Alles neu macht der November

Hier sieht’s anders aus. Das liegt daran, dass ich eine zweite Sidebar wollte. Die hab ich jetzt. Es läuft zwar noch nicht alles, wie ich mir das wünsche, aber das krieg ich auch noch hin.

Antreten zum Schw*nzvergleich!

Am Wochenende hatte ich Grundschulklassentreffen. Zwanzig Jahre ist das her, dass wir mit unseren Empfehlungen auf die weiterführenden Schulen geschickt wurden. Vor ein paar Monaten hat jemand bei Facebook ein Klassenfoto aus der dritten Klasse eingestellt und alle drauf verlinkt. Plötzlich war man dann mit Leuten „befreundet“, die man seit ewigen Zeiten nicht gesehen hat. Wahrscheinlich kam dann deshalb die Idee auf, alle mal wieder zu treffen. Bei Facebook wurde es angekündigt und sogar eine schriftliche Einladung landete in unserem Briefkasten. Ich habe ein bisschen hin und her überlegt, ob ich da wirklich hin will. Die Leute, die nicht mit mir aufs Gymnasium gegangen waren und die nicht bei uns in der Straße wohnten, hatte ich tatsächlich seit 1990 nicht gesehen. Und nachdem zumindest eine der ehemaligen Klassenkameraden exzessiv Facebook Phrases (das ist das mit den Glücksnüssen und so) nutzt oder italienische Schnulzensongs postet, wusste ich wirklich nicht, ob ich den Leuten überhaupt was zu sagen habe (außer ihnen die Nutzung von Facebook zu erklären). Aber weil ich sowieso mal wieder nach Hause wollte, habe ich mich zum Treffen angemeldet. Die Frau aus Lö hatte auch vor zu kommen und so wären wir ja immerhin zu zweit, falls die anderen sich alle als Schnarchnasen entpuppen. Und so habe ich am Samstag abend den Kleinen bei der Omi gelassen und bin ins Nachbarkaff gefahren. Ich wurde schon vor der Tür begrüßt. Sogar unser Grunschullehrerehepaar war da. Eigentlich dachte ich, es würde schwer werden die Leute zu erkennen. War es aber nicht. Bei meiner Nebensitzerin musste ich kurz überlegen, aber die war auch immer sehr still in der Schule. Mehr als ein Drittel, beinahe schon die Hälfte, der ehemaligen Klasse war da. Natürlich hauptsächlich die, die nach Haupt- oder Realschule eine Ausbildung gemacht haben und immernoch in der Gegend wohnen. Da saßen wir dann also und es ging los. „Was machst Du jetzt?“ in alle Richtungen. Meistens bewegt man sich ja doch zwischen Studierten, da war es interessant, andere Lebenswege kennen zu lernen. Und die waren zahlreich. Eine ist alleinerziehende Mutter, hat jetzt aber wieder einen Freund. Eine ist verheiratet mit Kind, hat seit der Ausbildung keine feste Arbeitsstelle gehabt und nach ihren eigenen Erzählungen einen Mann, über den man bei Frauentausch herrlich den Kopf schütteln könnte. Aber was soll man machen. Eine war unglaublich langweilig oder vielleicht auch nur einfach nicht smalltalkfähig. Besonders interessant waren aber die Geschichten derer, denen man nichts zugetraut hat oder die nicht den geraden Weg gegangen sind. Da war zum Beispiel einer, der nach Rauswurf aus der Realschule und Hauptschulabschluss jetzt doch noch ein BWL-Studium macht. Am überraschendsten war einer, der prinzipiell nie seine Hausaufgaben gemacht hat und den Großteil seiner Grundschulzeit vor der Tür verbracht hat. Das war einer von denen mit schlechten Bedingungen, schwierigen Verhältnissen und wenig Geld zuhause. Er hat zwar auf der Hauptschule genauso wenig Arbeitswille gezeigt wie auf der Grundschule, hinterher aber trotzdem eine Ausbildung gemacht und, wie es aussieht, hat er einen ganz guten Job. Vor allem aber macht er keinen dummen Eindruck. Die Frau aus Lö meinte zwar er wäre etwas prollig, aber nur ein bisschen.
Dass ich promoviert bin, habe ich meistens nur am Rande erwähnt. Ich hatte nämlich keine Lust auf so einen Schw.anzvergleich à la „Schaut her, was ich erreicht habe und seid neidisch!“ Darum ging’s ja eigentlich nicht bei dem Treffen. Ganz davon abgesehen finde ich nicht, dass man auf ein Studium oder eine Promotion neidisch sein muss. Ich habe auch versucht, Wörter wie „Priorisierung“, „olfaktorisch“ und „optional“ durch andere zu ersetzen. Manchmal glaube ich nämlich ich laber schon ziemlich intellektuell daher und ich wollte ja nicht so abgehoben wirken.
Die Gespräche mit unsern Lehrern waren auch schön. Die konnten sich tatsächlich an alle Namen noch erinnern. Ich vermute ja, die haben vorher zuhause geübt. Wir haben ein paar alte Geschichten ausgekramt und viel gelacht. Schließlich haben unsere Lehrer noch ein Geschenkchen überreicht bekommen. Die Initiatorin des Klassentreffens hat das ganz schüchtern überreicht. Man hat ihr schon angemerkt, dass sie nicht besonders viel Erfahrung mit Präsentationen oder damit mal kurz im Mittelpunkt zu stehen hat.
Gegen später haben wir die Location gewechselt. Es sind nicht mehr alle mitgekommen, aber da hatten wir dann auch Gelegenheit mit denen zu reden, die vorher immer am anderen Ende des Tisches saßen. Es war wirklich lustig und es wurde auch tatsächlich spät. Ich war erst um viertel vor vier im Bett (ja, und das in DS!). Eine fragte mich, was meine Geschwister so machen. Als ich erzählt habe, wo die alle leben, meinte sie, sie hätte ja ein langweiliges Leben. Da hab ich hinterher drüber nachgedacht. Eigentlich glaube ich nicht, dass ein Leben interessanter wird, weil man in einer anderen Stadt lebt und die Familie verstreut ist über Deutschland. Immerhin muss sie, wenn sie ihre Familie sehen will, nur aus der Haustür raus und in die nächste Haustür rein. Ich muss mindestens zwei Stunden Zug fahren. Es hat also auch Vorteile ein „uninteressantes“ Leben zu führen.
Das Treffen hat sich wirklich gelohnt. Dadurch, dass wir uns so lange nicht gesehen hatten, gab es nicht diese Grüppchenbildung, die man von Abitreffen kennt. Jeder hat mit jedem geredet und alle waren sehr offen. Wir konnten uns neu kennenlernen und trotz der langen Pause war immernoch eine Vertrautheit da. Natürlich haben auch einige gefehlt. Einige davon hätte ich gerne dabei gehabt. Vielleicht ja dann beim nächsten Treffen in 10 oder 20 Jahren.

Emissionsfrei?

Erstaunlicherweise hört man immer wieder, dass etwas emissionsfrei ist, sobald es mit Strom betrieben wird. Zum Beispiel sind dann Elektrofahrzeuge umweltfreundlicher als normale Autos. Emissionsfrei wäre es allerdings nur, wenn der Strom emissionsfrei erzeugt würde. Tatsächlich wird nur ein Bruchteil unserer Energie ohne den Ausstoß von Treibhausgasen erzeugt. Zum einen liefern die fossil befeuerten Kraftwerke noch immer einen Großteil unseres Stroms. Das bedeutet, dass für unseren Strom Kohle, Öl, Gas oder andere Brennstoffe (z.B. Plastikmüll) verbrannt werden, was in jedem Fall CO2 freisetzt. Auch der oft als Alternative angepriesene Atomstrom ist nicht emissionsfrei. Beim Uranabbau, der Aufbereitung zur Nutzung und der späteren Wiederaufbereitung der Brennelemente wird Energie benötigt, die wieder in Verbrennungsprozessen gewonnen wird. Klar, für Deutschland ist das emissionsfrei, da die Emission woanders auf der Welt stattfindet, aber hier muss man ausnahmsweise mal gobal denken. Und wer jetzt denkt, er hat ja den guten Ökostrom, dem muss ich mitteilen, auch der ist nicht emissionsfrei. Schließlich müssen auch Windräder und Wasserkraftwerke erstmal gebaut werden. Hierfür müssen z.B. Materialien befördert werden und die Herstellung der Baumaterialien (Stahl, Beton) ist nicht emissionsfrei. Einzig bei Verbrennung von Biogas (Methan) kann davon gesprochen werden, dass keine Treibhausgase emittiert werden. Methan ist ein weitaus stärkeres Treibhausgas als CO2, so dass die Verbrennung hier am Ende einen positiven Effekt hat.
Bevor man sich also dazu hinreißen lässt, elektrobetriebene Geräte und Fahrzeuge als Allheilmittel zu sehen, sollte man sich bewusst machen, dass Strom eben nicht aus der Steckdose kommt, sondern vorher erzeugt werden muss.

Terrorgefahr?

Wir haben ja jetzt erhöhte Terrorgefahr. Wäre das nicht die Gelegenheit den Streit um S21 ein für alle mal zu beenden? Könnte ja passieren, dass der Bahnhof „zufällig“ Ziel eines Anschlags wird und wenn er dann eh schon weg ist, muss man halt einen neuen bauen. Nur so ein Gedanke…

Liebe Frau Meyer

(Achtung, dieser Text ist voll von Twilight-Spoilern. Wer die Story nicht kennt und noch lesen will, der sollte jetzt aufhören zu lesen. Ganz besonders denke ich da an mein Schwesterchen)
Trotzdem weiterlesen …

Rollenbilder in Kinderliedern

Eigentlich will man ja versuchen Kindern nicht nur die klassischen Rollenbilder zu vermittelt. Deshalb wurden auch schon Schulbücher geändert, damit auch mal ein Mann kocht oder eine Frau einen Schraubenzieher benutzt. So sollen die Kinder sehen, dass das normal ist. Aber da gibt’s ja noch diese Kinderlieder und da sind die meisten ganz schlimm. Auf unserer Rolf Zuckowski-CD kommen nicht viele Frauen vor. Eine davon ist die Oma, die für Opa und Enkel kocht und das andere ist eine Henne, die den Osterhase ausbrüten will. Also eine Glucke und eine gute Hausfrau. Wir haben seit einer Woche noch andere CDs, aber auch da sieht es oft nicht besser aus. Da gibt es das Lied Pudl-di-Wudl. Thema der ersten Strophe ist, dass Papa für die Familie kocht. Es riecht seltsam und seine Ausrede ist dann, dass es ein Pudl-di-Wudl ist. Also die Botschaft: wenn Papa kocht gibt es ein Chaos, das in einem Desaster endet. Warum macht sich keiner Gedanken über die Rollenbilder, die in Kinderliedern vermittelt werden? Gerade die kleinen Kinder kriegen doch in der Regel die klassische Rollenverteilung vorgelebt. Warum dann auch noch in den Liedern? Manchmal bin ich schon froh, dass unser Kleiner das umgekehrte als „normal“ lernt.

Laufen

Ich war laufen. Das erste mal seit über vier Monaten. Im Sommer war ich lieber schwimmen, aber seit das Freibad zu ist, hab ich kaum noch was gemacht. Wir waren in Urlaub und dann krank und wieder krank und ich hatte einfach keine Zeit. Jetzt könnt ihr meckern, dass keine Zeit haben nur eine Ausrede ist. Ich sage keine Zeit haben hat was mit Prioritäten setzen zu tun. Und die liegen bei mir einfach anders. Im Moment komme ich zwischen kurz nach fünf und kurz nach halb sechs von der Arbeit nach Hause. Bis der Kleine dann ins Bett geht, haben wir also zweieinhalb bis drei Stunden Zeit. Und da bin ich dann wirklich lieber zu Hause, statt nochmal zum Sport loszudüsen. Es bleibt also nur das Wochenende. Und da nutze ich dann die Zeit, wo der Kleine seinen Mittagsschlaf macht. Letztes Wochenende am Sonntag habe ich angefangen. Nur eine kurze Runde, aber ich hatte erbärmlich Muskelkater am Tag danach. Davon abgesehen ging es aber erstaunlich gut. Vor vier Monaten war es eine echt Quälerei und deshalb bin ich ja dann zum Schwimmen übergegangen. Ich hatte keine Kondition und keine Kraft, auf Asphalt (und was anderes hab ich hier nicht) haben mir nach der halben Runde die Fußgelenke weh getan. Einfach grausam war das. Und jetzt geht es irgendwie wie von alleine. Dieses Wochenende war ich Samstag und Sonntag laufen. Es klappt wieder einfach den Kopf auszuschalten und zu laufen. Meine Beine tun nicht weh und ich bin gestern sogar wieder an meine alten Zeiten rangelaufen. Also an die vor der Schwangerschaft. Ich bin begeistert, weiß aber nicht, woran es liegt, dass laufen plötzlich wieder geht. Sind es die -15kg, der behandelte eklatante Eisenmangel oder das tägliche Treppensteigen, aufgrund der seit WochenMonaten kaputten Rolltreppen an der S-Bahn? Wahrscheinlich alles zusammen. Und jetzt freue ich mich richtig aufs nächste Laufen. Ich hab sogar schon die wirre Idee gehabt, morgens noch früher aufzustehen und laufen zu gehen. Aber dafür müsste der Kleine ja mal zuverlässig um die gleiche Uhrzeit aufwachen und nicht wild zwischen halb sechs und halb acht. Und sowieso: früher aufstehen und joggen?! Hallo!?

9:09

Es ist jetzt 9:09 Uhr. Um 6:02 Uhr wurde ich geweckt. Manchmal frage ich mich, warum der Kleine problemlos bis halb acht schlafen kann, wenn ich aufstehen und zur Arbeit muss und dann, wenn ich „ausschlafen“ kann, um sechs Uhr wach ist. In den letzten drei Stunden hatten wir jetzt schon einige Diskussionen, weil der Kleine lieber auf dem Tisch als am Tisch sitzen will, schon zweimal das Trockenfutter der Katzen ausgekippt hat und jetzt mit dem Playstationcontroller durch die Wohnung rennt. Nebenbei hab ich dann noch versucht einen Brotteig zu machen. Ein neues Rezept mit Bier. Glücklicherweise stand da noch ein Bier, dass ich dann auch genommen habe. Beim Kneten machte mich dann der süßliche Geruch stutzig. Ich hab dann nochmal an der Flasche gerochen und es war keine Bier sondern Radler. Blöd diese Flaschen, wo das Etikett nicht mehr dran ist. Jetzt ist der Teig im Müll, weil ich das Experiment „Radler im Brot“ dann doch nicht wagen wollte. Jetzt geh ich mal die Controller retten, er hat schon wieder einen…

Closer to the edge

Manchmal wenn ich ein Lied zum ersten Mal höer, haut es mich fast von den Füßen. Es gibt Lieder, da fängt von Anfang an sofort alles an zu kribbeln, wenn sie losgehen. Vielleicht so, als wäre man in die Lieder verliebt (oder ist man das vielleicht?). Eins davon ist bei mir zum Beispiel der VNV Nation Remix von Destillat. Und dann gibt es Lieder, die schleichen sich so durch die Hintertür ein, die plötzlich beim fünfzigsten Hören kribbeln. Eins davon ist Closer to the edge von 30 Seconds to Mars. Während ich das Album „A beautiful lie“ liebe und Attack nicht nur in meiner nicht repräsentativen last.fm Playlist ganz oben steht, haben mich die neuen Sachen nicht so begeistert. Closer to the edge habe ich das erste mal im Auto gehört und dachte sofort, das klingt wie 30 Seconds to Mars. Aber so richtig vom Hocker gerissen hat’s mich nicht. Dann fand ich das Video (siehe unten) toll und je öfter das Lied im Radio kam umso lieber mochte ich es (vielleicht auch deshalb, weil alles andere was da so kam beinahe unhörbar war). Und jetzt ist es so ein Kribbel-Lied geworden. Vorgestern waren 30 Seconds to Mars bei Stefan Raab. Da war richtig was los, und wenn man das Video sieht, wünscht man sich ein bisschen dabei gewesen zu sein (müsst ihr Euch bei Pro7 anschauen, youtube hat es nicht).

Schnell Brot backen

Ich koche nicht. Ich habe nämlich einen Mann der das besser kann. Und früher, als ich noch alleine gewohnt habe, gab es einfach keine Notwendigkeit. Dafür backe ich aber gerne, vor allem Kuchen. Ich find’s toll neue Sachen auszuprobieren, aber wir können auch nicht ständig Kuchen essen. Und deshalb habe ich aus lauter Verzweiflung angefangen Brot zu backen. Brotbackautomat ist nix für mich. Schließlich backe ich nicht um eine Brot zu haben (obwohl das auch ein ganz netter Nebeneffekt ist), sondern weil ich backen will. Nur leider muss man bei Brot ständig warten, so dass der Feierabend eben manchmal nicht reicht. Jetzt habe ich jetzt das perfekte Abends-noch-schnell-ein-Brot-backen-Rezept gefunden. Das muss man nämlich nicht gehen lassen. Nur alles zusammenrühren und dann in den nicht vorgeheizten Ofen stellen. Jedesmal wenn ich dann den Teigmatsch in die Form fülle, zweilfe ich, ob es auch wirklich klappt, aber es klappt. Im Rezept steht Dinkelmehl und verschiedene  Körner, aber ich mach einfach rein was ich hab. Es schmeckt und ich hab meine Backlust wieder für eine Weile befriedigt.