Archive for Juni, 2008

Wenn schon, dann Sportis!

Nachdem ich noch niemanden getroffen habe, der den EM-Song von Revolverheld mag, empfehle ich allen das hier. Das mochte ich zwar bei der WM auch nicht besonders, aber wenn schon Fussballsongs, dann wenigstens von den Sportfreunden Stiller. Und die Melodie ist ja schon bekannt. „Nananana“ kann man also getrost vergessen!

In etwas besserer Qualität könnt ihr’s auf der Sportfreunde-Homepage anschauen.

Aufgemerkt

Wenn ich so auf meine Schulzeit zurückblicke, dann gibt es ein paar Sachen, die wirklich in meinem Kopf hängengeblieben sind und da auch nicht mehr rauszulöschen sind. Eine wichtige Erkenntnis hatte ich in der dritten Klasse, als ich feststellte, dass mein Lehrerin der ersten und zweiten Klasse entweder dumm ist oder uns für dumm hält. Wir wollten wissen, wie es dazu kommt, dass es Jahreszeiten gibt. Sie erklärte uns bereitwillig, dass die Erde sich auf einer Ellipsenbahn um die Sonne bewegt und im Sommer näher an der Sonne ist und im Winter weiter weg. Das habe ich auch bereitwillig geglaubt. Warum sollte man mit sieben auch anzweifeln, was ein Erwachsener sagt. In der dritten Klasse habe ich dann in einem bebilderten Wissensbuch gelesen, wie es wirklich ist. Ich war schockiert, dass meine Lehrerin uns was falsches erzählt hatte. Das kann doch nicht sein, dass sie das nicht weiß, wenn ich’s schon in der dritten Klasse kapiert habe. Später habe ich dann noch gelernt, dass sie mit der Ellipsenbahn zwar recht hatte, die Exzentrität dieser Bahn aber sehr klein ist (das bedeutet es ist fast eine Kreisbahn) und wir uns sowieso im Winter näher an der Sonne befinden als im Sommer. Das war also das erste Mal, dass ich einsehen musste, dass Erwachsene auch nicht alles wissen.
Ein weiteres Beispiel für das Unwissen von Lehrern wurde uns in der zehnten Klasse vorgeführt. Unsere Biolehrerin stellte die Frage, warum wir denn Sauerstoff auf der Erde hätten. Ein findiger Kopf meldete sich und führte die Schwerkraft an. Verständnisloses Kopfschütteln von Seiten der Lehrerin. Dann meldete sich in der ersten Reihe (da saß ich zwar auch, wehre mich aber noch immer vehement dagegen mit den zwei anderen in einen Topf geworfen zu werden!) ein Mädel und antwortete „Wegen der Ozonschicht.“, was die Lehrerin dann als richtig abnickte. Hä? Was hat die Frau denn bitte für ein Weltbild? Wahrscheinlich das Gleiche, dass ich in der Grundschule hatte. Da ist so ne luftballonartige Hülle um unsere Erde (die Ozonschicht) und durch das Ozonloch (davon hat man Anfang der 90er noch viel geredet) entweicht langsam unsere Luft und deshalb ist das Ozonloch auch so schlimm. Naja, soweit ich mich erinnere, hat die gleiche Lehrerin auch mal behaupten Känguruhs würden Eier legen. Da war das Biostudium wohl total in den Sand gesetzt.
Neben der Erfahrung, dass Lehrer auch nicht alles wissen, gab es aber auch die Flut an klugen Merksprüchlein, die in meinen Kopf eingebrannt sind. Einer davon ist Feldspat, Quarz und Glimmer, die vergess‘ ich nimmer. Wer’s nicht weiß, der Spruch beschreibt Granit, und wer’s noch genauer wissen will, der Glimmer ist Biotit.
Nicht zu vergessen sind auch die ganzen Rechtschreibsprüche aus der Grundschule: Trenne nie das s vom t, denn das tut ihm schrecklich weh, Wer nämlich mit h schreibt ist dämlich. Auch im Englisch-Unterricht gab’s Eselsbrücken, He, she, it, das ’s‘ muss mit, fällt mir da spontan ein. Im Gitarrenunterricht half Eine alte dumme Gans heißt Eva beim Merken der Namen der einzelnen Saiten und im Musikunterricht Geh Du Alter Esel Hole Fische für den Quintenzirkel (keine Ahnung für was der gut ist, aber den Spruch kenn ich noch). In Erdkunde konnte man Nicht Ohne Seife Waschen für die Reihenfolge der Himmelsrichtungen in der Kompassrose gebrauchen oder dass die Stalaktiten in die Tiefe wachsen. In Mathe im Studium bei der Matrizenrechnung gab’s dann Zeile zuerst, Spalte später. Auch immer noch im Kopf habe ich die Paulus-Briefe, obwohl ich Religion nach der achten Klasse abgewählt habe: RoKoKo GalEphPhilKol ThessaThessaTimTimTi Phile2Pet3JoHeb JakobJudasJE. Wer weiß, vielleicht kann ich den ganzen Mist ja mal brauchen, um bei ner Fernsehquizshow viel Geld zu gewinnen.
Was aber nichts mehr nützt ist der Planetenmerkspruch: Mein Vater erklärt mir jeden Sonntag unsere neun Planeten für Merkur, Venus, Erde, Mars, Jupiter, Saturn, Uranus, Neptun, Pluto, weil Pluto ja kein Planet mehr ist. Ich hab gelesen, dass „neun Planeten“ jetzt durch „Nachbarplaneten“ ersetzt wurde, aber das ist doch nix. Der Merkspruch ist in meinem Gehirn eingebrannt, der kann nicht geändert werden.

Programmiert

Das Programm fürs Fest steht. Sportfreunde Stiller wie erwartet am Freitag als Headliner. Ich bin da, hoffentlich mit vielen anderen Fans und ohne die breite Masse.
Ansonsten finde ich das Line-Up irgendwie seltsam. Naja, zu Fettes Brot könnte man ja noch gehen.

FRS #959

Nachdem das Stöckchen eine Weile gelegen hat, nachdem es bei Yjgalla Legende zu erraten gab, habe ich es jetzt an mich gerissen und mit etwas Verspätung geht’s los.

Tobias hat Benny & Joon erkannt, den es heute zu Ehren Johnny Depps 45. Geburtstag zu erraten gab. Wann, wie und wo es weitergeht erfahrt ihr in den Kommentaren.

Zugwochendene


Dieses Wochenende habe ich mal mit den Regionalbahnen die nähere Umgebung erkundet. Am Samstag durfte ich der Trauung eines Kollegen in LB beiwohnen. Heute dann, nahm ich die S3 nach Bad Schönborn. Da war nämlich Triathlon. Ich war allerdings nur zum Zuschauen da und hab mir auch nur das Laufen angeschaut, da es mir, aufgrund einer Geburtstagsparty am Vorabend, unmöglich war, mich vor elf aus dem Bett zu quälen. Und eigentlich hat mich auch nur das schlechte Gewissen hingetrieben, weil ich einem Freund vor Wochen mal versprochen hatte, ihm beim Leiden zuzuschauen. Es gab drei unterschiedliche Streckenlängen, für den unsportlichen Zuschauer selbstverstänlich alle zu lang. Ich hatte das alles so geplant, dass ich, laut Zeitplan, genau pünktlich zum Wechsel vom Radfahren zum Laufen der längsten Distanz da sein sollte. Letzendlich hat das auch geklappt, nur anfangs war ich etwas irritiert von den ganzen Läufern, die bereits auf der Strecke waren, so dass ich nicht sicher war, ob ich zu spät sei. Aber dann kam der erste der längsten Distanz von der Radstrecke. Mein Triathlet, also der, wegen dem ich da war, kam schon als neunter vom Radfahren. Ich hatte erst Sorge, dass ich ihn vielleicht gar nicht erkenne im Triathlon-Trikot und mit Helm, aber schon von Weitem konnte ich ihn identifizieren. Nachdem er mich in der Wechselhektik gar nicht gesehen hatte, habe ich mich gleich mal günstig an der Laufstrecke platziert und ihm, als er vorbeikam zugewunken. Mehr als ein gequältes Lächeln habe ich nicht bekommen. Die Laufrunde, die insgesamt drei mal durchlaufen werden musste, kreuzte meine Position zweimal. Als er zum zweiten Mal in Runde eins vorbeikam, sah er noch weniger fit aus. Das fiel sogar den Leuten, die neben mir standen, auf. Das packt er schon, der kann doch beißen, dachte ich. Und das konnte er wirklich. Als es schließlich auf die letzte Runde ging, konnte er sogar grinsend meine Hand abklatschen. Wievielter er geworden ist, weiß ich nicht, weil die Ergebnisse noch nicht raus waren, als ich gegangen bin. Aber für die ersten zwanzig sollte’s schon gereicht haben.
Jedenfalls ist mir klar geworden, dass die Triathleten schon ein seltsames Völkchen sind. Wie groß muss denn der Endorphinrausch sein, dass man sich tatsächlich 5 1/2 Stunden quält (mal ganz abgesehen von den unzähligen Trainingsstunden)? Das Laufen war nämlich bestimmt eine Qual bei dem überraschend schönen Wetter. Und dass dann noch mit 110 km Radfahren und 2500 m Schwimmen in den Beinen. Nach dem Zieleinlauf hatte ich noch Gelegenheit mit meinem Triathleten zu reden. Das Laufen war wohl nicht ganz so gut. Grinsend (muss wohl der Endorphinrausch gewesen sein) teilte er mir mit, dass er gar nicht seine Schuhe ausziehen wolle. Mein verständnisloses ‚warum?‘ beantwortete er mit einer kleinen Drehung seines rechten Fußes und präsentierte mir damit einen bereits an der Außenseite des Laufschuhs sichtbaren Blutfleck. Was soll man dazu sagen. Eben ein seltsames Völkchen diese Triathleten.
Insgesamt war’s aber sehr interessant und deutlich spassiger zum Zuschauen, als ich erwartet hatte. Beeindruckt war ich von manchen Männern, die ein doch ein recht ansehnliches Bäuchlein mit über die L-Distanz geschleppt haben. Auch nicht schlecht war ein junger Mann, dessen Laufanzug so eine unvorteilhafte Farbe hatte (apricot?), dass er vom Schweiß fast durchsichtig war und dem Zuschauer wirklich nichts verborgen blieb. Glücklicherweise konnte man die Startnummern ja auch als Lendenschurz verwenden. Aber auch ein optisches Highlight sind gelbe Trikots, vom Schweiß durchnässt, über dunklen Brusthaaren getragen. Das Beste ist aber eigentlich, dass man das ganze mit einer verständnislosen Faszination beobachtet und sich immer wieder wundert, wieviele Menschen diesen Wahnsinn mitmachen. Ich denke, ich bin auf jeden Fall mal wieder dabei, als Zuschauer selbstverständlich. Vielleicht schaffe ich’s dann auch mal zum Schwimmen und Radfahren.

Träume

Hier war es ein bisschen ruhig. Das liegt daran, dass ich mich ein bisschen zu viel im realen Leben rumgetrieben habe. Vorgestern hatte ich einen Traum, der mein Leben eigentlich sehr treffend beschrieben hat. Ich war in einer Art Jugenherberge, auf jeden Fall irgendwo, wo es Mehrbettzimmer mit Stockbetten gibt. Die Zimmer waren untereinander alle durch Türen verbunden. Ich war auf dem Weg in mein Zimmer und durchquerte mehrere andere Zimmer. In jedem Zimmer traf ich Freunde, alte Freunde und neue Freunde, so dass ich mich überall kurz oder auch länger aufhielt und schließlich bis zum Aufwachen nicht in meinem Zimmer angekommen war, wo ich irgendetwas wichtiges holen wollte. Das Erstaunliche daran war, dass es mir wichtiger war, bei meinen Freunden zu sein, als in meinem Zimmer anzukommen. Und genauso ist es auch mit meinem Leben. Eigentlich sollte ich meine gesamte Freizeit meiner Diss opfern, was ich aber nicht tue. Und ich habe (noch) kein bisschen ein schlechtes Gewissen deswegen. Ich finde eigentlich alles ganz gut, wie es im Moment läuft.

Meine Lieblingslieder


Hier könnt ihr Euch ein paar Lieder anhören, die zu denen gehören, die ich im Moment am seltensten wegdrücke wenn sie in winamp, in meinem CD-Player oder auf meinem mp3-Player auftauchen. Die höre ich also richtig gerne. Viel Spaß damit.
Achso, der Bandname, den man kaum lesen kann, heißt eigentlich „Crüxshadows“.

Aktiv

Ich hab für meinen Diplomand letzte Woche nen Rechner platt gemacht und neu installiert. Auf dem Rechner mit ner 30 GB Platte waren vorher vier Partitionen, eine mit Linux, eine mit Win 2000, eine für user und eine für Daten. Warum denn nicht noch mehr. So für jeden user ne eigene Partition, das wäre doch mal was. Naja, jedenfalls hab ich formatiert und Win XP von der nächstbesten CD draufgepackt. Kein Problem, wir haben ja Campuslizenzen. Dachte ich. Dumm nur, dass die CD zu einem Rechner gehörte und somit die Lizenz schon verwendet wurde. Also kam die Meldung, ich solle innerhalb von 30 Tagen einen anderen Key eingeben. Heute habe ich dann endliche unseren Campuslizenz-Key von den Systemadministratoren mitgeteilt bekommen. Und es funktioniert natürlich nicht. Also ruf ich bei der kostenlosen Microsoft-Hotline an, wo ich bei der Automatendame zwischen drei Kategorien auswählen darf, die mir alle nicht passen. Na gut, wähle ich eben „Aktivierung“, woraufhin ich erstmal eine 54-stellige Nummer eingeben muss. Dann teilt mir die nette Automatendame mit, dass die Nummer nicht verifiziert werden konnte (ach nee!) und ich jetzt an einen Kundenberater weitergeleitet werde (juhu, da wollte ich eh hin!). Eine männliche Stimme vom Band erzählt, dass alle beschäftigt sind und ich kurz warten muss. Dann ertönt ein paar Sekunden Nobody wants to be lonely, ich ärgere mich über die Musikauswahl, bis mir eine weibliche Stimme vom Band erzählt, dass ich nun zum nächsten Kundenberater weitergeleitet werde. Allerdings werde ich wieder an die männliche Bandstimme weitergeleitet, die mir erzählt, ich müsse noch warten, dann kommt wieder Ricky Martin, dann wieder die weibliche Bandstimme, die männliche Bandstimme, Ricky Martin… Oh, plötzlich ist da eine neue Stimme, mit osteuropäischen Akzent, und diesmal ist es tatsächlich ein Kundenberater. Er will nochmal die ersten sechs Ziffern der 54-stelligen Zahl hören und fragt dann auf wievielen Rechner das läuft. „Jaa, eigentlich auf einem, aber jetzt aus Versehen auf zwei, aber wir haben auch ne Campuslizenz, aber die Nummer akzeptiert er nicht.“ erläutere ich ihm das Problem (ja, mit den ganzen „abers“). Genauer will er’s gar nicht wissen, sondern übergibt mich wieder einer Automatenstimme, die mir eine 42-stellige Nummer diktiert. Die tipp ich ein und es funktioniert. Hätte ich nicht gedacht. Das ging so leicht. Die wollten ja quasi nichts wissen und keinen Nachweis. Kann ja jeder behaupten er hätte ne Campuslizenz. Etwa 30 Sekunden habe ich mit dem Kundenberater gesprochen und jetzt ist Windows aktiviert. Ich glaubs ja gar nicht. Wahrscheinlich zerstört sich jetzt der zweite PC wo’s draufläuft nach dem nächsten Anschalten innerhalb von 30 Sekunden. Wolln wirs nicht hoffen!

Sammelbildchen

Jetzt hab ich gerade in der Kantine direkt an der Kasse fünf Minuten am geöffneten Kühlschrank in der Duplo-Box gewühlt um für mich und meine Hiwine die richtigen Fussballbilder rauszusuchen und jetzt weiß ich nicht wo ich sie hinkleben soll, weil ich gar kein Sammelalbum hab. Lohnt sich auch nicht, weil ich auch nur ganz wenig Aufkleber habe, weil D. dieses Jahr keinen Duplo- und Hanutaheißhunger hatte. Und ganz ehrlich sehen die meisten Spieler auf den Aufklebern wie Idioten aus. Da wurde wohl am Geld für den Fotografen gespart. Oder war das schon immer so?

History Repeating

Vor ein paar Wochen war in der Karlsruher Sonntagszeitung ein Bericht über ein Ötigheimer Fußballspiel, dass irgendeinen runden Jahrestag hatte. Dieses Spiel ist mir aufgrund verwandschaftlicher Beziehungen nach Ötigheim bereits bekannt gewesen. Am letzten Spieltag der Saison konnte Ötigheim nur dann noch aufsteigen oder Meister werden oder beides (ich weiß es nicht mehr genau), wenn sie mit einer horrenden Tordifferenz von über 30 Toren gewinnen würden. Da der Gegner ein Nachbarkaff war, dass mit dem Tabellenersten noch eine Rechnung offen hatte, zeigten sie sich solidarisch mit Ötigheim, traten überhaupt nur zu neunt an und leisteten keinerlei Gegenwehr. Das Spiel ging schließlich 47:0 aus, es gab großes Geschrei von Seiten der „Betrogenen“, aber letzendlich war nichts zu machen. Die guten alten Zeiten eben. Denkt man. Doch sowas gibt’s auch heutzutage. Ein ganz ähnliches Szenario spielte sich gerade erst in der Kölner Kreisklasse ab. Der SC Germania Nippes stand auf Platz 2, einem Aufstiegsplatz, punktgleich mit SV Rheinkassel-Langel auf Platz 3, die allerdings eine um 37 Tore schlechtere Differenz hatten. Da war ja nichts mehr zu verlieren, dachte man, zumal die Germanen ihr Spiel mit 10:0 gewannen. Wer rechnet schon damit, dass Rheinkassel mit 54:1 gewinnt, also im letzten Spiel mehr Tore schießt als in der gesammten Saison. Die Gegner waren nur zu siebt angetreten. Erstaunliche Parallelen zum Spiel in Ötigheim. Die Germanen beschweren sich natürlich, weil das nicht mit rechten Dingen zugegangen sein kann. Aber damals in Ötigheim hat das Beschweren auch nichts genutzt.