Nachdem ich am Dienstagabend relativ spontan beschlossen hatte am Mittwochabend nach KA zu fahren um eine alte Freundin aus dem Studium zu treffen, die dort an einer Tagung teilnahm, habe ich ebenso spontan am Donnerstag und Freitag Urlaub genommen. Aufgrund des anstehenden Mutterschutzes und der folgenden Elternzeit, habe ich für die nächsten Monate eine komfortables Urlaubspolster, so dass spontan frei nehmen eigentlich kein Problem ist. Außerdem war letzte Woche meine Versuchsreihe abgeschlossen, so dass ich auch nicht mehr zum regelmäßigen Proben instrumentieren anwesend sein musste.

Am Donnerstag lieferte ich den Herr Gartenhein wie immer beim Kindergarten ab und gammelte dann mit dem Schlökerich zu Hause rum, während D. noch schlief. Mal drinnen, mal draußen. Zwischendurch mal Wäsche waschen und aufhängen und Spülmaschine einräumen. Der Schlökerich hatte seltsamen Ausschlag, war nicht ganz fit und irgendwann müde. Ich sowieso, weil ich erst um halb drei nach Hause gekommen war. D. stand auf und der Schlökerich und ich legten uns hin und erwachten pünktlich um den Herr Gartenhein wieder abzuholen. Er hatte drauf bestanden, dass ich ihn abhole, wenn ich schon frei habe. Am Nachmittag haben wir fleißig im Garten gewerkelt. Unkraut gezupft, Laub von der Erdbeeren entfernt (ok, ich muss zugeben, das meiste davon hat D. gemacht. Ich hab derweil für die Kinder Seifenblasen gemacht.) Dann machten wir uns auf zum Baumarkt und Gartencenter um ein paar Dinge für die weitere Gartenarbeit zu besorgen. Der Schlökerich bekam unterwegs Fieber, so dass wir noch einen Abstecher zur Apotheke machten. Bis wir wieder zuhause waren, war es Abendessen- und Bettzeit.

Am Freitag hatte der Schlökerich immer noch Fieber, aber für den Nachmittag war ohnehin die U7 angesetzt. Ich hab spontan versucht noch einen Friseurtermin auszumachen, aber da war keine Chance. Also hab ich das Fahrrad vom Herr Gartenhein repariert. Da war ein Ventil kaputt. (Bei Kinderrädern Räder ausbauen ist übrigens kein Vergnügen!). Den Mittagschlaf wollte der Schlökerich schon um halb elf antreten und als D. mir anbot mich dazu zu legen, sagte ich nicht nein. D. fing in der Zeit an den Rasen zu vertikutieren (von Hand). Ich war beeindruckt von den Unmengen Moos, die er da rausholte. Dann verabschiedete ich mich mit dem Schlökerich zur U7, während D. den Herr Gartenhein abholte. Bei der U7 war alles soweit in Ordnung, der fiebrige Ausschlag allerdings leider Scharlach. „Von anderen Kindern fernhalten“ sollten wir ihn, was uns den geplanten Ausflug zum Kindersachenflohmarkt vom Wochenendprogramm streichen ließ. Aber erst mal ging es weiter mit Gartenarbeit. Nachdem D. den halben Rasen von Hand vertikutiert habe, hatte ich etwas Mitleid und hab am Abend die Baumärkte abtelefoniert, ob irgendwo noch ein elektrischer Vertikutierer zu leihen sei. Und wir hatten Glück.

Am Samstag morgen fuhr ich mit beiden Jungs zum Baumarkt und holte den Vertikutierer ab, der erstaunlichweise (mit halb umgeklappter Rückbank) sogar in unser Auto passte. Da das Wetter gar nicht mehr toll frühlingshaft war, fing D. gleich an zu vertikutieren, während ich versuchte die Kinder vom Schabernack machen abzuhalten. Ein Riesenberg Moos türmte sich auf unserer Terrasse auf und gleich stellte sich die Frage, wohin mit dem Zeug? Wir haben keine Biotonne, weil unser zwei Komposthaufen völlig ausreichend sind. Und reingepasst hätte es da eh nicht. Grüngut kann man bei uns auf den Häckselplatz fahren, allerdings soll dort kein Moos oder Grasschnitt hin. Dafür gäbe es, laut Homepage des Abfallamtes, auf jedem Wertstoffhof Säcke. Zum Wertstoffhof mussten wir eh, also hab ich den Wertstoffmüll und die Jungs eingeladen und hab mich nach dem Müllabladen nach den Säcken erkundigt. Die kompetenten Mitarbeiter wussten von nix. Der eine meinte, da hätte ich jetzt halt Pech mit dem Moos, das könnte nirgends hin und der andere meinte, ich solle es halt auf dem Häckselplatz abladen, was wir jetzt wohl tun werden. Pünktlich vor dem ersten Regen war dann auch der Rasen fertig vertikutiert und das Moos in Säcke verpackt. Der Schlökerich verabschiedete sich zum Mittagsschlaf und ich fuhr mit dem Herr Gartenhein zum Kindersachenflohmarkt. Wir kauften etwas Playmobil, Playmobil123, ein Fernglas und einen chinesischen Drache. Der Herr Gartenhein hatte dann keine Lust mehr da zu bleiben, so dass ich ihn noch schnell nach Hause brachte, bevor ich zum Kuchenverkauf eingeteilt war. Ich hatte mich extra für die letzte Schicht eingetragen, weil man dann immer Kuchenreste mit nach Hause nehmen darf. Zuhause konnten wir also noch Kaffee trinken und Kuchen essen, bevor ich mit dem Herr Gartenhein den Vertikutierer zurückbrachte und noch eine kleine Tour durch diverse Läden (Gartencenter für Rasensamen, Aldi für Biowurst für die Kinder, Biomammut zum Flaschen abgeben und Limonade (Now) kaufen) machte. Pünktlich zum Abendessen waren wir zuhause und danach durften die müden Jungs ins Bett.

Am Sonntag weckte mich der Schlökerich erst um halb sieben, was mich, nach Wochen mit Weckzeiten vor sechs Uhr, wirklich begeisterte. Der Frühling war immer noch nicht zurück. Und so verarbeitete ich erst mal einen Teil des blauen Marzipans, dass vom Geburtstagskuchen letzte Woche übrig geblieben war, zu schönen bunten Apfel-Marzipan-Muffins. Mit nur einem Ei im Haus, hat man nicht wirklich viel Auswahl bei Kuchenrezepten. Der Schlökerich wollte Saft pressen, räumte die Saftpresse aus dem Schrank und versuchte mit einem Kindermesser eine Zitrone zu halbieren. Da wir aber sogar noch Saftorangen da hatten, konnten wir leckeren Orangensaft machen. Die Kinder schrien nach Frühstück und gegen 10 gab es ein Familienfrühstück mit Aufbackbaguette und Orangensaft (und allen Familienmitgliedern). Dann Puzzeln, Playmobil, Toben, Wäsche und viel guten Kaffee. Und dann Mittagschlaf für alle die wollten und sollten. Und als wir wieder wach wurden, war tatsächlich der Frühling wieder da und D. schon fleißig im Garten beim Blümchen pflanzen. Also gab es einen Gartennachmittag für die Jungs. Als es gegen Abend kühler wurde, scheuchten wir sie rein zum Haareschneiden. Für den Schlökerich war es erst der zweite Haarschnitt seines Lebens und er fand es nicht so lustig. Aber jetzt sieht er wieder was. Der Herr Gartenhein bekam gleich seine Sommerfrisur. (Der Opa wird wieder jammern, weil er ihm zu kahlrasiert aussieht.) Er ist begeistert, weil er bei seinen Strubbelhaaren immer jammert, wenn irgendwo was absteht (was eigentlich immer der Fall ist) und jetzt einfach alles kurz ist. Zum Haareschneiden gab es Madagaskar, dann Badewanne (um die Haare abzuwaschen) und Abendessen. Und so ging das lange Wochenende zu Ende.

Ich hab gelernt, dass man das echt öfter machen sollte. Spontan und vor allem wetterbedingt Urlaub nehmen. Es lohnt sich wirklich!