Archive for April, 2009

Partywochenende Teil 1

Irgendwie ist das mit dem Mutterschutz gar nicht so schlecht, wie ich gedacht hatte. Vor allem weil ich es tatsächlich geschafft habe, meine Doktorarbeit soweit fertig zu machen, dass ich jetzt erstmal auf die Zuarbeit anderer warten muss. Ich hab ausnahmsweise mal keine Arbeit im Nacken sitzen und kann einfach ausschlafen und machen, wozu ich gerade Lust habe.

Gestern abend war das eine SingStar-Party. Gespielt haben wir allerdings Ultrastar, weil’s nichts kostet und die Songauswahl größer ist. Damit wir richtig Krach machen können, fand das ganze in einem Proberaum statt. Mit Beamer. Das hatte echt was.  D. ist auch mitgekommen, hat aber groß angekündigt, er wird nur Bier trinken und uns auslachen. Ich erinnere mich, dass ich das auch vorhatte, bevor ich das erste Mal Singstar gespielt habe. Und so hatte er dann plötzlich doch ein Mikro in der Hand und hat gesungen. Und zwar richtig gut. Beinahe jedes Lied hat er gewonnen. Nur bei Matthias Reim konnte ich mich knapp gegen ihn durchsetzen. Alles andere (z.B. No Doubt, 30 Seconds to Mars, The Killers, Evanescence, …) hat er für sich entschieden. Allerdings will ich da auf jeden Fall ne Revanche, wenn ich mal kein Baby mehr im Bauch habe. Das hat mir nämlich etwas den Atem genommen. Da hat die Luft kaum für eine Zeile gereicht. Und die Stützfunktion des Zwerchfells, die gibt’s quasi auch nicht mehr.

Zum Thema Baby im Bauch konnte ich auch noch eine Freundin im Club willkommen heißen. Noch am Anfang und in der Übelkeitsphase. Lustigerweise habe ich gerade gestern morgen zu D. gesagt, dass ich mich gar nicht mehr erinnern kann, wie es war, als mir ständig schlecht war in den ersten 14 Wochen. Also ich kann mich erinnern, dass mir schlecht war, aber wie ich gelitten habe, kann ich nicht mehr nachvollziehen. Da hat die Natur schon tolle Verdrängungsmechanismen.

Heute nachmittag geht dann das Partywochenende weiter. Der 40. eines Freundes wird gefeiert. Dafür hat er zum Wandern und Essen geladen. Das Wandern muss ich leider ausfallen lassen. Weiß nicht, wie groß die Augen der Hebamme geworden wären, wenn ich ihr erzählt hätte, ich möchte gerne 5 1/2 Wochen vorm Entbindungstermin noch eine 12 km Wanderung machen. Also bringt mich die S-Bahn später in die Kneipe zum Einkehren. Morgen früh ist dann noch Brunch.

Also, wenn der Mutterschutz so weitergeht, dann kann ich das noch ne Weile aushalten 😉

Spruch des Tages

Wenn Du einen Mann siehst und Du ihn willst, dann bedenke: Irgendwo sitzt eine Frau und trinkt einen Sekt darauf, dass sie ihn losgeworden ist.

The night belongs to lovers.

A beautiful lie

Heute ist mir endlich klar geworden, was dieses Lied wirklich bedeutet.

(Youtubelie)

Ende

Das war’s dann wohl. Es ist vorbei. Schon komisch, nach doch einigen Jahren seine Sachen zu packen.

Internet verkauft?

Habt ihr auch irgendwie das Gefühl, dass jeder Internetdienst, den man ne Weile nicht genutzt hat, beim nächsten Einloggen plötzlich google gehört? Irgendwie unheimlich…

Gedanken, ungeordnet

Ich hab da mal ’ne Frage zur deutschen Sprache. Im Fernsehen und auch so in Gesprächen hört man immer wieder, dass Leute irgendetwas „auf alle Fälle“ tun oder lassen. Aber ist das nicht falsch? Heißt das in dem Fall nicht „auf jeden Fall“? Und „für alle Fälle“ wird doch anders verwendet, oder nicht? Mich verwirrt das auf jeden Fall jedesmal.

Acht Monate hat’s gedauert bis der erste Mensch mir seinen Sitzplatz in der Straßenbahn angeboten hat. Erstaunlich, oder? Acht Monate, von denen ich bestimmt länger als einen, einen beträchtlichen Bauch vor mir her schiebe. Leider war dieser erste Mensch, der für mich aufstehen wollte, eine Frau, die bestimmt doppelt so viel wiegt wie ich (aber ohne Baby im Bauch). Da hab ich mich artig bedankt und bin die zwei Stationen stehen geblieben. Den nächsten Platz habe ich dann gleich am nächsten Tag angeboten bekommen und sogar angenommen. Beides war in Karlsruhe in der Straßenbahn. In Stuttgart in der S-Bahn warte ich bisher vergeblich auf angebotene Plätze. Ebenso im Zug von S nach KA.

Morgen in einer Woche ist mein letzter Arbeitstag. Immernoch unvorstellbar. Vor allem, weil die Arbeit noch für deutlich länger als für 6 Tage reicht. Dann ist auch noch unsere Buchhaltung in Urlaub ist und mir fehlen wesentliche Informationen.

Das BAFöG hat sich gemeldet und mir mitgeteilt, wieviel Geld sie ab Oktober wieder haben wollen. Jetzt weiß ich nicht, wie das mit dem leistungsbezogenen Teilerlass ist. Woher soll ich denn wissen, ob ich zu den 30 % besten gehöre? Ist das meine Aufgabe das rauszufinden? Ich dachte das wissen die beim BVA. Irgendjemand Ahnung? Soll ich da jetzt einfach mal prophylaktisch ’nen Antrag stellen? Und sowieso: zähle ich da als Physiker, wo es doch so 60 bis 80 sind, die in einem Jahr ein Diplom machen oder zählen ich und die anderen drei Geophysiker einzeln? Und muss ich jetzt überhaupt gleich was zurückbezahlen, wenn ich dann in Elternzeit bin?

Ich hasse Formulare ausfüllen. Und wenn man ein Kind kriegt, dann muss man nen ganzen Haufen davon ausfüllen. Das doofe ist, dass man die meisten sowieso erst abgeben kann, wenn dann das Kind da ist, weil man den Geburtstag eintragen muss. Tolle Sache. Als hätte man mit nem Neugeborenen nix besseres zu tun als Formulare auszufüllen. Ich glaube das stammt aus Zeiten, als Männer für Formulare zuständig waren. Wie wär’s denn mit: „Ich geb jetzt alles ab und reich‘ dann die Geburtsurkunde nach!“. Nö, geht nicht. Wirklich tolle Sache. Und warum darf meine Frauenärztin mir die Bescheinigung für die Krankenkasse zur Berechnung meines Mutterschaftsgeldes erst ab der 33. Woche ausstellen, wenn ab der 26. Woche sowieso keine Korrekturen am Entbindungstermin mehr vorgenommen werden? Das ist doch nur unnötiger Stress. Dann kriegt meine Krankenkasse die Bescheinigung in der 34. Woche, setzt sich dann mit meinem Arbeitgeber in Verbindung um auszudiskutieren, wer was bezahlt. Bis die das hinbekommen haben, bin ich doch schon seit Wochen im Mutterschutz, oder nicht? Und woher krieg‘ ich solange mein Geld? Und da soll man sich keinen Stress machen in der Schwangerschaft…

Und wann kriegt’s der LBV eigentlich mal auf die Reihe auszurechnen, was ich jetzt ab März netto verdiene?

Die Misere

Ich hab ja lange nichts über Fußball geschrieben. Das liegt daran, dass es ja leider kaum positives zu berichten gibt. Was ich mich aber frage ist, ob eigentlich noch mehr Leute das Gefühl haben, dass im deutschen Fußball so einiges nicht mit rechten Dingen zugeht. Ich war zwar bei den letzten Heimspielen nicht mehr im Stadion (so lange stehen geht nicht mehr so gut), aber schon bei den Spielen davor, wurde mir ein bisschen oft gegen den KSC mit den Fähnchen gewedelt. Klar, jetzt kommen Argumente wie: „Du siehst das ja alles durch die KSC-Brille. Das kannst Du ja nicht objektiv beurteilen.“ Das mag sein, aber wer kann es dann objektiv beurteilen? Da müsste sich ja jemand hinsetzen und jedes Bundesligaspiel anschauen, ohne eine Sympathie für eine der Mannschaften zu hegen. Das geht nicht, weil Fußball im Grunde langweilig ist. Nur das Mitfiebern für eine Mannschaft macht es interessant. Deswegen reicht es den mäßig Fußballbegeisterten ja auch, die Zusammenfassungen im FreeTV oder mal eine Konferenz im PayTV anzuschauen. Das reicht aber nicht um sich ein Bild vom Spiel zu machen. Die meisten der strittigen Szenen sind dort nämlich nicht zu sehen. Oft kommt es vor, dass wir im Stadion auf gleicher Höhe mit dem Linienrichter stehen und seine Entscheidungen nicht nachvollziehen können. Und jedesmal denkt man dabei „Das will ich aber nachher in der Sportschau nochmal sehen.“ Nur kommt es da dann nicht. Zu uninteressant? Oder vielleicht doch zu interessant? Warum wehrt sich die FIFA so vehement gegen Videobeweise? Weil es das Spiel zerstückelt? Und das Spiel wird nicht zerstückelt, wenn der Schiedsrichter über den halben Platz läuft um dann dort 2 Minuten mit seinem Linienrichter zu reden? Wäre das mit einem Knopf im Ohr und einem Mann am Bildschirm nicht in kürzerer Zeit erledigt? Außerdem funktioniert es ja in anderen Sportarten auch. Kann es nicht einfach sein, dass Spiele verschieben an der Tagesordnung ist? Schließlich steckt da ein Haufen Geld dahinter. Und dass da die richtigen Vereine richtig positioniert sind, daran haben bestimmt viele Leute Interesse. Und damit kommen wir nun zum KSC. Der wird in der ersten Liga einfach nicht mehr gebraucht. Schließlich hat man ja jetzt Hoffenheim. Und Freiburg steigt ja wohl auch wieder auf. Vier baden-württembergische Vereine in der ersten Liga? Für was denn. Dann gibt’s nur risikobehaftete Derbys. Und der KSC ist eben der unbequemste Verein von den Vieren. Da gibt es eine gewachsene Fankultur und die Fans wollen bei allem mitreden. Klar haben auch die Freiburger eine gewachsene Fankultur, aber die Freiburger Fans sind eben so, wie ganz Freiburg ist. Nett und mit sonnigem Gemüt. Die benehmen sich nicht daneben. Die Stuttgart-Fans sind Schwaben und schon länger das, was gewünscht wird. Setzen sich für 30 Euro auf nen Sitzplatz, essen brav eine Wurst und trinken ein Bier dazu. Kurz vor Abpfiff verlassen sie das Stadion um als erstes wieder am Auto zu sein. Und die Hoffenheim-Fans, von denen muss man ja nicht anfangen zu reden. Klar, dass da der KSC die problematischste Mannschaft ist. Soll der KSC doch wieder in der Versenkung verschwinden und die Leute fahren dann einfach in den neuen Fussballtempel in Sinsheim. Ich fürchte, dass es wahrscheinlich sogar einige Leute geben wird, die das machen.
Ein Skandal ist es, wenn ein Herr Daum ähnliche Gedanken ausspricht. Aber schaut man in die Gesichter von Becker und Dohmen, so meint man dort die Resignation zu erkennen, dass sie wissen, dass alles Anstrengen keinen Sinn mehr hat. Wir sind nicht mehr erwünscht und so werden wir einfach Absteigen, egal was wir noch tun. Und ganz ehrlich: ich find’s nicht mal schlimm. Das Stadion ist voll von Idioten, die sich über zuviel französisch und italienisch beim Support beschwert und somit erreicht haben, dass die Fangesänge hauptsächlich aus hohlen Lalala-Liedchen bestehen. Und die singen sie dann nicht mal mit. Im Block ist es leiser als in schlechten Zweitligazeiten und das Gefühl von „Wir sind immer da“ ist irgendwo unterwegs verloren gegangen. Wir werden sehen, was die Zukunft bringt.

Doll Face

Da mir momentan offensichtlich die Worte fehlen, gibt’s statt dessen eben ein Video.

Vielen Dank an D. fürs Finden.