Die Natur

Manche Dinge hat die Natur schon seltsam geregelt. Eigentlich konnte ich nämlich mit so kleinen Kindern nicht so richtig was anfangen. Ich war immer eher der Typ Mensch, der wenn er ein Kind in die Hand gedrückt bekommt, denkt „Mist, wie fass ich das an, ohne es kaputt zu machen.“ Vielleicht war ich deshalb auch im Kreißsaal selbst überrascht, als er dann da lag und die Hebamme meinte „Nehmen Sie mal Ihr Kind.“ Da hab ich Ihn einfach genommen und seit dem ist er bei mir. Und komischerweise musste ich nicht drüber nachdenken wie ich ihn anfasse und was ich wann zu tun habe. Jetzt bin ich plötzlich eine Mama. Ich staune über das Vertrauen, dass der Kleine mir entgegenbringt. Ich könnte stundenlang zuschauen, wie er im Schlaf seine Lippen verzieht oder mit meiner Wange seine weichen Haare streicheln. Unvergesslich bleiben wird mir auch unsere erste Nacht. Erst gegen Mitternacht war ich auf Station. Da lagen wir dann, ich im Bett und er im Bettchen daneben, und haben uns angeschaut, uns kennengelernt. Stundenlang. Später, als er nicht schlafen konnte, habe ich ihn zu mir ins Bett geholt, wo er auf meiner Brust dann eingeschlafen ist. Aber das kann man nicht beschreiben, das muss man erleben…

Zahlen

13.06.09, 19:13 Uhr, 51 cm, 3450 g.

Bahnchaos

Gestern abend war ich bei einer Geburtstagsfeier. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln habe ich mich dort hinbewegt. Die Haltestelle, an der ich aussteigen musste, ist eher eine kleine Haltestelle, die normalerweise nur von einer Bahn und einem Bus bedient wird, die beide nachts nicht fahren. Zum Glück wurde gestern an anderer Stelle im Schienennetz gebaut, so dass vier oder fünf andere Linien über die kleine Haltestelle umgeleitet wurden. Nur wie, darüber gab es kaum Informationen. Ich machte mich abends auf den Weg und wollte an der Herrenstraße umsteigen. Um herauszufinden was die schnellste Verbindung ist, begab ich mich an die Informationstafeln. Da wurde mit leuchtend orangenen Zetteln auf die Baustelle und die Umleitung hingewiesen. Genauere Informationen zu den einzelnen Linien solle ich dem Liniennetzplan oder der Homepage www.kvv.de entnehmen. Nur leider hing an der Haltestelle kein Umleitungsplan, sondern nur der normale Liniennetzplan, der ja nicht galt. Internet hatte ich auch gerade keins dabei und den Umleitungsplan habe ich eben beim Suchen auf der Homepage auch nicht gefunden. Ich bin also einfach in die nächste Bahn eingestiegen und hab mich überraschen lassen, wo sie hinfährt. Nach ner kleinen Rundfahrt durch Karlsruhe, hat die mich auch tatsächlich dahin gebracht, wo ich hinwollte.

Nachts wollte ich dann irgendwann nach Hause, hatte aber keine Bahnabfahrtszeiten im Kopf und an der Haltestelle hingen auch wieder keine Umleitungspläne. So bat ich die Partygastgeber mir ihr Internet zur Verfügung zu stellen. Die Homepage der Bahn teilte mir mit, dass die nächste Bahn zu mir nach Hause erst in einer Stunde führe. Das konnte ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, da mindestend 3 der Linien am Wochenende nachts durchfahren. Da kann es gar nicht passieren, dass eine Stunde lang keine Bahn kommt. Ich hab‘ dann versucht andere Zielhaltestellen einzugeben, aber bekam immer das gleiche Ergebnis. Dann habe ich stattdessen die Fahrplanauskunft der KVV-Homepage bemüht. Die gab mir Ähnliches aus. Irgendwann habe ich dann die Funktion gefunden, die mir alle Bahnen anzeigt, die an einer bestimmten Haltestelle abfahren. Und da fuhr die nächste Bahn schon 15 Minuten später und nicht erst in einer Stunde. Aber auch hier wusste ich nicht, welche Strecke die Bahn nimmt. Glücklicherweise war es eine, die mich fast nach Hause brachte. Gewundert habe ich mich aber schon. Normalerweise sind die Informationen bei der KVV immer sehr gut und normalerweise hängen auch überall Umleitungspläne oder es stehen Service-Mitarbeiter rum, die einem helfen. Wo waren die nur? War die Baustelle so spontan, dass es zum Pläne drucken nicht mehr gelangt hat?

Wehgetan

Und jetzt noch ein bisschen Schwangerencontent. Man kriegt nämlich lauter gute Ratschläge, aber die wirklich wichtigen Sachen kann einem keiner sagen. Zum Beispiel wie sich Wehen anfühlen. „Das merkst Du dann schon“, kriegt man immer gesagt. Die Hebamme im Vorbereitungskurs meinte, solange man sich noch unterhalten kann, sind’s keine richtigen Wehen. Die andere Hebamme in der Sprechstunde meinte, solange die Wehen nicht regelmäßig kommen, sind’s keine richtigen Wehen. Gestern abend lag ich nun auf dem Sofa und habe etwas Schmerzen bekommen. Also so richtig ignorieren konnte man die nicht, aber reden hätte ich schon noch können. Ich hab dann versucht zu schlafen, aber dafür tat’s dann schon zu sehr weh. Ich hab nicht auf die Uhr geschaut, aber irgendwelche Regelmäßigkeiten konnte ich nicht feststellen. Dachte also, dass das keine richtigen Wehen sein können. Irgendwann ging’s dann wieder vorbei und ich konnte dann schlafen. Heute morgen war dann Arztermin. Es waren wohl doch richtige Wehen, zumindest hat sich was getan. Tja, weiter ging’s bisher noch nicht, aber meine Ärztin meinte, sie würde sich schon sehr wundern, wenn ich zum nächstenTermin in einer Woche noch auftauchen würde. Wir werden sehen…

Gewählt

Ich habe eben gewählt. Und jetzt frage ich mich: was mach ich denn mit den restlichen Stimmzetteln zur Kommunalwahl? Da kriegt man ja ein ganzes Heftchen von Listen und packt dann entweder eine, so wie sie ist, in den Umschlag oder man vergibt selbst die Stimmanzahl und schreibt noch Leute mit drauf. Aber in den Umschlag packt man am Ende nur einen Zettel. Wenn ich die restlichen jetzt einfach so wegschmeiße, dann weiß ja jeder, der meinen Müll durchwühlt, was ich gewählt habe. Ist das dann wirklich geheim? Und wie läuft das eigentlich im Wahllokal? Was machen die da mit den restlichen Listen? Nimmt man die wieder mit nach Hause oder werden die dort vor Ort geschreddert? Fragen über Fragen.

Lebenszeichen

Da es ja ein paar Menschen gibt, die mich schon in den Wehen vermuten, wenn ich hier nichts von mir lesen lasse, gibt es jetzt wieder ein Lebenszeichen. Kind ist noch nicht da, kann aber jederzeit in den nächsten Wochen losgehen. Ich war erst mit einer hartnäckigen Erkältung beschäftigt und jetzt versuche ich die letzten Reste meiner Arbeit zu erledigen und dabei die Wohnung aufs Baby vorzubereiten. Möbel sind jetzt alle da, müssen nur noch aufgebaut werden. Morgen mach ich den Teppich im Kinderzimmer- und Schlafzimmer sauber. Hat irgendjemand ne Ahnung wie lange der zum Trocknen braucht, wenn man so einen Nass-Trocken-Sauger vom Drogeriemarkt verwendet? Naja, wir werden sehen. Ansonsten ist es unglaublich, dass es am letzten Spieltag noch immer Hoffnung auf den Klassenerhalt gibt. Daumen drücken. Vielleicht schafft’s der KSC noch. So, das war’s erstmal. Bin nämlich schon wieder müde. Kommt mir so vor als zieht da jemand meine ganze Energie ab 😉

Happy

Birthday, isnochys. Schon wieder ein Jahr älter. Wie die Zeit vergeht…

Feier schön und wild 🙂

Der Fortschritt

Ich war eben einkaufen. So richtig mit Einkaufskorb und Kasse und so, also nicht online. Bis 24 Uhr geöffnet. Herrlich.

Gibt’s ja gar nicht

Ich war mal wieder unterwegs. In Bielefeld. Also, jedenfalls bin ich an einem Bahnhof ausgestiegen, wo Bielefeld dran stand. Und die Stadt sah auch verdammt echt aus, aber so richtig überzeugt bin ich nicht. Schließlich war ich auch die ganzen drei Tage, die ich dort verbracht habe, irgendwie im Delirium. Geplagt von Schnupfen, Husten und Ohrenschmerzen habe ich die Tage mit Röcheln, Husten und Naseputzen verbracht. Erstaunlicherweise geht es mir jetzt wo ich wieder zuhause bin, wieder fast richtig gut. Muss wohl zur Verschwörung gehören, dass man alles nur etwas benebelt mitbekommt und hinterher tatsächlich glaubt in Bielefeld gewesen zu sein.
Schnupfen uns Husten mit einem Bauch voll Baby ist kein Vergnügen. So richtig ausgiebig Husten geht nämlich nicht, wenn die Lunge zusammengedrückt wird. Und Schnupfen ohne Nasenspray führt bei mir zwangsläufig zu tauben und schmerzenden Ohren. Und zu schlaflosen Nächten. Das einzige, was mir in der Apotheke mit gutem Gewissen verkauft wurde, war so blödes Emser Salzspray. Und das nutzt nichts. Nicht mal der Placebo-Effekt hat geholfen. Also saß ich benebelt und bedröhnt in „Bielefeld“. Da war’s dafür aber sehr schön. Ein spontanes Geschwistertreffen anlässlich der neuen Wohnung unserer Kleinsten stand auf dem Programm. Und dabei habe ich endlich auch mal meine neueste Nichte live gesehen. Trotz Erkältung war’s ein schönes Wochenende.

Update: Erstaunlicherweise ist auf der CD, auf der die Fotos vom Wochenende sein sollen , die mir mein Schwesterchen gebrannt hat, nichts drauf. Von wegen Verschwörung…

Partywochenende Teil 1

Irgendwie ist das mit dem Mutterschutz gar nicht so schlecht, wie ich gedacht hatte. Vor allem weil ich es tatsächlich geschafft habe, meine Doktorarbeit soweit fertig zu machen, dass ich jetzt erstmal auf die Zuarbeit anderer warten muss. Ich hab ausnahmsweise mal keine Arbeit im Nacken sitzen und kann einfach ausschlafen und machen, wozu ich gerade Lust habe.

Gestern abend war das eine SingStar-Party. Gespielt haben wir allerdings Ultrastar, weil’s nichts kostet und die Songauswahl größer ist. Damit wir richtig Krach machen können, fand das ganze in einem Proberaum statt. Mit Beamer. Das hatte echt was.  D. ist auch mitgekommen, hat aber groß angekündigt, er wird nur Bier trinken und uns auslachen. Ich erinnere mich, dass ich das auch vorhatte, bevor ich das erste Mal Singstar gespielt habe. Und so hatte er dann plötzlich doch ein Mikro in der Hand und hat gesungen. Und zwar richtig gut. Beinahe jedes Lied hat er gewonnen. Nur bei Matthias Reim konnte ich mich knapp gegen ihn durchsetzen. Alles andere (z.B. No Doubt, 30 Seconds to Mars, The Killers, Evanescence, …) hat er für sich entschieden. Allerdings will ich da auf jeden Fall ne Revanche, wenn ich mal kein Baby mehr im Bauch habe. Das hat mir nämlich etwas den Atem genommen. Da hat die Luft kaum für eine Zeile gereicht. Und die Stützfunktion des Zwerchfells, die gibt’s quasi auch nicht mehr.

Zum Thema Baby im Bauch konnte ich auch noch eine Freundin im Club willkommen heißen. Noch am Anfang und in der Übelkeitsphase. Lustigerweise habe ich gerade gestern morgen zu D. gesagt, dass ich mich gar nicht mehr erinnern kann, wie es war, als mir ständig schlecht war in den ersten 14 Wochen. Also ich kann mich erinnern, dass mir schlecht war, aber wie ich gelitten habe, kann ich nicht mehr nachvollziehen. Da hat die Natur schon tolle Verdrängungsmechanismen.

Heute nachmittag geht dann das Partywochenende weiter. Der 40. eines Freundes wird gefeiert. Dafür hat er zum Wandern und Essen geladen. Das Wandern muss ich leider ausfallen lassen. Weiß nicht, wie groß die Augen der Hebamme geworden wären, wenn ich ihr erzählt hätte, ich möchte gerne 5 1/2 Wochen vorm Entbindungstermin noch eine 12 km Wanderung machen. Also bringt mich die S-Bahn später in die Kneipe zum Einkehren. Morgen früh ist dann noch Brunch.

Also, wenn der Mutterschutz so weitergeht, dann kann ich das noch ne Weile aushalten 😉