Archive for Januar, 2015

Sechs Monate Julijunge

Lieber Julijunge,
heute bist Du nun schon sechs Monate bei uns. Ein halbes Jahr! Nach wie vor bist Du ein freundliches Kerlchen und begeisterst alle mit Deinem breiten Lächeln, dass Du beinahe jedem, der Dich anspricht, innerhalb von zehn Sekunden schenkst. Manchmal gackerst Du auch laut dabei. Du bist meistens zufrieden, wenn Du neben Deinen Brüdern spielen kannst. Seit ein paar Wochen wippst Du auf allen Vieren und setzt Dich schon fast hin. Wir sind gespannt, wann Du los krabbelst. Im Moment sieht es so aus, als lässt Du das Robben aus. Aber vielleicht kommt es noch. Du bewegst Dich rollend und rückwärts schiebend durch den Raum, kommst aber nur selten da an, wo Du hin willst.
Du bist ein großes Kerlchen und trägst bereits Größe 74. Die gleichen Sachen trug Dein kleiner großer Bruder mit knapp einem Jahr noch. Da die Beine noch immer eher kurz sind, passen die Hosen noch in 68. Deine Größe und Dein Gewicht erfahren wir bei der nächsten U in drei Wochen.
Manchmal frage ich mich, von was Du so groß wirst. Tagsüber isst Du mal ein paar Löffel Brei, trinkst ein halbes Milchfläschchen oder mal drei Minuten an der Brust. Nachts, wenn Du mich dann drei Mal weckst, weiß ich, wann Du Dir holst, was Du brauchst. Ich bin gespannt, ob Du uns später nachts den Kühlschrank plünderst.
Deine erste fiese Krankheit hast Du auch schon hinter Dir. Eine Bronchitis. Da ging es Dir hundeelend und Du konntest nur in den Schlaf getragen werden. Seitdem schläfst Du schlechter ein und rufst mich abends oft zurück ins Bett. Vielleicht willst Du auch nur nicht, dass ich zu viel Trash-TV schaue. Vielleicht sind es aber auch die Zähne. Der erste lässt sich nun deutlich spüren.
Ein halbes Jahr bist Du nun und bald stehen große Veränderungen an. Im Februar gehe ich wieder arbeiten und gleichzeitig kommt Dein kleiner großer Bruder in den Kindergarten. Zur Eingewöhnung musst Du natürlich mit. Und danach bist Du plötzlich den halben Tag mit Papa alleine. Mal sehen, wie Dir das gefällt. Ich glaube der Trubel wird Dir fehlen.
Ein halbes Jahr schon und Du bist ein richtiges Baby. Rollst durch die Gegend, sabberst alles an und findest alles unglaublich interessant. Wir sind sehr gespannt, wie Du Dich weiter entwickelt, ob aus dem einen Löckchen ein Lockenkopf wird und wann Du krabbelnd das Haus erkundest. Mach so weiter. Du bist ein tolles Baby!

Das Nintendodilemma

Der Herr Gartenhein will einen NintendoDS. Ich will das nicht, weil ich finde, mit fünf ist er noch zu jung dafür. Leider zieht das Argument nicht, weil sein bester Freund bereits seit er vier ist einen hat. Und zwei Spielekonsolen. Und ein iPad. Wir argumentieren also wie meine Eltern früher. Es ist teuer und die Spiele sind teuer und dann gibt es immer nur ein neues zum Geburtstag und so weiter und so fort. Ich verfluche täglich die Eltern, die ihren Fünfjährigen Spielekonsolen kaufen, denn nur deshalb muss ihre darüber diskutieren.
Mein Dilemma bei der Sache ist, dass ich als Kind einen Gameboy wollte. Aus oben genannten Gründen hab ich aber nie einen bekommen. Meine Schwester erfuhr das Gleiche. Wir haben uns manchmal einen ausgeliehen und gespielt bis die Daumen brannten. Oder wir standen Stunden im Supermarkt an den Ausstellungsgameboys und spielten Tetris und Dr. Mario. Der jahrelange Wunsch meines Bruders nach einer Carrera Rennbahn wurde zum 18. Geburtstag erfüllt. Ich musste ca. 20 Jahre warten, bis ich glückliche Besitzerin eines Gameboy Color mit SuperMarioLand wurde und noch mal länger, bis ich auch Dr. Mario hatte.
Aber unsere Kindheit war nicht gänzlich schlecht. Wir hatten eine Atari Spielekonsole aus den 80er Jahren. Als Kinder haben wir dort Joysticks bei Decathlon gekillt, über den Sinn von ET und Ghostbusters gegrübelt, Raumschiffe abgeschossen, mit Lily Abenteuer erlebt, uns in Summer- und Wintergames gemessen. Als Teenager haben wir die Konsole immer noch manchmal ausgepackt, obwohl sie da schon hemmungslos veraltet war. Ich habe jeweils mindestens eine Nacht gebraucht, um beim Tontaubenschießen alles zu treffen, beim Skislalom jedes Tor zu durchfahren und bei Qbert für jedes Level den besten Hüpfpfad auszuklügeln.
Als ich 16 war, habe ich meinen Vater erfolgreich davon überzeugt, dass wir bei der nächsten Aldiaktion einen Computer kaufen müssen. Damit eröffnete sich uns die Welt der Computerspiele. Ich habe nur ein paar Spiele gespielt. Dungeon Keeper, Duke Nukem und Age oft Empires. Die dann aber dafür ganze Nächte durch.
Im Studium hatte ihre für so was keine Zeit mehr. Da habe ich meine Zeit dann mit Snood (aka Frozen Bubbles etc.) und Battlemail (kennt das noch wer) verplempert. Und auch jetzt noch, kann ich zum zehnten Mal versuchen das letzte Level von Dr. Mario zu knacken, statt ins Bett zu gehen. Ein Grund dafür, dass der GameBoy nicht in Sichtweite liegt.
Worauf ich hinaus will: Ich kann sehr gut verstehen, dass der Herr Gartenhein eine Nintendokonsole will. Es macht nämlich Spaß. Ich finde aber, dass er alt genug sein soll, um das auch zu können. Gestern hat er probeweise mal meinen GameBoy bekommen. Er kommt bei SuperMarioLand manchmal bis zum 2. Pilz. Und das, obwohl die GameBoysteuerung denkbar einfach ist. Ich hab ihn dann zuschauen lassen, als ich gespielt habe. Mit dem Erfolg, dass er sich fürchtete, als die Prinzessin nicht die echte war und als Springmaus weghüpfte. Ich sag’s doch. Er ist zu jung! So teilweise sieht er das ein. Aber trotzdem gibt es immer wieder Diskussionen. Irgendwann werde ich ihm eine Konsole kaufen. Schon allein, damit er nicht in 30 Jahren darüber bloggen muss, welch schreckliche Kindheit er hatte.

Media Monday #186

1. ____ ist ja mittlerweile echt in die Jahre gekommen, dennoch werde ich nicht müde ____ . Sätze mit „werde ich nicht müde“ kann ich grade nicht beantworten. Dafür gehe ich zu spät ins Bett und werde zu oft geweckt. Pfff, nicht müde werden…

2. Die Oscar-Nominierungen sind da! Thema oder eher nicht und wieso? Seid ihr, so es euch denn interessiert, zufrieden oder könnt ihr euch gar nicht mit den Nominierungen anfreunden? Ehrlich gesagt, weiß ich gar nicht, wer für was nominiert ist. Interessiert mich auch nur am Rande.

3. Star Wars oder Star Trek und warum? Star Wars.
Ich hab als Kind (wie vermutlich viele hier) die Star Wars Filme im Fernsehen gesehen und war total begeistert. Natürlich hab ich dann auch Episode I-III im Kino gesehen. Entgegen der landläufigen Meinung, fand ich ja Episode II am schlechtesten. Diese Liebesgeschnulze am Comer See war kaum auszuhalten.
Ich hab als Kind allerdings auch die alte Star Trek Serie gesehen und mochte die. Mehr noch sogar The Next Generation. Alles was danach kam, hab ich nicht mehr gesehen, aber Voyager soll ja durchaus einen zweiten Blick wert sein. Von den Filmen hab ich nur die letzten beiden gesehen. Besonders der letzte war zwar unterhaltsam, aber als Star Trek Film eher enttäuschend.

4. Größter Fehlgriff in den letzten Monaten war für mich . „Ich bin Nummer 4“, weil ich selten so schwülstiges Rumgeseiere in Young Adult Fiction gelesen habe. Ist der Film auch so schlecht?

5. Eine regelrecht tragische Figur, die sollte in einer guten Story nicht fehlen.

6. Die dämlichste Plattitüde , die vor allem in Kinderfilmen immer wieder breit getreten wird ist, „Du kannst alles schaffen, wenn Du nicht aufgibst!“ Im Kleinen kann ich dem Zustimmen, aber manches ist eben einfach durch Naturgesetze eingeschränkt.

7. Zuletzt gesehen habe ich Coherence und das war ein wirklich guter Film, weil er noch eine Weile nach wirkte und bestimmt auch beim zweiten Anschauen sehr interessant ist.

Mein Lesejahr 2014

Nachdem ich 2013 ganze 42 Bücher mit insgesamt 14415 Seiten gelesen hatte, wollte ich das 2014 gerne toppen. Leider hat es nicht ganz geklappt. Ich schaffte es gerade mal 11836 Seiten. Allerdings muss man dazu sagen, dass das Buch, dessen letzte 50 Seiten ich an Neujahr morgens las, schon voll in die Statistik von 2015 eingeht. Ebenso wie die knapp 400 Seiten, die ich im letzen Teil von Game of Thrones bereits gelesen habe. Mein grobes Ziel, jeden Monat 1000 Seiten zu lesen, hab ich also erfüllt. Ich bin nicht völlig unzufrieden. Die knapp 12000 Seiten verteilten sich auf 26 Bücher. Das sind deutlich weniger als letztes Jahr, da mit der „A Song of Ice an Fire“-Serie ein paar dicke Wälzer dabei waren.
Drei Bücher habe ich mit fünf Sternen bewertet. Das waren Dark Canopy, Dark Destiny und der vorletzte Teil der Nicholas Flamel Serie. Dieses Jahr hat es tatsächlich ein Buch nur auf zwei Sterne geschafft. Das war „Ich bin Nummer Vier“ von Pittacus Lore. Vier Bücher sind auf drei Sterne gekommen. Den Rest habe ich mit vier Sternen bewertet.

Dieses Jahr hatte ich ja auch meine 5 Bücher für 2014 vorgestellt. Wie sieht es also damit aus? Hab ich die alle gelesen?

George R.R. Martin – A song of ice and fire
Ich bin bei knapp 40% des letzten Buchs. Kann man also als gelesen abhaken. Bewertet habe ich die Bücher mit vier Sternen, da ich oft das halbe Buch brauchte, um richtig in die Handlung einzutauchen. Insgesamt ist das Leseerlebnis dennoch grandios.

Michael Scott – The Enchantress (The Secrets of the Immortal Nicholas Flamel #6)
Hab ich im Juli gelesen. Ein schöner Abschluss der Reihe, wenn auch etwas schwächer als der fünfte Teil.

Cornelia Funke – Teuflisches Silber (Reckless #3)
Die Veröffentlichung wurde auf 2015 verschoben. Deshalb hab ich es noch nicht gelesen.

David Levithan – Letztendlich sind wir dem Universum egal
Im Urlaub innerhalb von zwei Tagen gelesen. War ganz nett, aber auch schnell wieder vergessen.

Michael Köhlmeier – Die Abenteuer des Joel Spazierer
Tja, ich hab’s versucht. Ich hatte es mir als ebook aus der Bibliothek ausgeliehen. Leider zeigte mein reader das Buch nicht an. Und alle anderen Bücher dann auch nicht mehr. Nach Rücksetzen auf Werkseinstellungen gingen die anderen Bücher wieder, aber dieses wurde immer noch nicht angezeigt. Mal sehen, vielleicht starte ich 2015 einen neuen Versuch.

Und wie geht es 2015 weiter? Ich habe noch einige Bücher hier liegen, die darauf warten gelesen zu werden. Außerdem spiele ich mit dem Gedanken, den dunklen Turm von Stephen King zu lesen. Aber damit bin ich dann vermutlich wieder das ganze Jahr beschäftigt. Wie 2014 mit A Song of Ice an Fire. Mal sehen.

Tagebuchbloggen im Januar

Mein Tag beginnt gegen 7:30, als ich wach werde und feststelle, dass zwar alle noch schlafen, ich aber doch besser mal aufstehe. (Beim nächtlichen Stillen hab ich nicht auf die Uhr geschaut, deshalb fehlt das hier.) Angeblich ist heute Kindergarten. Außerdem ein Impftermin für den Julijungen. Also nach zwei Wochen mal wieder normale Morgenroutine. Ich fange mit der Spülmaschine an, mache Kindergartenvesper, decke den Tisch. Als erstes kommt der Herr Gartenhein, der sich kindergartenvorfreudig gleich anzieht. Der neue Ninja Turtles Pulli soll’s sein. Der Schlökerich kommt als nächstes und dann meldet sich der Julijunge. Gegen halb neun bin ich geduscht und wir sitzen am Frühstückstisch. Mir fällt ein, dass das Auto einsteigeuntauglich am Berg steht und lasse die Jungs mit ihrem Frühstück allein um umzuparken. Leider sind die Scheiben fürchterlich vereist und das Umparken dauert zehn Minuten. Als ich wieder rein komme, streiten die Großen und sind natürlich nicht fertig mit frühstücken. Ich treibe sie an und schnappe mir den Schlökerich, der noch im Schlafanzug ist, zum Anziehen. Gegen halb zehn haben wir es dann zum Kindergarten geschafft. Der Herr Gartenhein geht alleine rein, damit wir gleich weiter können. Wir sind sensationell schnell in BB und können noch gemütlich tanken. Beim Kinderarzt geht’s schnell. Kaum hab ich den Julijunge aus seinem Overall gepellt, sind wir auch schon dran. Einmal 6-fach, einmal Pneumo und einmal Rota. Und beim Schlökerich einmal in die Ohren schauen. Alles prima. Der Schlökerich ist ziemlich gut drauf und plappert in einer Tour. Auch die Ärztin muss lachen. Mit U7a-Termin für den Schlökerich in der Tasche, geht es zurück zum Auto und zum Baumarkt. Wir brauchen neues Brennmaterial. Eine Zugluftrolle darf auch noch mit.
Gegen halb zwölf sind wir wieder zuhause. Ich mache dem Julijungen eine Milchflasche, die er tatsächlich leer trinkt. Seit ein paar Tagen hat er kapiert, wie man aus der Flasche trinkt. Dann falte ich eine Ladung Wäsche. Kurz danach haben beide Jungs die Windeln voll. Wir gehen nach oben. Nach dem Wickeln übernimmt D. den Julijungen, ich verräume einen Korb Wäsche und unterstütze den Schlökerich beim Legospiel. Gegen eins meldet sich bei mir und dem Julijunge der Hunger. Für mich gibt’s Toast, für den Julijunge Kürbis mit Reis. Der Schlökerich will lieber weiter spielen.
Um zwanzig vor zwei packe ich den Julijunge in die Manduca und D. macht den Schlökerich abmarschbereit. Da die Sonne scheint, hole ich den Herr Gartenhein zu Fuß ab. Sonst macht das meistens D. Auf dem Heimweg bleiben die Jungs an jedem Schneehaufen und an jeder zugefrorenen Pfütze stehen. Also alle zwei Meter. Irgendwann kommen wir trotzdem zuhause an. Ich esse einen Donut von gestern, die Jungs Schokokugeln. Dann verziehen sie sich für eine Runde spielen nach oben. Ich stille, suche Büchereibücher zusammen und gegen 16 Uhr packe ich die Jungs wieder ins Auto und fahre zur Bücherei, während D. den Feiertagseinkauf erledigt. D. hat noch Entenbrot vorbereitet, so dass wir vor der Bücherei noch die Enten füttern können. Gegen halb sechs sind wir wieder zuhause. Die Kinder wollen Wall-E anschauen, den sie sich eben ausgeliehen haben. Nach einer halben Stunde krähen sie nach Essen und wir unterbrechen den Film fürs Abendessen. Knödel mit Soße. D. verabschiedet sich zur Fahrschule. Der Herr Gartenhein mag die Soße nicht, der Schlökerich nicht mal die Knödel. Nunja. Dann eben Würstchen und Gurke. Während die Kinder den Film weiter schauen, füttere ich den Julijunge, schnippel ich Gemüse für Salat und räume die Spülmaschine ein. Der Julijunge wird müde und quengelig und will auf dem Arm sein. Der Film ist vorbei und die Jungs verziehen sich wieder nach oben um mit Autos zu spielen. Als D. nach Hause kommt, versuche ich den Julijunge hin zu legen, der plötzlich wieder bester Laune neben mir rumzappelt, während ich diesen Beitrag tippe. Nach ein bisschen streicheln schläft er schließlich ein und ich lausche, wie D. die großen Jungs ins Bett scheucht. Falls ich nicht kurz nach den Kindern auf dem Sofa einschlafe, schreibe ich vielleicht noch meinen Leserückblick oder häkle an einem Schal weiter. Oder wir schauen einen Film. (Die Watchlist wird länger und länger.) Wir werden sehen. Auf jeden Fall wartet da noch ein Salat auf mich!

Nach der Horrorautofahrt waren wir erstmal alle etwas platt. Als erstes versuchten wir unser Haus wieder auf wohnliche Temperaturen zu bringen. Bei unserer Ankunft war das Wohnzimmer auf unter 15°C ausgekühlt. Dank Holzofen hatten wir aber schon bald wieder über 20°C. Wir verbrachten den nächsten Tag mit Ankommen, Einkaufen, Aufräumen und den neuen Weihnachtsgeschenken. Am 30. bekamen wir lieben Verwandtschaftsbesuch. Ich buk eine Linzer Torte, sie brachten eine Linzertorte mit. Zum Glück hält sich die gut und wir essen sie sehr gerne. In der Wohnung hätte es noch ein paar Ecken zu putzen gegeben, aber ich bin dann lieber mit den Kindern einen Schneemann bauen gegangen. Dann haben wir uns den Schlitten geschnappt und sind um die Ecke gegangen und das erste Mal Schlitten gefahren. Wer weiß schon, wie lange das Schneevergnügen anhält.
Am Vormittag des 30. ist außerdem bei uns gegenüber eine Müllabfuhr die Böschung herabgestürzt und lag auf dem Dach auf einem Acker. Mir ist fast das Herz stehen geblieben, als ich es gesehen habe, weil ich an die Müllmänner dachte und befürchtete, dass es schlimme Verletzungen gegeben hatte. Zum Glück sind die Müllmänner aber soweit wohlauf. Die Bergung der Müllabfuhr gestaltete sich dann schwierig. Den ganzen Tag waren Feuerwehr und Polizei vor Ort, aber bis am Abend änderte sich nichts an der Situation. Ich vermutete die Feuerwehr war selbst ratlos, was zu tun sei. Aber vermutlich haben sie schon irgendwas gemacht. Schon am Morgen war ein Abschleppwagen eingetroffen, der da nun auch auf seine Bestimmung wartete. Am Abend kamen dann große Greiffahrzeuge und zerrten den Müllwagen zentimeterweise von der Böschung weg. Er lag dann näher an der nächsten Straße, aber immer noch auf dem Dach. Das Aufrichten haben sie wohl irgendwann nachts geschafft. Um 1 Uhr lag er noch auf dem Dach, um 7 Uhr war außer einer riesigen matschigen Schleifspur im Schnee und Raupenspuren nix mehr zu sehen. Jedenfalls war das Fahrzeug den ganzen Tag die Sensation und das Spaziergangsziel des ganzen Ortes.
Silvester startete dann wieder ruhig. Wir spielten diverse Runden „Schnappt Hubi!“. Das Spiel kann ich nur jedem empfehlen, der Kinder hat, die nicht verlieren können. Gewinnen kann man hier nur zu zweit und verlieren ist vermutlich gar nicht möglich. Erstaunlicherweise macht das Spiel trotzdem Spaß. Und das, obwohl ich es gefühlte 300 Mal gespielt habe in der letzen Woche. Die Öffnungszeiten des Supermarkts gegenüber hatten wir leider falsch im Kopf, so dass wir das Einkaufen verpassten. War aber nicht so schlimm, wir hatten genug zu Essen im Haus. Am späten Nachmittag wollten die Kinder noch mal in den Schnee. Erst wollten sie den Schneemann reparieren, der taubedingt schon sein Gesicht verloren hatte. Dann wollten sie doch lieber noch mal Schlitten fahren. Also nahm ich Kinder und Schlitten und ab zum Schlittenberg um die Ecke. Der Herr Gartenhein fuhr auf dem Schlitten, der Schlökerich kullerte sich laut gackernd den Berg runter und der Julijunge schlief in der Manduca. Als es dunkel wurde, brachte der Mann unser einziges Feuerwerk: fünf Riesenwunderkerzen. Die brannten die Kinder ab. Das war sehr schön. Dann gab es Abendessen (Nudeln) und die Kinder gingen ins Bett. Wir versprachen dem Herr Gartenhein ihn zum Feuerwerk zu wecken, aber er wurde mal wieder nicht wirklich wach. Darüber gab es dann im neuen Jahr gleich Tränen. Wir Erwachsenen „vergnügten“ uns mit dem Silvesterfernsehprogramm und blieben schließlich bei einem Muse-Konzert hängen. Um Mitternacht gab es Sekt und wir schauten aus der Tür dem Feuerwerk zu. Kurz nach Mitternacht war der Julijunge wach und hatte Hunger. Eigentlich ein ganz normaler Abend.
Neujahr begann wieder ruhig mit unzähligen Runden Schnappt Hubi und Ratatouille. Am Nachmittag wagten wir uns noch in die Indoorspielplatzhölle, wo es aber zwei Stunden vor Schluss schon gar nicht mehr voll war.
So verbrachten wir die Feiertage. Wir hatten es ruhig und haben doch einiges erlebt. Die Kinder haben sich ein ferientaugliches Schlafverhalten angewöhnt. Selten weckt mich jemand vor halb acht und neulich schliefen sogar alle bis fast halb neun. Der Wahnsinn! Das erstaunlichste ist aber, dass nun die Ferien schon wieder vorbei sind und ich das „OMG – es sind Ferien! Was machen wir nur den ganzen Tag!“-Gefühl diesmal gar nicht hatte. Es gab immer irgendwas zu tun und zu spielen.

Jahresrückblick 2014

Ganz grob auf einer Skala von 1 bis 10: Wie war Dein Jahr?
Eine liebgemeinte 7. Anfang des Jahres gab es eine schlimme Nachricht nach der anderen. Letztendlich hat mich das auch meinen Glauben an gute Enden gekostet. Manches wird eben doch nicht wieder gut. Im Juli kam dann der Julijunge auf die Welt und grinst sich seitdem durch unser Leben. Er ist ein unglaublicher Sonnenschein und ein Bilderbuchbaby. Das hat sehr viel wieder rausgerissen.

Zugenommen oder abgenommen?
Abgenommen, weil Mitte des Jahres ein Baby bekommen.

Haare länger oder kürzer?
Länger. Mein letzter Friseurbesuch war 2012 oder 2013. Wer weiß das schon so genau.

Kurzsichtiger oder weitsichtiger?
Ich sehe noch immer ohne Brille hervorragend.

Mehr Kohle oder weniger?
Durch die Elternzeit mal wieder weniger.

Besseren Job oder schlechteren?
Den gleichen.

Mehr ausgegeben oder weniger?
Vermutlich etwas weniger, da weniger da war.

Dieses Jahr etwas gewonnen und wenn, was?
Eine Mila-Krippe bei der Verlosung im „Bis einer heult!“-Blog.

Mehr bewegt oder weniger?
Weniger. Nächstes Jahr soll es wieder mehr werden.

Anzahl der Erkrankungen dieses Jahr?
Zählt die tatsächlich jemand, der Kinder hat?

Davon war für Dich die Schlimmste?
Vermutlich die Neurodermitis und die damit verbundenen Gehörgangsentzündungen des Schlökerich.

Der hirnrissigste Plan?
Mir fällt spontan nichts ein.

Die gefährlichste Unternehmung?
Ohne Mittagessen gut 100 km nach Hause fahren und dafür bei Minusgraden acht Stunden brauchen.

Die teuerste Anschaffung?
Vermutlich ist langfristig die teuerste Anschaffung das dritte Kind, aber das zählt wohl nicht. Ansonsten war das teuerste dann wohl der Wäschetrockner. Aber das hat sich definitiv gelohnt. Endlich keine Wäscheständer mehr im Wohnzimmer (oder zumindest deutlich seltener) und keine Wäschegebirge mehr im Keller

Das leckerste Essen?
Die Enchiladas, die wir dieses Jahr mehrmals hatten, sind schon der Hammer!

Das beeindruckendste Buch?
Die Game of Thrones Reihe zu lesen und gleichzeitig die Serie dazu anzuschauen, war ein Erlebnis. Mehr zu meinem Lesejahr gibt es auch demnächst in meinem Leserückblick.

Der ergreifendste Film?
Ergreifend finde ich hier gar nicht das richtige Wort. Ziemlich gut fand ich Snowpiercer und erstaunlicherweise auch Edge of Tomorrow.

Die beste CD?
Ich fürchte wir haben 2014 keine CD gekauft.

Das schönste Konzert?
Judith Holofernes.

Die meiste Zeit verbracht mit?
Meiner Familie.

Die schönste Zeit verbracht mit?
Meiner Familie am Meer.

Zum ersten Mal getan?
Mit drei Kindern in Urlaub geflogen.

Nach langer Zeit wieder getan?
Auf einem Pferd gesessen.

Dinge, auf die Du gut hättest verzichten mögen?
Fiese Diagnosen in der Familie und im Bekanntenkreis.

Die wichtigste Sache, von der Du jemanden überzeugen wolltest?
D. davon, dass ich nicht mehr die einzige mit Führerschein in unserer Familie sein will.

Das schönste Geschenk, das Du jemandem gemacht hast?
Dem Julijunge das Leben.

Das schönste Geschenk, das Dir jemand gemacht hat?
Der Julijunge

Der schönste Satz, den jemand zu Dir gesagt hat?
Mir fällt hier keiner ein, der sich besonders eingeprägt hätte.

Der schönste Satz, den Du zu jemandem gesagt hast?
Das kann ich nicht beurteilen.

Dein Wort des Jahres?
Letzis (so nennt der Schlökerich den Julijungen)

2014 war mit 1 Wort…?
aufwühlend

Jahresrückblick 2012

Die Feiertage, bis auf den 6. Januar, liegen inzwischen hinter uns. Unser Heiligabend lief im Großen und Ganzen wie geplant. Den Weihnachtsbaum haben wir schon am Abend vorher aufgestellt, weil ich akute Paranoia hatte, dass irgendwas fehlt. Klappte aber problemlos. Der Kirchgang mit Krippenspiel war ganz nett. Das Kind, das zur Orgel vor dem Altar tanzte, war meins, und das, das am Krippenspieltisch was malen wollte, auch. Und das, das in die Gebetspause laut forderte „wieda Hause gehen“ auch. Alles der Schlökerich. Der schlief auf der fünfminütigen Autofahrt auch prompt ein, während ich mit dem Herr Gartenhein diskutierte, dass wir alle gleichzeitig ins Wohnzimmer gehen, weil ich es nicht nett finde, wenn der, der als erster die Schuhe aus hat (also er selbst), reinstürmt und den anderen dann erzählt, ob der Weihnachtsmann da war. Dann gab’s Geschenke und Pfannkuchen. Der Herr Gartenhein stritt ab, sich die bestellt zu haben und aß nur Würstchen. Machte aber nix. So gab’s spät Abends noch Nachtischpfannkuchen für uns. Dann schauten die Kinder Cars, ich brachte den Julijunge ins Bett und baute dann die neue Lego Feuerwehr auf. Der Herr Gartenhein hielt bis 23 Uhr durch und wollte dann doch ins Bett.
Am 25. packten wir unsere Sachen zusammen und fuhren zu meinen Eltern, wo erneut beschert wurde. Am frühen Abend traf ich noch kurz einen alten Freund, was aber viel zu kurz war, so dass ich die wichtigen Neuigkeiten erst über zwei Ecken und letztendlich über Whatsapp erhielt.
Am 26. war ich mit einer lieben Freundin zum Spazierengehen mit Babys verabredet. Geplant war, dass die Babys schlafen. Da ihres nicht wollte, gingen wir gleich zum Kaffeetrinken über und saßen Stunden im Cafe. Als wir dann nach draußen gingen und noch kurz weiter redeten, schliefen beide Babys ein, so dass aus dem „kurz“ eine weitere Stunde wurde. Abends gab’s dann das verschobene traditionelle Heiligabendracletteessen mit der Familie.
Am 27. lagen schon nach den Aufstehen zwanzig Zentimeter Schnee. Die Kinder stürzten sich gleich nach dem Frühstück in die Schneeberge. Wir mussten leider auch raus und schlitterten zum Autohaus, da das Auto ein kaputtes Licht vermeldet hatte. Für den Nachmittag hatten wir den Kindern Schwimmbad versprochen. Da der Schlökerich am Vortag plötzlich Fieber bekommen hatte, ging ich mit dem Herr Gartenhein alleine. Das ist inzwischen relativ entspannt, da er sich mit Schwimmflügeln sicher im Wasser bewegt und sowieso lieber alleine rutscht. Zuhause gab’s leckere Enchiladas.
Am 28. war ich für den späten Vormittag erneut mit Schulfreunden verabredet. Ich hatte das Treffen extra so gelegt, dass wir noch im Hellen nach Hause fahren können. Um vier hatten wir das Auto voll und rechneten mit einer entspannten Stunde Autobahnfahrt. Wegen der rapide gesunkenen Temperaturen, wollten die Eisplacken auf der Frontscheibe aber nicht wegtauen und der Scheibenwischer machte jedes mal ein furchtbares Kratzgeräusch. Also hielten wir noch mal an, um zu kratzen. Dabei wurden alle drei Kinder wach. Als wir weiterfuhren, wollte der Julijunge nicht mehr schlafen und schrie ganz außer sich. Bei der nächsten Gelegenheit hielten wir wieder an und ich stillte ihn. Kurz nachdem wir wieder auf der Straße waren, fuhren wir in einen Stau. Etwa 20 km weg von zuhause. Der Julijunge wollte im Stop and Go nicht mehr einschlafen und der nächste Parkplatz war noch drei Kilometer weit weg. D. holte ihn dann aus seinem Sitz und behielt ihn bis zum Parkplatz auf seinem Schoß. Als wir am Parkplatz ankamen, war es schon.stockfinster. Wir hatten alle nicht besonders gut, bzw. gar nicht Mittag gegessen und kramten nun alles aus, was wir finden konnten. Ein Liter Milch, drei Päckchen Biowurst und die Reste unserer bunten Teller. Vom roten Kreuz gab es noch einen Tee und eine Brühe dazu. Aus dem Radio und von der Polizei erfuhren wir, dass der Schönbuchtunnel gesperrt war und das auch noch bis zum Folgetag bleiben sollte. An der Ausfahrt Herrenberg, der nächsten Ausfahrt und noch sieben Kilometer entfernt, wurde der gesamte Verkehr ausgeleitet. Wir saßen noch eine Weile auf dem Parkplatz und beobachteten das Nichtfließen des Verkehrs. Letztendlich half alles nichts und wir mussten wieder rein in den Stau. Wir hatten die Sitzordung umorganisiert, so dass D. neben dem Julijunge sitzen konnte. Glücklicherweise schliefen die Kinder schnell ein. Gegen Mitternacht waren wir zuhause. Nach acht Stunden für 108 Kilometer. Mein Kupplungsbein fühlte sich an wie Pudding, draußen waren -13,5°C, aber glücklicherweise nur 25 Zentimeter Schnee, so dass ich tatsächlich einen annehmbaren Schneehaufen fand, um das Auto zu parken. Aus dieser Staufahrt haben wir so einiges gelernt. Auch vor vermeintlich kurzen Fahrten was essen, etwas zu trinken mitnehmen, volltanken und Windeln für die Kinder dabei haben. Für den Schlökerich hätten wir im Fall keine frische gehabt.
Tbc…