Archive for the ‘ Leben ’ Category

So, heute bin ich auch mal wieder dabei, bei der Tagebuchblogwoche von Frau Brüllen.

Der Samstag startet für mich um 7:10 als der Herr Gartenhein wach ist und mich ruft. Zusammen gehen wir nach unten, wo ich erst mal die Spülmaschine einräume. Abends hat dazu bei uns niemand richtig Lust. Unter der Woche räumt D. die Maschine abends noch ein, damit ich morgens eine aufgeräumte Küche vorfinde. Am Wochenende stört es mich nicht, das morgens zu machen. Dann will der Herr Gartenhein ein Puzzle machen. Wir puzzeln Lightning McQueen und den alten Abschlepper (81 Teile sind für einen Dreijährigen dann doch noch etwas viel) aus Cars. Dann will er seine Grüffelovesperbox auspacken und erklärt mir, die wäre nicht für Essen, sondern für seine Carsautos (vermutlich für alle die, die er noch nicht hat, aber unbedingt haben will). Ich gehe schnell unter die Dusche. Dann will der Herr Gartenhein Memory spielen. So richtig versteht er das mit „Ich bin dran!“ und „Du bist dran!“ noch nicht und gewinnt haushoch. Inzwischen ist der Schlökerich wach geworden. Ich hole ihn ab und lasse D. weiterschlafen. Ich ziehe beide Jungs an, füttere sie ab (Joghurt für den Herr Gartenhein, Bircher Müsli für den Schlökerich und eine Laugenstange mit Butter für mich.) Anschließend packe ich die Jungs ein und fahre zum Kindersachenflohmarkt ins Nachbarkaff.

9:57 kommen wir bei strahlendem Sonnenschein im Nachbarkaff an. Den Schlökerich schnalle ich mir in der Manduca auf den Rücken, da ich mich vom letzten Mal erinnern kann, dass mit dem Kinderwagen da weder ein Rein- noch ein Durchkommen ist. Der große Andrang ist um 10:00 allerdings schon vorbei. Der Herr Gartenhein vergnügt sich im Spielzeugraum, während ich im Klamottenraum stöbere und schaue, ob irgendwo ein Kassettenrekorder zum Verkauf steht. Der Herr Gartenhein sucht sich eine Tüte Lego Duplo Fahrzeuge aus, der Schlökerich kriegt ein bisschen Lego Duplo Babykram und dann kann ich einfach an dem Playmobil Bauernhof zum mitnehmen nicht vorbeigehen. Vollständig für 10 Euro! Das klingt nach einem guten Angebot. (Ich bin leider nicht mit Smartphone bewaffnet, sonst hätte ich kurz die Marktpreise gecheckt.) Wieder zuhause packt der Herr Gartenhein sein Spielzeug aus und spielt damit. Ich stelle fest, dass der Bauernhof neu mindestens 45 Euro kostet und freue mich über das Schnäppchen. Wir essen was, wecken D. und trinken Kaffee. Die Sonne scheint ins Wohnzimmer und beleuchtet den dreckigen Boden. Also sauge ich erst mal. Dann jammert der Schlökerich und ich beschließe mich mit ihm hin zu legen. Der Herr Gartenhein will auch, also stecken wir ihn auch ins Bett.

13:40 Der Schlökerich schläft, der Herr Gartenhein spielt in seinem Bett.

14:30 Der Schlökerich schläft, der Herr Gartenhein spielt in seinem Bett. D. kommt hoch und ermahnt ihn zu schlafen.

15:00 Der Schlökerich ist wach, der Herr Gartenhein schläft. Zwanzig Minuten später muss ich einsehen, dass der Schlökerich nicht mehr einschlafen will und vermutlich Hunger hat. Also gehen wir nach unten. Er kriegt sein Mittagessen, klaut mir ein Karotte und saut sich damit ein. Wir hängen auf dem Sofa rum. Der Schlökerich ist nun doch wieder müde, aber an Schlaf ist trotzdem nich zu denken. D. macht noch mal Kaffee. Kurz nach fünf kommt der Herr Gartenhein ausgeschlafen nach unten und bespielt wieder seine Legofahrzeuge. Der Schlökerich läuft durch die Wohnung und beschwert sich. D. räumt die Spülmaschine aus und ein und ich habe ein bisschen Zeit am Computer.

18:40 Der Nachmittag ging mit Eisessen (der Herr Gartenhein), Schabernack treiben (der Schlökerich) und aufräumen (ich, zum gefühlt 100. mal die Spielzeugkiste) zu Ende. Unsere Vermieterin hat noch geklingelt und die Nebenkostenabrechnung abgegeben und die Telefonnummer des Handwerkers, der unsere Rolladen (Gurt gerissen, Außenkasten) reparieren soll. Jetzt schaut der Herr Gartenhein Elfen im Kinderkanal, der Schlökerich läuft (er läuft jetzt eigentlich nur noch und krabbelt nicht mehr) durch die Wohnung und D. macht in der Küche sauber und kauft noch was ein um anschließend zu kochen. Ich hoffe der Schlökerich geht heute früh ins Bett. Der Herr Gartenhein darf nach dem Abendessen noch etwas unten spielen, weil er lange geschlafen hat. Und dann hoffe ich, wir schaffen es heute abend „Das Schwein von Gaza“ anzuschauen ohne dass ich dabei einschlafe.

Das wird jetzt eher ein Gedächtnisprotokoll, da ich heute eigentlich gar nicht mehr mitmachen wollte und mir den Tag nicht so genau gemerkt habe.

6:00 Ich werde vom Weckerklingeln wach, was ungewöhnlich ist, weil ich meistens vorher wach bin. Ich warte kurz, ob der Schlökerich auch wach geworden ist. Ist er nicht, also schleiche ich mich aus dem Schlafzimmer, dusche, mache Vesper für mich und den Herr Gartenhein. Irgendwie bin ich langsam und will aber unbedingt vor sieben losfahren. Also packe ich auch mein Frühstück ein. Kurz bevor ich gehen will, ruft der Herr Gartenhein. Da anscheinend niemand sonst wach ist, beschließe ich den Herr Gartenhein noch anzuziehen und ihm was zum Frühstücken aufzudrängen. Der hat aber schlechte Laune, erzählt irgendwas von seinem Kindergartenkumpel Lujan und jammert, als ich mich verabschieden will. Dann will er in Rekordzeit sein Frühstück runterschlingen, weil er mit mir mit will. Da von oben noch immer nichts zu hören ist, lasse ich mich breitschlagen später los zu fahren, frühstücke doch noch und liefer den Herr Gartenhein als erstes Kind um 7:30 im Kindergarten ab.

8:00 Mit Deutschlandradio Kultur und kaum Stau komme ich gut bei der Arbeit an. Der Vormittag vergeht mit emails, Lob von einem der oberen Chefs, dem Formulieren einer schwierigen Anfrage, Kollegengesprächen und einem dreiviertel Liter Schwarztee.

11:30 Mein Bürokollege packt sein Essen aus. Beim Essen zuschauen ist blöd, also packe ich auch mein Essen aus, klicke mich bei Spiegelonline durch die WWM-Fragen vom Vorabend (14 von 15 richtig). Nach dem Essen versuche ich das Korrekturlesen eines Abstracts unnötig zu verschieben.

13:00 Mein obligatorischer Mittagsanruf zuhause. D. ist verschnupft, der Schlökerich macht Schabernack im Hintergrund. Das Abstract liegt noch immer und macht mir ein schlechtes Gewissen. Aber ich bin einfach viel zu müde und beschäftige mich lieber mit dem Vergleichen von Angeboten. Mittagstief ganz ohne mächtiges Mittagessen. Mein Bürokollege rettet mich mit einem Knoppers. Irgendwann schaffe ich es doch noch das Abstract zu lesen und wundere mich ob „in Form von“ tatsächlich „in form of“ übersetzt wird, überlasse diese Feinheiten dann aber doch lieber meiner Chefin.

15:30 Feierabend. Heute komme ich ohne Stau und mit Gelaber über das SPD Parteiprogramm im Radio nach Hause. Da gibt es dann einen leckeren Kaffee und das letzte Stück Schlökerichgeburtstagskuchen. Ich will mich kurz aufs Sofa legen, der Schlökerich will seine Milch auf mir trinken. Und dann will der Herr Gartenhein auch noch auf mir rumturnen. Und dann will er oben mit mir spielen. Ich verschwinde also mit dem Herr Gartenhein im Kinderzimmer, räume seine Bahn ein, schiebe Autos durch die Gegend, lasse Duplobagger Kreise drehen, baggere imaginäre Löcher und schütte imaginären Schutt aus, schaue dem Herr Gartenhein beim Autos parken zu und lausche den Dschungelliedern, die im Kassettenrekorder ordentlich leiern.

17:45 Ich habe für meinen Teil genug gespielt und gehe nach unten. Der Herr Gartenhein will Donald Duck auf Youtube anschauen und ich baue mit dem Schlökerich Bauklotztürme (ich baue, er wirft um), laufe mit ihm Runden durch die Wohnung, versuche ohne Babyhilfe die Spülmaschine einzuräumen.

18:30 D. geht noch kurz was einkaufen. Ich fange an Salat zu machen und koche Wasser um die asiatischen Nudeln zu zu bereiten. Bevor ich aber das Essen vollends ruinieren kann, ist zum Glück D. wieder da und kocht weiter. Ich darf dann noch drei Eier für den Kindergarten ausblasen. Hatte ich auch noch nie gemacht.

19:50 Nach dem Essen sollen die Jungs in Bett. Der Herr Gartenhein will nicht, will sich nicht ausziehen und jammert und weint. Dann schlafen doch beide erstaunlich schnell ein.

20:45 Die Kinder schlafen und ich versuche (erfolglos) Feuer zu machen. Dann setze ich mich zu D. aufs Sofa um „Der Minister“ auf Sat1 zu schauen. Satire auf Sat1, ist das nicht schon ein Widerspruch in sich selbst?

21:55 „Der Minister“ ist ganz witzig, aber Filme mit Werbung sind nervig, D. hat das Feuer angekriegt und ich bin fertig mit bloggen. Gute Nacht Euch allen!

Ich glaub ja nicht, dass ich das morgen noch mal mache…

Frau Brüllen hatte zum Tagebuchbloggen aufgerufen. Eigentlich wollte ich ja gar nicht mit machen, aber nachdem mein Tag um 3:08 Uhr begonnen hat, ist er doch einfach prädestiniert fürs Tagebuchbloggen, oder nicht?

3:08 Der Schlökerich jammert in seinem Bett. Ich hebe ihn rüber und lege ihn neben mich. Er ist unruhig, wälzt sich hin und her, schmeißt seinen Schnuller durch die Gegend. Ich will eigentlich aufs Klo, aber nicht, solange der Schlökerich nicht schläft.

3:30 Der Schlökerich schläft immer noch nicht. Ich gehe trotzdem aufs Klo. Danach geht das Rumgewälze, Gejammere und Schnullerrumwerfen weiter. Erst den Schnuller weg werfen, drei Minuten später danach jammern und wieder nach drei Minuten den Schnuller wieder wegwerfen.

4:15 Ich hab langsam keine Lust mehr. Der Schlökerich will das Licht anhaben, ich will das Licht aushaben. Er wirft noch immer seinen Schnuller durch die Gegend, kneift und kratzt. Ich gehe runter und trinke ein Glas Milch. Das wach sein hat mich hungrig gemacht.

4:30 D. hat auch keine Lust mehr. Ich überlege, dass der Schlökerich vielleicht auch hungrig geworden ist und mache schnell eine halbe Flasche Milch für ihn warm (es lebe die Mikrowelle!). Nach dem Milchtrinken macht er den Eindruck jetzt schlafen zu wollen.

5:05 Der Schlökerich ist nach langem Rumwälzen endlich ruhiger geworden und behält seinen Schnuller. Ich frage mich, ob Weiterschlafen für mich jetzt noch Sinn macht.

5:32 Der Schlökerich schnarcht! Unglaublich laut! Wie können 74 cm Mensch so laut schnarchen?! Ich rätsele ob D. wach ist. Ich möchte ihn gerne fragen, ob er sich hätte träumen lassen, dass ein Baby dermaßen schnarchen kann und eine Runde drüber lachen. Ich hoffe aber, dass er schläft und das Schnarchen gar nicht mitkriegt.

5:42 Ich glaube jetzt lohnt schlafen nicht mehr (6:00 klingelt der Wecker). Ich stehe auf und gehe nach unten. Durch das Wohnzimmerfenster schaut mich eine Eule an. Nanu, wieso ist denn er Rolladen gar nicht unten? Nein Moment, die Eule sitzt auf unsere Vitrine. Und jetzt segelt sie an mir vorbei. Hey, da auf der Vitrine ist ja auch Gehege für Pferde. Winzige 30 cm kleine Pferde. Hilfe, die rennen alle auf mich zu.

5:50 Ich stelle fest, dass ich gar nicht aufgestanden, sondern doch noch kurz eingenickt bin. Ich stelle den Wecker ab und stehe auf, diesmal wirklich. Ich dusche, mache Teewasser für mich und abgekochtes Wasser für den Schlökerich, streiche Brote für mich und den Herr Gartenhein, schnipple Gemüse für mich, frühstücke, packe meine Sachen zusammen und schreibe einen Zettel für meine Jungs.

6:48 Ich sitze tatsächlich vor sieben im Auto um meinen ersten Vollzeitarbeitstag (Teilzeit schon seit Oktober) nach der Elternzeit zu beginnen und schaffe es beinahe ohne Stau um

7:15 einzustempeln. Dann das übliche. Mails lesen, Kalender aktualisieren, anstehende Arbeiten im Kopf nach Wichtigkeit sortieren.

7:35 Der Putzmann will wischen und verweist uns des Büros. Statt Arbeiten gibt’s Tratsch im Chefinnenbüro.

7:50 Schreibtisch sortieren, Mails beantworten.

9:10 Ich mach mir erstmal Tee (schwarz! Die kurze Nacht erfordert Koffein!). Danach muss ich dann einen Artikel um mindestens 527 Wörter auf unter 3000 Wörter kürzen (puh, das sind ja 15 %), ein Projektkonzept überarbeiten und an die Chefetage schicken, Angebote für einen Transientenrekorder vergleichen und eine Tagung von letzter Woche für mich nachbearbeiten. Ich vermute das wird den Tag füllen. Ich werde berichten.

9:15 Doch noch kein Tee, da ich erst mal mein Stundenkonto aufräumen muss, Gleitzeit und Weiterbildung eintragen. Dann ist der Wasserkocher gerade belegt. Unsere Sekretärin nutzt die Koch- und Ziehzeit zu einem kurzen Plausch über das Wochenende. Dann kriege ich eine Antwort auf eine email-Anfrage letzter Woche und leite diese kommentiert gleich weiter.

10:00 Alle meine Tassen sind schmutzig, also spüle ich erst die Tassen, und koche dann Teewasser.

10:10 Mein Telefon klingelt. Ein Vertreter ruft an. Weiteres Vorgehen wir besprochen. Ich rufe die Homepage des Vertreters auf, um mich genauer zu informieren. Direkt im Anschluss ruft ein künftiger Projektpartner an und berichtet mir Neuigkeiten. Danach den endlich Tee. Und wieder ein email, die gleich beantwortet weden will. Dann kann ich mich endlich dem Projektkonzept widmen und es verschicken. Es folgt ein Gespräch mit einem Kollegen über Geräte, die wir kaufen wollen und neue Projekte.

11:58 Eine halbe Stunde Mittagspause: Essen und lesen, Tagebuchbloggen 🙂

14:20 Eben bin ich fertig geworden mit dem kürzen des Artikels, der nun schon zur Zeitschrift unterwegs ist. Davor habe ich noch ein Protokoll Korrektur gelesen, dass ich als nächstes weiterschicken werde. Im Moment kämpfe ich ziemlich mit der Müdigkeit. Drei Stunden Schlaf heute Nacht war doch etwas wenig. Zwischendurch musste ich mich noch kurz über einen Artikel über Väter in Elternzeit ärgern. Alles kein Problem mit der Elternzeit und der Karriere, solange man die Elternzeit in die weniger arbeitsintesiven Monate legt. Doof nur, dass man das als Frau gar nicht so planen kann. (Aber Karriere ist ja auch nur was für Männer.)

15:26 Bereit nach Hause zu gehen. Tagung ist inhaltlich nachbearbeitet und die Transientenrekorderangebote soweit bearbeitet, dass ich erst mal wieder abwarten muss. Das korrigierte Protokoll kriegt meine Chefin auf den Tisch (bzw. ins Emailpostfach) und ich fahr jetzt nach Hause.

16:30 Nach Stau auf der A81 und Ampelstau im Nachbarkaff bin ich nach einer Stunde endlich zuhause. Ich kriege einen leckeren Kaffee und noch ein Stück von Schlökerichs Geburtstagskuchen. Der Herr Gartenhein hat einen Mittagschlaf gemacht und ruft mich irgendwann. Er isst eine große Schüssel Joghurt, wir unterhalten uns, hören Musik, suchen CDs, die der Schlökerich unter dem Sofa verteilt hat und räumen mit dem Schlökerich die Bauklötze ein.

17:40 Ich fahr mit dem Schlökerich noch zum dm um wichtige Besorgungen zu machen. Der Herr Gartenhein schaut KiKa und D. kocht leckeres Essen.

19:20 Wir sind zurück. Der Schlökerich ist im Auto eingeschlafen. Es riecht herrlich nach Essen. Nach dem Essen sollen dann langsam die Kinder ins Bett und ich hoffe, dass ich da pünktlich nach TBBT auch liegen werde. Wir werden sehen…

21:55 Der Schökerich weigerte sich mal wieder einzuschlafen und der Herr Gartenhein war aufgrund eines langen Mittagsschlafs auch nicht müde, deshalb hab ich TBBT leider verpasst. Jetzt sind beide im Bett und D. ist mit dem Schlökerich eingeschlafen. Ich werde nun die Spülmaschine einräumen und mich dann auch ins Bett legen. Gute Nacht da draußen!

Udden – das Grauen geht weiter

Sie lässt uns nicht los, die Udden-Spüle. Anschließen und noch mal anschließen war ein K(r)ampf. Beim letzten Umzug Ende 2011 haben die Umzugshelfer ziemlich geflucht, als sie das Teil in den Keller geschafft haben. Nun hätten wir sie gerne wieder in der Küche, allerdings als Arbeitstisch. Eigentlich ganz einfach: Spülbecken ab, Arbeitsplatte drauf. Tja, nur verkauft IKEA die Platte für den Arbeitstisch nicht einzeln. Warum auch. Jeden blöden Schrankknopf kann man extra kaufen, aber keine Arbeitsplatte für ein Modulküchenmodul. Und so grübelten wir, standen im Baumarkt vor den Arbeitsplatten und sind schließlich doch zu IKEA gefahren und haben den Udden Arbeitstisch neu gekauft. Immerhin können wir einen der Unterschränke weiter verwenden. IKEA am Samstag und in der Weihnachtsurlaubszeit ist nicht wirklich ein Vergnügen. Der Herr Gartenhein hatte sich schon aufs Bällebad im Kinderparadies gefreut. Nach zehn Minuten anstehen erhielten wir dann die Auskunft „Wir sind voll!“ Also haben wir uns mit beiden Kindern durchgequält. Zur Belohnung (und wegen offensichtlicher Unterzuckerung) habe ich dem Herr Gartenhein ein Eis versprochen am Ausgang. „Wir haben kein Eis!“. In meinen Augen blitzte wohl Panik auf, weil erst kein versprochenes Kinderparadies und dann kein verprochenes Eis für einen Dreijährigen doch etwas viel ist. Und dann auch noch der Unterzucker. Ich fürchtete schon einen astreinen Tobsuchtsanfall. Aber er hat sich dann auch mit einem Milchshake zufrieden gegeben und war hinterher bester Laune. Vor allem, weil er ausnahmsweise im Auto vorne sitzen durfte. Und so haben wir hier jetzt einen neuen Arbeitstisch, der darauf wartet aufgebaut zu werden. Vielleicht trauen wir uns morgen (am heiligen Sonntag und auch noch Dreikönig) ein bisschen zu sägen und haben dann tatsächlich in meinem Weihnachtsurlaub das Schrankzimmer, das Wohn-/Esszimmer und die Küche neu gestaltet. (Sind wir nicht Heimwerkerkönige?!)

Mein 2012

So, dieses Jahr mache ich auch mal einen Jahresrückblick. Mein erster. Viel Spaß damit.

Ganz grob auf einer Skala von 1 bis 10: Wie war Dein Jahr?
Eine knappe 7.

Zugenommen oder abgenommen?
4200 g (+ x g Beiwerk)   Baby abgenommen. Ich gehöre leider zu denen, die beim Stillen nicht abnehmen. Aber hoffentlich dann 2013.

Haare länger oder kürzer?
Wenig geschnitten, also vermutlich länger, aber wem fällt das bei meinen Haaren schon auf.

Kurzsichtiger oder weitsichtiger?
Ich sehe noch immer ohne Brille hervorragend.

Mehr Kohle oder weniger?
Weniger, wegen fast sieben Monate Elternzeit.

Besseren Job oder schlechteren?
Den gleichen.

Mehr ausgegeben oder weniger?
Weniger, da wir dieses Jahr nicht umgezogen sind. (Eigentlich ja mehr, weil wir das Auto gekauft haben, aber das zahlen wir ja so Stück für Stück ab.)

Dieses Jahr etwas gewonnen und wenn, was?
Ich kann mich nicht erinnern.

Mehr bewegt oder weniger?
Weniger gezielt bewegt (also laufen gegangen), dafür aber mehr unterwegs zum Kindergarten/Einkaufen/Wertstoffhof etc., fast ausschließlich zu Fuß. Als ich im September das erste Mal nach Schwangerschaft und Geburt laufen war, waren die 6,5 km überhaupt kein Problem.

Anzahl der Erkrankungen dieses Jahr?
Zu viele!

Davon war für Dich die Schlimmste?
Der Magen-Darm-Virus kurz vor Weihnachten war wirklich übel. Aber auch nicht schön war die hartnäckige Mittelohrentzündung bei allen meinen Jungs.

Der hirnrissigste Plan?
In der 36. Schwangerschaftswoche eine Lampe anschließen.

Die gefährlichste Unternehmung?
Mit Viertel vollem Tank und zwei Kindern im Auto ohne Navi von Karlsruhe nach Hause fahren und dann bei A8-Vollsperrung im Schritttempo durch die Käffer kriechen. Wer weiß schon, wo in Remchingen eine Tankstelle ist?!

Die teuerste Anschaffung?
Ein Auto.

Das leckerste Essen?
Alles was mein Mann kocht ist allerleckerst. Es gibt immer wieder Essen, wo ich mich am liebsten reinlegen würde, so lecker sind die. (Ich bin schon gespannt auf das Silvesteressen, das gleich gekocht wird.)

Das beeindruckendste Buch?
Super Sad True Lovestory von Gary Shteyngart

Der ergreifendste Film?
Schwer zu sagen. Leider habe ich dieses Jahr keine Filmliste geführt, da wir eine Weile gar nicht viele Filme geschaut haben. Spontan fällt mir Ziemlich beste Freunde ein, weil wir den erst vor Kurzem gesehen haben.

Die beste CD?
Ich glaube ich habe keine aktuelle gekauft, aber The Resistance von Muse zu Weihnachten bekommen. Die liebe ich!

Das schönste Konzert?
Coldplay bei der Paralympics-Abschlussfeier (hab ich natürlich nur im Fernsehen gesehen).

Die meiste Zeit verbracht mit?
Kinder bespaßen

Die schönste Zeit verbracht mit?
meinen Jungs

Zum ersten Mal getan?
ein Auto gekauft
Lebensmittel vom Biobringdienst liefern lassen

Nach langer Zeit wieder getan?
warmes Essen zubereitet

Dinge, auf die Du gut hättest verzichten mögen?
Den Tod unserer beiden Kätzchen
Dauerkrankheiten seit Oktober

Die wichtigste Sache, von der Du jemanden überzeugen wolltest?
Den Schlökerich davon, zwölf Tage nach dem Entbindungstermin meinen Bauch endlich zu verlassen.

Das schönste Geschenk, das Du jemandem gemacht hast?
Dem Schlökerich das Leben (hoffe ich doch, dass das ein schönes Geschenk war.)

Das schönste Geschenk, das Dir jemand gemacht hat?
einen schönen Geburtstag

Der schönste Satz, den jemand zu Dir gesagt hat?
„Ich hab Dich sehr lieb, Mama.“

Der schönste Satz, den Du zu jemandem gesagt hast?
Ich sag doch nur schöne Sätze 😉

Die seltsamste Frage, die Dir jemand gestellt hat?
Auf dem Spielplatz fragte mich eine wildfremde andere Mutter in gebrochenem Deutsch, ob ich mit der Spirale verhüte.

Dein Wort des Jahres?
Der Baby

Dein Unwort des Jahres?
Feline Infektiöse Peritonitis

2012 war mit 1 Wort…?
emotional

Luxusprobleme

Manchmal wird mir bewusst, wie gut es uns doch geht. Und dann ärgere ich mich über die Arroganz, wie damit umgegangen wird. Da hört man dann immer wieder impfen sei böse und eine Erfindung der Pharmaindustrie. Schließlich verdienen die ja daran, wenn geimpft wird. Manchmal wird noch dazu gesagt, dass ja die Ärzte auch ordentlich dran verdienten und deshalb zum Impfen raten würden. Der Heilpraktiker, der sich seine Stunde zwar auch ordentlich vergüten lässt, macht das aber bestimmt nur, damit er seinen Lebensunterhalt gesichert hat und arbeitet sonst aus reiner Menschenliebe. Ich will hier die Pharmaindustrie nicht heilig sprechen, denn bestimmt ist nicht alles gut, was da läuft, aber impfen ist gut. Und nur die Durchimpfung der Bevölkerung hat uns überhaupt dahin gebracht, dass wir darüber nachdenken können, nicht zu impfen. Luxusprobleme eben.
Das gleiche hört man auch gerne über Antibiotika. Die sind ja auch von vornherein böse und sollten nach Möglichkeit vermieden werden. Klar, ist es nicht angebracht bei jedem Schnupfen gleich Antibiotika zu nehmen (was bei einem Schnupfen vermutlich noch nicht mal was nutzt), aber man sollte nicht vergessen, dass durch die Gabe von Antibiotika einige Krankheiten ihren Schrecken verloren haben, an denen man früher elendig verreckt ist.
Heutzutage leiden Mütter und Kinder unter den Folgen von Kaiserschnittgeburten. In Seminaren können die negativen Gefühle besprochen und verarbeitet werden. Ich möchte nicht behaupten, dass es die negativen Gefühle nicht gibt (kann ich nicht beurteilen), aber manchmal kommt es mir vor, als ob einem diese Gefühle von außen eingeredet werden. „Ohje, ein Kaiserschnitt. Wie kommst Du damit klar? Fehlt Dir nicht die wichtige Erfahrung der natürlichen Geburt? Und Dein Kind schreit sicher viel!“ Man sollte nicht vergessen, dass auch heutzutage Kaiserschnitte noch immer dazu dienen Mutter und Kind heil durch die Geburt zu bringen. Ich weiß nicht, ob es wahr ist, dass Kliniken für Kaiserschnitte mehr Geld bekommen (das wird gerne behauptet), aber derjenige der darüber entscheidet ist doch letzendlich der Arzt, der neben einem am Kreißbett steht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das alles profitgesteuerte Roboter sind. Die Ärzte, die ich kenne, sind in erster Linie an den Menschen interessiert. Der Großteil der Ärzte wird vermutlich lieber auf einen Kaiserschnitt verzichten wollen. Da schneidet man nämlich den ganzen Bauch auf.
Es gibt viele Regionen auf der Welt, wo eine flächendeckende medizinische Versorgung nicht gewährleistet ist. Manchmal frage ich mich, was die Menschen dort dazu sagen würden, wenn man ihnen erzählt, man wolle seinen Kinder die Impfungen „nicht zumuten“, lieber Zuckerperlchen als Antibiotika schlucken und die Klinik verklagen, weil sie einen um das Erlebnis der natürlichen Geburt gebracht hat. Der Fortschritt, der in anderen Lebensbereichen ganz selbstverständlich hingenommen wird, wird in der Medizin ständig verteufelt. Klar verdienen Pharmaunternehmen an Medikamenten, aber auch der Waschmaschinenhersteller verdient Geld, wenn wir eine Waschmaschine kaufen. Ebenso der Spülmaschinenhersteller, der Kühlschrankhersteller, der Autohersteller. All denen wird das Geldverdienen mit unserem Lebensstandard zugestanden. Da kommt niemand mit den Argumenten „Früher ging’s ja auch ohne.“ oder „Die Frauen in Afrika/Indien/Osteuropa…“ Warum ist das beim medizinischen Fortschritt anders? Weil man die Folgen nicht zwangsläufig sofort spürt? Ich weiß es nicht. Irgendwelche Ideen?

Idealismus trifft Realität

Wir leben nun bereits seit zwölf Jahren ohne Auto. Aus verschiedenen Gründen, aber auch weil wir der Meinung waren, dass man sein Leben sehr gut ohne Auto gestalten kann. Seit wir ein Kind haben und im Großraum Stuttgart leben sind wir beim Carsharing angemeldet. Der öffentliche Personennahverkehr lässt hier so zu wünschen übrig, dass ein Auto an manchen Stellen sehr hilfreich ist. Nun sind wir ja noch weiter raus aufs Land gezogen und müssen uns der Realität stellen, dass ein Auto uns das Leben sehr erleichtern würde. Der erste Schritt wird sein, dass wir und bei einem weiteren Carsharing-Angebot anmelden werden, damit der nächste Autostandort nur 15 Minuten statt 35 Minuten mit Bus und Bahn entfernt liegt. Allerdings gibt es viele Dinge, die mit einem Kind noch ganz gut funktionieren, mit zwei Kindern aber beinahe unmöglich werden. Z.B. schaffen wir es jetzt noch relativ problemlos unseren Wertstoffmüll zum fast zweieinhalb Kilometer entfernten Wertstoffhof zu tragen, weil der Kleine die Strecke im Kinderwagen verbringt. Mit einem zweiten Kind wird das dann nicht mehr so einfach. Die gesamte Strecke mit einem noch nicht dreijährigen Fußgänger und einem Stillkind im Wagen zu bewältigen, wird wohl den halben Tag in Anspruch nehmen. Bei allen Freizeitplanungen sind wir jetzt auf Bus und Bahn angewiesen. Wieder aufgrund des desaströsen Nahverkehrsnetzes ist man dann für Strecken von 5 km schon mal eine dreiviertel Stunde unterwegs und durchfährt dafür drei Tarifzonen. Da wird dann der Wunsch, die paar Minuten einfach mit dem Auto zu fahren, immer stärker. Schon allein die Zeit, die ich jeden Tag auf dem Arbeitsweg verbringe, würde sich durch die Anschaffung eines Autos um fünfeinhalb Tage im Jahr verkürzen. Wir schauen uns also um und rechnen was wir uns leisten können. Wir suchen was nicht so großes, emissionsarmes und sicheres, was sich noch ein paar Jahre gut fahren lässt oder sogar was ganz neues. Also falls jemand so ein Auto übrig hat, immer her damit!

2. Advent

Gestern:
2 mal mit dem 7,5-Tonner von BB ins Heckengäu
unzählige Kartons und Regalbretter überall
die weltbesten Umzugshelfer
leckeres Essen
ein gut mitspielendes Kleinkind
20 Säcke Holz in den Keller
aufgeregte Katzen

Heute (wobei ich bei vielem nur zugeschaut habe):
Wohnzimmer einigermaßen freigeräumt und die Möbel hingestellt, wo sie hinsollen
Regal im Kinderzimmer aufgebaut
mit den Öfen gekämpft und das Haus auf angenehme Temperatur gebracht
Kater vom Dach fallen sehen
erste Schäden begutachtet (Tür der Wickelkommode muss geleimt werden)
festgestellt, dass über Kabel fast 500 Sender kommen (inkl. Pay-TV), sind die eigentlich irre?!
angefangen Sender zu sortieren
Lüfter im Notebook getauscht, juhu kein Fan Error mehr

Morgen:
Sperrmüll zum Wertstoffhof bringen
alte Wohnung putzen und Löcher zu machen
Wohnung übergeben und mit der Wohnbaugenossenschaft über einen Katzenpipifleck auf dem Parkett verhandeln
Vortrag üben (darf am Mittwoch auf einer Tagung was erzählen)

Ade BB

Ich hatte es ja neulich schon angedeutet: wir haben es geschafft im Stuttgarter Wohnungskampf eine neue Bleibe zu finden. Anfang Dezember ziehen wir ein Stückchen raus aufs Land. Dafür aber in ein ganzes Häuschen zu einem Mietpreis, der unter dem für unsere jetzige Wohnung liegt. Leider nicht provisionsfrei, aber ohne Provision ist hier kaum was zu machen. Die Wohnbaugenossenschaften sind im Prinzip die einzigen, die provisionsfrei vermieten, aber auch hier sind größere Wohnungen sehr spärlich gesäht. Oder sie haben unmögliche Grundrisse oder Phantasiepreise. Für uns ist die Suche also erstmal vorbei. In Gedanken richten wir unser Häuschen schon ein und ich weiß nicht, über was ich mich am meisten freuen soll

den Keller: Vier Kellerräume! Wir können tatsächlich mal was auf Vorrat einkaufen und wenn wir ein Auto zur Verfügung haben mal eben den Keller mit Getränken vollpacken.

den Dachboden: Endlich weiß ich, wohin mit den unzähligen Pamperskartons mit gerade unpassender Kinderkleidung. Im Moment stehen die gefühlt überall: hinter der Wickelkommode, auf dem Schrank, im Schrank…

oder den Garten: Tür auf, Kind(er) raus und gut ist. Man muss nicht immer zum Spielplatz laufen, damit die Kinder frische Luft bekommen. Man kann die Kinder im Garten spielen lassen und trotzdem zuhause noch was erledigen. Und vor allem können wir Beeren anpflanzen. Himbeeren, Brombeeren, Erdbeeren, da freu ich mich drauf. Und Gemüse, wie es uns beliebt. Außerdem können unsere Wohnungskatzen endlich zu Freigängern werden und der Kater erspart uns hoffentlich sein allmittägliches Jammerkonzert vor der Wohnungstür.

Ja, der Weg zur Arbeit wird dadurch etwas weiter und auch umständlicher, aber da ich nächstes Jahr voraussichtlich bis September zuhause sein werde, interessiert mich das erstmal nicht. Nach unserem Umzug Anfang Dezember sind es noch genau drei Wochen, die ich zur Arbeit fahren muss. Und wer weiß was im nächsten Jahr alles ist. Angeblich gibt’s ja ab 2013 das Betreuungsgeld und bei uns bricht der Reichtum aus. Dann gehören wir bald richtig zu den Schwaben und haben ein Auto vorm Haus stehen. Wir werden sehen…

Das mit den Autos

Als wir noch in KA wohnten, kannte ich wenig Leute mit eigenem Auto. Sogar Leute mit gutem Einkommen verzichten darauf. Und wer doch ein Auto hat, der nutzt es selten, weil man mit dem Rad oder öffentlichen Verkehrsmitteln meistens besser bedient ist. Seit wir in den Großraum Stuttgart gezogen sind, werden wir permanent mit großen Augen angeschaut, wenn wir erzählen kein Auto zu haben. Besonders beliebt ist die erstaunte Nachfrage „Ja, gar keins?“ Nein, gar keins. Oder doch, viele kleine Spielzeugautos und ein Bobbycar. Neulich kam ich mit Kollegen wieder darauf, als sie das Problem erläuterten, dass die Klappboxen immer im falschen Auto oder zuhause sind, wenn man mit dem Einkäufen ratlos vorm Auto steht. Ich erzähle dann immer, das wir das Problem so nicht haben. Gerne werden wir dann gefragt, wie wir Getränke kaufen. Ganz einfach, wir tragen die. Klar kommt es oft vor, dass wir dann vier Liter Milch, vier Liter Saft und neun Liter Sprudel nach Hause tragen müssen (dazu evtl. dann noch 2 kg Karotten, 1kg Mehl, 1 kg Äpfel und der restliche übliche Einkauf). Aber ein paar Liter passen unten in den Kinderwagen. Und ansonsten habe ich eben einen Mann mit sehr muskelbepackten Armen (ganz ohne Fitnessstudio). Wir laufen ungefähr zehn Minuten zum Aldi oder Rewe. Die Entfernung ist gerade noch annehmbar. „Wir können ohne Auto nicht einkaufen, weil es bei uns gar keinen Laden gibt.“ Auch das hört man oft. Ich versuche dann zu erläutern, dass man eben anders planen muss, wenn man sein Leben ohne Auto gestalten möchte. Wir haben uns eine Wohnung gesucht, von der aus ich mit der S-Bahn direkt zur Arbeit fahren kann. Ohne umsteigen und vor allem ohne den Bus zu benutzen. Busverbindungen sind oft nur halbstündig und wenn die S-Bahn zu spät kommt, verpasst man den Anschluss. Bis zu zwanzig Laufminuten zur S-Bahn-Haltestelle wären akzeptabel gewesen (aktuell habe ich 6 Minuten). Das nächste Kriterium waren dann die Einkaufsmöglichkeiten. Wo gibt es Lebensmittel, wo einen Drogeriemarkt. Auch hier sollte die Laufentfernung nicht mehr als fünfzehn Minuten sein, wobei natürlich vor allem die Lebensmittel wichtig sind. Auch ist wichtig, wie die Wohnung bezüglich der Einkaufsmöglichkeiten liegt. Es ist vielleicht schön auf dem Berg zu wohnen, aber es ist sehr ungeschickt, wenn man die 17 Liter Getränke da hoch tragen muss, bzw. hoch schieben, zusätzlich zum 14 kg Kind. Wenn mir also jemand erzählt, er bräuchte das Auto, weil er ohne Auto nicht einkaufen kann, dann sage ich nur, er hätte auch eine andere Wohnung wählen können. Vermutlich ist unsere Wohnung teurer als eine in einem Kaff ohne Einkaufsmöglichkeit. Die Anschaffung und Haltung eines Autos wäre aber noch teurer. Leider mussten auch wir lernen, dass das Leben im Großraum Stuttgart ohne Auto lange nicht so einfach ist, wie in KA. Z.B. können wir hier nicht ohne Auto zum Tierarzt. Deshalb nutzen wir immer wieder mal das Carsharing. Insgeheim wünsch ich mir manchmal ein Auto, aber noch schöner wäre es, wieder in einer weniger autofixierten Umgebung zu leben.