Archive for Dezember, 2007

Zurück und vorwärts

Wieder geben sich Vergangenheit und Gegenwart die Hand. Am Freitag werde ich Angelo Kelly live sehen. Wer sich nicht erinnert, das ist der kleine blonde Junge, der bei der Kelly Family hinterm Schlagzeug saß. Inzwischen ist er allerdings erwachsen, verheiratet und Vater. Was aus der Kelly Family geworden ist, hat mich eigentlich nicht wirklich interessiert, seit ich meine Kelly-CD verkauft habe. Die Stulle kam dann vor einigen Wochen und erzählte, dass Angelo im Radio Oriente spielen würde. Up Close heißt die Veranstaltung und im Programm stand was von limitierten Plätzen. Für umsonst würde ich mir das schon anschauen, meinte ich zur Stulle. Und wie’s aussieht kommen wir aufgrund Stulles guter Kontakte tatsächlich umsonst rein. Gestern im Chor wurden wir zwar kollektiv ausgelacht, dass wir da hin gehen wollen, aber ich denke, dass man sich das nach über zwölf Jahren auch ganz unvoreingenommen anschauen kann. Schließlich ist der ja auch erwachsen geworden. Ich bin jedenfalls gespannt.

Zur Vorbereitung auf das Konzert hab ich dann doch mal in Netz nachgelesen, was die Großfamilie jetzt so treibt. So habe ich erfahren, dass der Liebling aller (damals) Vierzehnjährigen, also Paddy Kelly, zur Zeit in Frankreich in einem Kloster lebt. Ich finde das wirklich lustig. Vor langer Zeit hat Paddy Kelly nämlich zusammen mit Nilz Bokelberg unsere nachmittäglichen Gespräche bestimmt. Hach, was ist das lange her.

Soundtrack

Es gibt Lieder, die sind untrennbar mit Filmen verbunden oder gewinnen durch die Filme eine besondere Bedeutung. Zum Beispiel wäre My heart will go on ohne Titanic nie so bekannt geworden und es gibt bestimmt kaum jemanden, der bei dem Lied nicht sofort an den Film denkt. Jemand der wohl die besten Soundtracks für seine Filme macht und so Songs in den Kultstatus erhebt ist Tarantino.
Aber nun die Wende zu mir. Auch mein Leben hat einen Soundtrack. Zum einen gibt es Lieder, die mich schon seit Jahren begleiten, sogenannte All-Time-Favourites, zum anderen verbinde ich bestimmte Lieder mit bestimmten Phasen meines Lebens. Teilweise sind die Lieder so stark mit Stimmungen und Situationen verwoben, dass ich mich um Jahre zurückversetzt fühle, wenn ich sie höre. Eines davon, was mich in meine frühe Jugend zurückbringt ist das hier:

Mach die Augen zu von den Ärzten. Das Lied ist von 1993, da war ich gerade 13. Ich hatte damals einen Freund und meine Freundin, die im Nachbarhaus wohnte hatte auch einen. Die drei, also meine Freundin und die zwei Jungs, waren in einer Klasse, die zwei Jungs wohnten praktischerweise auch noch im gleichen Dorf. Wir vebrachten die meiste Zeit zu viert, entweder in meinem Zimmer, im Zimmer meiner Freundin oder bei einem von beiden Jungs in ihrem Kaff. Auf jeden Fall immer im Halbdunkel und dazu lief zum Beispiel Mach die Augen zu. Andere Lieder, die ich ebenfalls damit verbinde sind Anarchy in the UK von den Sex Pistols, When the children cry von White Lion und Hymn von Barclay James Harvest. Noch mehr als wir drinnen waren, waren wir allerdings draußen. Es war immer dunkel und immer kalt, so dass ich jetzt das Gefühl habe, es wäre nachts gewesen, weiß aber, dass sich fast alles vor acht Uhr abends abgespielt hat. Es war so kalt, dass mein Freund sogar einen Taschenwärmer hatte. Wir waren jung und rebellisch, haben uns am Pegelhäuschen zum Rauchen versteckt, wo übrigens auch immer die Zigaretten lagen, damit die niemand mit nach Hause nehmen muss, und manchmal sogar ein bisschen Fruchtschaumwein getrunken. Wir sind im Kaff der Jungs an verbotenen Orten herumgelaufen, haben Laternen ausgetreten und die Jungs haben Mercedessterne geklaut. Dahin zurück bringt mich dieses Lied. In eine Zeit wo’s immer dunkel und kalt war und wir uns bärenstark fühlten weil wir verbotene Dinge getan haben. Und wenn jemand über die schlimmen rauchenden und alkoholkonsumierenden Jugendlichen schimpft, muss ich immer daran denken, dass ich genauso war und trotzdem ist noch was aus mir geworden.

War das jetzt ein Schock, Papa, dass ich auch mitgeraucht habe, damals?

FRS #726

Bei David gab’s den neuen Harry Potter Film zu erraten.
Nach Verzögerung gibt’s hier jetzt was aus meiner Kindheit.

Der Verschwender hat Das kalte Herz erraten und macht um 21 Uhr weiter.

Urlaub mit U!

Unterschichtenfernsehen war gestern mal wieder richtig lustig, aber seht selbst!

„Das is schon nicht mehr asi, das is schon nicht mehr Schlampe, das ist schon richtig Drecksau extrem.“

Na endlich!

Andreas Görlitz ist nach dem letzten Spieltag auf der KSC-Homepage zum Spieler des Tages gewählt worden. Das wurde auch mal Zeit. Zwar nur mit 17,8%, aber nach Niederlagen ohne Torschütze gibt es meistens keine eindeutigen Sieger.
Der junge Mann mit den zwei ungleichgroßen Ohren kann richtig gut Fussballspielen. Ich kann mich an mehrere Situationen erinnern, wo die Leute neben mir im Stadion schon panisch „Jetzt hau doch das Ding weg!“ kreischten, und da kommt der Andy und nimmt in aller Seelenruhe kurz vor dem Strafraum dem Gegner den Ball ab. Er bringt Ruhe in die Abwehr. Da kann man nur mit offenem Mund stehen und staunen. Zu schade, dass der nur ausgeliehen ist von den Bayern. So wie der spielt wollen die den bestimmt zurück.
Achso, am Samstag ist er übrigens beim aktuellen Sportstudio auf dem ZDF zu Gast.

Feedburner

Hab mich gerade bei feedburner angemeldet. Keine Ahnung ob das für Euch Leser was ändert, aber wir werden sehen…

Glühweinprobe

Chorproben können schon manchmal langweilig und anstrengend sein, vor allem, wenn die vor oder hinter einem permanent falsch singen. Um auch mal zu denjenigen zu gehören, die immer falsch singen, haben wir uns am Dienstag vor der Probe auf dem Glühweinmarkt getroffen. Der Plan war 3 Glühwein mit Schuss! Ein kühner Plan, da wir uns erst eine Stunde vor Beginn der Probe getroffen haben. Bis dann alle da waren und drei von und vieren noch was gegessen hatten, war’s schon zehn vor sieben, bis wir den ersten Glühwein in der Hand hatten. Aber meine ständigen Hinweise darauf, dass wir ja nicht zum Spaß da wären, haben uns angetrieben und die drei Becher Glühwein waren schnell geleert und wir auch ’nur‘ zwanzig Minuten zu spät in der Probe. Macht ja nix, dann eben ohne einsingen. Die Probe war dann sehr spassig! Wir waren ständig auf der falschen Seite, haben falsch gesungen, oder zu zweit versucht gleichzeitig und unauffällig mit den Stühlen nach hinten zu rutschen um die Schuhe von einem Bass-Sänger anzuschauen. War dann wohl eher nicht unauffällig. Aber so lässt sich Chor aushalten. Schade, dass der Weihnachtsmarkt nur vier Wochen dauert…

Angeschlichen

Ja, angeschlichen hat sich der Dezember, um plötzlich laut „Da bin ich!“ zu rufen. Ich wundere mich, dass ich schon um 16 Uhr das Licht anschalten muss, während ich zu meinem Kaffee ein Lebkuchenherz esse. Und da wird es mir bewusst. Heute ist schon der 6.12., also Nikolaus und deshalb haben sich auch heute morgen im Schlecker die Leute fast totgetreten vor den lila Nikoläusen. Und am 6.12. wird es eben so früh dunkel. Allerdings ist bei mir noch gefühlter September und ich warte auf den Altweibersommer, der wohl nicht mehr kommen wird. Dezember! Noch dazu der sechste! Das bedeutet heute ist Wunschzettelabgabe (Überbleibsel aus Kindertagen, als immer der Nikolaus den Wunschzettel mitgenommen hat) und darüber, was ich mir wünsche, habe ich mir noch gar keine Gedanken gemacht. Nur über die Dinge, die man nicht kaufen kann. Zum Beispiel würde ich mir einen Mann für die Stulle wünschen und eine Frau für isnochys (wobei ich ja nicht sicher bin, ob er nicht vielleicht doch schon eine hat), die hätten das nämlich mal verdient. Ich könnte den 28-Stunden-Tag gebrauchen. Dann könnte ich jeden Tag zwei Stunden länger wach sein und jede Nacht zwei Stunden länger schlafen. Dafür müsste man nur die Erdrotation ein bisschen bremsen. Mir persönlich ist es ja egal ob es hell oder dunkel ist, wenn ich schlafe, aber es gibt ja Leute die stehen auf Tageslicht. Zur vergessenen Wunschzettelabgabe kommt noch, dass ich für D. dieses Jahr keinen Adventskalender gebastelt, sondern nur einen gekauft habe und die Adventskranzutensilien ungenutzt in der Schublade liegen. Weihnachtsstimmung gleich null! Aber vielleicht wird’s ja, wenn wir am Wochenende backen. Dann kann ich auch mit der Geschenkesuche anfangen. Ich werd’s machen wie letztes Jahr: ich bestell alles im Internet. An Adventssamstagen kriegt mich niemand in die Stadt!

FRS #713

Gestern habe ich der langen Reihe der Filmrätsel bei Yjgalla in Davids Blog Shooting Fish erraten.

Hier geht’s um 13:15 Uhr jetzt weiter, ausnahmsweise mal nicht mit Daniel Brühl, soviel sei schon verraten.

Dirk hat Crimen ferpecto ergoogelt, gibt das Stöckchen aber frei, weil er vor 22 Uhr keine Zeit hat. Wer will, meldet sich in den Kommentaren, ansonsten 22 Uhr bei Dirk.

Deutschkurs

Da heute Nikolaus ist, dürfen alle Menschen, die nicht im Norden Badens leben, heute ein neues Wort lernen. Das Wort ist Dambedei. Dieses sehr seltsame und nur im Raum Karlsruhe verwendete Wort bezeichnet die wohl allen wohlbekannten Weckmänner oder Klausenmänner. Für alle, die das auch nicht kennen, sei erklärt, dass es sich dabei um Hefegebäck in Form eines Männchens handelt. Warum nun die Karlsruher dafür ein eigenes Wort haben, ist nicht so genau bekannt. Vier mögliche Erklärungen gibt es dafür. So könnte der Dambedei ein heidnischer Schutzgeist, Tampada, sein, der Haus und Hof beschützt. Allerdings könnte es auch aus dem französischen (ja, Frankreich ist hier ganz nah) kommen, und zwar von dame de dieu (Mutter Gottes) oder dam petit (kleiner Mann). Eine christliche Erklärung gibt es natürlich auch. So könnte Dambedei auch von ad honorem domini dei (zur Ehre Gottes des Herren) stammen, dass Priester früher sagten um Weihnachtsgebäck in Christkindform zu segnen. Vielleicht kommt es aber auch von Dambelhans (Trampel), was bedeutet, dass der Bäcker die Männchenform schlampig geformt hat. Sucht Eucht Eure Lieblingserklärung aus und probiert doch einfach mal in den nächsten Wochen beim Bäcker Eures Vertrauens einen Dambedei zu erstehen (in Karlsruhe natürlich witzlos).