Ich war die letzten beiden Tage allein zuhause. Das war ich schon ziemlich lange nicht. Ich hatte große Pläne, die ich nur durch Einführung von 48h-Tagen verwirklichen hätte können. Auch die abgespeckte Planung war noch sehr straff und wurde durch unvorhergesehene Ereignisse hier und da umgeworfen. Eigentlich wollte ich jeden Tag 10,5 Stunden bei der Arbeit verbringen (Stunden fürs Gleitzeitkonto sammeln), einmal laufen, einmal schwimmen, mit dem Fahrrad zur S-Bahn fahren, Fotos einkleben, den Teppich mit Teppichpulver behandeln, Wäsche abhängen und einräumen, ausgiebig schlafen, lesen, Filme schauen, putzen und zwischendurch auch mal einkaufen, essen machen und essen. Gelaufen ist es folgendermaßen:
Am Montag stand ich erst mal ordentlich im Stau (Unfall) und war nicht wie geplant um 8:30 Uhr sondern erst um 9:30 Uhr bei der Arbeit. Das hieß unmittelbar, dass ich die 10 Stunden nicht schaffen kann, da Arbeitszeit nach 19 Uhr bei uns nicht mehr gezählt wird. Um 19 Uhr war ich die letzte, die das Büro verlassen hat. Auf dem Heimweg war ich gleich einkaufen. Zuhause musste ich erst mal alle Fenster aufreißen, da das Haus sich in der Hitze gut aufgeheizt hatte. Dann habe ich Kartoffeln und Maiskolben auf den Herd gestellt und bin eine kurze Runde laufen gegangen. Dann, duschen, Salat machen und essen. Im Fernsehen kam Limitless. Dann wollte ich „noch schnell“ Screenshots fürs Filmrätselstöckchen machen und musste feststellen, dass am alten Notebook wohl das DVD-Laufwerk nicht mehr so recht will. Mit dem externen Laufwerk ging es dann. Und so war der erste Tag dann auch schon rum.
Der Dienstag sollte mit Aufstehen um 6 und einer Radltour zur S-Bahn (8km) beginnen. Dummerweise begann er mit Wecker ausschalten und wieder einschlafen, so dass ich erst um 7 aufstand. Beim Durchgehen der weiteren Aktivitäten, war schnell klar, dass das Radfahren wohl ausfallen muss. Immerhin war ich so weitsichtig meine Schwimmsachen gleich einzupacken. Schon am Vormittag erfuhr ich, dass mein anvisiertes Schwimmbad am Vortag bei Starkregen überflutet wurde und geschlossen ist. Kurz danach bekam ich noch die Nachricht, dass meine Fotos fertig sind. Also Planänderung. Um 18:30 Uhr machte ich mich von der Arbeit auf zum dm, wo ich noch einen ehemaligen Kollege mit Frau und Kind traf, und anschließend zum nächstgelegenen Freibad. Da konnte ich dann vorm Badeschluss noch etwas mehr als eine halbe Stunde schwimmen. Glücklicherweise war es nicht so warm, so dass Schwimmen im 50 m Mehrzweckbecken tatsächlich möglich war. Auf dem Heimweg fuhr ich noch beim örtlichen Rewe vorbei um Senf-Honig-Feige-Brotaufstrich zu kaufen, der selbstverständlich ausverkauft war. Zuhause stellte ich die Waschmaschine an (95 °C + Zitronensäure zum Entkalken und Entmuffen), bestreute den Teppich mit dem Reinigungspulver, versuchte erfolglos das neue Notebook am Fernseher anzuschließen und machte mir Abendessen. Danach konnte ich das Teppichpulver absaugen und sehen, dass das gar nichts gebracht hat. (Mit dem Schwamm auf den Knien rumzurutschend die Flecken rausrubbeln ist da deutlich wirkungsvoller.) Zum Abendessen gab’s einen Teeniemädchenfilm, der schon länger auf meiner Watchlist stand. Nebenher habe ich die ca. 400 ausgedruckten Fotos sortiert, erst nach Schlökerich und Herr Gartenhein und dann noch jeweils nach Monaten (seit März 2012 hat sich doch einiges angesammelt). Eingeklebt hab ich noch nichts davon, aber es ist ein Anfang. Dann hab ich tatsächlich noch die Wäsche zusammengelegt und weggeräumt, bevor ich meine Sachen für den nächsten Tag gepackt habe. Die Spülmaschine habe ich auch noch eingeräumt und, wo ich schon mal in der Küche war, auch noch Gemüse und Melone für den nächsten Tag geschnippelt. Eine Ladung Wäsche durfte auch noch in die Maschine (programmiert für 4 Uhr).
Am Mittwoch (also heute) bin ich nach zwei Mal snoozen tatsächlich um 5:40 Uhr (das war’s mit dem Plan vom ausgiebig schlafen) aufgestanden. Nach dem Duschen und Anziehen habe ich mir Brote gemacht, den Müll rausgetragen, die Fenster und Rolläden für meine Abreise fertig gemacht, die Wäsche aufgehängt, Steckerleisten ausgeschaltet, das Auto eingeräumt und bin zur Arbeit losgefahren (Arbeitsbeginn heute 7:01 Uhr). Heute nachmittag nach der Arbeit fahre ich dann wieder zu meinen Männern, die mir trotz vollgepackter Tage ganz schön gefehlt haben.