Archive for Oktober, 2012

Was wir so hatten

Mittelohrentzündung: Eingeschleppt hat sie wohl der Herr Gartenhein und war mit Antibiotika mehr als eine Woche zuhause. Der Schlökerich hatte dann kurz darauf Schnupfen und vermutlich eine Bindehautentzündung. Jedenfalls kam massenweise Schmodder aus seinen Augen. Als dann auch noch seine Temperatur stieg, sind wir mal lieber zum Arzt gefahren (das war dann der dritte Dienstagnachmittag in Folge, den wir beim Kinderarzt verbracht haben), weil ich Entzündungen so nahe am Gehirn dann doch nicht mehr so spaßig finde. Und was war? Große Überraschung – Mittelohrentzündung! Also auch Antibiotika für den Schlökerich, weil Entzündungen so nahe am Gehirn der Ärztin nicht geheuer sind. Und weil Mittelohrentzündung ja besonders spaßig ist, durften der Papa und der Opa auch noch ihre Freude dran haben.

Stromausfall: Von einem auf den anderen Tag ging in Herr Gartenheins Zimmer der Strom nicht mehr. Weder Steckdosen noch Lampen, der Nachtspeicherofen heizte zum Glück munter weiter. Wir haben das gleich am nächsten Tag unseren Vermietern mitgeteilt, die den Elektriker anrief, der sich bei uns melden wollte. Und es nicht tat. Auch nach zwei Wochen hatten wir noch keinen Strom. Ich habe mehrmals selbst erfolglos versucht den Elektriker anzurufen. Der Elektriker hatte wohl keine Zeit und so stand eines Tages der Ersatzmann vor der Tür. Ein gefühlt Hundertjähriger (mich hat er an den Opa aus „Charlie und die Schokoladenfabrik“ erinnert), der unsere Heizung reparieren wollte. Ich habe ihn dann aufgeklärt, dass es nur um den Strom geht. Und da standen wir dann und er stellte fest, dass da kein Strom ist. Mehrere Male fragte er mich, ob wir eine Lampe aufgehängt oder ein Loch gebohrt hätten. Nein, hatten wir nicht. Ich vermutete eher ein loses Kabel irgendwo. Also begaben wir uns auf die Suche nach der richtigen Verteilerdose. Die fanden wir im dritten Anlauf dann versteckt unter einer Styroportapete (hatte ich noch nie gesehen, so eine Styroportapete). Und da war dann auch das lose Kabel. Ein bisschen gruselig fand ich es aber schon, als der alte Mann auf unserem billigen IKEA-Stuhl stand und mit seinem Phasenprüfer in der Dose rumfuhrwerkte und dafür noch nicht mal die Sicherung rausgemacht hatte. Spontan musste ich dran denken, wie wir mal eine dicke Betonplatte bei Neuschnee mit dem Gabelstapler transportieren mussten. Da hatte ich auch die schlimmsten Unfallszenarien im Kopf.

Handystreik: Mein Handy hat den Dienst quittiert. Das Ladekabel wollte sich nicht mehr reinstecken lassen und ist schließlich auseinander gefallen. Dann war Aufladen nur noch über USB möglich. Und dann haben die Tasten nicht mehr funktioniert. Anrufe annehmen ging z.B. nicht mehr. Mit viel Mühe konnte ich noch meine Kontakte auf den Computer rüberziehen. Nun bin ich in Besitz eines neuen Handys. Völlig uncool ein Nokia, aber ich habe keinen Internetvertrag und wollte gerne ein Navi mit dabei haben, was ganz ohne Internet funktioniert. Und das tut’s. Anfangs dauert es immer eine Weile, bis es genug Satelliten gefunden hat, aber dann läuft es einwandfrei. Jetzt muss ich nur noch rausfinden, wie ich es dazu bringe, auch mit mir zu sprechen.

Media Monday #69

Wenn ich diesmal sogar zu einer Frage beigetragen habe, muss ich es wenigstens heute schaffen, den Media Monday pünktlich zu beantworten.

1. Heinz Erhardt gefiel mir am besten als ich Kind war in vermutlich all seinen Filmen. Ich kann mich an keine konkreten Titel erinnern.

2. Terry Gilliam hat mit König der Fischer seine beste Regiearbeit abgelegt, weil ich den als Jugendliche oft gesehen habe und der Film so einen besonderen Zauber hat. (Brazil ist bestimmt genauso gut, aber zum direkten Vergleich müsste ich den wohl auch noch zehnmal sehen).

3. Kate Winslet gefiel mir am besten in Der Vorleser.

4. Spaghetti Western haben mich als Kind vermutlich ähnlich begeistert wie Heinz Erhardt Filme.

5. Welche Dekade oder welches Jahrzehnt filmischen Schaffens hat euch am meisten beeinflusst/geprägt? Richtig angefangen Filme zu schauen habe ich in den 2000ern.

6. Film und Theater sind sich in vielen Punkten ähnlich und doch grundverschieden. Wo liegen für euch die Vorzüge des einen wie des anderen Mediums? Wenn ich alte Filme sehe, fällt mir oft auf, dass Film früher noch viel mehr wie Theater war. Heute ist es ja so, dass die Darstellungen im Film realistisch sein sollen und zuviel oft ein störendes Overacting ist. Im Theater liegt noch viel mehr Gewicht auf der Darstellung, da der Theaterregisseur nicht in dem Maße die Blicke der Zuschauer lenken oder Gefühle über den Einsatz von Musik steigern kann. Der Vorteil von Filmen ist, dass man die auch zuhause auf dem Sofa gut anschauen kann, was beim Theater eher schwierig wird.

7. Meine zuletzt gesehene Film Miniserie ist The Prisoner und der die war zu Beginn gut, am Ende aber etwas enttäuschend, weil ich die Erklärungen zu ungenau und zu unvollständig fand.

Frage Nr. 1 wurde gesponsert von Intergalaktische Filmreisen, weil der Intergalactic-Ape Man die mutige These aufgestellt hat, dass es niemanden im deutschen Sprachraum geben könne, der den nicht irgendwie kennt – und das überprüfen wir jetzt mal prompt bei den TeilnehmerInnen! Frage Nr. 2 wurde gesponsert von Review Corner und mir und zuletzt Nr. 3 von We eat Movies, at the movies 2 und Schuliet.

Media Monday #68

Montag Dienstag = Media Monday.

1. Bei der Schauspieler-Frage hat mir bis dato Johnny Depp gefehlt, weil der eine ganze Reihe guter Filme gemacht hat und es da bestimmt sehr unterschiedliche Antworten geben wird.*

2. Bei der RegisseurInnen-Frage hat mir bis dato Terry Gilliam gefehlt, weil Monty Python und so.*

3. Bei der Schauspielerinnen-Frage hat mir bis dato Julia Stiles gefehlt, weil ich die mag.*

4. Es gibt ja zahllose Film-Communities und Foren. Nutzt ihr diese und wenn ja, welche und warum? Ich bin bei Moviepilot angemeldet, nutze es aber nur sehr selten.

5. Mein nächster Kinobesuch steht definitiv an für einen Abend, an dem die Kinder bei den Großeltern versorgt sind und was Gutes kommt.

6. Wenn du jemandem, den du nicht kennst (und somit auch nicht seinen Geschmack), drei Filme empfehlen sollst, für welche würdest du dich entscheiden? Ink (den darf man auch kostenlos online schauen und kann hinterher was spenden, wenn man mag), The Virgin Suicides (Grausamkeiten in Pastell), The Prestige
(den haben erstaunlich viele Menschen nicht gesehen).

7. Mein zuletzt gesehener Film ist Trust und der war genauso gruselig wie beim ersten Mal, weil man zwangsläufig darüber nachdenkt, wie man seine eigenen Kinder später mal schützen kann im Internet.

* Vielleicht wurde auch schon mal danach gefragt und ich habe es verpasst oder vergessen.

Der muss mit reinkommen!

Am Wochenende habe ich durch Zufall Sonya Kraus in einem Radiointerview gehört. Die hat wohl gerade ein Buch übers Babys haben geschrieben, was mich wenig interessiert, weil es vermutlich eben so launig oder unlaunig sein wird, wie jedes andere lustige Buch übers Babys kriegen und haben. Interessant fand ich aber, dass sie auf Nachfrage des Moderators ganz selbstverständlich erzählte, dass der Kindsvater (sind die verheiratet?) bei den Geburten ihrer Kinder vor dem Kreißsaal gewartet hat. Heutzutage ist ja die Anwesenheit der Väter im Kreißsaal bei Entbindungen selbstverständlich. Schon in den Geburtsvorbereitungskursen werden sie einbezogen und kriegen erzählt, wann sie ihre Frau wo und wie unterstützen, massieren oder festhalten sollen. Tatsächlich erleben die Väter die Entbindung oft gar nicht so positiv (kann man hier nachlesen) wie man meinen sollte. Es scheint aber oft so, als hätten die Väter keine Wahl und mit dem Akt der Zeugung auch gleich die Anwesenheitspflicht im Kreißsaal erworben. Dass jemand im Radio einfach so erzählt, dass der Mann nicht bei der Geburt dabei war, ist fast ein Tabubruch. Ich glaube das hat mit den verklärten Vorstellungen vom Elternsein- und werden zu tun. Man wird schwanger, gibt sich neun Monate hemmungslos allen Essgelüsten hin, erlebt gemeinsam den wunderbaren Vorgang der Geburt um anschließend mit dem süßen, hübsch angezogenen Baby überall aufzukreuzen. Und die Anwesenheit der Väter im Kreißsaal gehört dann eben einfach dazu. Ich finde aber, ebenso wie die Frauen das Recht haben das Bedürfnis zu äußern den Mann bei sich zu haben, kann auch der Mann das Bedürfnis äußern, nicht dabei zu sein. Die Babys kommen auch raus, wenn die Väter nicht erwartungsvoll am Ausgang stehen. Ganz echt jetzt!

Sieben Monate Schlökerich

Lieber Schlökerich,

heute bist Du schon sieben Monate bei uns. Du bist nach wie vor ein sehr liebes Baby und verzauberst mit Deinen großen Augen und Deinem Lächeln jeden, den Du ansiehst. Du versuchst gerade fleißig zu krabbeln, aber mehr als ein Wippen auf allen Vieren klappt noch nicht. Manchmal schiebst Du Dich dabei nach hinten, dass ich mich frage, ob Du wohl zuerst krabbeln oder sitzen wirst. Durchs Wohnzimmer kannst Du Dich robbend und rollend schon sehr gut bewegen. Immer gezielt zu den Spielsachen Deines Bruders, der sie Dir dann kreischend aus den Händen reißt. Deinen Bruder findest Du toll und bist immer zufriedener, wenn er in Deiner Nähe ist. Du schaust ihm gern beim Spielen zu und lachst Dir nen Ast über den Blödsinn, der ihm ständig einfällt. Du untersuchst alles was Du in die Finger bekommst sehr genau mit Händen und Mund. Besonders auf Mamas Haaren lutschst Du gerne rum. Du versuchst alles in Deine Finger zu bekommen. Deine Arme scheinen dreimal so lang zu sein, wie sie sind, wenn Du zum Beispiel versuchst den Tisch abzuräumen. Tagsüber schläfst Du am liebsten auf Mama oder Papa. Nachts gefällt es Dir im eigenen Bett seit einiger Zeit nicht mehr. Am liebsten liegst Du auf Mamas Kopfkissen. Seit ein paar Wochen trinkst Du endlich aus der Flasche (und Mama kann wieder arbeiten). Brei isst Du auch sehr gerne. Nachts reicht Dir dann meistens der Schnuller um bis nach fünf durch zu schlafen. So sind die Nächte zwar eng, aber wenigstens kaum unterbrochen. Die erste Brabbelphase hast Du auch bereits erreicht und beglückst uns manchmal mit ausdauerden „dadadadadada“s. In Deinem kurzen Leben hast Du bereits die eine oder andere Erkältung zu bewältigen gehabt. Das Los der kleineren Geschwister. Aktuell hast Du mal wieder eine Rotznase und bist ein bisschen anhänglicher, aber insgesamt steckst Du das immer sehr gut weg. Mein Kleiner, Du bist zum fressen süß und wir sind sehr gespannt, wie Du Dich weiter entwickelst.

Media Monday #67

Und schon wieder ist Media Monday.

1. Christoph Waltz gefiel mir am besten in Inglourious Basterds.

2. Mathieu Kassovitz hat mit Die purpurnen Flüsse seine beste Regiearbeit abgelegt, weil ich mich nicht mehr erinnern kann, ob ich Hass mal gesehen habe.

3. Nicole Kidman gefiel mir am besten in Unterwegs nach Cold Mountain.

4. Medien sind ja bekanntermaßen ein weites Feld. Welche Arten von Medien konsumiert ihr (neben dem attestierten Filmekonsum)? Bücher, Serien und Internet.

5. Ausufernde Gewalt in Filmen kann ich tolerieren, soweit sie der Handlung dient und nicht zum einzigen Inhalt des Films wird.

6. Wie seid ihr auf das Buch, das ihr derzeit lest, aufmerksam geworden? Lest ihr gerade kein Buch, so gilt die Frage für das zuletzt gelesene Buch. Habt ihr noch nie ein Buch gelesen lautet die Frage: Warum nicht? Ich lese gerade Sonea: Die Hüterin. Ich hatte die erste Trilogie gelesen und nun den ersten Band der Nachfolgetrilogie in der Bücherei stehen sehen.

7. Mein zuletzt gesehener Film ist Zodiac und der war zu gut für die wenige Aufmerksamkeit, die ich ihm widmen konnte (wegen Sterne faltens und Müdigkeit).

Frage Nr. 1 wurde gesponsert von at the movies 2, Nr. 2 von awesomatik und Nr. 3 von Nebel without a cause.

Media Monday #66

Diesmal püntklich zum Media Monday.

1. Dan Akroyd gefiel mir am besten in My Girl.

2. Lucio Fulci hat mit -??- seine beste Regiearbeit abgelegt, weil hat der auch was anderes als Zombiefilme gemacht?

3. Angelina Jolie gefiel mir am besten in Durchgeknallt.

4. Wenn ihr die Wahl hättet, entweder zwanzig gänzlich unbekannte Filme geschenkt zu bekommen über die ihr rein gar nichts wisst oder alternitv, euch fünf Filme nach Belieben aussuchen zu können, wofür würdet ihr euch entscheiden und warum? Das kommt drauf an, wer einem die Filme schenken will. Wenn mir jemand 20 DVDs aus der 1,99-Box im Supermarkt kaufen will, würde ich mir lieber fünf gute Filme selbst aussuchen. Wenn mir aber ein Filmliebhaber 20 mir unbekannte Filme schenken wollte, würde ich die meiner eigenen Auswahl vorziehen.

5. Die BBC im Vergleich zu unseren hiesigen öffentlich-rechtlichen Fernsehangeboten hat einen guten Ruf.

6. Das deutsche Kino gefällt mir, abgesehen von den meisten deutschen Komödien, sehr gut.

7. Mein zuletzt gesehener Film ist Leaves of Grass und der war gut, weil Edward Norton sich selbst so unähnlich sieht.

Frage Nr. 1 wurde gesponsert von Schlombies Filmbesprechungen, Nr. 2 von Intergalaktische Filmreisen und Nr. 3 von Jolies Blog.

Mein erstes Mal

Letzte Woche war es soweit: unser erster Kindergartenelternabend stand an. Ich war ja sehr gespannt, weil man ja immer wieder hört, was das für grausige Veranstaltungen sind. Los ging es auch gleich mit „So, jetzt stellt sich jeder mal kurz vor. Und damit es nicht so langweilig ist…“ Da musste ich schon schmunzeln. Wir durften dann also Gaderobenhakensymbole ziehen und dann unseren Name sagen. Nach der Rede der Kindergartengesamtleiterin verteilten die Erzieherinnen bunte Kärtchen mit Begriffen drauf. Die sollte man sich mal anschauen und überlegen, was damit gemeint sein könnte. Schon über das erste Kärtchen wurde dann fünf Minuten geredet. Vorsichtiges Überschlagen der Kärtchenanzahl brachte mich zu der Erkenntnis, dass das wohl noch eine Weile gehen würde. Aber immerhin weiß ich jetzt, wo die Bauecke ist, dass irgendwelche Kinder gerne mit Klebestift malen und dass die Jacken an der Garderobe hängen. In Nebensätzen wurde immer mal wieder erwähnt, dass es in letzter Zeit Personalengpässe gab. Aber wo die blonde Erzieherin hin ist (krank? gekündigt?), hab ich nicht erfahren. Dann wurde über das Vorlesen von biblischen Geschichten diskutiert und im Anschluss gleich an den Erntedankgottesdienst erinnert. Auch auf Nachfrage habe ich nicht wirklich erfahren wie die Beteiligung des Kindergartens am Gottesdienst aussieht („Da werden halt ein paar Liedle gesungen, die wir jetzt geübt haben.“) und dann beschlossen, dass ich nicht den Herr Gartenhein am Sonntag aus dem Bett werfen werde, mit ihm in die katholische Kirche am anderen Ende des Ortes laufe, mir sein Genöle anhöre, weil sein bester Kindergartenkumpel nicht da ist, ihn in der Kirche zum ruhig sein auffordere und mir nach zehn Minuten anhören muss, dass er jetzt gerne wieder nach Hause will. Dafür ist auch nächstes Jahr noch Zeit.
Nachdem wir dann wussten, dass die Kinder sich in der Kuschelecke auch mal verkleiden, aber nicht über die Jahresplanung (haben Kindergärten sowas nicht?) informiert wurden, kamen wir zum spaßigen Teil, der Elternvertreterwahl. Drei der vier Elternvertreter konnten oder wollten nicht weitermachen. Da es inzwischen 22:30 Uhr war, hatte sich schon der eine oder andere verabschiedet, so dass es recht schwierig wurde aus den verbliebenen Eltern drei Freiwillige zu generieren. Wie ich erfahren musste, ist ein ausschlaggebendes Kriterium für das Amt eines Elternvertreters nicht, dass man motiviert ist oder Talent dazu hat, sondern dass man jeden Tag sein Kind selbst zum Kindergarten bringt und abholt. Das schließt dann alle arbeitenden Mütter und Väter aus. Am Ende blieben so nur noch drei übrig, die dann quasi verdonnert wurden. Mehrere Eltern äußerten den Wunsch, künftig gerne auch per email informiert zu werden, statt nur über A5-Zettel, die man nach zwei Tagen aufgeweicht unter der Trinkflasche in der Kindergartentasche findet. Aber nö, schließlich gibt es auch Leute, die ihre emails gar nicht lesen. Ich war versucht zu sagen, dass diese Leute vermutlich auch die aufgeweichten Fresszettel nicht lesen, aber gut. Ein weiters Informationsmedium, nämlich Aushänge an den diversen Pinnwänden bleibt den arbeitenden Eltern gänzlich verschlossen. Und so werden dann auch kurzfristig angesetzte Basteltermine nur von einer Hand voll Eltern wahrgenommen. Womit wir gleich beim nächsten Thema waren. Weihnachtsmarktbasteln. Da es erwünscht ist, dass die Eltern noch etwas Geld für den Kindergarten erwirtschaften, macht der Kindergarten beim Weihnachtsmarkt mit. Dafür gab es irgendwann mal eine Ausstellung verschiedener Bastelvorschläge und eine Liste, auf der man abstimmen konnte. Die Abstimmung hatte ich verpasst. Das Ergebnis bekam ich beim Elternabend mit. Ich war davon ausgegangen, dass man das bastelt, was die meisten Stimmen bekommen hatte. Wie es aussieht, wird aber einfach alles gebastelt was vorgeschlagen wurde. Aureliosternlichterketten, verschiedene Windlichter, Schnullerketten, Holzherzen, diverses Gebäck. Insgesamt sieben verschiedene Positionen. Alles muss noch selbst hergestellt werden. Und dann diese Aureliosterne. Für einen Stern müssen 30(!) Stück Papier auf einer bestimmte Art gefaltet werden und anschließend kompliziert zusammengesteckt werden. Und für eine Lichterkette braucht man einige dieser Sterne. Der geschätzte Arbeitsaufwand für eine Lichterkette wurde mit zehn Stunden angegeben. Angestrebter Verkaufspreis sind fünfundzwanzig Euro. Abzüglich des Materials wäre das dann bestimmt noch ein Stundenlohn von 1,80 Euro. Mit Kindergartenmuttis kann man’s wohl machen. Und wieder einmal zeigt es sich, dass die persönliche Anwesenheit im Kindergarten nicht das optimale Auswahlkriterium der Elternvertreter ist. Ich musste zurück denken an unsere Weihnachtsmarktaktionen in unserer Jugend. Selbstgebastelte Karten und Waffeln haben wir verkauft. (Vermutlich könnte ich in zehn Stunden hundert Weihnachtskarten herstellen (UVP: 2,50 Euro pro Stück) oder eben eine Aureliosternlichterkette.) Und aus der Erfahrung kann ich mich erinnern, dass die Beschränkung auf zwei Produkte gut war und wir immer mit recht geringen Aufwand gut Geld verdient haben. Aber mich hat ja keiner gefragt. Vielleicht kann man ja fürs nächste Jahr mal konstruktiv Vorschläge machen. Und vielleicht auch mal eine email-Liste.