Archive for Juni, 2011

Wohnung suchen in S

Wo gibt es eigentlich bezahlbaren Wohnraum für Familien im Großraum Stuttgart? Wir beobachten den Wohnungsmarkt ständig, weil wir längerfristig gerne was größeres und/oder besser gelegenes hätten. Und wenn man nicht ständig schaut, verpasst man vermutlich das einzige gute Angebot. Der Wohnungsmarkt hier ist schrecklich. Schrecklich teuer und von Maklern dominiert. Beinahe die einzigen provisionsfreien Wohnungen bekommt man über Wohnbaugenossenschaften. Die Makler sind dann teilweise noch sehr dreist, wie z.B. das „nette Maklerteam“. Die inserieren Wohnungen in Toplagen zu bezahlbaren Preisen immer ohne genauere Informationen oder Fotos, aber stets mit dem Hinweis auf die „nette Maklerprovision“. Wenn man den Erfahrungsberichten im Netz glauben darf, sind die inserierten Wohnungen immer leider nicht mehr frei, wenn man anruft, aber man könnte etwas vergleichbares gezeigt bekommen, was gerade eben erst reinkam. Und dann zeigt der Makler den Leuten Wohnungen, die sie sich nie hätten anschauen wollen. Ich hab ja keine Ahnung, wie oft er mit der Masche Erfolg hat, aber wenn man sich die Menge der Inserate anschaut, lohnt es sich wohl. Noch mehr ärgert mich aber das Verhalten der Vermieter. Die nehmen sich das Recht heraus über meinen Lebensstil zu entscheiden in einer Form, wie es ihnen nicht zusteht. Der Deal beim Wohnung mieten ist doch der: ich gebe jemandem Geld dafür, dass ich seine Wohnung benutze. Dass die Wohnung benutzt wird, führt zwangsläufig dazu, dass sie an Wert verliert und bestimmte Dinge irgendwann erneuert werden müssen, aber genau deshalb bezahle ich ja für die Nutzung. Viele Vermieter schließen Haustierhaltung von vorneherein aus. Ich verstehe das nicht. Solange man keine Elefanten züchtet, sollte dem Vermieter doch egal sein, ob man ein Haustier hat oder nicht. Solange die Nachbarn nicht gestört werden, sollte es doch auch den Vermieter nicht stören. Für eventuelle Schäden in der Wohnung durch die Tiere, habe man ja schließlich eine Haftpflichtversicherung, die übringens von vielen Vermietern ohnehin gefordert wird. Vermieter holen Schufa-Auskünfte ein, obwohl sie das eigentlich nicht dürfen. Bzw. muss man dem nicht zustimmen, aber dann bekommt man eben die Wohnung nicht. Manche Vermieter wollen in ihren Wohnungen nur Nichtraucher. Vielleicht weil sie Angst haben Böden schneller tauschen zu müssen und öfter zu streichen. Aber das Streichen drücken sie ja ohnehin den Mietern auf. Und wo heutzutage fast überall das Rauchen verboten ist, darf man dann nicht mal mehr seine eigene Wohnung dazu nutzen. Die Höhe finde ich aber die Wohnungsanzeigen, in denen steht, dass nur an kinderlose Paare oder Paare mit maximal einem Kind vermietet wird. Und das bei großen Wohnungen mit vier oder fünf Zimmern, wo ich mich frage, was das kinderlose Paar mit der riesigen Wohnung will. Bei unserer vorletzten Wohnung war unsere härteste Konkurrenz eine alleinerziehende Mutter mit drei Kindern. Die hat dann die Wohnung nicht bekommen, weil die Vermieter der Meinung waren, die Wohnung wäre dafür nicht gut geschnitten. Außerdem wollte die Mutter das Wohnzimmer als Kinderzimmer, das Schlafzimmer als Wohnzimmer und das Kinderzimmer als Schlafzimmer nutzen. Das missfiel den Vermietern und so haben wir (das kinderlose Paar) die Wohnung bekommen. Damals war das gut für uns, aber mir hat es nicht gefallen, wie der Vermieter über die Lebensweise der Frau entscheiden wollte. Man unterschreibt mit dem Mietvertrag schließlich nicht einen Vertrag, in dem steht, wie welche Räume zu nutzen sind. Familien mit mehr als einem Kind als Mieter auszusortieren finde ich sehr diskriminierend. Manchmal wird das mit der Hausgemeinschaft begründet. So nach dem Motto: hier gibt es keine Familien mit vielen Kindern, da passt eine Familie mit mehreren Kindern nicht dazu. Der Schritt dahin, dass Ausländer, Homosexuelle oder Menschen mit der falschen Nasengröße von vorneherein als Mieter ausgeschlossen werden, ist da nicht mehr weit. Passt eben nicht in die Hausgemeinschaft. Vielleicht feiert aber das kinderlose Paar mit dem großen Einkommen, am Wochenende rauschende Fetischpartys in der Wohnung und passt viel schlechter in die Hausgemeinschaft als die Familie mit zwei wohlerzogenen Kindern. (Oder noch schlimmer: sie machen die Kehrwoche nicht!) Klar kann ich Vermietern nicht vorschreiben, wem sie ihre Wohnung geben, aber vielleicht sollten die Vermieter sich wieder auf ihre eigentliche Aufgabe besinnen, nämlich Wohnraum gegen Geld zur Verfügung stellen, ohne dabei entscheiden zu wollen, wie ich in der Wohnung lebe.

Badespaß

Im Moment ist Sommer. Obwohl Siebenschläfer schon vorbei ist, weiß man noch nicht, ob wir dieses Jahr ausnahmsweise mal wieder einen richtigen Sommer kriegen. Deshalb haben wir es gestern gewagt und sind ins Schwimmbad gegangen. Sollte es mit dem Sommer doch nichts werden, waren wir wenigstens einmal dort. Wir sind extra erst abends um sechs hingegangen, damit es nicht mehr ganz so voll ist. Und trotzdem waren da noch so viele Menschen, dass man sich gar nicht ausmalen mag, wie es da am Wochenende nachmittags zugeht. D., der große Menschenansammlungen hasst, hat mich schon vorm Reingehen flehend angeschaut. Aber das Argument, dass der Sommer heute vielleicht schon wieder vorbei ist, hat ihn sich überwinden lassen. Die Menschenmassen waren aber auch wirklich beeindruckend. Im Großraum Stuttgart gibt es wohl viel zu wenig Bademöglichkeiten. Letztes Jahr hatten wir ja schon ähnliche Erfahrungen am Badesee in Neckartailfingen gemacht. Dort wo ich aufgewachsen bin und auch in KA gibt es überall Badeseen, die die Freibäder merklich entlasten. Selbst in den heißesten Sommern habe ich noch nie so ein volles Schwimmbad erlebt.  Gestern zeigte das Thermometer 38°C an, da hält man es woanders als am Wasser kaum aus. Der Kleine war begeistert vom Schwimmbad und er hat auch immer weniger Angst vorm Wasser. Während er sich im Urlaub nur bis zur Brust in den Pool getraut hat, durfte das Wasser gestern schon bis zur Unterlippe reichen. Ich musste ihn sogar in den Strömungskanal halten, wo er gar nicht stehen kann. Wasser ins Gesicht, über den Kopf oder sogar den Kopf unter Wasser stört ihn nicht. Besonders begeistert war er von den Fußbecken. Da ist er ewig immer wieder reingesprungen. Aufs Fünfmeterbrett wollte er auch klettern, aber ich konnte ihn überzeugen, dass da keine Rutsche dran ist. Dafür hat er dann die Rutsche im Babybecken ausgiebig genutzt. Wir mussten ihm erst das Prinzip mit dem Anstehen erklären und dass man unten aus der Rutsche schnell wieder raus muss und dann hat’s ganz gut geklappt. Nur nicht mit den doofen anderen Kindern, die sich permanent vorgedrängelt haben. Einer davon sogar so wüst, dass unser Kleiner fast rückwärts die Treppe runtergefallen wäre. Wäre das ein anderes Kind gewesen, was nicht ganz so stabil steht und einen weniger guten Gleichgewichtssinn hat, hätte das böse enden können. Und dann grinst er noch blöd, also der andere Junge. Da fragt man sich doch, wo die Eltern dazu sind und warum sie ihrem Kind nicht beibringen, dass man wartet bis man an der Reihe ist und Rücksicht nimmt auf Kleinere. Und dann waren da noch die Kinder, die sich erst vordrängeln, um dann minutenlang auf der Rutsche rumzuturnen, weil sie zu zweit, rückwärts oder mit einer Luftmatratze runterwollen. Erst drängeln und dann alles aufhalten. Der Kleine hatte aber trotzdem Spaß und deshalb waren wir ja da. Falls der Sommer heiß werden sollte, brauchen wir vielleicht doch noch ein Planschbecken für den Balkon. Da kann der Kleine dann 1000 mal reinhopsen. Ein Pool im Garten wäre ja was, aber dafür bräuchten wir erstmal einen Garten. Mmmh, ich bin dann mal beim immobilienscout.

Die Mütterdiskussion

Im Moment wird in der Muttiblogosphäre ja mal wieder die Grundsatzdiskussion Vollzeitmama vs. Karrieremama geführt. Ich bin immer wieder erstaunt, wie wenig sachlich diese Diskussion geführt wird. Die Vollzeitmamas wettern gegen die Mütter, die ihre Kinder in „Einrichtungen“ abgeben um sich selbst zu verwirklichen und die Karrieremamas keifen die Vollzeitmamas an, dass sie ja nur zuhause die Füße hochlegen und ihren Kinder die Möglichkeit nehmen mit anderen Kindern in Kontakt zu kommen. Jede argumentiert nur vom eigenen Standpunkt aus, ohne mal über den Tellerrand zu schauen. Da wird aus der Abneigung des eigenen Kindes gegen die Kita eine allgemeine seelische Schädigung von Kindern in der Kita gefolgert. Und wer das Gegenteil behauptet, der redet es sich nur schön. Tatsächlich sind aber nicht alle ehemaligen Kitakinder der Ex-DDR seelische Wracks. Genausowenig wie die zuhause erzogenen Kinder alle noch mit 40 zuhause bei Mami leben. Die ganze Diskussion ist von der eigenen Unfehlbarkeit und ein bisschen auch von Neid geprägt. Die Mütter, die an einem sonnigen Tag im Büro sitzen, wünschen sich vielleicht auch, jetzt einfach mit den Kindern im Garten sitzen zu können und den Haushalt auf den Abend zu verschieben. Und an langen Regentagen mit quengeligen und/oder kranken Kinder, wünscht sich so manche Hausfrau vielleicht, sie könnte jetzt auch im Büro mit den Kollegen gemütlich einen Kaffee trinken. Aber, weil keine auch nur den geringsten Zweifel an ihrem eigenen Lebensmodell aufkommen lassen möchte, sagt sie zur anderen statt „Du hast es gut“ einfach „Du machst es Dir einfach“. Und den Satz mit der Selbstverwirklichung hasse ich am meisten. Warum verwirklichen sich nur die Frauen selbst, die arbeiten gehen. Genauso kann man den Vollzeitmamas vorwerfen, sie würden sich als Hausfrau und Mutter selbst verwirklichen, auf Kosten der Gesellschaft, unserer Rente und wer weiß was noch. Und nur mal so, ich fühl mich selbst schon jetzt ganz schön wirklich, zuhause auf dem Sofa wie bei der Arbeit vorm PC. Was brauch ich da noch an Selbstverwirklichung? Und wenn, dann mach ich eben ein Jodeldiplom. Vielleicht sollten wir alle einfach akzeptieren, dass alle Familien unterschiedlich sind. Es gibt keine Idealfamilie und nicht jedes Lebensmodell passt für jeden. Nicht jedem Mensch sind die gleichen Dinge wichtig und jeder setzt seine Prioritäten anders. Vielleicht sollte mal aus „Ich mach das so und jeder sollte es so machen“ „Ich mach das so. Wie machst Du das?“ werden. Und vielleicht sollte man auch nicht hinter jeder Frage einen versteckten Vorwurf vermuten. So kann die Frage „Gehst Du dann wieder arbeiten, wenn Dein Kind in den Kindergarten geht?“ ebenso wie die Frage „Kommt Dein Kind in der Kita klar? Vermisst es Dich nicht?“ einfach nur aus Interesse gestellt worden sein und stellt keine Kritik am eigenen  Lebensmodell dar. Und deswegen verlangen die Fragen auch keine Rechtfertigung.

Lieber kleiner Mann

Gerade habe ich in der Sidebar das Lilypie-Widget geändert. Vorgestern bist Du nämlich zwei geworden. Dass Du schon ein richtig großer Junge bist, zeigst Du uns jeden Tag. Du kannst so schnell rennen, dass man sich schon anstrengen muss, Dich einzufangen. Du springst von Rutschen und Mauern, hopst wie ein Frosch durch die Wohnung oder auf dem Bett rum. Du wirfst Deine Bälle mit so einem harten Wurf, dass Du alle härteren Bälle nur draußen benutzen darfst. Wir sind auch sehr froh, dass die Phase, in der Du alle Bälle übers Balkongeländer geworfen hast, nur sehr kurz war. Fussballspielen kannst Du auch sehr gut. Du legst Dir den Ball zurecht, nimmst Anlauf und kickst wie ein Profi. Ins Bett und aus dem Bett klettern kannst Du schon länger. Sogar mit Schlafsack (seit Februar schläfst Du mit Bettdecke) hast Du das geschafft, obwohl wir die Schlupfsprossen im Bett nicht entfernt haben. Mit dem Sprechen bist Du noch recht sparsam, auch wenn es jetzt täglich mehr Wörter werden. Am häufigsten verwendest Du momentan „Da“. Je nach Betonung, bedeutet das zum Beispiel: „Schau mal, da oben sitzt ein Insekt an der Decke.“ oder „Mein Schnuller ist aus dem Kinderwagen gefallen und liegt dahinten. Würde freundlicherweise jemand hingehen und ihn aufheben?“ oder „Da oben ist die Dose mit den Gummibärchen und die will ich jetzt haben.“ oder „Da ist beim Essen irgendwie Joghurt auf mein T-Shirt, den Tisch und den Fußboden gekommen. Kannst Du das bitte wegputzen?“ Fragen beantwortest Du im Moment fast ausschließlich mit „Nein“, was aber nicht heißt, dass Du auch Nein meinst. Eine Ausnahme bildet die Frage ob Deine Windel voll sei. Da antwortest Du grundsätzlich „Nee“, nachdem Du mit der Hand die Windel angefasst hast. Du verstehst fast alles was wir sagen, aber oft ignorierst Du es. So kann man Dich dreimal dazu auffordern herzukommen, was Du einfach zu überhören scheinst, bis man hinzufügt „Ich hab Wurst!“. Dann bist Du schneller da, als man gucken kann. Du hast verstanden, dass man zum Rausgehen Hose, Socken und Schuhe braucht. Jacke, Socken und Hose ausziehen kannst Du zwar schon, aber Mützen sind das einzige, was Du auch alleine anziehen kannst. Du schaust Dir gerne Bücher an, auch wenn Dich die Geschichten darin wenig interessieren. Vorleseversuche scheitern meist daran, dass Du zu früh und zuviele Seiten auf einmal umblätterst. Oft willst Du auch gar nicht, dass man mit ins Buch schaut, sondern schaust alleine. Am liebsten auf Omis Schoß oder im Bett. Da schläfst Du dann mit Deinem Buch im Arm ein. Wenn Du nachst wach wirst, was zum Glück nicht so oft ist, darf man Dir auf keinen Fall das Buch wegnehmen, auch nicht wenn Du unbequem draufliegst. Du liebst Deine Autos. Ein neues Auto bringt regelmäßig Deine Augen zum Leuchten, aber auch Autos, die unterm Bett oder dem Regal verschollen waren. Echte Autos haben es Dir ebenfalls angetan. Ich werde nie vergessen, wie Du beim Meilenwerk Deine Hände und Deinen Kopf auf den Maserati gelegt hast und Dein Kuschel-„Oooohhh“ gemacht hast. Kuscheln tust Du sowieso gerne. Mit Deinen Plüschtieren, mit den Katzen und mit uns. Wir hoffen, dass das noch eine ganze Weile so bleibt, auch wenn Du jetzt schon ein großer Junge bist.

Für meinen Stay-at-home Dad

Habe eben diese tolle Video im Genderblog gefunden. „I’m a stay-at-home Dad, it’s a full-time job!“ Auf jeden Fall!

Frauen sind das Mittel gegen den Fachkräftemangel und so steht die Frauenförderung hoch im Kurs. Gleichzeitig sollen die Frauen auch mehr Kinder bekommen. Dafür gibt es ja das Elterngeld. Darüberhinaus wird auch hier viel gefördert. Was nutzt das alles? Im Moment bewege ich mich in der Wissenschaft, wo es heißt, dass man es als Frau mit Kind leichter hat als in der freien Wirtschaft. Wenn ich mir nun konkret die Angebote anschaue, so empfinde ich sie zwar als gut gemeint, aber irgendwie auch als halbherzig. Es gibt Unterstützung bei Kinderbetreuungskosten oder finanzielle Hilfen beim Wiedereinstieg. Das ist schön und auch wichtig, aber niemand gibt einem denn die verlorene Zeit zurück, die einem hinterher zum Verhängnis wird. Es gibt ja zum Beispiel dieses Emmy-Noether-Programm zur Förderung von Nachwuchsgruppenleitern. Das Programm ist vom Förderumfang sehr gut und die Stipendiaten haben einen guten Ruf. Die Bewerbungskriterien sind folgende: Förderbeginn spätestens vier Jahre nach der Promotion, mindestens zwei Jahre Postdoc-Erfahrung, mindestens 12 Monate Forschung im Ausland und eine insgesamt zügig abgeschlossene Ausbildung. An welcher Stelle soll man nun noch ein Kind bekommen? Kriegt man das Kind vor der Promotion, ist die zügige Ausbildung evtl. nicht mehr gewährleistet. Kriegt man das Kind nach der Promotion, sind vier Jahre für Kind, Auslandsaufenthalt und Forschungserfahrung ziemlich knapp, selbst wenn man nicht lange zuhause bleibt. Was nützt einem hier die finanzielle Unterstützung bei der Kinderbetreuung? Ein weiteres Beispiel ist das „Dranbleiben“. Immer wieder hört man, dass man in der Elternzeit auch ja weiter dran bleiben soll an der Forschung. Allerdings ist dranbleiben nicht allein, dass man hier und da mal einen Artikel liest oder veröffentlicht. Man muss auch präsent sein bei den wichtigen Tagungen und Konferenzen. Hier fehlt allerdings die finanzielle Unterstützung für die Teilnahme an Fachtagungen während der Elternzeit. (Ich vermute ja auch, dass das der Grund für das schlechtere Networking der Frauen ist, was am Ende dazu führt, dass Frauen in Führungspositionen fehlen. Während die Männer sich auf den Konferenzen rumtreiben, sitzen die Frauen zuhause und stillen). Und bei sehr kleinen Kindern auch die finanziellen Mittel für das Mitbringen der Familie. Wenn man z.B. ein drei Monate altes Kind hat, dass noch gestillt wird, so hindert einen das nicht direkt daran, einen Fachvortrag zu halten, solange man jemanden hat, der das Kind zumindest für die Zeit des eigenen Vortrags betreuen kann. Wenn man aber Reise- und Hotelkosten für die Begleitperson privat vom kargen Elterngeld bezahlen soll, überlegt man sich das schon sehr gründlich, ob man an der Tagung teilnehmen will oder ob’s auch reicht nächstes Jahr wieder dabei zu sein. Wie das mit Dienstreisen in der Elternzeit ist, weiß ich auch nicht. Vermutlich geht das ohnehin nicht.

Das wissenschaftliche Dranbleiben in der Elternzeit ist also nicht so einfach. Und die richtig guten Förder- und Karrieremöglichkeiten kriegt man nur dann, wenn man dran bleibt. Hier fehlen uns die Möglichkeiten. Da ist ein 1200 Euro Wiedereinstiegsstipendium zwar nett, aber was nutzt es? Dann hat man am Ende zwar vielleicht eine unbefristete TV-L Stelle irgendwo in der Forschung und Lehre, musste aber auf die Professur verzichten. (Aber die wollten wir ja gar nicht, weil die Kinder uns völlig glücklich machen und wer will schon den Karrierestress, ich weiß ich weiß…)