Archive for April, 2010

Seltsame Träume

Neulich hatte ich einen seltsamen Traum. Außer mir kamen noch drei weitere Personen vor. Das eine war die Frau aus Lö, die hier auch immer mal wieder kommentiert. Dann war einer unserer Klassenkameraden dabei, der beim Abitur den Naturwissenschaftspreis gewonnen hat. Der dritte war in der elften Klasse im Schulsprecherteam. Ich konnte ihn nie besonders gut leiden und er mich auch nicht. Ich hab mal fast die ganze Klasse zu meinem Geburtstag eingeladen, aber ihn nicht. Warum auch. Hatte ihm ja nix zu sagen. Er tauchte dann trotzdem zu meiner Feier auf. Uneingeladen und mit einer Flasche Faber Sekt. Ich war ganz gerührt davon, dass er sich für mich in solche Unkosten gestürzt hatte. In der Schule war er auch nicht besonders gut und hat dann am Ende die elfte Klasse wiederholt, wenn ich mich nicht irre. So, jetzt zurück zum Traum. Der ist sehr schnell erzählt. Die Frau aus Lö und ich machten eine Bergwanderung. (Schon allein das ist seltsam). Und als wir da so durch die Sonne wanderten und die Aussicht genossen, trafen wir zufällig den Naturwissenschaftsfreak. Er begleitete uns ein Stück, bis wir auf den Ex-Schulsprecher stießen. Da fingen die beiden dann eine Diskussion über irgendein physikalisches Thema an. Es war irgendwas einfaches über Trägheit oder so. Genau weiß ich es nicht. Das seltsame war nur, dass der Ex-Schulsprecher dem Naturwissenschaftler das erklären musste und der sich ziemlich dumm angestellt hat, es zu kapieren. Also genau umgekehrt wie es eigentlich hätte sein sollen. Da bin ich dann mit einem Schmunzeln aufgewacht.

Peter Steele

Manchmal krieg ich Sachen auch erst spät mit. Peter Steele, der Sänger von Type 0 Negative, ist am 14.4. gestorben.

Zurück zuhause

So, da bin ich wieder. Frisch operiert und ohne Gips. Und wieder zuhause. Mir haben heute zwar mehrere Ärzte und Schwestern erzählt, ich müsse mindestens bis morgen bleiben, aber der Stationsarzt hat dann gesagt ich darf gehen. Und dann bin ich gegangen. Nach der OP über Nacht zu bleiben war ganz gut, aber jetzt hat’s gereicht. Das Zimmer habe ich mir mit einer 84-jährigen inkontinenten Dame geteilt, die fast immer geschlafen und nachts furchtbar geschnarcht hat. Da war dann nix mit Frauentausch schauen  am Abend. Aber ansonsten war sie ganz nett.

Mit der OP war’s ähnlich wie erwartet. Ich sollte als zweite dran sein und stand morgens um sieben auf der Matte. Da haben sie mir ein Bett gegeben und mitgeteilt, dass es noch drei Stunden dauert. Nach neun sollte ich mich langsam umziehen, nochmal aufs Klo und die „Scheißegalpillen“ nehmen. Als ich gerade im Bad war, standen sie dann zu zweit da, weil ich plötzlich sofort dran sein sollte. Da wurden dann gleichzeitig die Stützstrümpfe angezogen und das Piercing entfernt. Und schon war ich in meinem Bett unterwegs. (Da bekommt man dann so eine wage Vorstellung, wie es den Babys im Kinderwagen geht.)

So eine OP mit örtlicher Betäubung ist schon was nettes. Bei einer Vollnarkose bekommt man ja immer ziemlich früh ein Einschlafmittel und kriegt dann nicht mit, dass die Anästhesisten lustige Menschen sind. Kann natürlich auch sein, dass ich die nur wegen der „Scheißegalpillen“ die es vorher gab, lustig fand. Und dann darf man Entspannungsmusik hören, während einem jemand am Knochen rumbohrt und hämmert. Und wenn man dann lieb bittet das Ergebnis sehen zu dürfen, dann wollen sie es einem erst nicht zeigen. Durfte dann aber den sauber zugeklebten Einschnitt doch sehen.

So ohne Gips nach Hause zu gehen, fand ich ja nicht so toll. Ich darf den Arm nämlich bewegen, aber nicht belasten. Da hab ich auch ein bisschen mit dem Chirurg diskutiert, dass ich das nicht so einfach finde. Er hat’s aber nicht verstanden. Er meinte das hätte ja nix mit seiner  Chirurgenehre zu tun, sondern das wäre einfach echt doof, wenn das wieder bräche. Deshalb soll ich halt aufpassen. Ich meinte dann, das sähe ich ja genauso, aber wenn mein Kind im Begriff wäre sich vom Wickeltisch/Sofa/Balkon/Mount Everest zu stürzen, dann müsste ich eben schnell zupacken. Er hat dann vorgeschlagen, ich soll doch einfach den anderen Arm zum zupacken nehmen. Dann mach ich das eben so, obwohl ich ja glaube ein dicker Gips würde mich eher dran erinnern, welchen Arm ich schonen soll, als ein kleines Pflaster. Und falls ich es dann doch verwechsle, sehen wir uns eben nochmal wieder. Wollen wir hoffen, dass es nicht passiert.

Spaß im Krankenhaus

Krankenhaus ist so eine eigene Welt. Heute sollte ich zur OP-Besprechung. 9:30 war ich da und um 14:40 auch „schon“ fertig. Immerhin haben sie in der Chirurgischen Ambulanz Fernseher im Warteraum. Zwischen ARD und RTL konnte ich wählen. Gegen mittag war ich dann endlich dran und konnte mit dem Chirurg um die stationären Tage streiten. Von ursprünglich vier hab ich ihn auf einen runtergehandelt. Die Chirurgen waren sich da auch nicht so einig. Von ambulant bis vier Tage stationär wurde alles genannt. Als ich damit dann fertig war, wurde mir noch Blut abgenommen und ich durfte mit meinen Zetteln zum Narkosearzt. Da war aber gerade Mittagspause. Die hab ich dann auch gemacht und musste trotzdem wieder eine Weile warten. Nachdem ich aufgeklärt war, durfte ich zurück zur Ambulanz, wo ich wieder einen Stapel Papier bekommen habe und zur Station geschickt wurde. Da war dann grade Übergabe, so dass ich nochmal warten musste. Um viertel vor drei war ich dann endlich mit allem durch und dank des „grandiosen“ ÖPNV in der Metropolregion auch „schon“ um kurz vor vier zuhause. Da hab ich also den ganzen Tag im Krankenhaus verbracht, um eine Viertelstunde die OP zu besprechen. Achso, die ist übrigens auf Donnerstag verschoben. Ich bin ja mal gespannt, wann ich dann tatsächlich dran bin. Aber einen Vorteil hat die stationäre Aufnahme: ich hab am Donnerstag  dann beim Warten ein Bett!

Gebrochen

Da komm ich durch den langen eisigen Winter ohne Sturz und stolper dann ohne Grund im Frühling auf dem Heimweg. Radiusköpfchen gebrochen. Morgen soll operiert werden. Und ich bin sechs Wochen behindert. Wickeln mit einer Hand geht grade noch. Ins Bettchen heben oder raus geht nicht. Da kriegt man echt Respekt vor allen, die mit einer Behinderung ein Kind groß ziehen.

Prioritäten

Man glaubt es nicht, aber mit Kind verschieben sich die Prioritäten doch deutlich. Zum Beispiel war ich vor der Schwangerschaft immer viel Laufen und Schwimmen. Beim Krafttraining war ich auch lange. Jetzt mit Kind kommt das alles ein bisschen kurz. Direkt nach der Geburt darf man es ja nicht übertreiben mit dem Sport. (Da fragt man sich dann immer, warum die Promifrauen, die nach 6 Wochen wieder gertenschlank und top durchtrainiert sind, das ihrem Körper antun). In der Stillzeit ist es dann aus mehreren Gründen nicht so einfach. Also laufen scheidet da dann erstmal aus. Und Schwimmen oder Fitnessstudio verlangt ja, dass man sich für längere Zeit aus dem Haus begeben muss. Da braucht man dann jemanden, der sich ums Kind kümmert und es zum Stillen dann anreicht. Wenn man dann ein unberechenbares Kind hat, und die meisten Babys sind unberechenbar, da kann der Hunger schon unvermittelt kommen und nicht, wie früher propagiert alle vier Stunden. Das heißt, das Kind sollte auch nicht allzu weit entfernt sein. Vor allem nicht, wenn es sich, wie unser Kleiner lange, weigert aus der Flasche zu trinken.
Inzwischen ist er aber abgestillt und das steht dem Sporttreiben nicht mehr im Wege. Und trotzdem komme ich viel weniger dazu. Ein paar Mal war ich eine kleine Runde laufen, aber direkt bei uns läuft sich’s nicht so gut. Ich war auch endlich mal im Schwimmbad, aber als regelmäßigen Termin möchte ich mir das nicht einplanen. Und das hat (um endlich aufs Thema zurück zu kommen) mit den Prioritäten zu tun. Klar möchte ich gerne schwimmen gehen, aber wenn ich schon sechs Stunden zum Arbeiten außer Haus bin, dann will ich meine Familie nicht schon wieder für zwei oder drei Stunden alleine lassen. So richtig kann man das nicht erklären. Der Kleine ist ja in besten Händen und ich könnte beruhigt weggehen. Aber ich will nicht. Ich will ja den Kleinen auch ein bisschen sehen, will ihm seinen Brei geben und seine Rotznase abputzen. Will sein „nanana“, „mamama“ und „drrdrrrdrr“ hören. Will sehen wie er vor Freude juchzt, wenn der Kater mit ihm spielt. Will seine Gehversuche um den Tisch herum beobachten und schmunzeln, wenn er vorm Sofa knieend mit seinen kleinen Händen unterm Sofa rumgrapscht um an sein Spielzeug zu kommen, das er da drunter geschoben hat. Will sehen wie er versucht die dicken Fotoalben aus dem Regal zu ziehen, wie er sehnsüchtig an die Balkontür patscht und wie er seine Schnuller aus dem Fenster wirft. Und ich will mit ihm im Arm Mittagschlaf machen. Dann verschieben sich alle sportlichen Aktivitäten also auf die Zeit wenn er schläft. Und das ist selten vor 21 Uhr. Und dann hab ich auch mal Hunger und meistens bin ich auch müde. Der Tag ist eben so schnell vorbei und zu kurz für stundenlanges Sportprogramm. Die Frau aus Lö meinte dazu, sie fände es schlimm, wenn sie nicht mehr machen könnte, was sie will. Aber so ist es ja gar nicht. Klar würde ich gerne mehr schwimmen gehen, aber ich bin eben lieber bei meiner Familie. Und da ist dann kein bisschen Bedauern dabei. Ich WILL bei meiner Familie sein und irgendwann hab ich auch wieder mehr Zeit zum Sport. Die Prioritäten sind jetzt eben anders. Und was den Sport angeht: ich hab beschlossen im Sommer bei gutem Wetter die 13,5 km zur Arbeit mit dem Rad zu fahren. Ich denke das sollte mein Bedürfnis nach Bewegung dann erstmal stillen.

Netzwerke

Ein bisschen musste ich doch schmunzeln, als neulich morgens im Fernsehen über die Ergebnisse der Stiftung Warentest zum Thema „Soziale Netzwerke“ diskutiert wurden. Noch sehr deutlich ist mir die Spiegel-Hetzkampagne gegen das StudiVZim Gedächtnis. Als Konsequenz haben sich damals einige Leute beim StudiVZ anonymisiert oder abgemeldet. Einige davon haben sich inzwischen bei Facebook angemeldet. Und das, wo doch schon vorher klar war, dass Facebook schlimmer als StudiVZ ist. (Vielleicht erklärt mir das ja bei Gelegenheit mal jemand.) Und das sagt auch das Testergebnis. Die VZs haben am besten abgeschnitten. Sehr gut und gut bei Umgang mit Nutzerdaten und Datenschutz. Besonders lustig ist da, dass das von Spiegel beworbene Stayfriends fast so schlecht abgeschnitten hat wie Facebook. Datensicherheit mangelhaft und Nutzerrechte nur ausreichend. Vielleicht sollte der Spiegel mal dagegen hetzen. Achnee, jetzt ist ja erstmal Facebook dran.

TV-Tipp

Wer was über Sonne, Wolken und Klima sehen möchte, sollte morgen vormittag Arte einschalten:
03.04.10 10:40 Das Geheimnis der Wolken

Schon seltsam, dass es für viele so unvorstellbar ist, dass wir nicht für alles verantwortlich sind.

Auszeit

Gestern war ich Gast bei einer Abschiedsfeier. Die Party ging am späten Nachmittag los. Der Gastgeber hatte sich wahrscheinlich erhofft, dass sich die Gäste dann am frühen Abend verabschieden. Es wurde dann aber doch 23 Uhr. Da wurde der Gastgeber dann auch irgendwann gefragt, ob es denn nach dem reichhaltigen Kuchenbüffet auch noch Abendessen geben würde. Der Gastgeber verneinte und meinte er habe das ja als Abschiedskaffeetrinken geplant, damit seine Frau mit den Kindern auch teilnehmen könne. Die hatten sich am frühen Abend verabschiedet. Dann sagte er zu mir, er habe dabei ja auch an mich gedacht. Er hätte ja nicht gewusst, dass ich mir ganz gerne eine „Auszeit von der Familie“ gönne. Da konnte ich gar nichts drauf antworten. Er selbst gönnte sich ja auch gerade eine „Auszeit“, schließlich war seine Familie schon zuhause. Und was ist mit dem Wochenendpapa, der ebenfalls noch da war, und der sich fünf Tage die Woche eine „Auszeit von der Familie“ gönnt?! Das ist ganz normal, aber wenn eine Mama in neun Monaten zwei Abende nicht zuhause ist, da wird dann gleich von einer Auszeit geredet. Was soll man denn dazu sagen?