Wir leben nun bereits seit zwölf Jahren ohne Auto. Aus verschiedenen Gründen, aber auch weil wir der Meinung waren, dass man sein Leben sehr gut ohne Auto gestalten kann. Seit wir ein Kind haben und im Großraum Stuttgart leben sind wir beim Carsharing angemeldet. Der öffentliche Personennahverkehr lässt hier so zu wünschen übrig, dass ein Auto an manchen Stellen sehr hilfreich ist. Nun sind wir ja noch weiter raus aufs Land gezogen und müssen uns der Realität stellen, dass ein Auto uns das Leben sehr erleichtern würde. Der erste Schritt wird sein, dass wir und bei einem weiteren Carsharing-Angebot anmelden werden, damit der nächste Autostandort nur 15 Minuten statt 35 Minuten mit Bus und Bahn entfernt liegt. Allerdings gibt es viele Dinge, die mit einem Kind noch ganz gut funktionieren, mit zwei Kindern aber beinahe unmöglich werden. Z.B. schaffen wir es jetzt noch relativ problemlos unseren Wertstoffmüll zum fast zweieinhalb Kilometer entfernten Wertstoffhof zu tragen, weil der Kleine die Strecke im Kinderwagen verbringt. Mit einem zweiten Kind wird das dann nicht mehr so einfach. Die gesamte Strecke mit einem noch nicht dreijährigen Fußgänger und einem Stillkind im Wagen zu bewältigen, wird wohl den halben Tag in Anspruch nehmen. Bei allen Freizeitplanungen sind wir jetzt auf Bus und Bahn angewiesen. Wieder aufgrund des desaströsen Nahverkehrsnetzes ist man dann für Strecken von 5 km schon mal eine dreiviertel Stunde unterwegs und durchfährt dafür drei Tarifzonen. Da wird dann der Wunsch, die paar Minuten einfach mit dem Auto zu fahren, immer stärker. Schon allein die Zeit, die ich jeden Tag auf dem Arbeitsweg verbringe, würde sich durch die Anschaffung eines Autos um fünfeinhalb Tage im Jahr verkürzen. Wir schauen uns also um und rechnen was wir uns leisten können. Wir suchen was nicht so großes, emissionsarmes und sicheres, was sich noch ein paar Jahre gut fahren lässt oder sogar was ganz neues. Also falls jemand so ein Auto übrig hat, immer her damit!