Fehlplanung

Hätte man ja mal drüber nachdenken können, warum der Flug am späten Nachmittag von Lissabon über Amsterdam nach Stuttgart am 11.7. so günstig ist. Tja, jetzt sitz ich beim WM-Finale eben im Flieger. Ich hoffe mal auf Deutschland-Holland. Das könnte lustig werden 😉

Passende Wörter

Im englischen gibt es Wörter, die finde ich einfach toll. Eins davon ist to annoy bzw. annoying. Das heißt jemanden nerven, bzw. nervig. Ich finde genau das hört man dem Wort schon an. Annoying hört sich einfach annoying an, oder nicht? Ein anderes Wort ist sophisticated. Leo sagt als Übersetzung z.B. differenziert, ausgeklügelt, fortgeschritten. Also genau das, wonach das Wort klingt. Herrlich, oder?

Auch im Holland sind wir auf ein tolles Wort gestoßen. Und zwar drempel. So heißen dort diese Schwellen auf der Straße, die verhindern sollen, dass die Autos zu schnell fahren. Das Wort finde ich perfekt. Jedesmal, wenn ich welche sehe, denke ich „Let op, Drempels!“.

Sogar auf französisch gibt es tolle Wörter. Teenager heißt auf französisch adolescent. Finde ich toll. Das klingt irgendwie wie eine Behinderung 😉

Schönes T-Shirt

Das ist ja wohl mal ein geniales T-Shirt, das es hier zu kaufen gibt  🙂

Die guten Argumente?

Die Bahn macht hier in Stuttgart Plakatwerbung für das Projekt Stuttgart 21. Und zwar werben sie mit „Die guten Argumente überwiegen„. Ist das nicht irgendwie ein Eingeständnis? Für mich hört sich das an wie: „Haja, ihr habt ja schon recht mit Euren Bedenken und so, aber wenn man jetzt eine Liste machte und auf die eine Seite die Vor- und auf die andere die Nachteile schriebe, dann ständen so ein oder zwei Sachen mehr auf der Vorteile-Seite.“ Es wird also zugegeben, dass es stichhaltige Argumente gegen Stuttgart 21 gibt. Es ist allerdings nicht besonders nett, diese Argumente von vornherein als schlecht zu bezeichnen. Oder bedeutet es, dass es eine Vielzahl von schlechten Argumenten für Stuttgart 21 gibt, aber noch mehr gute?

So richtig toll finde ich das mit Stuttgart 21 nicht. Klar steht außer Frage, dass der Hauptbahnhof in Stuttgart total am Ende ist und dass es nicht besonders gut ist, dass die Züge alle von Norden reinschleichen müssen. Allerdings lassen sie das alles ja seit 15 Jahren verrotten, damit es ein weiteres (gutes?) Argument für den Neubau gibt. Auch nicht zu diskutieren ist die beispiellos schlechte Anbindung des Flughafens an den Fernverkehr. Am Wochenende kann es schon mal passieren, dass man am Flughafen 40 Minuten auf die nächste S-Bahn in Richtung Stadt wartet. Das hat aber vor allem mit dem unglaublich schlechten ÖPNV in Stuttgart zu tun. Zu den Stoßzeiten fahren hier die S-Bahnen einer Linie im 15-Minuten-Takt. Ja, in anderen Städten sind das die Wochenend- oder Nachttaktungen. Mehr ist nicht machbar, da alle S-Bahnen durch den Tunnel vom Bahnhof nach Vaihingen fahren. Der Tunnel ist hier also das begrenzende Element. Wenn eine S-Bahn irgendwo im Tunnel stecken bleibt, dann fällt einfach mal der ganze S-Bahn-Verkehr aus. Für die Einrichtung von Umleitungen und Schienenersatzverkehr kann die VVS schon mal eine Stunde brauchen. Und da soll der neue Bahnhof dann komplett unterirdisch sein, wenn sie es schon mit einem S-Bahntunnel nicht auf die Reihe kriegen? Das kann ja nur schief gehen. Klar ist die Fernverkehrsanbindung an den Flughafen wichtig und auch, dass die Züge schneller wieder aus Stuttgart weg sind (wer will sich da schon lange aufhalten?), aber dieser ganzen Untertunnelei und Abreißerei kann ich nichts abgewinnen. Sowas planen wieder Leute, die auch meinen, Stuttgart wäre eine Großstadt, also wie Berlin oder so. Aber Stuttgart bleibt leider Provinz. Auch mit hippem neuem Bahnhof. Und schöner wird Stuttgart dadurch auch nicht. (Es wird ja immer behauptet Stuttgart hätte schöne Ecken, aber die verstecken sich schon sehr gut zwischen häßlichen Betonklötzen und riesigen Hauptverkehrsstraßen. Wo sonst wird man eigentlich noch von auf dem Gehweg fahrenden Autofahrern beschimpft, weil man dort geht?). Und teuer ist es. Ein „gutes“ Argument der Befürworter ist ja immer, dass das Geld dafür auch vom Bund und der EU kommt. Aber ist das nicht eigentlich wurst aus welchem Steuertopf das kommt? Am Ende hab es doch ich bezahlt. Das ist doch, wie wenn ich meine Einkäufe heute statt mit der EC-Karte mal mit der Kreditkarte bezahle. Am Ende wird doch alles von meinem Konto abgebucht.

Wer sich für die Gegenargumente und den Alternativvorschlag interessiert, die gibt es hier. Aber ein gutes Argument für Stuttgart 21 fällt mir doch ein: Vielleicht geht ja beim Tunnelbohren was schief, der Anhydrit unter Stuttgart quillt auf und zerstört die Innenstadt. Das wäre doch mal was.

Neues aus dem Netz

Man kann doch noch immer was lernen im Internet. Eben bei web.de gab es im Artikel Wann ist das Leder im Tor folgendes zu lesen:

Das umstrittenste Tor der Fußballgeschichte ist wohl im WM-Finale 1966 gefallen und unter dem Namen „Wembley-Tor“ in die Annalen eingegangen. Zinédine Zidane hat für Frankreich den ersten Elfmeter im Spiel lässig gegen die Unterkante der Latte gelupft. Von dort sprang er auf den Boden, wieder gegen die Latte und dann aus dem Tor heraus. Doch war dieser Ball wirklich im Tor?

Der Artikel ist der Auszug aus einem Buch. Da wurden beim Auszug erstellen wohl ein paar wichtige Zeilen weggelassen. Oder liest sich das nur für mich so, als ob Zidane 1966 im WM-Finale gespielt und das Wembley-Tor geschossen hätte?

Contact High Soundtrack

Wir haben gestern Contact High angeschaut. Da gibt es eine Szene in einer polnischen Disko und da läuft ein Lied im Hintergrund. Ich kannte das Lied, hab aber nicht die leiseste Ahnung woher. Sogar der Titel sagte mir was, als ich es bei Youtube gefunden habe. Und woher kenn ich das? Irgendeine Idee?

(Youtube I-F – Space Invaders are smoking Grass)

Frauen und Twilight

Neulich habe ich mit einem Kollege über Twilight geredet. Er meinte das sei ja nur was für Frauen. Und da hat er Recht. Ich kenne keine Frau, die angefangen hat es zu lesen und aufhören konnte. Und mehrere davon sind so zufällig zum Lesen gekommen wie ich. Sogar gestandene promovierte Naturwissenschaftlerinnen geben dann plötzlich verschämt zu, dass sie gerade bei Band drei sind und nicht aufhören können. Ich hab das dann mit P*rn* schauen verglichen und den Vergleich finde ich gar nicht so schlecht. So wie Männer beim P*rn* schauen nach sexueller Befriedigung suchen, suchen Frauen beim Twilight lesen nach emotionaler Befriedigung. Und ebenso wie bei den P*rn*s hat auch das nicht mit der Realität zu tun. Und auch nichts damit, dass sie in ihrer eigenen Partnerschaft was vermissen würden. Aber so wie Männer gerne mal der ölglänzenden immerwilligen Frau zuschauen wollen, lesen Frauen gerne vom idealtypischen Gentleman, der völlig damit zufrieden ist seiner Angebeteten beim Schlafen zuzuschauen. Kurz suhlt man sich dann in der Illusion es gäbe sie, diese Männer, bevor man mit verklärten Blick ins eigene Leben zurückkehrt und sich freut einen echten Mann zu haben. So ist es also. Twilight lesen ist wie P*rn* schauen, nur anders.

Und wo wir grade beim Thema sind und ich neulich New Moon gesehen habe. Man kann den Twilight-Filmen doch etwas abgewinnen, wenn man die Bücher gelesen hat. Ohne die Bücher sind die Filme aber wirklich schlecht und New Moon hat völlig zu recht unter fünf Punkten in der imdb. Es gibt Bücher, da kann man beim Lesen quasi den Film vor sich sehen. Zum Beispiel „Der Schwarm“ von Frank Schätzing. Bei Twilight ist es definitiv nicht so. Eher fragt man sich beim Lesen, wie man eine Geschichte, die hauptsächlich aus Gefühlen und Gedanken eines Ich-Erzählers besteht, der die auch noch gerne für sich behält, überhaupt verfilmt werden kann. Das Ergebnis ist ganz unweigerlich ein schlechter Film. Mit dem Hintergrundwissen aus den Büchern kann man sich das durchaus anschauen, die Filme ohne die Bücher sind einfach furchtbar.

Impfen

Wenn man mit seinem Kind zu den Vorsorgeuntersuchungen geht, wird ganz selbstverständlich auch geimpft. Ich finde das gut, da ich Impfen für vernünftig halte. Da wir jetzt ein paar Tage ein impfkrankes Kind zuhause hatten, habe ich ein bisschen im Internet gelesen. Das Internet ist nämlich nicht nur voll von P*rn* sondern auch gefüllt mit gut(gemeint)en Ratschlägen. Und so landete ich auf einer Seite über Impfschäden. Zuerst gruselte ich mich ein bisschen, weil ich nicht sicher war, ob ich lesen mochte, was da steht. Was es da dann aber zu lesen gab, hat mich ein bisschen wütend gemacht. Da waren mehrere Eltern die davon berichteten, dass ihre Kinder nach der Masern-Mumps-Röteln-Impfung mehrere Tage Fieber hatten, schlecht schliefen, obwohl sie vorher durchschliefen, quengelig waren, obwohl sonst glücklich, beim gerade erlernten Laufen öfter hinfielen und dass sie deshalb die zweite Impfung nicht machen werden. Dass es sich bei der MMR-Impfung um einen Lebendimpfstoff handelt und es deshalb zu einer abgeschwächten Infektion kommen kann, ist eigentlich bekannt oder sollte vom Kinderarzt mitgeteilt worden sein. Das heißt es ist nicht ungewöhnlich ein paar Tage ein krankes Kind zu haben. Dass ein krankes Kind schlechter schläft, mit Fieber öfter hinfällt als sonst und viel Körperkontakt möchte ist wohl ganz normal. Jeder der selbst schon mal Fieber hatte, weiß doch, dass man sich da fühlt, wie durch den Fleischwolf gedreht. Warum meinen diese Eltern aber, dass eine echte Maserninfektion diesen paar Tagen Fieber vorzuziehen ist? Wenn das Kind die Masern bekommt ist es mit Sicherheit länger als ein paar Tage krank und wird demzufolge auch länger quengelig sein. Immerhin bei 20 -30 % der Erkrankungen kommt es zu Begleiterscheinungen und Komplikationen. Sicherlich, es gibt auch Eltern, die sagen sie kennen die Risiken und möchten ihr Kind trotzdem nicht impfen lassen. Schließlich kann es auch bei einer Impfung Komplikationen geben. Bei einer guten Durchimpfung der Bevölkerung kann das Risiko einer Impfkomplikation sogar größer werden als die Risiken einer Erkrankung. Ist ja schön und gut, wenn sich Eltern im Wissen der Risiken für ihr eigenes Kind gegen eine Impfung entscheiden. Aber sind sie auch bereit das Risiko für fremde Kinder mit zu tragen? Was ist wenn ein Kind mit einer unerkannten Maserninfektion beim Kinderarzt einen Säugling ansteckt, der dann ein paar Jahre später an den Spätfolgen (SSPE) stirbt. Vielleicht hätten ja auch dessen Eltern die Entscheidung über eine Impfung gerne selbst gefällt.

Eurovision Song Contest

Ich hab die letzten Jahre immer mal wieder den Eurovision Song Contest angeschaut. Meistens dann, wenn Probenwochenende hatten und es nach der Probe im Fernsehen lief. Dieses Jahr haben wir es dann mit voller Absicht angeschaut. Von den Castings im Vorfeld habe ich nichts mitbekommen, nur am Ende den Song gehört. Da habe ich gleich gesagt, ich glaube Deutschland blamiert sich dieses Jahr nicht so wie sonst. Deshalb fand ich das ganz spannend. Und es hat tatsächlich Spaß gemacht die Show anzuschauen. Lenas Auftritt habe ich leider verpasst, weil ich grade den Schnuller im Babybett suchen musste, aber es war ja wohl ganz ordentlich. Sogar angerufen habe ich. Für die Türkei. Das fand ich nämlich gut und die sind auch verdient Zweite geworden. Die Ukraine fand ich auch ganz gut. Einige der anderen Platzierungen konnte ich nicht so richtig nachvollziehen. Zum Beispiel fand ich die Dänen furchtbar. Der Kommentator hat immer was von den dänischen Roxette erzählt. Wahrscheinlich hat’s mir deshalb nicht gefallen. Roxette war noch nie so mein Ding. Den letzten Platz für England konnte ich auch nicht so nachvollziehen. Meiner Meinung nach waren da einige deutlich schlechter, z.B. Serbien, Russland, Weißrussland, Israel, Belgien, Armenien. Rumänien hätte ich auch nicht auf Platz 3 gesetzt. Naja, sieht so aus, als hätte ich keinen gesamteuropäischen Musikgeschmack. Es hat Spaß gemacht die Show anzuschauen. Da ist man ja gar nicht mehr dran gewöhnt sich eine Samstagabendshow anzuschauen, die nicht von unzähligen Werbepausen und blödem Gelaber in die Länge gezogen wird.

Ausschlafen

Nach der Masern-Mumps-Röteln-Impfung letzte Woche hatten wir diese Woche ein paar anstrengende Tage. Fieber, Gequengel, Verweigerung von fester Nahrung, nächtliches Schwitzen, nächtliches Gejammer und Wachsein, Müdigkeit und Nichtschlafenwollen, Geschrei beim Fiebermessen. Nachdem der kleine dann gestern nacht um halb eins noch mal Durst hatte und ein bisschen Körperkontakt wünschte, hat er heute bis nach halb elf geschlafen. Ich konnte es kaum fassen, als ich auf die Uhr geschaut habe. Wisst ihr wie lange ich schon nicht mehr bis halb elf geschlafen habe? Ja, dürfte ungefähr ein Jahr her sein.