Archive for Oktober, 2013

Ich brauch keine Blumen

Malte Welding schrieb in seiner Kolumne neulich über Romantik. Er antwortete auf folgende Aussage:

Mein neuer Freund ist furchtbar unromantisch. Mal ein Abend in einem schicken Restaurant oder so ein Kuschelwochenende in einem Wellness-Hotel – Fehlanzeige. Ich habe ihm schon gesagt, dass ich mich ohne Diamantring nicht verloben werde.(Steffi, 23)

Woher kommt es, dass schicke Restaurant, Candlelight Dinner, Wellnesswochenenden und Diamantringe der Inbegriff von Romantik sind? Sind das nicht vielmehr die Dinge, die man findet, wenn man „Romantische Überraschung für die Freundin“ googelt und die deshalb kaum unpersönlicher sein könnten? Die Romantik steckt doch viel mehr in den kleinen Dingen. Zum Beispiel:

wenn man ohne die Kinder isst und sich dazu mit einem guten Film auf dem Sofa lümmelt wie früher (manchmal so gar mit Kerzenlicht)

wenn man beim Betten frisch beziehen die Bettwäsche bekommt, die man so gerne hat, weil sie sich auf der Haut so gut anfühlt

wenn man jeden Abend eine große Schüssel Salat gemacht bekommt, obwohl der Rest der Familie daran kaum Interesse hat

wenn die Salatportion mit Absicht so groß ist, dass man die Reste zum Mittagessen mit ins Büro nehmen kann

wenn die Wäsche beim Aufhängen auf rechts gedreht wird, weil man es hasst trockene Wäsche umzudrehen

wenn beim rückwärts ausparken ganz selbstverständlich das Radio ausgeschaltet wird, weil einen das ganz schrecklich irritiert

und so viele Kleinigkeiten mehr. Ganz ehrlich: ich brauch keine Blumensträuße und Pralinenschachteln, keine speziellen „Feiertage“, keine Wellnesswochenenden, keinen Champagner mit Erdbeeren. Es sind die Kleinigkeiten, die sagen, ich sehe Dich.

Von Grundschulzeit und Klopapier

Mir wird immer mal wieder unterstellt, ich könnte mich an besonders viele Details aus meiner Kindheit und Jugend erinnern. Ich glaube jeder andere kann sich an ebenso viele Dinge erinnern, nur eben an andere. Aus meiner Grundschulzeit sind mir am besten die Ereignisse in Erinnerung, in denen mir bewusst wurde, dass die Lehrer nicht unfehlbar sind. Zum Beispiel als mir klar wurde, dass unserer Grundschullehrerin uns das mit Sommer und Winter falsch erklärt hatte. Oder als ich nicht fassen konnte, dass unserer Lehrerin nicht verstanden hat, dass der eine Mitschüler nur deshalb bereits seinen ganzen Webrahmen vollgewebt hatte, weil er jedes Mal, wenn er vor die Tür gestellt wurde (was oft geschah) weiterwebte, und dass das keinesfalls ein Grund ist, dass wir mit unseren Webarbeiten ebenfalls fertig sein müssen. Oder als beim Rechenkönig, den ich übrigens nie gewonnen habe, weil ich im Kopfrechnen noch nie gut war, alle vermeintlichen Schnellrechner ins Nebenzimmer geschickt wurden, damit die anderen auch mal eine Chance hätten, und ich als Schnellrechner aussortiert wurde und meine einzige Chance auf die Rechenkönigskrone vertan war.

Neulich beim Laufen fiel mir noch etwas ein. Ich lief bis zum Klärwerk des Nachbarkaffs. Und als ich so auf die Klärbecken blickte, wurde ich an einen Unterrichtsgang zum Klärwerk erinnert. Wir hatten die Funktionsweise des Klärwerks vorher im Unterricht im Detail besprochen und sollten uns das nun vor Ort anschauen. Viel habe ich davon nicht in Erinnerung. Lediglich, dass am Anfang des Klärprozesses ein Rechen grobe Teile raussiebt und es irgendein Becken gibt, wo sich Schwebeteilchen langsam absetzen. Und dann war noch irgendwas mit Bakterien, aber die tun jetzt nichts zur Sache. Diese beiden Klärstationen sind mir in Erinnerung geblieben, weil sie im Unterricht anhand von Beispielen erläutert wurden, die mich etwas irritierten. Beim Rechen, wurde uns erklärt, werden grobe Teile, wie z.B. Plastiktüten, die nicht in den Fluss gehören, ausgesiebt. Ich meine, auch große Stöcke wurden hier erwähnt. Im Schwebeteilchenbecken setzt sich dann Sand ab. Eigentlich alles einleuchtend. Plastiktüten und Sand findet man vermutlich in jedem Fluss, aber rein gehört es da nur bedingt. Nur: es wird ja gar nicht Flusswasser durch die Kläranlage gejagt, gesäubert und zurück geleitet. Und das hab ich auch als Kind schon verstanden. In der Kläranlage landet all das, was wir in den Abfluss kippen oder im Klo runterspülen und auch das, was durch die Gullis auf der Straße abfließt. Nun habe ich mal zwei Tage mit den Füßen im fließenden Abwasser stehend Messungen gemacht. Deshalb weiß ich, dass da so allerhand rumschwimmt, aber eher selten Plastiktüten. Die landen zwar manchmal im Gulli, bleiben da aber in der Regel hängen. Und wer schon mal versucht hat, eine Tamponverpackung im Klo runterzuspülen, käme niemals auf die Idee, das gleiche mit einer Plastiktüte zu versuchen. Was dafür in großen Mengen an den Gummistiefeln hängen bleibt, ist Klopapier. Und vermutlich ist es auch hauptsächlich Klopapier (so es sich noch nicht aufgelöst hat), was der Rechen rausfiltert. Kann man das Grundschülern nicht erzählen? Ist das nicht viel lebensnäher als Plastiktüten?
Das mit dem Sand hab ich als Kind auch nicht verstanden. Wo kommt denn der Sand her? Ich kippe keinen ins Klo. Inzwischen weiß ich, dass der von den Straßen kommt. Aber auch ohne das Wissen: wenn man mal zwei Kinder frisch vom Spielplatz gebadet hat, dann weiß man, dass sich große Mengen Sand im Abwasser befinden müssen!

Halloween ist ja gar nicht mein Ding. Hier trotzdem meine Antworten zum Halloween Special des Media Mondays.

1. Mein liebstes Monster ist Gizmo aus Gremlins.

2. Wohingegen ich mit Godzilla überhaupt nichts anfangen kann.

3. Standesgemäß gibt es auch dieses Jahr zu Halloween am nächsten Tag einen Feiertag. Mit Halloween kann ich nicht so viel anfangen. Ich finde wir haben genug eigene Traditionen um kommerziell getrieben irische/amerikanische Traditionen zu übernehmen. Bei den geschnitzten Kürbissen denke ich immer mit Wehmut an die Rübengeister, die wir als Kinder geschnitzt haben. Würde ich viel lieber machen, aber wo kriegt man da heutzutage die Rüben her?

4. Der Film, der mich am meisten das Fürchten gelehrt hat war Das Ding aus einer anderen Welt mit 11.

5. Die Halloween-Filme habe ich nie gesehen.

6. Horror ist ja ein dehnbarer Begriff. Am gruseligsten finde ich es, wenn man nur sieht, dass seltsames geschieht, aber die Quelle kein Gesicht bekommt. „Gruselige“ Monster und blutiges Gemetzel finde ich nicht so wild.

7. Sich zu verkleiden hat für mich mehr mit Fasnacht zu tun als mit Halloween.

Media Monday #121

Montag => Media Monday.

1. In Star Trek gab es dieses Technik-Gadget mit dem man sich von einem Ort zum anderen beamen konnte. Das hätte ich auch gerne, weil ich dann morgens nicht mehr über die A81 müsste, bzw. gar nicht mehr in Schwaben leben müsste,  und den Feierabend mit den Jungs immer an einem einsamen Strand unserer Wahl genießen könnte. Oder mal eben das Nordlicht anschauen, das wollte ich auch schon immer mal.

2. Gerne würde ich einmal die Zeit finden, um ein Buch zu schreiben.

3. Es ist verdammt schade, dass die Serie Malcolm Mittendrin nicht auf DVD erhältlich ist, weil ich die echt gerne mal mit Originalton sehen würde.

4. Bei dem Buch der Buchreihe A Song of Ice and Fire schreckt mich vor allem, dass sie noch nicht zuende geschrieben ist. Ich hasse es auf Bücher zu warten!

5. Von allem, was David Eddings in den 80ern und 90ern geschrieben hat war ich schlichtweg begeistert, wohingegen er in den neueren Büchern lediglich schlecht von sich selbst abschrieb. Nunja, er wurde eben langsam alt.

6. Die beste Parodie ist bestimmt nicht unter den populärsten (Scary Movie, Date Movie, My Ass Movie,…) zu finden.

7. Mein zuletzt gelesener Blogeintrag war Thank you, Daisy Coleman, for telling us shame belongs to rapist, not survivor auf reelgirl.com und der war sehr lesenswert (aber völlig ohne Bezug zu irgendeinem Media Monday Thema).

4 Jahre, 4 Monate und 4 Tage

So alt war der Herr Gartenhein gestern. Das nutze ich gleich mal als Anlass, um aufzuschreiben, was der Herr Gartenhein so kann und mag. Im letzten Jahr hat der Herr Gartenhein sich vor allem sprachlich unglaublich entwickelt. Der Herr Gartenhein hat ja recht spät angefangen unsere Sprache zu sprechen. Davor hat er Volksreden in Kinderlatein gehalten. Inzwischen spricht er in langen Sätzen, stellt viele Fragen und hat auch so schwierige Wörter wie Mineralwasser (lange sagte er Rillewasser) und Gummibärchen (die hießen vorher Gunnogächen) sagen gelernt. Nur seine Erzieherin, die nennt er hartnäckig Frigitte (ich hab auch gelacht). Fragen stellt er beinahe ohne Unterlass. Als unerfahrende Jungeltern mit akademischem Hintergrund freut man sich ja zunächst auf die „Warum“-Phase, weil man dann endlich die Welt erklären kann. Aber wer hätte gedacht, dass man dabei permanent an seine Grenzen stößt. Oder wisst ihr die Antwort auf Fragen wie: „Warum hat der Mann sein Auto hier geparkt?“, „Welcher hat hier die Mülltonne auf den Weg gestellt?“ und meine Lieblingsfrage „Warum hast Du ‚weiss ich nicht‘ gesagt, Mama?“ Er kann auch wunderbar erzählen. Neulich berichtete er, dass er sich auf dem Spielplatz auf die Schuhe gepinkelt hätte. Ich fragte ihn, was der Papa denn dann gemacht hätte. Also eigentlich wollte ich wissen, ob er sie gereinigt, gewaschen oder getrocknet hat. (Wie sich rausstellte waren sie gar nicht nass geworden). Der Herr Gartenhein antwortete: „Der Papa hat gesagt ‚Fuck ey, warum pinkelst Du Dir auf die Hose und die Schuhe?'“ Tatsächlich hat er das wohl nicht gesagt, aber beeindruckend fand ich das schon.
Der Herr Gartenhein geht auch sehr gerne in den Kindergarten. Er spricht immer von „meine Kinder“ und „meine Mäuse“, wenn er seine Kindergartengruppe meint. Die Erzieherinnen kuschelt er zum Abschied und zur Begrüßung, hat sich also schnell an die neuen gewöhnt. Er hat sogar beim Erntedankgottesdienst brav mitgemacht, obwohl er mir hinterher erzählt hat, dass er nicht singen wollte, sondern lieber still sein. Auch gut. Beim Erntedankgottesdienst habe ich übrigens festgestellt, dass ich es irgendwie unpassend finde Gott auf schwäbisch anzusprechen „Du weisch alles. Du bisch großartig.“ wirkt irgendwie eher zum Weglaufen. Wenn ich mir vorstelle, der Pfarrer traut ein Ehepaar und fragt „Willsch Du,…“ Gruselig, aber ich schweife ab.
Der Herr Gartenhein hat immer noch eine große Leidenschaft für Autos. Besonders die Cars-Autos sind im Kindergarten der Hit. Die Filme kennt er auch, wir haben ihm den Nachfolger „Planes“ allerdings bisher vorenthalten, weil der wirklich richtig schlecht sein soll. Außerdem schaut und spielt er gerne Sachen bei Kikaninchen.de. Übrigens eine Internetseite, die ich uneingeschränkt empfehlen kann. Es gibt dort einzelne Folgen von Kika-Serien, Spiele zu den Serien, Bastel- und Malvorlagen zum Ausdrucken und einen Wecker, wo man einstellen kann, wie lange das Kind schauen darf. Das ganze ist natürlich frei von Werbung und Merchandise. Der Herr Gartenhein bewegt sich selbständig auf der Seite, weiß wie man Fenster schließt, wo es Filme und wo es Spiele gibt. Und das alles mit den Touchpad, da wir in der Regel keine Mäuse an den Notebooks angeschlossen haben.
Der Herr Gartenhein hört auch gerne Hörspielkassetten. So komme ich auf meine alten Tage doch noch in den Genuss von Benjamin Blümchen, den ich als Kind nie angehört habe. Mir ist dabei klar geworden: Lebte Benjamin Blümchen in Stuttgart, hätte niemand angefangen einen unterirdischen Bahnhof zu bauen. Leider wohnt der aber in irgendeinem Neustadt, wo ich eigentlich auch gerne leben würde. Außer dem Bürgermeister scheinen da alle vernünftig zu sein.
Er hört auch immer noch gerne Musik. Neben den üblichen schrecklichen Kinderliedern hat er eigentlich einen recht guten Geschmack. Muse, 30 Seconds to Mars, The Naked and Famous, Beach Boys, … Zur Zeit trommelt er auch wieder leidenschaftlich, so dass wir ernsthaft in Erwägung ziehen, ihm ein Kinderschlagzeug zu Weihnachten zu schenken. Ja, ich weiß, wir sind verrückt!
Außerdem ist er ein Quatschkopf mit unendlich Energie, ein großes (und nicht immer gutes) Vorbild für seinen Bruder und unser wunderbarer manchmal so großer und manchmal so kleiner Herr Gartenhein, seit über 4 Jahren, 4 Monaten und vier Tagen.

Blogparade Wochenendeinkauf

Ich weiß gar nicht so recht warum, aber Mama arbeitet hat dazu aufgerufen, dass wir alle mal unsere Wochenendeinkäufe zeigen. Und weil ich heute beim Einkaufen zufällig dran gedacht habe und der Einkauf zu herrlich ist, sind hier mal meine Fotos.

Bild Nummer 1 zeigt: 10 Packungen Holzbriketts, eine Packung Küchenpapier und zwei Liter Milch. (Der Regenschirm vorne im Bild ist nich neu.)

Einkauf Bild 1

Bild Nummer 2 zeigt einen Kinderwagen voll mit Eis. Mini Milk, Capri und Ed v. Schleck für jeweils 19 cent. Was soll man da tun außer kaufen?! Außerdem im Bild ein Becher Naturjoghurt, ein Becher Schokopudding, Brunch Indian Curry, irgendeine andere Sorte Brunch, zweimal Nudeln und eine Tüte mit Brötchen.

Einkauf Teil 2

Vermutlich ist Euch klar, dass das kein typischer Wochenendeinkauf ist. Das liegt allerdings daran, dass wir immer noch nicht zu den Menschen gehören, die einmal die Woche groß einkaufen gehen. Auch deshalb, weil wir so gut wie immer zu Fuß einkaufen (es sei denn wir wollen Brennmaterial oder Getränke für die nächsten Wochen besorgen). Außerdem kam erst vorgestern die Gemüsekiste. Und so war unser Kühlschrank bereits gut gefüllt.

Verschobene Wochentage

Neulich gab’s ja mal diesen Mittwoch, der sich wie Freitag anfühlte. Und heute ist ein Dienstag, der sich wie Montag anfühlt. Ich hatte nämlich gestern noch Urlaub und war mit den Jungs in der Heimat meine Schwestern treffen. Die Schwester mit Kindern wohnt so weit im Norden, dass wir uns eigentlich nur sehen, wenn sie in der Heimat Urlaub macht. Und weil ich gerne möchte, dass unsere Jungs ihre Cousins und Cousinen kennen, versuche ich immer die Gelegenheiten zur Familienzusammenkunft zu nutzen. Und so reisten wir am Freitag bei meinen Eltern an, wo die Schwester mit Kindern schon eine Woche urlaubte und das Schwesterchen (ohne Kinder) ebenfalls gerade angekommen war. Wegen angekündigter Kälte hatte ich sogar noch schnell die Winterreifen montieren lassen. Die Kinder fingen gleich an wie wild zu toben. Das Einschlafen war beim Schlökerich eher unruhig aber letztendlich hatten wir sie alle im Bett. Und so ging das Wochenende rum mit spielen, toben, Blaulichttag, Spielplatz, Streichelzoo, häkeln, sticken und Hörspielhören. Die Kinder haben sich gut verstanden. Und die Erwachsenen sowieso. Mit den Schwestern war ich am Samstag sogar in der Disco beim Dark Dance. Da fühlt man sich plötzlich wieder jung, wenn man in der gleichen Disco wie vor 15 Jahren auf die gleiche Musik wie vor 15 Jahren tanzt (und auch immer noch der gleiche DJ auflegt). Und vermutlich ist sogar der Staub auf den Scheinwerfern an der Decke noch der gleiche wie vor 15 Jahren und die Kaugummis auf dem Boden. Nur Rauchen darf man drinnen nicht mehr. Sonst ist alles beim Alten.
Außerdem sind wir jetzt bestens für den Winter ausgerüstet. Einen Großeinkauf im Schuhladen (7 Paar wasserdichte Winterschuhe von Größe 23 bis 42) mit 20% Rabatt haben wir schon am Freitag erledigt. Am Montag haben wir dann im Praktiker Räumungsverkauf noch den letzten Holzschlitten mit 75 % Rabatt gekauft. Der Winter kann also kommen. (Aber er muss nicht. Ehrlich nicht!)
Gestern abend kam ich dann mit zwei schlafenden Jungs zuhause an, die direkt weiterschlafen wollten und durften. Hätte ruhig noch ein bisschen länger sein können, der Urlaub, trotz des Regenwetters.

Media Monday #120

Obwohl sich der Montag heute eher wie Sonntag anfühlt, fülle ich mal eben den Media Monday aus.

1. Mit dem Talent und Einfallsreichtum eines Schriftstellers ist leider nicht jede/r Buchautor/in gesegnet.

2. Buchmessen finde ich ja grundsätzlich ganz interessant, war aber noch nie auf einer.

3. Der Tatort erfährt ein mediales Interesse, dem seine Qualität nicht gerecht werden kann. Hier hab ich mich schon mal dazu geäußert.

4. Matrix wird mir nie mehr so gut gefallen wie beim ersten Mal, weil danach Teil 2 und 3 kamen und die das ganze etwas verdorben haben.

5. Am Beruf des Schauspielers stelle ich mir am schwierigsten vor, vor der gesamten Filmcrew rührselige Liebesszenen darzustellen als wäre niemand dabei.

6. Ein Autogramm muss ich nicht haben. Was nutzt einem schon so eine Unterschrift?

7. Mein zuletzt gelesenes Buch war Skin Deep und das war ein Jugendbuch, schnell gelesen und kurzweilig.

Tagebuchbloggen im Oktober

Nachdem ich den Tagebuchfünften im September wegen urlaubsbedingter Internetlosigkeit ausgelassen habe, bin ich heute wieder dabei.

Mein Tag beginnt um sieben Uhr, als ich höre, dass der Herr Gartenhein aufsteht. Ich fange ihn im dunklen Treppenhaus ab und wir gehen runter. Unten werde ich langsam wach und räume erst mal die Spülmaschine ein. Unter der Woche macht D. das abends noch, am Wochenende mache ich das morgens. Während der Herr Gartenhein sich auf Kikaninchen.de Pipi Langstrumpf anschaut, verschwinde ich unter der Dusche. Dann erklärt der Herr Gartenhein, dass er Hunger hat und Gummibärchen frühstücken will. Ich will das nicht. Wir einigen uns auf Toast mit Schokocreme. Das isst er nicht so oft. Das letzte Glas hat bestimmt ein halbes Jahr gehalten.
Draußen regnet es ununterbrochen und der Nebel hängt sehr tief. Gut, dass ich ausgerechnet heute zum Wandern verabredet bin. Ich grübele, was ich anziehen soll und beschließe meine Regenjacke noch zu imprägnieren. Hatten wir nicht neulich im Keller das Spray gefunden? Also suche ich im Keller nach dem Spray und finde erstmal nur ein Anti-Fussgeruchspray, unbenutzt. Warum haben wir sowas? Schließlich finde ich auch das Imprägnierspray, aber leider weigert es sich aus der Dose zu kommen. Die ist vermutlich so alt, dass kein Treibmittel mehr in der Dose ist. Naja, also wandern ohne imprägnierte Jacke. Dann entscheide ich spontan, dass es bestimmt sinnvoll ist, Wanderschuhe anzuziehen. Die einzigen in unserem Haushalt verfügbaren, hat mein Schwesterchen mal mitgebracht, weil sie ihr zu klein sind. Da meine kleine Schwester etwa 1,5 Schuhgrößen größere Füße hat als ich, probiere ich die Schuhe und entscheide, dass das schon gehen wird. Dann packe ich meinen Wanderrucksack und suche die Regenhose. Zwischendurch wird der Schlökerich wach und ich ziehe ihn an. Außerdem wecke ich D., weil ich gleich los muss, nehme meine Wandersachen und sage den Kindern tschüss. Mit dem Auto geht’s nach Bad Liebenzell. Ich komme kurz vor dem Zug mit meinen Wanderfreunden um 10:09 Uhr an und kann noch kurz Geld holen und Regenhose und Wanderschuhe anziehen. Dann geht es los. Wir wollen heute durch das „wildromantische“ Monbachtal wandern. „Wildromantisch“ im Bezug auf Wanderwege, bedeutet meist, man wird dreckig, nass oder zerreißt sich die Klamotten. Oder alles zusammen. Am Anfang führt der Weg noch über normale, gut ausgebaute Waldwege stetig bergauf. Den Monbach sieht man im Tal unter sich plätschern. Schließlich kommen wir zu dem Teil des Weges, wo man direkt rechts oder links des Bachbettes läuft, diverse Bachquerungen inbegriffen. Die Bachquerungen sind wohl für schöne Sommertage konstruiert. Bei strömendem Regen sind die teilweise überflutet. Wir springen also von einem halb überfluteten Stein zum anderen. Die Wanderschuhe sind dicht, aber leider läuft irgendwann das Wasser oben rein. Mit normalen Schuhen hätte ich kaum eine Chance gehabt auf den glitschigen Steinen zu laufen. Und das ganze setzt Adrenalin frei. Vor allem, weil hin und wieder mal ein Stein wackelt. Ich denke drüber nach, dass es eine gute Idee gewesen wäre, Wechselklamotten mitzunehmen und diese in einem fremden Rucksack zu deponieren. Die letzte Bachquerung ist so überflutet, dass sich zwei Drittel der Wandergruppe nicht rüber trauen. Wir krackseln also am gegenüberliegenden Bachufer lang, wo definitiv kein Weg ist. Wir ducken uns unter Zweigen, halten uns an Bäumen fest, klettern auf allen vieren Steile Abhänge hoch, balancieren auf (teilweise wackeligen) Steinen direkt über dem Wasser. Also eher wild als wildromatisch. Ein Abenteuer. Schließlich kommen wir zur wohl komfortabelsten Bachquerung, einer Brücke. Dort werden wir mit dem mutigeren Drittel der Wandergruppe wieder vereint. Der wilde Teil ist nun vorbei und außer nassen Füßen und regennassen Jacken sind wir alle trocken geblieben. Zwei Wanderer hinter uns hatten nicht so viel Glück und einer von beiden stürzte in den Monbach. Am Ende des Weges entdecken wir auch das Hinweisschild zur Hochwasserumgehung unseres Wanderwegs. Nunja, jetzt ist es zu spät. Ohne Dauerregen (und deshalb stark wasserführendem Monbach) ist das bestimmt wirklich eine wunderschöne Tour.

Nun geht es die letzten 600 m bergauf, bis wir in Monakam, unserer Raststation, ankommen. Ein Anwohner schaut uns klatschnasse Wandergruppe etwas belustigt an. Wer wandert schon im strömenden Regen durchs Monbachtal?! Eingekehrt wird im „Hirsch“, wo ich das einzige vegetarische Hauptgericht auf der Karte bestelle: Kässpätzle (ich hatte extra gefragt, ob die auch echt ohne Fleisch sind). Die anderen essen verschiedenes Fleisch mit Beilage. Gemüse braucht man wohl in Schwaben nicht. Aber es sind alle zufrieden. Dazu gibt’s Federweißer. Nachtisch gibt es keinen, also wechseln wir die Location. Im Café Monachorum gibt es beeindruckenden hausgemachten Kuchen und sehr leckeres Eis. Ich esse nur zwei Kugeln Eis, die anderen testen mehrere Kuchen. Und weil wir ja die Irren sind, die im Regen im Monbachtal wandern, sitzen wir auch im Monachorum draußen. Pünktlich zum nächsten Regenguss sind wir fertig und machen uns auf den Weg zurück nach Bad Liebenzell. Der direkte Weg ist nicht so weit. Einfach immer bergab und dann sind wir wieder in Bad Liebenzell. Bis der Zug der Wanderfreunde nach Hause fährt, haben wir noch kurz Zeit und trinken in der Kneipe gegenüber des Bahnhofs noch einen grottenschlechten Kaffee. Wie kann es sein, dass Kaffee aus dem Vollautomat schmeckt wie Instantkaffee?

Um kurz vor fünf verabschiede ich die Wanderfreunde am Zug und fahre durch dichten Nebel zurück nach Hause, wo mich meine Jungs schon freudig erwarten. Der Dauerregen hat endlich aufgehört und die Jungs wollen noch zum Spielplatz. Wir entscheiden zum Spielplatz im Flugfeld zu fahren, da dort die Wassermassen schneller versickern. Dort treffen wir auf Bekannte von früher, halten einen kurzen Schwatz und werfen einen Blick auf ein neues Baby. Die Jungs klettern, „rutschen“ (bei 100 % Luftfeuchte mit Baumwollhosen auf Metallrutschen nur bedingt möglich) balancieren, rennen und spielen Fußball bis es dunkel wird. Dann fahren wir weiter zum real, die Kinder essen jeder ein Fleischkäsebrötchen, wir kaufen ein, was wir noch brauchen und schauen uns in der Spielzeugabteilung um.

Gegen viertel vor neun sind wir wieder zuhause. Die Jungs spielen noch kurz, ich schaue, was es neues im Internet gibt und D. fängt an zu kochen. Nachdem sich der Schlökerich, wie jeden Abend, die Windel befüllt hat, werden die Schlafanzüge angezogen und die Jungs ins Bett gesteckt. Das mache ich ausnahmsweise alleine, da D. noch in der Küche steht. Klappt erstaunlich gut. Als beide im Bett liegen, gibt es auch für uns Abendessen. Nudeln mit Pilzen und Salat, sehr lecker. Dazu ein paar Minuten „2012“ (mein Gott, ist der schlecht!) und dann Papillon auf rbb, den ich müdigkeitsbedingt nicht zu Ende schaue.

Und so geht er zu Ende der 5. Oktober. Mit Abenteuerwanderung, erstaunlich wenig Blasen trotz unbekannter Wanderschuhe, mit vielen Neuigkeiten der Wanderfreunde, mit Lachen, mit Spielplatztoben und leckerem Essen. Nur mit Sonne wär’s noch besser gewesen.