Was ein Wochenende. Große Pläne hatte ich bezüglich meiner Dissertation, aber irgendwie fehlt mir im Moment das Werkzeug. Versteht ihr? Ich weiß wo die Baustellen sind, finde aber keinen Hebel um anzusetzen. Das soll einfach heißen, die Worte wollen nicht fließen. Und zwingen kann ich’s gerade auch nicht, obwohl mir schon wieder ein Termin im Nacken sitzt. Am Samstag erfuhr ich auch noch, dass mein Flug umsonst gebucht ist, die Hochzeit fällt aus. Da kamen zwei Caipirinha am Samstag und genug Bier gestern abend gerade recht. Gestern, da war ich zum Geburtstag feiern in Stuttgart. Das war lustig. Leute kennenlernen, die man schon gelesen hat, Biersorten austesten, DIE Bar kennenlernen, in der isnochys immer rumhängt, wichtige Themen wie Mädchenporno diskutieren, neue Getränke ausprobieren und am Ende im Zimmer eines unbekannten und nicht anwesenden Mitbewohners schlafen. Das war nun wirklich seltsam. Erstens habe ich geträumt, er wäre nachts nach Hause gekommen, mit samt Frau, und hat sich einfach dazu gelegt. Und zweitens ist es sehr seltsam, wenn man versucht aus der Zimmereinrichtung zu erkennen, was für ein Mensch dort wohnt. Ein Mensch ohne Bücher und ohne Fernseher, der seine Klamotten in einem Metallregal mit Jalousien lagert und auf einem selbstgebauten Bett schläft. Und damit ist auch schon fast die komplette Einrichtung beschrieben. Triathlon macht der Mensch. Da bleibt wohl nicht viel Raum für andere Freizeitbeschägtigung.
Nun bin ich wieder zuhause, genieße die letzten Sonnenstrahlen auf dem Balkon und versuche mal wieder was wissenschaftliches aufs Papier zu bringen. Allerdings habe ich dummerweise genau das Paper im Büro liegen lassen, dass ich dringends bräuchte. Ist ja nicht so, dass ich heute in Stuttgart war und es hätte holen können… Naja, sind wir ehrlich: hätte ich’s geholt, hätte ich jetzt ne andere Ausrede.