Archive for Februar, 2015

Der erste Elternabend

Gestern war Elternabend in der Schule. Für die Eltern der dieses Jahr schulpflichtigen Kinder. Der Termin wurde, vermutlich damit man sich schon mal an die Informationspolitik der Schule gewöhnt, eine gute Woche vorher bekannt gegeben. Man hat ja so als Eltern sowieso keine Hobbys, keine Verpflichtungen und grundsätzlich nichts zu tun. Nun gut. So saß ich also um 19 Uhr (ok, ein paar Minuten später) mit 40 anderen Eltern im ungeheizten Foyer der Schule und hörte mir an, wie toll die Schule ist. Nun weiß ich, dass die Lehrer sich bemühen eine angstfreie Atmosphäre zu schaffen (ist das nicht nett?), dass es Eltern gibt, die ihre Kinder ins Klassenzimmer verfolgen, um ihnen die Handschuhe auszuziehen, dass die Schüler sich saubere Toiletten wünschen und der Schulchor ganz toll ist. Außerdem weiß ich, dass Deutsch, Mathe, MNK, Englisch, Sport und Religion unterrichtet wird. MNK wurde vor zehn Jahren aus den Fächern Musik, Kunst (oder BK und TW, wie das bei uns damals hieß) und Sachunterricht zu einem Fach kombiniert. Die Schulleiterin fand offensichtlich, dass sei eine dumme Kombination und ließ die Fächer einfach weiter getrennt unterrichten. Im neuen Bildungsplan, der dann ab dem Schuljahr 2016/17 gilt, gibt es dann wieder Sachkunde, Kunst und Musik getrennt. Begründung: die Zusammenfassung zu MNK hat ja gar nichts gebracht. Vermutlich, weil die Zusammenfassung in einem Großteil der Grundschulen gar nicht stattgefunden hat. Aber ist mir im Prinzip recht oder einfach egal. Letztendlich lernen sie doch das gleiche, egal, wie die Fächer heißen.

Dann zählte die Schulleiterin auf, was man können sollte um schulfähig zu sein. „Aber machen sie da jetzt nicht im Kopf  Häkchen, was ihr Kind schon kann und was nicht!“ Ich höre zu und mache im Kopf Häkchen. Dafür, dass wir gar nicht abhaken sollen, was unsere Kinder schon können, höre ich ganz schön oft „Das sollten sie zuhause immer mal wieder spielerisch üben.“  Ich weiß jetzt auch, dass ich es nicht mehr als schön akzeptieren soll, wenn mein Sohn beim Ausmalen über den Rand malt, sondern ihn drauf hinweisen soll, dass er das besser könne. Aber klar, wer von uns ist nicht wegen unsauberen Ausschneidens und über den Rand Malens fast durchs Abi gefallen.

Der Höhepunkt des Abends: die Eltern dürfen Fragen stellen. Zuerst wird sich erkundigt, warum bei Klaus* in Klasse zwei andere Kinder Süßigkeiten in der Brotdose haben dürfen und ob man das nicht verbieten könne. Ebenso werden bei Klaus in Klasse zwei zu Geburtstagen Spielsachen verteilt statt Muffins. Warum dass den so sei. Die Schulleiterin verweist zur Beantwortung der Fragen freundlich auf den Elternabend von Klausens Klasse zwei. Anschließend fragt eine Mutter („Ich bin ja Lehrerin am Gymnasium…“) ob die Kinder denn gleich die korrekte Rechtschreibung lernten oder ob die Schule dieses furchtbare Konzept des Schreibens wie Hören verfolgte. Keine Sorge, ab Klasse zwei wird Rechtschreibung gelernt. Ein Vater fragt, warum die Kinder sich montags morgens im Foyer versammeln und nicht irgendwo anders (ich habe nur halb zugehört, denn ich musste ein Wort bei Wordfeud legen), weil er es aus irgendwelchen Gründen woanders (so wie es auch früher gewesen sei!) besser fände. Ich merke mal wieder, dass mich viele Details überhaupt nicht in dem Maße interessieren wie andere Eltern.

Schließlich sind auch die Fragen alle beantwortet und es kommt zum wichtigsten Teil des Abends: man darf sich nun seinen Termin für die Schulanmeldung abholen. Der ist in anderthalb Wochen und fest zugeteilt. Ich erkenne hier wieder deutlich die Tendenz zum späten Ankündigen von wichtigen Terminen. Aber man hat ja keine Hobbys und vor allem keine Arbeit als Eltern. Wir sind nachmittags dran. Am Geburtstag vom Schlökerich. Bin ich froh, dass wir keine Party geplant haben. Die wäre jetzt nämlich geplatzt. Da ich den Termin auch ohne Party sehr doof finde, tausche ich mit einer anderen Mutter. Jetzt sind wir früh morgens dran. Immerhin das klappt ganz unbürokratisch.

Das anschließende Klassenzimmerbegutachten spare ich mir, weil zuhause zwei Jungs aufs Gute Nacht, einer aufs Einschlafstillen und (meinem Magen am wichtigsten) eine Gemüselasagne aufs Gegessen werden warten.

Ein paar nützliche und sinnvolle Informationen gab es trotzdem. Mindestens einen vernünftigen Satz habe ich gehört, nämlich: Wenn das Kind seine Hausaufgaben nicht machen will, soll es sie eben nicht machen und das selbst mit der Lehrerin klären. Finde ich gut. Das angefügte „Da muss es sich dann selbst dafür verantworten!“ der Schulleiterin, habe ich einfach schnell vergessen. Auch steht der Einschulungstermin im September schon fest und wurde, ganz entgegen der sonstigen Informationspolitik, bekannt gegeben. Ist noch eine Menge Zeit um Urlaub zu beantragen, Memory zu spielen und ausschneiden und ausmalen zu üben. Und alle kommenden Elternabende finden hoffentlich in beheizten Räumen statt.

*Name geändert

Süßigkeiten zelebrieren

Nachdem Frau Brüllen ja neulich eindrücklich erläuterte, wie sie am liebsten TropiFrutti isst, dachte ich, ich erzähle mal, wie ich bestimmte Süßigkeiten esse. Oder eher, wie ich das früher gemacht habe. Damals, als Süßigkeiten essen noch mehr war: „ich ess jetzt gemütlich beim Fernsehen die vom kargen Taschengeld erworbenen Köstlichkeiten.“ und weniger: „ich brauch Schokolade. Schnell rein, bevor ein Kind was abhaben will“. Außerdem kann man auch schon mal seltsame Blicke ernten fürs Süßigkeiten zerlegen. Hier nun ein paar Beispiele:

  • Schokoküsse: Klar, erst die Schokolade abschalten, den Schaum essen und dann die Waffel. Das machen so viele Leute so, dass das ja schon fast gesellschaftlich akzeptiert ist. Und wer das noch nie gemacht hat, hat das einmalige Gefühl, den ganzen Mund voll nacktem Schokokussschaum zu haben, verpasst. Allerdings muss ich dabei immer dran denken, dass meine Mutter das Schokokussinnere Elefantenspucke nannte und das ist schon ein bisschen eklig.
  • NicNacs: Das sind diese teigumhüllten Erdnüsse. Davon nehmen ich immer zwei in den Mund, heiße nacheinander die Teighülle auf und kaue die zuerst. Erst danach die Erdnüsse. Und zwar in jeder Backe eine. Kann man auch in Gesellschaft machen ohne komisch angeschaut zu werden.

  • Pringels: Vor dem Essen erst die konkave und danach die konvexe Seite ablecken. Gilt eigentlich für alle Sorten, außer Original. Aber wer isst schon Original?!
  • Schokolade: Am liebsten im Mund zergehen lassen. Eine Zeitlang habe ich mir Ritter Sport Alpenmilchschokolade gekauft, die auf der Heizung in der Verpackung vollständig schmelzen lassen (geht halt nur bei Vollplastikverpackung) um sie anschließend auf der Fensterbank wieder erkalten zu lassen. Danach war sie wunderbar cremig und wurde in kleinen Stücken gelutscht.
  • M&Ms: Bunte Zuckerkruste ablutschen, weiße Kruste mit der Zunge zerdrücken, Schokolade lutschen und dann die Nuss kauen. Nach einem langen Kinoabend kann da schon mal der Gaumen wund sein, von der harten weißen Kruste.
  • Nussmischungen: Immer in einer der Mischung angepassten Reihenfolge. Die besten zuletzt. Bei Erdnüssen immer die halben zuerst und dann die ganzen.
  • Ferrero Rocher/Rafaello: Erst die außer Hülle vorsichtig abknabbern, bis die Waffelkugel frei liegt. Auseinander nehmen, Creme und Nuss/Mandel rausessen, Waffelhalbkugeln essen.
  • Toffifee: Mit einem Löffelstiel die Schokoplatte abheben. Mit dem Löffelstiel die Nougatcreme rauslöffeln und die Nuss frei legen. Nuss essen. Als letztes wird die Karamellhülle gegessen.
  • Gummitiere: Am liebsten nach Farben und Bestandteilen getrennt. Also bei diesen Fröschen auch immer das weiße getrennt vom Rest. Dafür hab ich auch schon die Schere benutzt. Mehrfarbige Gummitiere werden am Farbübergang abgebissen. Eine zeitlang habe ich die Tiere aus der Phantasia-Mischung über einer Kerze gegrillt. Lange bevor hier Marshmallows populär wurden. Superlecker.

Grundsätzlich finde ich es gut, die Süßigkeiten in Einzelbestandteile zu zerlegen. Schokolade abnagen, Hälften teilen, Creme rausessen. Bei vielem kriegt man klebrige Finger, deshalb mach ich so was nur noch zuhause. Ist halt mein Slowfood. Aber ansonsten bin ich völlig normal. Ehrlich!

Unruhige Nächte, die 1556.*

Der Julijunge schläft schlecht ein. Ich finde das nicht ganz so toll, aber so ist es nun eben. So richtig erstaunlich ist es nicht, schon der Schlökerich ist ein schlechter Einschläfer. Und ich weiß ja, woher sie das haben. Im Moment fühle ich mich zwar oft, als könnte ich auf der Stelle einschlafen, lieg ich dann aber mittags im Bett und im Nebenzimmer spielen die Jungs, liege ich wach. Und wenn ich nicht gerade unter jahrelangem Schlafmangel leide, brauche ich auch abends ein bisschen zum Einschlafen. Meine Abende, also die Zeit, die man mal kinderfrei genießen könnte, sehen im Moment so aus: Ich leg mich mit dem Julijunge ins Bett und stille ihn zum Einschlafen. Er schläft irgendwann ein. Ich warte noch ein bisschen und stehe dann auf. Oft wird er dabei wach und will weiter trinken bzw. nuckeln. Manchmal wird er auch erst wieder wach, wenn ich schon unten bin. Manchmal schläft er auch so lange, bis ich die Salatreste vom Abendessen aufgegessen habe. Neulich hat es gerade gereicht um 40 Waffelbecherkuchen mit Schokolade zu überziehen, aber nicht mehr, um die restliche geschmolzene Schokolade aufzuessen. Das war gemein, weil warum überzieht man überhaupt Dinge mit Schokolade, wenn man nicht die restliche Schokolade aufessen kann?! Manchmal (ok, oft) schlafe ich schon beim Warten, bis er tief eingeschlafen ist, selbst ein, wanke dann irgendwann mit halboffenen Augen nach unten und esse den Salat auf und warte bis nach spätestens einer dreiviertelstunde das Babyphon wieder anspringt. Ab ein Uhr nachts schläft er dann eigentlich ganz gut mit meistens einer Unterbrechung bis um sechs mein Wecker klingelt. Für abends muss ich mir im Moment aber nichts mehr vornehmen. Manchmal stört es mich nicht, manchmal bin ich genervt und drücke das Baby dem Papa in den Arm (wo es dann ohne Nuckeln seligst einschlummert). Ich hab versucht dem Kind Schnuller anzubieten. Sobald er den im Mund hat, fängt er an laut „wäwäwäwäwäwäwäwäwa…“ zu intonieren. Auch wenn die müden Augen schon halb zu sind. Mit Schnuller muss gewäht werden. Am besten ist es, wenn er seinen Daumen findet. Daumen rein, Augen zu. Tagsüber klappt das gut, abends eher nie. Ich denke manchmal drüber nach woran es liegt. Vielleicht, weil ich jetzt den halben Tag weg bin und er abends immer will, dass ich da bin. Oder es ist die aktuelle motorische Entwicklung. Seit ein paar Tagen sitzt er frei. Robben kann er auch, aber er würde es vorziehen zu krabbeln. Er will immer nach oben mit dem Körper. Er wippt ja schon seit Wochen auf den Knien, seit gestern patscht er nun die rechte Hand nach vorne. Bis zum krabbeln kann das nicht mehr lange dauern. Aber wer weiß schon, was in so einem Babykopf vorgeht.
Nun gut. Es ist wie es ist. Ich kriege öfter mal Schlaf vor Mitternacht (der ist doch sooo gesund!) und habe etwas Zeit zum Lesen. Die Watchlist mit Filmen und Serien in meinem Kopf wird immer länger, aber ich halte mich immer daran fest, dass irgendwann die Zeit kommt, wo die Kinder den halben Tag hinter ihren geschlossenen Zimmertüren verbringen, wo sie abends weggehen und am Wochenende ausschlafen. Da hol ich unseren dann längst antiken DVD-Player raus und hol alles nach!

*grobe Schätzung

Media Monday #189

Heute gibt es auch hier wieder einen Media Monday.

1. Ein wenig bedaure ich es ja, bisher nie einen Artikel zu ____ verfasst zu haben, denn ____ . Öhm, soll ich hier jetzt alle die ungeschriebenen Posts auflisten, die ich in den letzten Monaten im Kopf schon vorformuliert hatte?

2. In punkto Filmen/Serien können Geschmäcker ja erstaunlich vielfältig sein. Womit man mich allerdings eigentlich immer ins Boot bekommt: So pauschal kann man das gar nicht sagen. Es gibt in jeden Genre und zu jedem Thema gute und schlechte Filme. Mit Krimis kriegt man mich allerdings höchst selten ins Boot.

3. Es wird mir wohl immer unerklärlich bleiben, wieso A Series of Unfortunate Events in der Allgemeinheit nicht denselben Kultstatus innehat wie bei mir, denn schließlich ist das eine sehr gut durchdachte Kinder- und Jugendbuchreihe und die Geschichte des fiktiven Autors Lemony Snicket auch noch mit der Handlung der Bücher verbunden. Die ersten Bücher sind für Kinder, aber je älter die Protagonisten werden, umso komplexer wird auch die Handlung und die Sprache der Bücher. Und das beste ist: es geht am Ende nicht um Gut gegen Böse, sondern darum, dass sich das oft nicht so leicht voneinander trennen lässt. Ich finde das sehr klug und finde es schade, dass die Bücher auf der Harry Potter Welle nicht bekannter geworden sind. (Zum Film kann ich nichts sagen, weil ich den nie am Stück gesehen habe.)

4. Es wird allerhöchste Zeit, dass der Julijunge sein Schlafverhalten verbessert, damit ich abends nicht mehr um viertel nach neun zusammen mit ihm einschlafe, bzw. er nicht schon vor Mitternacht zwei mal nach mir ruft. Dann können wir nämlich endlich mal wieder Filme schauen. Oder vielleicht mal eine Serienfolge. Vielleicht auch nur ne halbe Stunde.

5. Um mich fesseln zu können, muss ein Buch auch sprachlich gut sein. Gerade heute morgen dachte ich darüber nach, wie genial ich die Wiederholung der immer gleichen Sätze in A song of Ice and Fire finde. Wenn der Schlökerich nachts sein Licht anschaltet, denke ich immer „The night is dark and full of terrors“. Und da gibt es ja eine Vielzahl von Sätzen, die mir dann in passenden Alltagssituationen sofort einfallen. Hat also was mit dem Wiederholen.
Wenn ich in einem Jugendbuch dann den Satz „sie küssten sich innig“ lesen muss, würgt es mich hingegen etwas. Das liest sich eher nach Groschenroman.

6. Leonardo die Caprio ist eigentlich in all Ihren/seinen Rollen überzeugend, habe ich sie/ihn schließlich schon Anfang der Neunziger in Unser lautes Heim (Growing Pains) angeschmachtet.

7. Zuletzt gelesen habe ich We were Liars von E. Lockhart und das war ein wirklich tolles Buch, weil und jetzt soll das bitte jemand verfilmen. Wer Coming-of-Age mag, dürfte das Buch mögen. Es ist ein sehr kurzes Buch. Ich hatte es in ca. 4 Stunden Lesezeit durch. „Ich hab keine Zeit zum Lesen“ ist hier also keine Ausrede. (Allerdings gibt es das Buch bisher nur auf englisch, aber wen stört das schon.)

Tagebuch 5 im Februar

Mein Tag beginnt um 3:40 Uhr, als der Julijunge wach wird und Hunger hat. Leider schläft er nach dem Stillen nicht ein, sondern ist wach. Um viertel nach vier gehe ich mit ihm nach unten, damit er nicht noch den Rest der Bande wachbrabbelt. Er spielt auf dem Boden, ich döse auf dem Sofa. Irgendwann ist er wieder müde, will auf den Arm, findet seinen Daumen und schläft ein. Um viertel nach fünf sind wir wieder im Bett. Ich stelle den Wecker zwanzig Minuten nach hinten und schlafe noch ein Stündchen. Nach zweimal snoozen stehe ich um 6:36 auf. Dann duschen, anziehen, Vesper machen, den Herr Gartenhein wecken. Der Herr Gartenhein unterhält mich beim Kaffee machen und Gemüse schnippeln. Dann frühstücken wir. Ich Kaffee und Brötchen, er Joghurt. Gerade als wir gehen wollen, kommt der Schlökerich die Treppe runter. Ich befürchte großes „Auch mit“-Theater. Das bleibt zum Glück aus. Ich sage D. Bescheid und verlasse mit dem Herr Gartenhein das Haus. Um kurz nach acht sind wir im Kindergarten und ich dann um viertel vor neun bei der Arbeit.
Ich widme mich ein „paar“ Messdaten, kämpfe erst mit Excel, dass sich weigert das Zahlenformat von 26.000 Zeilen gleichzeitig zu andern. Freund Google hilft. Dann kämpfe ich mit Matlab, das sich weigert ein Skript durchlaufen zu lassen. Hier hilft Kaffee. Ich finde den Fehler: Kommas statt Punkte in der Datei. Zwischendurch repariere ich das Sonnenrollo und Rede kurz mit Kolleginnen. Die Stille im Büro ist doch noch sehr ungewohnt. Ich versuche zuhause anzurufen und es geht keiner dran. In meinem Kopf male ich mir Horrorszenarien aus. Letztendlich sind sie nur oben zum Spielen und hören das Telefon nicht. Ich habe die ersten hübschen Bilder der Messdaten fertig und lasse ein weiteres Skript über den Datensatz laufen. Das dauert. Der Kollege, mit dem ich das Büro teile, kommt vom Außendienst zurück und ich packe meine Sachen zusammen.
Um kurz vor zwei bin ich wieder am Kindergarten und sammle den Herr Gartenhein ein. Zuhause krieg ich erstmal Kaffee. Dann hat der Schlökerich die Windel voll und will ins Bett. Ich kuschle ihn in den Schlaf. Anschließend übernehme ich den eingeschlafenen Julijungen und lege mich mit ihm aufs Sofa. Leider schläft er nicht lange und obwohl ich noch liegen bleiben kann, kann ich nicht mehr einschlafen.
Um viertel vor vier wollen der Schlökerich und ich los zum Kinderturnen. Aber der Schlökerich hat plötzlich Fieber. Der Herr Gartenhein auch wieder (nach anderthalb fieberfreien Tagen). Der schläft erstmal auf dem Sofa ein, D. geht einkaufen, der Schlökerich will Spiele spielen. Ich räume die Spülmaschine ein und stelle eine Maschine Wäsche an. Dann gammeln wir Müden (ich und der Julijunge) und Kranken (die großen Jungs) auf dem Sofa rum. D. kocht Abendessen. Der Julijunge ist nach einem Nickerchen wieder bester Laune und ich kann seine Robbtechnik bewundern. Er zieht nicht mit den Armen, sondern hebt den Oberkörper ab und schiebt mit den Beinen. Sieht lustig aus. Die Jungs schauen KiKa und ich vermute nach dem Essen ist heute für alle früh Feierabend. Und morgen bleiben dann wieder alle außer mir zuhause.

Das war unser Januar

Im Januar

  • haben wir spontan einen Schulranzen für den Herr Gartenhein gekauft. Das Schulranzenthema geisterte hier schon länger rum. Wir gehören ja zu diesen Eltern, die lesen, vergleichen und am Ende versuchen das Beste zu kaufen. Allerdings war hier das Lesen und vergleichen eher frustrierend. Es gibt keinen Schulranzen, der im Test schadstofffrei war. Und aus Plastik sind sie ja alle. Die in verschiedenen Blogs vorgestellten Rucksäcke von ErgoBag fand ich eigentlich ganz gut, weil aus PET-Flaschen hergestellt und dann produziert man ja immerhin keinen neuen Müll. Allerdings kam dann gleich von überall, dass man Erstklässlern auf gar keinen Fall und niemals nicht einen Schulrucksack geben dürfe, weil dann die Lehrerinnen schimpfen, wenn Hefte und Bücher verknicken. Und so waren wir eigentlich noch mitten in Schulranzenüberlegungen, als bei Müller einer stand. Im Set auf 90 € reduziert. Mit Superhelden. Ich merkte an, dass der ja leider potthässlich sei. Zum Vergleich wählten wir zwei andere Schulranzen mit dezenteren Motiven aus und sagten: „Sohn, schau, welcher gefällt Dir am besten?“ Da ihm spontan der reduzierte am besten gefiel, es noch zusätzlich 15% Rabatt drauf gab und eine kurze Internetsuche ergab, dass es den nirgends unter 100 € gibt, haben wir ihn gekauft. Inklusive Turn- und Geldbeutel und Mäppchen. Der Herr Gartenhein ist glücklich. Und ich kann es tolerieren, dass er mit einem hässlichen Ranzen in die Schule geht.
  • war ich das erste Mal mit den zwei großen Jungs allein im Schwimmbad. Das geht wirklich gut. Beide sind gerne im Wasser und der Herr Gartenhein ist sehr sicher mit den Schwimmflügeln unterwegs. Ich war auch den ganzen Monat auf der Suche nach einen Schwimmkurs, dass er noch vor dem Sommerurlaub Schwimmen lernt. Leider ist das gar nicht so einfach. Die Kurse in den Nachbarorten sind alle Mittwochs, wo er zum Turnen geht. Dann gibt es Kurse, die mehrmals in der Woche stattfinden, die sich deshalb mit anderen Terminen oder meiner Arbeit überschneiden, es gibt Kurse abends um halb sieben (welcher Fünfjährige lernt hier noch Schwimmen?) und der einzige passende Kurs, der ist so ausgebucht, dass wir auf der Warteliste für September stehen. Krass, oder? Ich hoffe jetzt, dass wir über den Kindersport in einen Kurs rein kommen. Die Kurse sind dienstags, was gut passt, und ab April starten neue Kurse. Da müssen wir uns dann nur im März ganz schnell anmelden. Die Mutter seines Kindergartenkumpels hatte von dem Kurs abgeraten, weil man als begleitende Mutter den vollen Eintritt zahlen müsse. Da ich aber hoffe, die Zeit für mich zum Schwimmen nutzen zu können, stört mich das wenig. Und ich hoffe ja, dass er das Schwimmen schnell lernt.
  • war der Julijunge das erste mal richtig krank. Brauch ich nicht so schnell wieder.
  • waren wir bei der Kinderfasnet im Nachbarort.
  • hat der Schlökerich seinen Schnuppertag im Kindergarten hinter sich gebracht.
  • habe ich es geschafft den Kindern die Haare zu schneiden. Das ist vor allem beim Schlökerich eine kleine Sensation, weil er sich seit einem dreiviertel Jahr weigert die Haare zu schneiden. Ist mir ja im Prinzip egal, aber jetzt hingen sie schon arg in die Augen. Er hat jetzt einen klassischen Topfschnitt, wo die Haare immer noch so schön fliegen, wenn der den Kopf schüttelt. Das mag er. Also nicht viel kürzer als vorher. Nur die Fransen an den Augen und die Zotteln im Nacken sind ab. Der Herr Gartenehein hat seine übliche Frisur, oben 21 mm, die Seiten und hinten 9 mm. Damit komme ich auch den sich ständig wiederholenen Zetteln „Bitte suchen Sie Ihr Kind nach Läusen und Nissen ab!“ im Kindergarten entgegen. Läuse sähe man jetzt sofort.
  • ging mein letzter Monat in Vollzeit Elternzeit zu Ende. Morgen früh geht’s wieder los. Ich muss zur Arbeit, der Herr Gartenhein in den Kindergarten. Der Schlökerich geht mit Papa (und kleinem Bruder) zur Eingewöhnung in den Kindergarten. Sie erzählten was von sechs Wochen Eingewöhnung. Ich finde das ja etwas übertrieben, aber gut. Wir werden sehen, wie lange er braucht um sich dort zuhause zu fühlen. Es wird auf jeden Fall spannend, wann wir es zu fünft aus dem Haus schaffen. Bisher schliefen wir einfach so lange, wie wir wollten. Damit ist jetzt leider Schluss!
  • sind wir nach den langen Weihnachtsferien wieder in die normale Alltagsroutine gekommen. Ich mag das, auch wenn ich abends völlig platt bin. Wir werden sehen, wie sich im Februar alles neu sortiert.