Archive for the ‘ und der Rest ’ Category

Frauen und Twilight

Neulich habe ich mit einem Kollege über Twilight geredet. Er meinte das sei ja nur was für Frauen. Und da hat er Recht. Ich kenne keine Frau, die angefangen hat es zu lesen und aufhören konnte. Und mehrere davon sind so zufällig zum Lesen gekommen wie ich. Sogar gestandene promovierte Naturwissenschaftlerinnen geben dann plötzlich verschämt zu, dass sie gerade bei Band drei sind und nicht aufhören können. Ich hab das dann mit P*rn* schauen verglichen und den Vergleich finde ich gar nicht so schlecht. So wie Männer beim P*rn* schauen nach sexueller Befriedigung suchen, suchen Frauen beim Twilight lesen nach emotionaler Befriedigung. Und ebenso wie bei den P*rn*s hat auch das nicht mit der Realität zu tun. Und auch nichts damit, dass sie in ihrer eigenen Partnerschaft was vermissen würden. Aber so wie Männer gerne mal der ölglänzenden immerwilligen Frau zuschauen wollen, lesen Frauen gerne vom idealtypischen Gentleman, der völlig damit zufrieden ist seiner Angebeteten beim Schlafen zuzuschauen. Kurz suhlt man sich dann in der Illusion es gäbe sie, diese Männer, bevor man mit verklärten Blick ins eigene Leben zurückkehrt und sich freut einen echten Mann zu haben. So ist es also. Twilight lesen ist wie P*rn* schauen, nur anders.

Und wo wir grade beim Thema sind und ich neulich New Moon gesehen habe. Man kann den Twilight-Filmen doch etwas abgewinnen, wenn man die Bücher gelesen hat. Ohne die Bücher sind die Filme aber wirklich schlecht und New Moon hat völlig zu recht unter fünf Punkten in der imdb. Es gibt Bücher, da kann man beim Lesen quasi den Film vor sich sehen. Zum Beispiel „Der Schwarm“ von Frank Schätzing. Bei Twilight ist es definitiv nicht so. Eher fragt man sich beim Lesen, wie man eine Geschichte, die hauptsächlich aus Gefühlen und Gedanken eines Ich-Erzählers besteht, der die auch noch gerne für sich behält, überhaupt verfilmt werden kann. Das Ergebnis ist ganz unweigerlich ein schlechter Film. Mit dem Hintergrundwissen aus den Büchern kann man sich das durchaus anschauen, die Filme ohne die Bücher sind einfach furchtbar.

Anleitung für Besucher

Wie man selbst auf ein krabbelndes und grapschendes Kind, dass alles findet und ihn den Mund steckt, eingerichtet ist, merkt man erst wenn jemand zu Besuch ist, der da nicht dran gewöhnt ist. Der Besuch findet es unpraktisch, dass die Klobürste nicht auf dem Boden neben dem Klo, sondern oben auf der Ablage außerhalb der Reichweite von Kinderhänden steht, und stellt sie auf den Boden. Da fällt sie meinem nach Gefahren scannenden Blick aber sofort auf. Genauso wie die Schere auf dem Wohnzimmertisch. Auch von der „herunterfallenden“ Ferrero Küsschen Packung war ich nicht überrascht und auch nicht davon, dass der Kleine schon eins samt Papier im Mund, eins in der Hand und eins unter seinem Po (für schlechte Zeiten ;-)) hatte, bis der Besuch sie, vermeintlich alle, vom Boden aufgelesen hatte. „Ist der schnell!“ kriegt man dann überrascht zu hören. Ja, der ist schnell, hat Krakenarme und einen siebten Sinn alles das zu finden, was er nicht haben soll. Deshalb sollte man da als Besuch auch die kindersichere Umgebung nicht durcheinander bringen. Bei meinen Eltern haben mal Besucher den Steckdosenschutz aus einer Dose entfernt, woraufhin mein Bruder gleich mal einen Nagel reingesteckt hat. Bei uns bedeutet das: die Klobürste bleibt wo sie ist, der Klodeckel wird zugeklappt, spitze oder giftige Dinge, die man kurzzeitig benötigt hat, werden nach der Verwendung in angemessener Höhe abgelegt (das gleiche gilt auch für elektronische Geräte, die nicht eingespeichelt werden sollen) und beim Abstellen von Gläsern und Tassen (insbesondere wenn man den Inhalt noch konsumieren will) sollte der Grapschradius beachtet werden. Könnt ihr Euch schon mal merken, ihr potentiellen Besucher ;-).

Spaß auf dem Amt

Ich fange im Januar wieder an zu arbeiten. Damit der Weg zur Arbeit nicht mehr so weit ist, ziehen wir um. Da ich im Moment nur Elterngeld beziehe, wollen wir gern ein bisschen Geld vom Arbeitsamt für unseren Umzug haben. Schließlich ziehe ich ja um, damit ich wieder arbeiten kann. Deshalb habe ich letzte Woche bereits beim Amt angerufen. Die Dame am Telefon meinte, nachdem ich die Situation geschildert hatte, das müsse meine Sachbearbeiterin entscheiden. Sie schicke mir jetzt was zu und dann bekomme ich einen Termin bei meiner Sachbearbeiterin. Gut, hab ich also auf den Brief vom Amt gewartet. Der kam dann Anfang der Woche. Nur habe ich den Inhalt nicht verstanden. Ein Formular zur Vorbereitung auf ein Vermittlungsgespräch. Dabei hatte ich doch erwähnt, dass ich bereits eine Stelle habe. Termin oder Telefonnummer meiner Sachbearbeiterin war dort nicht zu finden. Da ich keine Lust hatte wieder die Hotline anzurufen, habe ich versucht mich mit meinen Zugangsdaten einzuloggen, die ich vor einem Jahr bekommen habe, als unklar war, wie das mit meinem Vertrag läuft und ich mich arbeitslos gemeldet habe. Das ging aber nicht. Also konnte ich auch nicht so Kontakt zu meiner Sachbearbeiterin aufnehmen. Also sind wir da gestern einfach mal hingegangen. Meine Sachbearbeiterin war nicht aufzufinden (wie sich später rausstellte hat sie geheiratet und einen neuen Name), also ging ich zur Information um mich nach einer neuen Sachbearbeiterin zu erkundigen. Die Dame an der Information hörte sich mein Anliegen an und meldete mich im Großraumbüro für ein Gespräch an. Der Dame dort habe ich meinen Fall dann wieder geschildert. Die meinte gleich, das ginge nicht, dass ich Geld bekomme, weil ich ja nicht arbeitslos gemeldet bin. Das wäre ja mein Privatvergnügen, wenn ich in Stuttgart arbeiten will. Ich könnte ja auch in KA was arbeiten. Verglichen hat sie das damit, dass sie ja auch nichts bezahlen, wenn jemand zum Spaß lieber in Hamburg arbeiten will. Ich hab sie dann höflich gefragt, wer denn dann für Elterngeld beziehende Mütter, die wieder arbeiten wollen zuständig wäre. „Niemand.“ meinte sie. Da wurde ihr aber dann klar, dass wahrscheinlich doch die Arbeitsagentur zuständig ist. Da hat sie sich lieber mal bei meiner Sachbearbeiterin erkundigt. Schließlich ist ja irgendwie einzusehen, dass ich ohne den Umzug die Arbeit nicht wieder aufnehmen kann, also dann nach der Elternzeit arbeitslos wäre. Der Umzug vermeidet also die Arbeitslosigkeit. Leider wusste meine Sachbearbeiterin auch nicht Bescheid. Jetzt warte ich seit gestern auf einen Rückruf. Bin mal gespannt. Drückt mir die Daumen, dass wir Geld vom Amt kriegen.

Mein Senf zum Amoklauf

Eigentlich wollte ich ja nichts schreiben über den Amoklauf, obwohl der ja quasi vor unserer Haustür passiert ist. Eigentlich finde ich nämlich, dass sowieso zuviel und vor allem zuviel Mist darüber geredet wird. Dummerweise habe ich dann gestern Spiegel TV gesehen, wo das Thema besprochen wurde. Da wurde erzählt, dass er Gewaltcomputerspiele gespielt hat und mit Softairwaffen geschossen. Und irgendwann konnte er dann nicht mehr zwischen Realität und Spiel unterscheiden. Was soll denn der Mist?! War er nur ein bisschen verwirrt und hat nicht gemerkt, dass die Leute wirklich bluten oder wie? Warum wird immer ausgeschlossen, dass er sehr wohl wusste, was er tat und auch im vollen Bewusstsein, dass es kein Spiel ist, gehandelt hat? Ich hasse diese Argumentationen von irgendwelchen Journalisten, die keine Ahnung haben und nur das verbreiten, was die Leute hören sollen. So darf jetzt wieder über die bösen Gewaltspiele diskutiert werden, aber darüber, was einen jungen Menschen tatsächlich zu soetwas bringt, wird wieder nicht geredet. Vielleicht sollten mal mehr Leute berichten, deren Schulzeit nicht schon über 25 Jahre her ist. Vielleicht könnten die besser beschreiben, wie die Atmosphäre an den Schulen ist. Es gibt nämlich Leute, die sind wirklich Arschlöcher. Und wenn man sich mit denen tagtäglich auseinandersetzen muss und auch noch am kürzeren Hebel sitzt, macht sich irgendwann Verzweiflung breit. Einerseits hat er ja erreicht, was er wollte. Man redet über ihn. Aber es werden nicht die richtigen Themen angesprochen. Warum sieht jeder nur den computerspielenden Softairschütze, aber niemand sieht, dass hier jemand was loswerden wollte. Und zwar in einer Lautstärke, dass es jeder hört. Ich kann mich erinnern, dass auch ich in der Pubertät Gespräche mit Freunden geführt habe über das Lehrer umbringen. Zum Einen natürlich im Scherz, aber in jedem Scherz steckt ein Kern Wahrheit. Wir waren sogar in der 7. Klasse schon so abgebrüht, dass uns klar war, dass die Tat jemand begehen muss, der noch 13 ist. Sonst verbaut man sich ja unter Umständen sein Leben. Zum Anderen haben wir aber auch konkret darüber gesprochen, dass wenn man schon beschließt, seinem Leben ein Ende zu setzen, dass es dann nur fair ist, noch ein paar Leute, die dafür verantwortlich sind, dass man zu dem Schluss gekommen ist, mit zu nehmen. Damit kann man dem eigenen Tod einen Sinn geben, weil man andere Leute davor beschützt durch die gleichen Personen das gleiche Leid zu erfahren. Ich glaube nicht, dass solche Gespräche und Gedanken ungewöhnlich sind für Teenager. Deswegen finde ich auch alles, was zur Früherkennung geforscht wird, lächerlich. Mich hätte man problemlos auch als potentiellen Amokläufer einsortieren können. Wir haben auch unsere Lehrer am Computer getötet und haben auch Egoshooter gespielt. Trotzdem hab‘ ich niemanden umgebracht. Deshalb sollte man sich vielleicht nicht fragen, was hat der Amokläufer in seiner Freizeit getrieben, sondern was wurde ihm im Alltag angetan.

Die arme Jugend

Am Samstag haben wir einen kleineren Ausflug gemacht. Nach Bruchsal ging’s, wo wir bei einem Shop, nach einem ebay-Kuddelmuddel, Schuhe zum halben Preis bekommen sollten. Dieser Shop ist ein Snow- und Skateboard-Shop, wo natürlich alles nach coolen Skateboardern und Snowboardern aussieht und schon das Personal unsagbar cool ist. Also genau so ein Shop, wo man als Jugendlicher auf keinen Fall mit seinen Eltern hin möchte. Das kann nämlich nur peinlich werden. Und so erging es einem armen ca. 14jährigen auch nicht besonders gut. Mama und Papa zum bezahlen dabei und die beide nicht in bester Laune. Der Junge schaute sich zuerst bei den Schuhen um und beäugte alles, was da so an Skaterschuhen im Regal stand. Als er ein Paar in der Hand hielt, kam sofort seine Mutter von hinten angestürmt. „Wildlederschuhe sind jetzt in der Jahreszeit aber nicht gut. Wenn Du da einmal durch den Schnee läufst, dann haben die gleich so hässliche Ränder und das sieht dann unmöglich aus.“ Der arme Junge stellt also die Schuhe zurück und sucht sich ein Paar in Glattleder. Ich hab auch oft Wildlederschuhe an im Winter und mit Schneerändern hatte ich bisher nicht mehr Probleme als bei Glattlederschuhen. Außerdem hat’s doch in Bruchsal eh so gut wie nie Schnee. Tja, wenn’s die Mutter halt meint… Der Junge sucht sich dann die wohl hässlichsten Schuhe in Glattleder aus, die zur Freude seiner Eltern aber zumindest reduziert sind. Als das dann erledigt ist, widmet er sich den Jacken. Eine neue Winter-/Snowboardjacke soll es sein. Nun muss man wissen, dass es in solchen Shops ausschließlich Markenwaren gibt, die ihren Preis haben. Er sucht sich also nach seinem Geschmack eine Jacke aus. Leider ist der Preis nicht nach dem Geschmack seiner Eltern. Vater und Mutter nölen rum und meinen dann, er könne die Jacke nur bekommen, wenn er selbst einen Teil daran bezahlt. 50 Euro sollten das schon sein. Der arme Junge schämt sich vor dem coolen Verkäufer in Grund und Boden und murmelt was von einem Geldbeutel, den er noch haben wolle. Den Eltern ist’s egal und ich stehe kopfschüttelnd daneben. Eigentlich wäre es besser man klärt solche Dinge im Vorfeld zuhause. Wenn der Junge das Preislimit der Eltern gekannt hätte, hätte er sich wohl gar nicht erst in die teure Jacke verliebt. Und er hätte sich nicht so schämen müssen für seine Alten, die den Wert einer Markensnowboardjacke nicht erkennen wollen. Außerdem fand ich es ein Unding dem Jungen zu sagen er müsse 50 Euro selbst bezahlen. 50 Euro kann bei einem 14jährigen schon mal das gesamte Monatseinkommen sein. Wenn man dann das Gefühl hat, dass es den Eltern nur um die erzieherische Maßnahme (den Wert des Geldes kennenlernen und so) geht und nicht darum, dass sie sich teure Jacken nicht leisten können, fehlt da irgendwie die Verhältnismäßigkeit. Was ist denn mit Absprachen wie „Wenn Du die Jacke jetzt bekommst, dann musst Du die aber nächsten Winter auch noch anziehen.“ oder zumindest „Dann gibt’s aber keine andere Jacke mehr diesen Winter.“. Das ist doch was, wo man sich drauf einlassen kann, aber doch nicht aufs Selbstbezahlen. Ich nehme an, der Junge wird nach Möglichkeit nicht mehr allzu oft mit seinen Eltern in coole Geschäfte gehen. Zumindest nicht bis sie gelernt haben, dass die Prioritäten ihrer Kinder nicht ihren eigenen entsprechen müssen.

Beratungsgespräch

Am Samstag war ich mal kurz in Bonn bei einer Geburtstagsfeier. Dort hatte ich das Vergnügen mit einer Unternehmesberaterin zu reden. Ihren Namen weiß ich nicht mal und den Namen ihrer Firma habe ich auch sofort wieder vergessen. Diskutiert habe ich trotzdem gut mit ihr. Angefangen hat’s eigentlich damit, dass ich jemand gesucht habe, der mich über die Bundesligaergebnisse aufklären konnte. Da wusste sie Bescheid. Und dann haben wir weiter geredet und ich durfte die Probleme ihres Alltags kennenlernen. Dass sie dem Hotel nicht ihre Blusen anvertrauen will, weil die die bestimmt kaputt machen beim Waschen, dass man im Flugzeug immer nur Berater trifft (und leider nie Michael Ballack), dass sie ja immer so lange arbeitet, dass sie gerade in einem Seminar gelernt hat, dass sie zuviel lächelt und deshalb ihre Stimme so hoch klänge (und das wirkt inkompetent). Nicht meine Welt, aber mal ganz interessant. Irgendwann meinte sie dann, solche Partys wären perfekt dazu sich im Small Talk zu üben. Muss man ja können. Das fand ich irgendwie seltsam. Da redet man mit jemandem, der einem nach einer Weile mitteilt, dass das jetzt alles nur Training sei für ihn. Naja, gegen später wurd’s dann aber interessanter. Ich habe sie gefragt, warum sie bereit ist ihre Freizeit so komplett für den Job aufzugeben. Ich finde es nämlich nicht wirklich fair, dass diese Beraterfirmen ihren Profit darauf gründen, dass junge Leute sich dafür kaputt machen. Schließlich steht ja im Arbeitsrecht, dass man nicht mehr als 10 Stunden täglich arbeiten darf. Da stand sie dann da, grinste und meinte, „Ja, aber wer soll da denn was machen?“. Müssen sich ja nur alle weigern länger zu arbeiten. Sie erwähnte dann, dass die Arbeit ja dann nicht gemacht würde und das die Projekte immer so knapp geplant wären, das das nicht ginge. Mein Vorschläge waren, anständig Planen und mehr Leute einstellen. Die Gehälter, die die kriegen, lassen sich ja locker auch auf 2 Personen aufteilen. Aber das wollte sie nicht. Dann verdient sie nämlich nicht mehr so unverschämt viel. Das fand ich doch sehr bezeichnend. Wenn sie einmal gesagt hätte, dass ihr Job ihr so viel Spass macht, dass sie gerne 16 Stunden am Tag arbeitet, aber offensichtlich geht’s ihr nur um’s Geld. Später fragte sie mich, wie ich denn zum Bahnhof käme (wohl, weil sie sich ein Taxi mit mir teilen wollte). „Zu Fuß“ fand sie dann wohl etwas abartig. Ich hätte es dagegen abartig gefunden, die paar Minuten mit dem Taxi zurückzulegen.

Der nächste Tag war dann das krasse Gegenteil. Promotionsbrunch mit Physikern. Da waren da viele Leute, die ihre gesamte Freizeit opfern, nicht für Geld (welcher Wissenschaftler wird schon gut bezahlt), sondern für ehrliches Interesse an einer Sache.

Ich will wieder ans Meer


Das war die letzten zwei Wochen die Aussicht von unserem Balkon. Jetzt sind wir wieder hier und waren sogar pünktlich im Stadion. Das Karlsruher Wetter hatte sich entschieden uns die Eingewöhnung nicht ganz so schwer zu machen. Trotzdem friere ich und weiß gar nicht, was ich morgen anziehen soll. Das wird bestimmt grausam kalt auf dem Fahrrad.
Ab morgen gibt es hier dann ein paar Urlaubsberichte. Unglaublich viel haben wir erlebt. Peinliche Touristen, idiotische Busfahrer, kaputte Autos und Regengüsse sind nur ein kleiner Teil. Ihr dürft also gespannt sein. Heute bin ich allerdings zu müde.

Unterwegs im Osten: Davor

Wie ihr wisst habe ich Donnerstag getrunken gesoffen getrunken. Der Freitag war dementsprechend hart. Da es aber meinen Kollegen samt Hiwis und Diplomanden genauso ging, war’s nicht weiter schlimm.Allerdings mussten Freitag nachmittag noch die Geräte für die Messungen in Dresden eingepackt werden. Mein Diplomand und ich standen also im Labor und hakten unsere Liste ab. Während ich die Sensoren zusammengesucht habe, meinte mein Diplomand schon mal den Rechner ausstöpseln zu müssen. Da stand er, mit mehreren Kabeln um den Hals: „Ähm, Du weißt schon, wie die Kabel da dran waren?“ fragte er mich. Ein irres Grinsen auf meinem Gesicht. „Äh, nein?!“. Und wieder eine halbe Stunde Arbeit mehr. Die Verkabelung hat vor Monaten ein Techniker gemacht, der momentan in Urlaub und nicht zu erreichen ist. Die Beschreibung der Datenerfassungskarte war nicht aufzufinden. Half nur Ausprobieren und hoffen, dass nichts kaputt geht. Nach unzähligen Kabelkombinationen haben wir am Ende wieder die richtige gefunden.
Am Dienstag dann, als wir mit den Messungen starten wollten, kam die Frage: „Wo hast Du denn die Maus und die Tastatur hingepackt!“ Arghl. Ich? Die hat er doch auf der Liste abgehakt. Aber offensichtlich nicht eingepackt. Er hätte sie mir doch „da auf den Tisch gelegt, wo schon die Kabel lagen“. Kabel liegen bei uns im Labor fast überall. Und Maus und Tastatur liegen da jetzt noch. Wir haben dann erstmal beides neu kaufen müssen.
Zum Glück reg ich mich über sowas ja nicht auf, aber mit unserem Spott muss er rechnen, mein Diplomand.

Unterwegs im Osten: Teil 1

Eben zurückgekehrt von drei Tagen Messung in Dresden. 4000 Messpunkte mit einem und 500 Messpunkte mit dem zweiten Gerät. Viel zum Auswerten und am besten alles bis vorgestern. Total platt. Ich geh schlafen.
Später mehr von meinen Erlebnissen im Osten Deutschlands

Strom kommt aus der Steckdose

Das glaubt zumindest die Mehrheit der Deutschen. Gestern abend im Fernsehen war’s wieder zu beobachten. Da kämpft ein Ehepaar gegen die Biogasanlage ihres Nachbarn. Zu laut sei sie und sie stinke. Die zuständigen Behörden haben weder an Geruch noch an Lärm oder Mindestentfernung etwas auszusetzen. Insgesamt hat man irgendwie den Eindruck der Nachbar sei ein bisschen hysterisch und sensibilisiert auf das kleinste bisschen Lärm und Geruch. Und so ist es immer wieder das Gleiche. Niemand will eine Windenergieanlage bei sich stehen haben, weil die laut sind, hässlich aussehen und Schatten werfen. Ein Atomkraftwerk will man ja schon gar nicht haben in der Umgebung. Die gehen nämlich ständig kaputt und verstrahlen alles. Und den Müll vom AKW, der soll am besten ins Weltall geschossen werden, dass man nie wieder drüber nachdenken muss. Die Wasserkraft ist auch keine Lösung. Damit werden nämlich Kanufahrern und Wanderern ihre idyllischen Flüsschen genommen und Fische sterben in den Turbinen. Kohlekraftwerke machen so viel Dreck und CO2 und das ist ja wieder nicht gut wegen des Klimawandels. Achja, die Photovoltaik gibt’s ja auch noch. Aber Solarzellen sind ja so teuer und noch dazu nicht umweltfreundlich produziert.
Tja, liebe Leute, einen Tod muss man sterben. Der große doppeltürige Kühlschrank, der PC mit 21″-TFT, der LCD-Fernseher, das Rundum-Sound-Equipment und alles was das Leben sonst noch angenehm macht, braucht eben Strom. Den gibt’s zwar aus der Steckdose, aber da muss er auch irgendwie rein kommen. Vielleicht sollte man da mal drüber nachdenken, bevor man erstmal gegen alles protestiert.