Archive for the ‘ und der Rest ’ Category

Hummeln im Hintern

Draußen ist Sommer, ich höre grade auf voller Lautstärke (also alles was mein Notebook hergibt) Placebo, ich will Schwimmbad, 10-Pfennig-Eis, mein Buch zu Ende lesen, Freunde treffen, grillen. Und da soll man ruhig am Schreibtisch sitzen?

Na toll!

Vielleicht kennt ihr ja diese Antialkoholwerbung für Jugendliche. Genau diese Karte habe ich heute auf dem Weg zum Mittagessen aus dem Postkartenständer genommen um sie bei der nächstbesten Gelegenheit jemand betrunkenem auf einer Party unter die Nase zu halten. Meine Kollegen meinten dann einstimmig, dass die Karte perfekt zu mir passen würde, weil ich das doch ständig sage. Was? Wie? Ich? Ich sage ständig „Na toll!“? Wusste ich bis eben gar nicht. Aber jedem einzelnen meiner Kollegen ist das schon aufgefallen. Nur mir eben nicht. Was ich wohl sonst noch so alles ständig sage, was ich nicht weiß?

Bittere Wahrheit

Immer wieder schauen wir ach so gebildeten Deutschen in die USA und schütteln unsere Köpfe über die Dummheit der Amis, können es nicht fassen, wie sich ein Land vom Präsident und den Medien belügen lässt und damit Kriege gerechtfertigt werden. Wir sind überrascht, dass selbst nach Bekanntwerden der offensichtlichen Lügen kein Aufschrei durch die Bevölkerung geht, sondern sich die Menschen weiter mit dem Konsum von Blödsinn beschäftigen. Wir sind sicher, dass unsere Bildung besser, unsere Medien unabhängig genug sind und unsere Demokratie solch skrupellose Politiker nicht hervorbringt. Und doch lassen wir uns von unseren Politikern genauso bereitwillig belügen. Vor über einem Monat hat der Kosovo seine Unabhängigkeit erklärt. Kurz darauf erkennt Deutschland die Unabhängigkeit an. Schulterzucken ist die Reaktion der meisten. Mehrere Leute, mit denen ich darüber reden wollte, gaben offen zu, zu wenig Ahnung zu haben und auch kein Interesse zu verspüren sich damit zu beschäftigen. Mag sein, dass mir das Thema näher steht als anderen, aber wie wir im Kosovokrieg belogen worden sind, mit Propaganda weichgekocht, das sollte doch jeden interessieren. Schließlich leben wir alle in diesem Land und wer weiß, was als nächstes kommt.
Nochmal kurz zusammengefasst: 1999 trat die Nato ohne Uno-Mandat in den Kosovokonflikt ein und unterstützte mit Luftangriffen, die noch wenige Jahre zuvor offiziell als terroristische Organisation eingestufte UCK. Was im Vorfeld und im Verlauf des Krieges in den deutschen Medien zu sehen war und von den führenden Politikern propagiert wurde, war größtenteils gelogen, wenn nicht gar erfunden. Mitte Oktober 1998 war von einer drohenden humanitären Katastrophe im Kosovo die Rede, von Zehntausenden, die sich vor den jugoslawischen Sicherheitskräften in den Wäldern verstecken würden. Tatsächlich hatte Milosevic seine Truppen bereits weitgehend zurückgezogen und die größte Gefahr für die Bewohner ging von der UCK selbst aus. Unser damaliger Kriegsminister Scharping war sich nicht zu schade, die Zahlen der Flüchtlinge zu verzwanzigfachen um eine Einmischung in den Konflikt zu rechtfertigen. Als nächstes wurde das Massaker von Racak erfunden, das nachweislich eine Inszenierung war und nie stattgefunden hat. Bei den Getöteten handelte es sich um UCK-Kämpfer und nicht wie behauptet um Zivilisten. Beweise dafür wurden und werden immer noch wissentlich zurückgehalten. In der Friedenskonferenz in Rambouillet wurde Präsident Milosevic ein Papier zur Unterschrift vorgelegt, dass kein Präsident dieser Welt unterschrieben hätte. Sowohl Deutschland als auch die USA wollten den Krieg. Und als sei das alles noch nicht genug, erfand der lieber Herr Scharping auch noch einen Hufeisenplan, den angeblich die Serben entworfen hatten um den Kosovo ethnisch zu säubern. Beim Entwurf des Plans hat er sich sowenig Mühe gegeben, dass schon der Titel ein kroatisches statt eines serbischen Wortes enthielt. Und trotzdem wurde ihm bereitwillig geglaubt. Um die Bevölkerung ja bei der Stange zu halten, wurden nach Kriegsbeginn Gerüchte über Konzentrationslager in die Welt gesetzt. Ein kluger Schachzug, schauen doch wir Deutschen, wenn es Parallelen zu unserer Geschichte gibt, betreten auf den Boden, statt die Gerüchte zu hinterfragen. Bilder von Flüchtlingszügen wurden in den Medien gezeigt und teilweise sogar als Todeszug ins KZ betitelt. Tatsächlich flüchteten die Menschen vor den Nato-Luftangriffen und nicht vor den Serben. Die Nato setzte im Kosovo Splitterbomben und Uranmunition ein. Die Zivilisten, die dadurch getötet wurden, waren es nicht wert in Scharpings Propagandereden eine Rolle zu spielen. Bis heute sind die Massengräber mit den tausenden Toten, von denen immer die Rede war, nicht auffindbar. Milosevic wurde in Den Haag nicht des Völkermords bezichtigt, da es dafür bis heute keine Beweise gibt. Kein Zweifel besteht allerdings daran, dass wir belogen worden sind, dass eine Partei, die sich den Pazifismus auf die Fahnen geschrieben hatte, mitregiert hat, als Deutschland einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg führte. Bitter daran ist, dass ich diese Regierung tatsächlich mit gewählt hatte. Wenn Parteien ihre Grundsätze so leichtfertig über Bord werfen, dann ist in meinen Augen das System der Demokratie gescheitert. Wer es nicht glaubt, kann ja mal das hier lesen oder sich diese ARD-Sendung ansehen.

Konkrete Formen

Nachdem ich mich jetzt echt schon lange drum gedrückt hatte, hat mein Chef mir eine Dealine gesetzt. Heute war ein Gespräch über meine Dissertation angesetzt. Dafür musste ich meine Motivation beschreiben, meine Ziele formulieren und eine Gliederung erstellen. Die Gliederung ist noch sehr grob und wie mein Chef meinte „mehr oder weniger Standard“, aber sie wird sich füllen. Vor allem ist es wirklich gut die, wenn auch spärliche, Gliederung in der Hand zu halten und dann festzustellen, dass die ersten beiden Kapitel schon quasi fertig sind, da für andere Anlässe schon mehrfach formuliert. Und so ist die nächste Deadline für die Abgabe dieser Kapitel Ende Februar. Deadline für eine erste Komplettversion ist Ende des Jahres und die Prüfung will ich machen, bevor ich 29 werde, was im Juni 2009 sein wird.
Der Weg zur Gliederung war gestern allerdings weit. Die paar Wörter in Word getippt, sahen so kläglich aus und meine Lust, das mit Word anständig zu formatieren war nicht vorhanden. Statt dessen habe ich mal alles runtergeladen um die Arbeit in LaTeX zu schreiben und nebenher die zwei Jungs beim Filmrätselstöckchen vollgejammert. Das Runterladen und installieren hat ne Weile gedauert und dann fiel mir auf, dass ich mich kaum noch an die Befehle erinnern kann. Meine Diplomarbeit hab‘ ich ja auch schon vor drei Jahren abgegeben und hier in der neuen Arbeitsgruppe darf ich ja für alle Berichte nur Word verwenden. Einzig für meine Doktorarbeit steht es mir frei zu wählen. Und da nehme ich LaTeX weil ich da immerhin schon weiß wie’s funktioniert. Word hat immer den Haken, dass man meint, man könnte es bedienen. Wenn man dann aber wirklich mal was anständig machen will, sucht man dann stundenlang nach der richtigen Funktion, zumindest ich mit meinen begrenzten Kentnissen. Also sollte’s LaTeX sein und eigentlich hat’s dann auch nicht wirklich so lange gedauert, die Gliederung druckfertig zu kriegen. Heute morgen hab‘ ich sie nochmal überarbeitet und schon mal die Files für die einzelnen Kapitel angelegt. Jetzt muss ich mich nur noch um nen Style kümmern und es kann losgehen.

Silvestervorbereitungen

Morgen ist es soweit und das Jahr geht zuende. Bei uns wird gefeiert. Bei der voraussichtlichen Gästezahl von etwa 15 Personen, möchte ich noch nicht von einer Party sprechen, eher von einem gemütlichen Beisammensein. Die Getränke wurden gestern geliefert. Getränke geliefert bekommen hört sich zwar dekadent an, ist aber einfach nur praktisch, wenn man sein Leben ohne Auto gestaltet. Mehr als zwei Kisten möchte ich nämlich nicht durch die halbe Südstadt schleppen. Und da steht nun das Bier, das Mädchenbier und die Bionade in unserem Flur. Skandalös war allerdings, dass der Getränkehändler das bestellte Augustiner Edelstoff durch Heidelberger Export ersetzt hat, was eine grauenhafte Brühe sein soll. Zum Glück nur ein Kasten, der Rest ist wie immer gutes Rothaus und für die Mädchen Grape. Das ganze muss jetzt nur noch raus auf den Balkon zum Kühlen. Eingekauft haben wir eigentlich gestern alles, da uns Horrorgeschichten von 45 Minuten Wartezeit an der Kasse an Heiligabend erreicht hatten. Morgen noch das Wohnzimmer saugen, Essen machen und auf die Gäste warten.
Aber noch mal zur Erinnerung: Leute, morgen alle rote Unterwäsche anziehen! Das bringt Glück in der Liebe im nächsten Jahr. Und wiegt Euch nicht in Sicherheit, weil ihr bereits Glück in der Liebe hattet. Wir mussten schon öfter beobachten, wie sich Pärchen trennten, weil sie nicht an die rote Unterwäsche gedacht hatten. Abergläubisch? Ich doch nicht! Aber warum ein Risiko eingehen, wenn’s nix kostet 😉

Partymüde

Ich war über Nacht bei meiner Schwester in der Kurpfalz. Die kleine ist letzte Woche 26 geworden und hat noch dazu erfolgreich ihr Diplom abgeschlossen. Das war Grund genug zum Feiern.
Mein Ex-Ritter aus Urzeiten hat mich abgeholt. Wir waren die ersten und die Partygäste trudelten erst nach und nach ein, aber Leute, die um Punkt zwanzig Uhr bei Partys auftauchen waren mir schon immer suspekt. Aus irgendeinem Grund habe ich nach dem ersten Rothaus gemeint, ich müsste ein Becks Gold probieren. Grauenhaft! Kann ich keinem empfehlen, auf jeden Fall nicht in Verbindung mit guten Bier. Danach hab‘ ich mich lieber an den Havanna gehalten.
Mein Schwesterchen hat schon seltsame Freunde. Da wurden z.B. die Frage diskutiert, warum Frauen beim lesbischen Sex Umschnalldildos verwenden (wenn sie’s denn überhaupt tun) und was in einem Darkroom so abgeht. Aber lustig war’s und um halb sieben war die Party beendet und wir zu dritt quer im 1,40m-Bett. Mein Schwesterchen als Anstandsmurmeltier in der Mitte (sonst muss sie sich von D. die nächsten hundert Jahre anhören, dass sie mich nur einlädt um mich mit meinen Ex-Freunden zusammenzubringen). Schläft sich schon seltsam mit den Füßen über der Bettkante. Aber schlimmer war das alkoholbedingte Schnarchen des männlichen Übernachters und sein Abräumen des Nachttisches mit den Füßen. Dementsprechend müde bin ich jetzt und gammel mit dem Notebook auf dem Sofa rum, verzweifelt bemüht noch ein paar Sätze für die Arbeit aufs virtuelle Papier zu bringen.

Ausgeflogen

Wir hatten Betriebsausflug. Schon den zweiten dieses Jahr. Es hat hin und wieder auch Vorteile, wenn man irgendwie an zwei Insituten angestellt ist. Trotz letzter Auswirkungen des Bahnstreik waren alle pünktlich morgens am Treffpunkt. Als erstes durften wir den Flughafen besichtigen. Herumgeführt wurden wir von einem ehemaligen Pilot. Ich war total begeistert. Als erstes haben wir die Geschichte des Flughafens erklärt bekommen und durften einen Flughafen-Werbefilm anschauen. Schon gewusst? Der Flughafen ist auch ein beliebter Treffpunkt. Klar, ich treff mich immer mit meinen Freunden am Flughafen um da dann einen überteuerten Kaffee zu trinken. Dann ging’s durch die Sicherheitskontrolle und wir durften raus. Ich find’s immer spannend Flugzeugen beim Starten und Landen zuzuschauen. Wenn man dafür dann ausnahmsweise sogar mal draußen bei der Flughafenfeuerwehr statt im Terminal am Fenster stehen darf, ist das besonders toll. Obwohl ich genug Physik gehört habe, um zu wissen warum Flugzeuge fliegen, ist es jedesmal wieder faszinierend zu beobachten, wie diese riesigen Dinger tatsächlich abheben. Einige haben schon angefangen zu meckern, dass es kalt sei, aber wenn man mit Schwaben unterwegs ist, meckert ja immer irgendjemand. Wir durften dann noch bei der Feuerwehr rein und die unterschiedlichen Fahrzeuge anschauen. Am lustigsten fand ich aber die Hosen der Feuerwehrmänner. Die haben sie einfach so über die Schuhe gerollt, dass Hose und Schuhe innerhalb von einer Minute angezogen werden können. Wäre vielleicht auch eine Überlegung um morgens ein bisschen Zeit zu sparen. Danach ging’s dann zum Gepäck, was ich nicht so spannend fand, weil man sowas ja schon tausend mal im Fernsehen gesehen hat. Aber gelernt haben wir so einiges. In S gibt’s am Flughafen noch mobile Röntgengeräte, d.h. man muss sein Gepäck vor dem Check-In durchleuchten lassen. Schon vor Jahren ist uns aufgefallen, dass kein Mensch kontrolliert, ob man nach der Durchleuchtung noch was aus dem Handgepäck, was noch nicht durchleuchtet ist, ins große Gepäck passt. Das Gepäck wird dann zwar noch dreimal geröntgt, aber netterweise wurde uns auch gleich erzählt, dass Sprengstoff dabei aussieht wie Maultaschen. Also nur den Sprengstoff in Maultaschenpackungen einschweißen und das war’s. Also schon sehr aufschlussreich so eine Flughafenführung 😉
Nach der Besichtigung mussten wir dann wandern. Das Organisationsteam war aber clever genug sich gleich was für die meckernden Schwaben einfallen zu lassen und so haben sie uns fast die ganze Strecke lang boßeln lassen. Statt der üblichen Kugeln, bekamen wir Betonwürfel in unterschiedlichen Farben. Unserer war schwarz und hat gut abgefärbt. Wir waren gar nicht so schlecht, bis ich den Würfel in einem Schlammloch versenkt habe und wir ihn beim besten Willen nicht mehr wieder gefunden haben. Immerhin kam noch eine andere Mannschaft ohne Spielgerät ins Ziel. Dumm nur, dass mein Prof in meiner Gruppe war. Der gewinnt so gerne, dass er bei der letzten Weihnachtsfeier beim Quiz übel betrogen hat. Ich hoffe mal, ich hab jetzt keinen schlechten Eindruck hinterlassen.
Nach dem Wandern gab’s dann Brauereibesichtigung. Die war so unglaublich schlecht! Zuerst mussten wir uns einen Werbefilm anschauen, der aussah, als hätten die den mal eben zuhause selbst gedreht. Wahrscheinlich haben die das auch. Jedenfalls haben wir die ganze Zeit gelacht. Die Führerin gehörte zwar zur Bierfamilie, konnte sich aber dann nicht mehr erinnern, welche vier Zutaten man für Bier braucht. Naja, wer macht schon eine Brauereibesichtigung wegen der Informationen. Und Bier gab’s dann am Schluss auch, aber so besonders lecker fand ich das nicht. War eigentlich nur bitter ohne irgendwelchen sonstigen Geschmack. Aber wir durften die Gläser mit nach Hause nehmen. Weil die anderen ihre teilweise nicht wollten, habe ich jetzt acht Stück, also schon ein ganzes Set. Man weiß ja nie, wann man die mal brauchen kann.
Aber im großen und ganzen war der Ausflug richtig lustig und ich bin erst mit dem allerletzten Zug nach Hause gefahren.

Warten

Es ist erst Oktober, aber schon jetzt lausche ich schon wieder sehnsüchtig den Klängen der Sportfreunde Stiller:

Ich hoff der ganze Frust verschwindet, der mich so lange schon umgibt.
Ich wäre gerne eine Magnet, der warmes Licht anzieht.
Was unterm Schnee verborgen lag, bringt dann die Sonne an den Tag.
Viele mögliche Ideen, ach könnt ich doch die Zeit vordrehn!
Und ich wart mal wieder auf den Frühling!
Man kann nicht nur traurige Lieder singn,
Doch bald werden sie wieder anders klingn,
wenn die ersten Sonnentage Wärme bringn!

Die alten winterkalten Gedanken verfliegen, wie Rauch in lauem Wind.
Wenn wir in den Wiesen liegen und etwas neues beginnt.
Ich finde wieder die richtigen Worte, ich treffe wieder den richtigen Ton.
Ich kann dem Drang nicht widerstehn, ach könnt ich doch die Zeit vordrehn.
Und ich wart mal wieder auf den Frühling…

Umsonst dazu

Heute morgen als ich mein Notebook hochgefahren habe, bekam ich ich folgende Nachricht:

Nett, dass die mir was umsonst dazu geben wollen, was es sowieso umsonst gibt.

Langeweile

Das hatte ich ja beinahe schon wieder vergessen und bin gestern zufällig wieder drauf gestoßen. Aber ich find’s einfach zu gut.