Archive for the ‘ Alltag ’ Category

Schweigen

Warum hier manchmal ein paar Tage nichts passiert, liegt daran, dass ich manchmal tagelang mit irgendwelchen Datenauswertungen und meiner Diss beschäftigt bin (ja, es geht voran). Da bleibt dann nicht genug Zeit, Gedanken zu formulieren. Dazu komm ich höchstens beim Sport, aber aufgeschrieben ist es dann noch nicht. So kommt es, dass in meinem Kopf immer ein paar halbfertige Beiträge rumliegen, die irgendwann in den Reißwolf des Vergessens fallen. Schade drum, aber so ist es halt.

Besuch in Schweden

Da wir gerade dabei sind unsere Küche teilweise neu zu gestalten, waren wir am Montag im schwedischen Möbelladen. Wir wussten genau was wir wollten. Eine Spüle mit Unterschrank, zwei Hängeschränke und einen Anbau für unser Bücherregal. Tatsächlich haben wir es geschafft, nur genau diese Dinge zu kaufen. Erstaunlich, wenn man sich die Einkaufswägen der anderen Leute so anschaut. Da türmt sich, neben den Dingen, die sie brauchen, ein Haufen Mist. 10 neue Teelichtgläser, die man doch nie verwendet oder die bunten Glasteelichthalter, weil die nur einen Euro kosten. (Wer braucht eigentlich um Himmels willen so viele Kerzenhalter für Teelichte?). Genau so funktioniert nämlich das Konzept. Komm, weil Du was brauchts und kauf noch ne Menge Mist dazu. Und aus dem Grund hasse ich den Laden. Beim Durchlaufen habe ich immer die Worte eines Dekorateurs aus einer Fernsehreportage im Ohr „Mit der Dekoration und Platzierung der Waren muss Kaufdruck erzeugt werden!“. Kaufdruck, was ein hässliches Wort und ein Grund mit Scheuklappen durch den Laden zu laufen. Klar kann man immer noch sechs neue Gläser brauchen, obwohl der Gläserschrank schon aus allen Nähten platzt, weil so billig gibt’s die ja sonst „nirgends“. Aber man kann sie auch einfach stehen lassen, weil es nur ein paar mehr Gläser sind, die irgendjemand spülen muss und die 20 anderen im Schrank eigentlich ausreichen, sogar wenn mal viel Besuch kommt. Durchaus fair finde ich dagegen den Hotdog-Preis von 50 cent. Und da krieg ich Lust mich mal nen ganzen Tag vor den Ausgang zu setzen, 50-cent-Eis und 50-cent-Hotdogs zu verdrücken und mir anzuschauen, welche Leute auf die Strategie reingefallen sind und welche konzentriert auf ihren Einkaufszettel gestarrt haben.

Vorrat aufgefüllt

Um mal meinem Namen alle Ehre zu machen (und bei uns das Wassereis schon wieder aus ist), habe ich eben das gekauft. 60 Wassereis. Wielange werden die wohl reichen?
Allerdings ist das hier nur meine zweite Wahl, weil ich Alaskaboy lieber esse. Bis vor kurzem war ein Grund, dass die Folie beim BussiMix so steif ist, dass sie einem schon mal die Mundwinkel aufschneiden kann. Das ist echt unangenehm, ist aber sogar mir, mit jahrelanger Wassereiserfahrung, immer wieder passiert. Dieses Problem wurde inzwischen dadurch gelöst, dass die Plastikpäckchen etwas schmaler sind und 10 ml weniger enthalten. Natürlich kein Grund den Preis zu senken. Die haben wohl gedacht, das merkt keiner. Aber keine Sorge, BussMix, bei mir ist das registriert und ein Grund mehr, wenn es geht zum Konkurrenzprodukt zu greifen, obwohl ihr gerade versucht mit ner neuen Sorte (Blaubeer) zu locken.

Ausgeruht

Ein ruhiges Wochenende liegt (fast) hinter mir. Eigentlich hatte ich Arbeit mit nach Hause gebracht und eigentlich müsste auch dringend was an meiner Diss gemacht werden. Ging aber einfach nicht. Ich war von letzter Woche so platt, dass ich am Freitag sogar um zwei von ner Geburtstagsparty nach Hause gegangen bin. Ich! Um zwei! Sowas passiert echt nur selten, es sei denn die Party ist um zwei schon zuende. Das war am Freitag aber nicht der Fall. Nach elf Stunden Schlaf habe ich es geschafft mich vom Bett aufs Sofa zu verlagern, wo ich mich dann hemmungslos den Pro7-Serien (Malcolm mittendrin und Scrubs) hingegeben habe. Dann kam Besuch, der Pole mit seiner Tochter. Die mag uns aber nicht und hat sich wie ein Äffchen an ihren Vater geklammert und angefangen zu heulen, wenn sie uns durch Zufall durch die halbgeschlossen Augen erspäht hat. Wir sind dann mit ihr rausgegangen, D., der Pole und ich. Auf dem Spielplatz hat sie dann gezeigt, dass sie durchaus auch ein fröhliches Mädchen sein kann. Seltsam fand ich nur, was wir da wohl für einen Eindruck hinterlassen haben. Der Pole hat auf dem Klettergerüst Bekanntschaft mit einer Mutter und ihren Kindern gemacht. Als sie dann der Tochter des Polen Popcorn anbieten wollte, fragte sie mich, ob die Kleine süßes Popcorn essen dürfe. „Keine Ahnung, ist seine Tochter“, sagte ich und zeigte auf den Pole. Hat die Frau gedacht, das wäre mein Kind und ich wäre mit Kind, dem Kindsvater und meinem neuen Stecher auf dem Spielplatz? Sehr seltsam. Aber wahrscheinlich ist es einfach immer noch eher ungewöhnlich, wenn ein Vater alleine mit seiner Tochter auf dem Spielplatz auftaucht.

Dann ging’s zum Einkaufen (wir haben endlich eine neue Milchaufschäumkanne) und am Abend habe ich angefangen meine zahllosen aufgenommenen Filme zu schneiden und wir haben versucht bei Desperate Housewives auf den aktuellen Stand zu kommen (bin guter Dinge, dass wir’s heute abend noch zuende bringen). Heute konnte ich wieder ausschlafen und war 1,8 km schwimmen, um mich für heute nacht ordentlich müde zu machen. Ach, warum sind solche Wochenenden nur so kurz. Immerhin habe ich am nächsten Wochenende 2 Tage Urlaub angehängt. Ich hoffe da kommt nichts dazwischen und ich hab tatsächlich mal 4 Tage am Stück frei.

Vor ein paar Wochen hatten wir Probenwochenende. Einer derer, die immer bis zum Schluss feiern (und übrigens auch der mit dem Vegetarierspruch) hatte mir schon beim vorhergehenden Probenwochenende erzählt, dass er nicht mehr schlafen könne, wenn es hell wird. Egal wie groß der Schlafmangel sei, sobald die Sonne aufgehe, sei er total geflasht und hellwach. Das ist natürlich fatal, wenn man sich erst in den frühen Morgenstunden Richtung Bett bewegt. Bei diesem Probenwochenende führten wir unser Gespräch nun fort, während wir in der Morgendämmerung vom Gemeinschaftsraum zu unseren Bungalows gingen. Zusätzlich dazu, dass ihn die Sonne flasht, stören ihn auch noch die Vögel. „Und dann brüllen auch noch die Vögel.“ waren seine Worte. Ich fand’s lustig, weil man mit dem morgendlichen Vogelgezwitscher doch anderes verbindet als Gebrüll. Und doch musste ich gestern Morgen, es war fast noch Nacht, feststellen, dass manchmal kein anderes Verb besser passt. Gegen fünf bin ich mitten aus einem wirren Traum, in dem auch ein kreischender Vogel vorkam, aufgewacht, um festzustellen, dass der kreischende Vogel real war. Das war unglaublich. Mit lieblichem Gezwitscher hatte das nichts zu tun. In einer enormen Lautstärke und mit einer nervenaufreibenden Penetranz brüllte der Vogel. Was anderes konnte man dazu wirklich nicht sagen. Da half nur Fenster zu machen.

Vor ein paar Wochen hatten wir Probenwochenende. Einer derer, die immer bis zum Schluss feiern (und übrigens auch der mit dem Vegetarierspruch) hatte mir schon beim vorhergehenden Probenwochenende erzählt, dass er nicht mehr schlafen könne, wenn es hell wird. Egal wie groß der Schlafmangel sei, sobald die Sonne aufgehe, sei er total geflasht und hellwach. Das ist natürlich fatal, wenn man sich erst in den frühen Morgenstunden Richtung Bett bewegt. Bei diesem Probenwochenende führten wir unser Gespräch nun fort, während wir in der Morgendämmerung vom Gemeinschaftsraum zu unseren Bungalows gingen. Zusätzlich dazu, dass ihn die Sonne flasht, stören ihn auch noch die Vögel. „Und dann brüllen auch noch die Vögel.“ waren seine Worte. Ich fand’s lustig, weil man mit dem morgendlichen Vogelgezwitscher doch anderes verbindet als Gebrüll. Und doch musste ich gestern Morgen, es war fast noch Nacht, feststellen, dass manchmal kein anderes Verb besser passt. Gegen fünf bin ich mitten aus einem wirren Traum, in dem auch ein kreischender Vogel vorkam, aufgewacht, um festzustellen, dass der kreischende Vogel real war. Das war unglaublich. Mit lieblichem Gezwitscher hatte das nichts zu tun. In einer enormen Lautstärke und mit einer nervenaufreibenden Penetranz brüllte der Vogel. Was anderes konnte man dazu wirklich nicht sagen. Da half nur Fenster zu machen.

Abendgestaltung

Nachdem ich beschlossen habe, dass Fußball, nein die EM nicht meinen Tag bestimmen soll (bei der Bundesliga ist das unter Umständen was anderes), habe ich gestern zum Entsetzen meiner Hiwis mein ganz normales Donnerstagsprogramm durchgezogen, saß zum Anpfiff im Zug (der übrigens angenehm leer war) und war beim zweiten Spiel schwimmen. Na gut, ein bisschen anders war’s dann doch, weil ich das Ende des ersten Spiels noch angeschaut habe und mir dann den Weg durch die feiernden Kroaten (von denen es unglaublich viele in Karlsruhe gibt) bahnen musste. Ich durfte auch beobachten, wie ein aufgebrachter, angetrunkener junger Mann wütend die hupenden Kroaten beschimpfte. Ob der sich wohl einen Kopf beim Feiern gemacht hätte, ob er irgendjemandes Gefühle verletzt, wenn das Spiel anders augegangen wäre? Aber die Polizei war nicht weit. Die sind gleich mal durch die kroatisch beflaggten Straßen Streife gefahren. Besser so.
Völlig befreit von Fußball radelten wir dann durch strömenden Regen ins Freibad. Das war richtig toll. Das Schwimmbecken war beinahe leer. Anfangs regnete es uns noch auf die Köpfe, aber dann hörte das auf, die Sonne kam raus und bescherte uns minutenlang einen sensationellen Regenbogen. Unglaublich intensiv hat der geleuchtet und begleitete uns über mehrere Bahnen. Ein einmaliger Moment, in dem die Welt rundherum still zu stehen scheint. Nur wir, das Wasser und der Regenbogen. Wer braucht da schon Fußball.
Auf dem Heimweg sollte ich noch „Abendessen“ für D. besorgen. Burger wollte er haben und so begab ich mich einen einen der Fast-Food-Tempel. Unglaublich überfordert waren die da. Das Burgerregal beinahe leer, 4 Leute, die schon bestellt haben, aber noch auf ihre Burger warten (eine davon ich), standen an der Theke rum, und eine Burgerbelegerin belegte im Schneckentempo Burger. Ein junger Mann tat das einzig richtige und suchte seine Burger nicht nach der Karte aus, sondern nahm einfach die restlichen drei, die noch im Regal lagen. Gar nicht so dumm. Er meinte zu mir, nach vier Bier sei es ihm sowieso egal was er esse. Auch damit hatte er irgendwie recht. Wieder was gelernt fürs nächste Mal.

Pfingsten

Was ein Wochenende. Große Pläne hatte ich bezüglich meiner Dissertation, aber irgendwie fehlt mir im Moment das Werkzeug. Versteht ihr? Ich weiß wo die Baustellen sind, finde aber keinen Hebel um anzusetzen. Das soll einfach heißen, die Worte wollen nicht fließen. Und zwingen kann ich’s gerade auch nicht, obwohl mir schon wieder ein Termin im Nacken sitzt. Am Samstag erfuhr ich auch noch, dass mein Flug umsonst gebucht ist, die Hochzeit fällt aus. Da kamen zwei Caipirinha am Samstag und genug Bier gestern abend gerade recht. Gestern, da war ich zum Geburtstag feiern in Stuttgart. Das war lustig. Leute kennenlernen, die man schon gelesen hat, Biersorten austesten, DIE Bar kennenlernen, in der isnochys immer rumhängt, wichtige Themen wie Mädchenporno diskutieren, neue Getränke ausprobieren und am Ende im Zimmer eines unbekannten und nicht anwesenden Mitbewohners schlafen. Das war nun wirklich seltsam. Erstens habe ich geträumt, er wäre nachts nach Hause gekommen, mit samt Frau, und hat sich einfach dazu gelegt. Und zweitens ist es sehr seltsam, wenn man versucht aus der Zimmereinrichtung zu erkennen, was für ein Mensch dort wohnt. Ein Mensch ohne Bücher und ohne Fernseher, der seine Klamotten in einem Metallregal mit Jalousien lagert und auf einem selbstgebauten Bett schläft. Und damit ist auch schon fast die komplette Einrichtung beschrieben. Triathlon macht der Mensch. Da bleibt wohl nicht viel Raum für andere Freizeitbeschägtigung.
Nun bin ich wieder zuhause, genieße die letzten Sonnenstrahlen auf dem Balkon und versuche mal wieder was wissenschaftliches aufs Papier zu bringen. Allerdings habe ich dummerweise genau das Paper im Büro liegen lassen, dass ich dringends bräuchte. Ist ja nicht so, dass ich heute in Stuttgart war und es hätte holen können… Naja, sind wir ehrlich: hätte ich’s geholt, hätte ich jetzt ne andere Ausrede.

Montag

Der erste Arbeitstag nach einer Woche Abwesenheit ist irgendwie doof. Man kommt zu nichts, muss erst mal die aufgelaufenen emails abarbeiten, mit den Kollegen über die Beschriftung und den Druck des Stramplers für das Noch-nicht-Geborene eines anderen Kollegen diskutieren, sich fragen was die Anrufer letzte Woche wohl alle wollten, sich bei Firmen entschuldigen, dass die Uni lahm ist beim Rechnungen bezahlen und feststellen, dass jemand die ganzen Kekse aufgegessen hat. Jetzt kann ich mich endlich den eigentlich anstehenden Aufgaben widmen.

Beklaut im Supermarkt

Vorhin beim Einkaufen ist uns was sehr seltsames passiert. Wir gehören zu den Menschen, die ihren Einkaufswagen an strategisch günstigen Stellen abstellen um ihn dann von allen Seiten mit Dingen aus der Umgebung zu füllen. Dann wird der Einkaufswagen zum nächsten zentralen Punkt bewegt und die umliegenden Regale abgegrast. Das hat bisher auch immer gut funktioniert. Heute, als wir schon fast am Ende unsere Tour waren, war allerdings plötzlich unser Wagen verschwunden. Ich hab‘ gleich Panik bekommen, dass einer der fleißigen Mitarbeiter den als stehengelassen interpretiert und weggeräumt und damit unsere Arbeit der letzten dreiviertelstunde vernichtet hat. Ich bin dann in die eine Richtung losgelaufen, D. in die andere. Schon in der Kassenschlange stellte er den Dieb unseres Wagens und fragte freundlich, ob er seinen Wagen wiederhaben könne. Der Dieb grinste ihn dämlich an und dachte, er will ihn verarschen, was er auch äußerte. Da D. nicht lockerließ, der Dieb aber immer noch nicht verstanden hatte, dass er unseren Wagen schob, ließ er ihn blind („aber ohne zu gucken!“) den Inhalt des Wagens aufzählen. Dabei wurde ihm sein Irrtum klar, was ihm dann sehr peinlich war. Sein Wagen stand noch zwischen den Kühltheken. Er hatte nur das Klopapier gesehen und den Wagen fälschlicherweise als seinen eigenen erkannt. Dass das Klopapier aus dem Angebot in mehreren Wagen liegen könnte, hatte er nicht bedacht. „Das ist mir noch nie passiert!“ beteuerte er immer wieder. Uns auch nicht. Irgendwie war’s lustig und schockierend zugleich.