sie gemessen und gewogen und anschließend geht es ins Behandlungszimmer. Dort wird geredet, Seh- und Hörtest gemacht, gemalt und auch ganz kurz mal untersucht. Und Conni ist dabei die ganze Zeit nackt. Find ich irgendwie seltsam. Bei unserem Kinderarzt müssen die Kinder zum messen, wiegen (wenn sie groß genug sind, dass es auf 500 g nicht mehr ankommt), Seh- und Hörtest und zum generellen Gespräch nicht nackt sein. Eigentlich auch sonst nicht. Da werden nach Bedarf die zu untersuchenden Körperteile entblößt. Und einen Raum, in dem sich mehrere Patienten zum Aus- und Anziehen aufhalten, gibt es auch nicht. Vielleicht haben Kinder noch ein anderes Schamempfinden, aber ein Recht auf Privatsphäre haben sie doch trotzdem, oder nicht? Mir kommt Connis Kinderarztpraxis sehr seltsam vor. Echt jetzt. Ich würd‘ wechseln. Aber vielleicht wäre das ja dann was für „Conni wechselt den Kinderarzt“?!

Ein langes Wochenende

Nachdem ich am Dienstagabend relativ spontan beschlossen hatte am Mittwochabend nach KA zu fahren um eine alte Freundin aus dem Studium zu treffen, die dort an einer Tagung teilnahm, habe ich ebenso spontan am Donnerstag und Freitag Urlaub genommen. Aufgrund des anstehenden Mutterschutzes und der folgenden Elternzeit, habe ich für die nächsten Monate eine komfortables Urlaubspolster, so dass spontan frei nehmen eigentlich kein Problem ist. Außerdem war letzte Woche meine Versuchsreihe abgeschlossen, so dass ich auch nicht mehr zum regelmäßigen Proben instrumentieren anwesend sein musste.

Am Donnerstag lieferte ich den Herr Gartenhein wie immer beim Kindergarten ab und gammelte dann mit dem Schlökerich zu Hause rum, während D. noch schlief. Mal drinnen, mal draußen. Zwischendurch mal Wäsche waschen und aufhängen und Spülmaschine einräumen. Der Schlökerich hatte seltsamen Ausschlag, war nicht ganz fit und irgendwann müde. Ich sowieso, weil ich erst um halb drei nach Hause gekommen war. D. stand auf und der Schlökerich und ich legten uns hin und erwachten pünktlich um den Herr Gartenhein wieder abzuholen. Er hatte drauf bestanden, dass ich ihn abhole, wenn ich schon frei habe. Am Nachmittag haben wir fleißig im Garten gewerkelt. Unkraut gezupft, Laub von der Erdbeeren entfernt (ok, ich muss zugeben, das meiste davon hat D. gemacht. Ich hab derweil für die Kinder Seifenblasen gemacht.) Dann machten wir uns auf zum Baumarkt und Gartencenter um ein paar Dinge für die weitere Gartenarbeit zu besorgen. Der Schlökerich bekam unterwegs Fieber, so dass wir noch einen Abstecher zur Apotheke machten. Bis wir wieder zuhause waren, war es Abendessen- und Bettzeit.

Am Freitag hatte der Schlökerich immer noch Fieber, aber für den Nachmittag war ohnehin die U7 angesetzt. Ich hab spontan versucht noch einen Friseurtermin auszumachen, aber da war keine Chance. Also hab ich das Fahrrad vom Herr Gartenhein repariert. Da war ein Ventil kaputt. (Bei Kinderrädern Räder ausbauen ist übrigens kein Vergnügen!). Den Mittagschlaf wollte der Schlökerich schon um halb elf antreten und als D. mir anbot mich dazu zu legen, sagte ich nicht nein. D. fing in der Zeit an den Rasen zu vertikutieren (von Hand). Ich war beeindruckt von den Unmengen Moos, die er da rausholte. Dann verabschiedete ich mich mit dem Schlökerich zur U7, während D. den Herr Gartenhein abholte. Bei der U7 war alles soweit in Ordnung, der fiebrige Ausschlag allerdings leider Scharlach. „Von anderen Kindern fernhalten“ sollten wir ihn, was uns den geplanten Ausflug zum Kindersachenflohmarkt vom Wochenendprogramm streichen ließ. Aber erst mal ging es weiter mit Gartenarbeit. Nachdem D. den halben Rasen von Hand vertikutiert habe, hatte ich etwas Mitleid und hab am Abend die Baumärkte abtelefoniert, ob irgendwo noch ein elektrischer Vertikutierer zu leihen sei. Und wir hatten Glück.

Am Samstag morgen fuhr ich mit beiden Jungs zum Baumarkt und holte den Vertikutierer ab, der erstaunlichweise (mit halb umgeklappter Rückbank) sogar in unser Auto passte. Da das Wetter gar nicht mehr toll frühlingshaft war, fing D. gleich an zu vertikutieren, während ich versuchte die Kinder vom Schabernack machen abzuhalten. Ein Riesenberg Moos türmte sich auf unserer Terrasse auf und gleich stellte sich die Frage, wohin mit dem Zeug? Wir haben keine Biotonne, weil unser zwei Komposthaufen völlig ausreichend sind. Und reingepasst hätte es da eh nicht. Grüngut kann man bei uns auf den Häckselplatz fahren, allerdings soll dort kein Moos oder Grasschnitt hin. Dafür gäbe es, laut Homepage des Abfallamtes, auf jedem Wertstoffhof Säcke. Zum Wertstoffhof mussten wir eh, also hab ich den Wertstoffmüll und die Jungs eingeladen und hab mich nach dem Müllabladen nach den Säcken erkundigt. Die kompetenten Mitarbeiter wussten von nix. Der eine meinte, da hätte ich jetzt halt Pech mit dem Moos, das könnte nirgends hin und der andere meinte, ich solle es halt auf dem Häckselplatz abladen, was wir jetzt wohl tun werden. Pünktlich vor dem ersten Regen war dann auch der Rasen fertig vertikutiert und das Moos in Säcke verpackt. Der Schlökerich verabschiedete sich zum Mittagsschlaf und ich fuhr mit dem Herr Gartenhein zum Kindersachenflohmarkt. Wir kauften etwas Playmobil, Playmobil123, ein Fernglas und einen chinesischen Drache. Der Herr Gartenhein hatte dann keine Lust mehr da zu bleiben, so dass ich ihn noch schnell nach Hause brachte, bevor ich zum Kuchenverkauf eingeteilt war. Ich hatte mich extra für die letzte Schicht eingetragen, weil man dann immer Kuchenreste mit nach Hause nehmen darf. Zuhause konnten wir also noch Kaffee trinken und Kuchen essen, bevor ich mit dem Herr Gartenhein den Vertikutierer zurückbrachte und noch eine kleine Tour durch diverse Läden (Gartencenter für Rasensamen, Aldi für Biowurst für die Kinder, Biomammut zum Flaschen abgeben und Limonade (Now) kaufen) machte. Pünktlich zum Abendessen waren wir zuhause und danach durften die müden Jungs ins Bett.

Am Sonntag weckte mich der Schlökerich erst um halb sieben, was mich, nach Wochen mit Weckzeiten vor sechs Uhr, wirklich begeisterte. Der Frühling war immer noch nicht zurück. Und so verarbeitete ich erst mal einen Teil des blauen Marzipans, dass vom Geburtstagskuchen letzte Woche übrig geblieben war, zu schönen bunten Apfel-Marzipan-Muffins. Mit nur einem Ei im Haus, hat man nicht wirklich viel Auswahl bei Kuchenrezepten. Der Schlökerich wollte Saft pressen, räumte die Saftpresse aus dem Schrank und versuchte mit einem Kindermesser eine Zitrone zu halbieren. Da wir aber sogar noch Saftorangen da hatten, konnten wir leckeren Orangensaft machen. Die Kinder schrien nach Frühstück und gegen 10 gab es ein Familienfrühstück mit Aufbackbaguette und Orangensaft (und allen Familienmitgliedern). Dann Puzzeln, Playmobil, Toben, Wäsche und viel guten Kaffee. Und dann Mittagschlaf für alle die wollten und sollten. Und als wir wieder wach wurden, war tatsächlich der Frühling wieder da und D. schon fleißig im Garten beim Blümchen pflanzen. Also gab es einen Gartennachmittag für die Jungs. Als es gegen Abend kühler wurde, scheuchten wir sie rein zum Haareschneiden. Für den Schlökerich war es erst der zweite Haarschnitt seines Lebens und er fand es nicht so lustig. Aber jetzt sieht er wieder was. Der Herr Gartenhein bekam gleich seine Sommerfrisur. (Der Opa wird wieder jammern, weil er ihm zu kahlrasiert aussieht.) Er ist begeistert, weil er bei seinen Strubbelhaaren immer jammert, wenn irgendwo was absteht (was eigentlich immer der Fall ist) und jetzt einfach alles kurz ist. Zum Haareschneiden gab es Madagaskar, dann Badewanne (um die Haare abzuwaschen) und Abendessen. Und so ging das lange Wochenende zu Ende.

Ich hab gelernt, dass man das echt öfter machen sollte. Spontan und vor allem wetterbedingt Urlaub nehmen. Es lohnt sich wirklich!

Media Monday #141

Wie? Heute ist gar nicht mehr Montag? Mh, nunja, mir egal! Hier kommen meine Antworten zum Media Monday.

1. Enttäuschendste Fortsetzungen aller Zeiten waren mich die Teile 2 und 3 von Matrix.

2. Am Donnerstag ist es soweit: Veronica Mars – das Vorzeige-Kickstarter-Projekt – startet in den deutschen Kinos. Wie sieht es bei euch aus, seid ihr echte Marshmallows oder geht euch dieser Film zur Serie am A**** vorbei? Wer ist Veronica Mars?

3. Und auch wenn es die Frage in ähnlicher Form schon einmal gab: Für welche Serie würdet ihr euch eine ähnliche Aktion wünschen, um nach einem unbefriedigenden (Serien-)Ende in den Genuss eines Kinofilms zu kommen? Von The Wire könnten sie mal einen Film machen. Grundsätzlich stehe ich solchen Filmen aber eher kritisch gegenüber. Mir fallen gleich mehrere Filme ein, die der Qualität der Serien nicht gerecht werden konnten.

4. Es gibt Leute, die können kein Blut sehen, andere wollen in Filmen keine Leichen, wieder andere können mit Fantasy überhaupt nichts anfangen und noch wieder andere kommen mit Psycho-Horror, um es mal so platt auszudrücken, nicht zurecht. Was verscheucht euch geradewegs aus dem Film, den ihr euch anseht oder lässt euch direkt zögern, es überhaupt zu „probieren“? Kotzende Menschen. Die finde ich weder lustig noch ästhetisch und ich hab dann für den Rest des Films ein seltsames Ekelgefühl. D.h. ich versuche immer rechtzeitig wegzuschauen, wenn jemand kotzt oder gehe rechtzeitig aus dem Zimmer, wenn ich den Film schon kenne. (Z.B. beim kotzenden Engländer in L’auberge espagnol, bei der Kotzgeschichte in Stand by me, beim kotzenden Cheerleader in Girls United, etc.)

5. Sammeln kann ja jeder, aber so richtig stolz bin ich auf die abgeschlossene Reihe von ________ bei mir im Regal, weil ________ . Viele meiner Bücher stehen aktuell gar nicht im Regal, sondern sind auf dem Dachboden gelagert. Ob ich da auf irgendwas stolz bin, kann ich gar nicht sagen. Ist ja nicht unbedingt eine Leistung auf die man stolz sein muss, wenn man sich Bücher (oder) DVDs gekauft hat, oder? Aber ich hab meine Bücher gern, keine Frage.

6. Heath Ledger ist ja ein/e tolle Schauspieler/in, aber an ihre/seine Rolle in The Dark Knight als Joker wird sie/er nie wieder heranreichen, weil er leider nicht mehr lebt.

7. Mein zuletzt gelesenes Buch war die Divergent Trilogie von Veronica Roth und die war am Anfang sehr spannend, zum Ende hin aber etwas schwach, weil ich die Idee und den Aufbau der Handlung gut fand, aber am Ende alles zu kompliziert wurde. Die Auflösung am Ende war zu einfach, um der Frage befriedigend zu beantworten, ob unsere Gene oder unsere Erfahrungen unsere Persönlichkeit dominieren. Ich hab das auch nur deshalb gelesen, weil der erste Teil als Film im Frühjahr in die Kinos kommt.

Zwei

Gestern wurde der Schlökerich zwei. Sonntag, schönes Wetter und kein Besuch eingeladen oder angekündigt. Der Schlökerich war, wie immer, seit seine Eckzähne alle nacheinander durchkommen, bereits um sechs Uhr wach. Da er das mit dem Geburtstag aber ja noch nicht so wichtig nimmt, war die Bescherung auf später angesetzt. Ich versuchte vorher noch verzweifelt das Wohnzimmer zu saugen. Der Schlökerich ließ mich aber das ausgekippte Spielzeug nicht in die Spielzeugkiste einräumen, weil die leer bleiben sollte, falls er sich reinsetzen will. Also musste ich drumrum saugen. Und so hab ich gegen zehn die Jungs nach oben geschickt zum Spielen und Papa wecken, hab die Spielzeugkiste eingeräumt und in den Schrank gestellt (in der Hoffnung, dass der Schlökerich sie vergisst und nicht gleich wieder alles auskippt) und den Geburtstagstisch gedeckt. Als Geburtstagskuchen gab es einen Elefantenkuchen, der Dank der Springformvorlage von Mama Miez beinahe keine Restabschnitte verursacht hat (zumindest keine, die lange übrig gewesen wären).  Da ich aber eine Skepsis gegenüber Fondant habe (schmeckt das? Die Fondanteier zu Ostern finde ich schrecklich.), gab’s stattdessen eine blaue Marzipandecke. Innendrin war ein Rührkuchen mit einer dünnen Mandarinensahnecreme.

Der Schlökerich war begeistert, aber kurz etwas wehmütig, als wir den „Fant“ zum Essen zerschnitten haben. Von seinen Geschenken war er erstmal etwas überfordert und es sah fast aus, als wollte er nach dem Minibobbycar nichts mehr auspacken. Mit Hilfe seines Brudes hat er sie dann aber doch alle ausgepackt und sich gefreut. Es gab eine Plüschmaus und ein Kuschelkikaninchen, eine Lego Duplo Zoofütterung, ein Cars-Auto, Puzzle, eine Chuggington-Lok für die Holzeisenbahn und eine Spielküche. Ein Puzzle hat er gleich gemacht, sein Lego zusammengesetzt und die Spielküche bespielt. Gegen Mittag haben wir die Jungs eingepackt und sind nach Pforzheim in den Wildpark gefahren. Erwartungsgemäß war es da total voll und sogar schon alle der (laut Homepage) SAUmäßig vielen Parkplätze belegt. Glücklicherweise hat die Hochschule Pforzheim auch Parkplätze in der Nähe. Trotz der vielen Menschen ließ es sich dort gut aushalten. Der Herr Gartenhein war begeistert vom Tiere füttern, obwohl doch einige Tiere schon satt waren. Ich bin immer wieder erstaunt, wie er ganz selbstverständlich allen Tieren das Futter hinhält und sich die Hand abschlabbern lässt. Ich finde das ja eher gruselig. Auch das System „grünes Schild = füttern erlaubt, rotes Schild = füttern verboten“ hat er gleich verstanden. Der Schlökerich fand die Wildschweine gut, aber es ist einfach unglaublich, wie die stinken. Die Minischweine im Kinderbauernhof hatten es ihm auch angetan und die haben weniger gestunken. Nach drei Stunden hatten die Kinder genug Tiere gefüttert und Sauerstoff getankt und wir fuhren zurück nach Hause. In die Badewanne durften sie zur Feier des Tages auch, was den Schlökerich immer sehr erfreut. Beinahe täglich läuft er ins Bad und will „bane“. Zum Abendessen gab es Pizza vom Pizzastein und Salat. Beides Dinge, die der Schlökerich gerne ist, wobei er aus dem Salat nur die „Maten“ (Tomaten), die „Goko“ (Gurke) und den Mais mag. Und die Soße. Wenn die Salatschüssel leer ist, löffeln die Jungs immer gemeinschaftlich die Soße aus der Schüssel, bis nur noch ein Schluck drin ist, den sie dann täglich abwechselnd austrinken dürfen. Und dann durften die müden Jungs ins Bett. Ich glaube der Schlökerich hatte an seinem Geburtstag Spaß. Der Herr Gartenhein hatte auch Spaß, war aber immer wieder mal eifersüchtig, weil er nicht Geburtstag hatte.

Und wie ist der Schlökerich so mit zwei? Er spricht schon einiges und kann schon recht gut verbal ausdrücken, was er will. Inzwischen antwortet er sogar auf Fragen mit ja und nein, was vieles einfacher macht. Er puzzelt unglaublich gerne und inzwischen kann er schon die 24 Teile Puzzle. Er setzt sich damit an den Tisch und puzzelt konzentriert, bis er fertig ist. Außerdem malt er gerne mit den Filzstiften seines Bruders. Ganz oft zerreisst er seine Bilder anschließend und verteilt die Schnipsel auf dem Boden. Ich weiß zwar nicht, was das soll, aber wenn’s ihn glücklich macht… Er baut sich täglich im Wohnzimmer auf dem Boden ein Lager aus allen verfügbaren Kuscheldecken (aktuell 4 und ein Spielteppich) und allen Kissen die er finden kann. Da legt er dann sich und ausgewähltes Spielzeug hin. Allerdings ist er auch sehr aufmerksam, wenn jemand anders auf dem Sofa liegt und bringt immer Kissen und Decken, damit man es sich gemütlich machen kann. Sein Bruder ist nach wie vor ein großes Vorbild für ihn. Was sein Bruder macht, will er auch probieren, was einem doch manchmal den Angstschweiß auf die Stirn treibt. Der Schlökerich macht auch allerlei Unsinn. Neulich hat er seinen Vanillequark mit Orangensaft vermischt. Ganz aktuell liebt er es auch, sein Getränk über den Tisch zu spucken. Gestern abend hat er seine neuen Lego Duplo Figuren komplett in seinem Saftglas versenkt. Im Garten ist er gerade im perfekten Ausbüchsalter. Schneller als man schauen kann, ist er bei den Nachbarn und von den Nachbarn aus geht es auch zur Straße. Ich hoffe das hört bald wieder auf. Immer wieder „hilft“ er mir beim Wäsche auf- und abhängen. Die nasse Wäsche nimmt er vom Ständer und verteilt sie auf dem Sofa. Die trockene, zusammengelegte Wäsche nimmt er aus dem Wäschekorb und knuddelt sie irgendwie wieder auf den Wäscheständer. Nunja, das ist noch ausbaufähig. Dafür kann er abends schon richtig gut beim Tisch decken helfen. Und aufräumen. Er ist also ein ganz wunderbarer Zweijähriger mit einer Menge Unsinn im Sinn, viel Kuschelbedürfnis und goldigen braunen Knopfaugen. Diesen Monat müssen wir ihn für den Kindergarten anmelden. Mal sehen, wie er dann in einem Jahr bei Kindergarteneintritt so drauf ist.

Tagebuch 5, diesmal ohne mich

Weil ich gestern den ganzen Tag einen Vortrag gebastelt habe, den ich morgen halten soll (und der immer noch nicht fertig ist) und dann das alte Smartphone meines Bruders bei mir eintrudelte. Und da musste ich erst mal Quizduell installieren und Kontakte importieren. Und wenn KabelBW mir jetzt noch den Surf-Tarif freischaltet, bin ich tatsächlich plötzlich auch smart unterwegs. Alle, die mitgemacht haben, findet ihr bei Frau Brüllen.

Beim Rosenmontags-Special bin ich auch endlich mal wieder dabei beim Media Monday.

1. Über schlechte Spezialeffekte zu hadern fällt ja leicht, aber ich wollte doch mal losgeworden sein, dass das Make-Up in Twilight – New Moon auch extrem schlecht war, weil die Langhaarperücke, die sie Taylor Lautner aufgesetzt haben, das wohl gruseligste Haarteil überhaupt gewesen ist. Das sah nicht mal im entferntesten aus, als gehöre die Frisur zu ihm, sondern eher als hätte sich ein wildes Tier ein Nest auf seinem Kopf gebaut. (Ich hab jetzt mal Frisur ganz dreist auch zu „Make-Up“ dazugepackt.)

2. Überhaupt, Make-Up und Spezialeffekte, es gibt doch auch noch SchauspielerInnen, die sich richtig in die Rollen knien und körperlich einiges in Kauf nehmen, um der Figur gerecht zu werden, ohne dass man mit dem Computer oder Schminke nachhelfen müsste. Bestes Beispiel wären jetzt alle die, die für Rollen stark ab- oder zugenommen haben, aber ich weiß nicht, ob man das positiv herausstellen sollte, wenn Schauspieler ihrem Körper Böses antun, denn zu einem besseren Schauspieler macht sie das am Ende doch nicht. Bemerkenswerter finde ich da schon die Frauen, die sich für Rollen eine Glatze rasieren lassen haben. Natalie Portman, Karen Gillan und Demi Moore fallen mir da ein. Gibt es noch mehr? Das dauert, bis die Haare nachwachsen und kann auch ganz schön doof aussehen.

3. Dann gibt es ja auch noch den Fall, dass ein- und derselbe Schauspieler mehrere Rollen verkörpert. Besonders im Gedächtnis geblieben ist mir da Monty Python in jedem ihrer Filme, weil sie alle immer mehrere Rollen spielen und es einem oft nicht mal auffällt. Versucht mal beim Anschauen von Life of Brian nachzuzählen, wie viele Rollen jeder spielt.

4. Halloweenfilme gibt es viele, Weihnachtsfilme auch, Karnevalsfilme tendenziell eher wenige. Fällt dir einer ein und wenn ja welcher und warum? Bei Doppelmord spielt sich das Finale beim Mardi Gras (Fasnachtsdienstag) ab, wenn ich mich nicht täusche. Auf jeden Fall sind dort überall Menschen und Umzüge unterwegs.

5. Verkleiden kann man sich ja aber auch zu anderen Gelegenheiten. Für einen Banküberfall beispielsweise. Einprägsamster Film mit maskierten Bankräubern? Da fällt mir spontan Sugar & Spice an, wo eine Gruppe Cheerleader maskiert Banken überfällt, weil eine von ihnen schwanger ist und deshalb finanzielle Probleme bekommt.

6. Und Karneval heißt natürlich auch: Spaß haben. Bitte ein Filmtipp für einen besonders witzigen Streifen, den jeder mal gesehen haben sollte. Idiocracy

7. Und zum Schluss für alle, die mit Karneval überhaupt nichts am Hut haben: Was mich am meisten nervt zur Karnevalszeit, ist, dass die meisten Menschen keine Ahnung haben vom Fasnacht feiern! Wenn man mit der schwäbisch-alemannischen Fasnet aufgewachsen ist und dann plötzlich im (pietistischen schwäbischen) Randgebiet wohnt, wo zwar was gefeiert wird, die aber alles falsch machen, ist das ganz schön frustrierend. Vor allem, wenn mit Kindern die langjährige Devise „macht doch Euren Scheiß ohne mich, wenn ihr’s schon alles falsch macht!“ nicht mehr funktioniert. Fasnachtsparty im Kindergarten am Dienstag VOR Fasnacht, „großer“ Umzug im Ort am Samstag VOR Fasnacht. Wie kann man nur?! Immerhin schaffen sie es, ihren Fasnachtsauftakt am 6.1. zu feiern und nicht am 11.11., aber es ist nicht einfach hier.

Was ich eigentlich schreiben wollte

Eigentlich wollte ich letzte Woche den Media Monday ausfüllen. Und eigentlich wollte ich bei der Short Story Collab von David mitmachen. Und eigentlich wollte ich mal aufschreiben, wie goldig der Schlökerich spricht und wie der Herr Gartenhein plötzlich groß und selbständig ist. Und wie das mit dem digitalen Lesen so ist. Und wie so die ersten Schwangerschaftswochen waren. Und wie so die nächsten Schwangerschaftswochen waren. Und wie mich Europa Report gelehrt hat, warum Drehbuchautoren Drehbücher schreiben, statt Weltraummissionen zu planen. Und wie Fasnacht hier so war/ist (die machen alles falsch, ist ja klar!). Und wie D. nachts angefangen hat Game of Thrones zu schauen und ich deshalb vermutlich nun doch anfangen werde es zu lesen (weil ich beim Anschauen ständig einschlafe). Aber irgendwie verendet alles halb angefangen im Entwürfe-Ordner oder halb ausformuliert in meinem Kopf.  Um mich rum werden Kinder geboren, Hochzeiten geplant, Schwangerschaften verkündet und beendet, Sorgerechtsstreitigkeiten geführt, Krankheiten bekämpft, Wohnungen gekauft. Das volle Leben. Manchmal auch zuviel davon. Zuviel um abends noch zu schreiben. Hab ich schon mal erwähnt, dass ich für die Einführung des 36 Stunden Tages wäre?