Archive for Mai, 2010

Impfen

Wenn man mit seinem Kind zu den Vorsorgeuntersuchungen geht, wird ganz selbstverständlich auch geimpft. Ich finde das gut, da ich Impfen für vernünftig halte. Da wir jetzt ein paar Tage ein impfkrankes Kind zuhause hatten, habe ich ein bisschen im Internet gelesen. Das Internet ist nämlich nicht nur voll von P*rn* sondern auch gefüllt mit gut(gemeint)en Ratschlägen. Und so landete ich auf einer Seite über Impfschäden. Zuerst gruselte ich mich ein bisschen, weil ich nicht sicher war, ob ich lesen mochte, was da steht. Was es da dann aber zu lesen gab, hat mich ein bisschen wütend gemacht. Da waren mehrere Eltern die davon berichteten, dass ihre Kinder nach der Masern-Mumps-Röteln-Impfung mehrere Tage Fieber hatten, schlecht schliefen, obwohl sie vorher durchschliefen, quengelig waren, obwohl sonst glücklich, beim gerade erlernten Laufen öfter hinfielen und dass sie deshalb die zweite Impfung nicht machen werden. Dass es sich bei der MMR-Impfung um einen Lebendimpfstoff handelt und es deshalb zu einer abgeschwächten Infektion kommen kann, ist eigentlich bekannt oder sollte vom Kinderarzt mitgeteilt worden sein. Das heißt es ist nicht ungewöhnlich ein paar Tage ein krankes Kind zu haben. Dass ein krankes Kind schlechter schläft, mit Fieber öfter hinfällt als sonst und viel Körperkontakt möchte ist wohl ganz normal. Jeder der selbst schon mal Fieber hatte, weiß doch, dass man sich da fühlt, wie durch den Fleischwolf gedreht. Warum meinen diese Eltern aber, dass eine echte Maserninfektion diesen paar Tagen Fieber vorzuziehen ist? Wenn das Kind die Masern bekommt ist es mit Sicherheit länger als ein paar Tage krank und wird demzufolge auch länger quengelig sein. Immerhin bei 20 -30 % der Erkrankungen kommt es zu Begleiterscheinungen und Komplikationen. Sicherlich, es gibt auch Eltern, die sagen sie kennen die Risiken und möchten ihr Kind trotzdem nicht impfen lassen. Schließlich kann es auch bei einer Impfung Komplikationen geben. Bei einer guten Durchimpfung der Bevölkerung kann das Risiko einer Impfkomplikation sogar größer werden als die Risiken einer Erkrankung. Ist ja schön und gut, wenn sich Eltern im Wissen der Risiken für ihr eigenes Kind gegen eine Impfung entscheiden. Aber sind sie auch bereit das Risiko für fremde Kinder mit zu tragen? Was ist wenn ein Kind mit einer unerkannten Maserninfektion beim Kinderarzt einen Säugling ansteckt, der dann ein paar Jahre später an den Spätfolgen (SSPE) stirbt. Vielleicht hätten ja auch dessen Eltern die Entscheidung über eine Impfung gerne selbst gefällt.

Eurovision Song Contest

Ich hab die letzten Jahre immer mal wieder den Eurovision Song Contest angeschaut. Meistens dann, wenn Probenwochenende hatten und es nach der Probe im Fernsehen lief. Dieses Jahr haben wir es dann mit voller Absicht angeschaut. Von den Castings im Vorfeld habe ich nichts mitbekommen, nur am Ende den Song gehört. Da habe ich gleich gesagt, ich glaube Deutschland blamiert sich dieses Jahr nicht so wie sonst. Deshalb fand ich das ganz spannend. Und es hat tatsächlich Spaß gemacht die Show anzuschauen. Lenas Auftritt habe ich leider verpasst, weil ich grade den Schnuller im Babybett suchen musste, aber es war ja wohl ganz ordentlich. Sogar angerufen habe ich. Für die Türkei. Das fand ich nämlich gut und die sind auch verdient Zweite geworden. Die Ukraine fand ich auch ganz gut. Einige der anderen Platzierungen konnte ich nicht so richtig nachvollziehen. Zum Beispiel fand ich die Dänen furchtbar. Der Kommentator hat immer was von den dänischen Roxette erzählt. Wahrscheinlich hat’s mir deshalb nicht gefallen. Roxette war noch nie so mein Ding. Den letzten Platz für England konnte ich auch nicht so nachvollziehen. Meiner Meinung nach waren da einige deutlich schlechter, z.B. Serbien, Russland, Weißrussland, Israel, Belgien, Armenien. Rumänien hätte ich auch nicht auf Platz 3 gesetzt. Naja, sieht so aus, als hätte ich keinen gesamteuropäischen Musikgeschmack. Es hat Spaß gemacht die Show anzuschauen. Da ist man ja gar nicht mehr dran gewöhnt sich eine Samstagabendshow anzuschauen, die nicht von unzähligen Werbepausen und blödem Gelaber in die Länge gezogen wird.

Ausschlafen

Nach der Masern-Mumps-Röteln-Impfung letzte Woche hatten wir diese Woche ein paar anstrengende Tage. Fieber, Gequengel, Verweigerung von fester Nahrung, nächtliches Schwitzen, nächtliches Gejammer und Wachsein, Müdigkeit und Nichtschlafenwollen, Geschrei beim Fiebermessen. Nachdem der kleine dann gestern nacht um halb eins noch mal Durst hatte und ein bisschen Körperkontakt wünschte, hat er heute bis nach halb elf geschlafen. Ich konnte es kaum fassen, als ich auf die Uhr geschaut habe. Wisst ihr wie lange ich schon nicht mehr bis halb elf geschlafen habe? Ja, dürfte ungefähr ein Jahr her sein.

RocknRolla

Wer sich mehr für Tratsch als für Filme interessiert, kennt Guy Ritchie wohl hauptsächlich als Ex-Mann von Madonna. Tatsächlich kann er aber auch ganz gute Filme machen. Einen davon, nämlich RocknRolla haben wir gestern angeschaut. Weder Titel und Cover noch die Inhaltsangabe haben mich vom Hocker gerissen. Noch so ein Post-Pulp-Fiction Gangster Film. Aber immerhin 7,3/10 Punkte in der imdb. Also habe ich mich überreden lassen den anzuschauen. Und ich muss sagen, das hat sich echt gelohnt. Schon allein wegen des Coming-Out von Handsome Bob im Auto (hab die Szene leider nicht zum Einbetten gefunden, also folgt dem link). Ich hab mich weggeschmissen vor lachen. OK, es ist ein Post-Pulp-Fiction Gangster Film, aber ein guter. Tolle Bilder, genialer Soundtrack, gute Story. Was will man mehr. Also lasst Euch nicht vom nicht so tollen Scheiß Titel abschrecken. Der Film lohnt sich.

Endlich Sonne

Der Kleine krabbelt auf dem Balkon rum und spielt mit den Katzen, was den samstäglichen Wohnungsputz doch deutlich erleichtert.

Lederpflege mal anders

Der Kleine hat heute irgendwie seine Gesichtscreme aufgekriegt und sie großflächig in seinem Gesicht, auf seiner Hose, dem Ledersofa und dem Bettlaken verteilt. Die ganze Wohnung riecht nach Babycreme und das Sofa ist schön geschmeidig 🙂

Wenn man ein Kind hat, dann passiert es einem immer wieder, dass einen jemand, vorzugsweise andere Mütter, mit großen Augen anschaut und den Satz sagt: „Das kannst Du doch Deinem Kind nicht geben!“ Besonders häufig passiert das bei Lebensmitteln. Es gibt nämlich eine Reihe von „Regeln“, was ein Kind essen darf und was nicht und vor allem wann. Viele Mütter orientieren sich ja punktgenau an irgendwelchen Ernährungsplänen. Bloß keine Beikost (so heißt das, wenn Babys was anderes außer Milch bekommen) vor dem 7. Monat. Möglichst lange (was auch immer das heißt) keine glutenhaltigen Lebensmittel, also z.B. Brot, Zwieback, Grießbrei. Unbedingt keine Karrotte am Anfang. Fisch und Ei im ersten Lebensjahr tabu. Am besten bis zum Schulanfang nur ungewürztes Essen und keinen Zucker. Keine säurehaltigen Lebensmittel wie Orange, Ananas oder Tomate. Neulich habe ich auch noch gelesen, dass man keine harten Möhren und keine Trauben geben soll. Und Mittagessen gibts um 11 Uhr!

Wenn man sich da dann auf sein eigenes Gefühl verlässt, dann kommt es immer mal wieder vor, dass man was gefüttert hat, was man nicht „darf“. „Ihr gebt Eurem Sohn Ananas? Da wird er doch wund!“ Nein, wird er nicht und außerdem muss man das ja erst ausprobieren, bevor man es weiß. Und es schmeckt ihm gut. Warum also nicht. Und warum soll ein fünf Monate altes Kind nicht auf Weißbrot lutschen? Oder Zwieback? Und warum darf ein zehn Monate altes Kind keinen Fisch probieren oder ein hartgekochtes Ei verdrücken? Standardantwort: Wegen der Allergene. Achso. Keiner weiß was es ist, aber es hört sich böse an. Und sobald das Kind dann 12 Monate alt ist, ist jegliche Gefahr gebannt und es stehen ihm alle kulinarischen Möglichkeiten offen. Glücklicherweise habe ich jetzt neulich die Leitlinie Allergieprävention gefunden. Die wichtigsten Sätze:

Die zu der Zeit in Deutschland existierende Empfehlung, Beikost nicht vor dem vollendeten 4. Lebensmonat einzuführen, ist aus ernährungswissenschaftlicher Sicht sinnvoll. Für einen präventiven Effekt durch eine Verzögerung der Beikosteinführung über den vollendeten 4. Lebensmonat hinaus gibt es keine gesicherten Belege. Sie kann deshalb nicht empfohlen werden.

Für einen präventiven Effekt einer diätetischen Restriktion durch Meidung potenter Nahrungsmittelallergene im ersten Lebensjahr gibt es keine Belege. Sie kann deshalb nicht empfohlen werden.

Es gibt Hinweise darauf, dass Fischkonsum des Kindes im 1. Lebensjahr einen protektiven Effekt auf die Entwicklung atopischer Erkrankungen hat.

Dankeschön! Ich hab mich nämlich schon gefragt, warum ein Kind sechs Monate gestillt werden muss sollte, wenn es doch nach vier Monaten körperlich dazu in der Lage ist, andere Lebensmittel zu verarbeiten. Noch dazu, wenn es ganz offensichtlich was anderes außer Milch haben will. Und warum ein Datum darüber entscheiden soll, wann das Kind dazu in der Lage ist, weiß ich auch nicht. „Nein, heute gibt’s nur Milch. Morgen, da wirst Du sechs Monate alt, da kannst Du dann Pastinakenbrei bekommen.“ Dabei sieht man doch, wie unterschiedlich sich Kinder entwickeln. Fast überall wird das immer wieder erwähnt, nur bei der Ernährung gibt es starre Pläne für alle Kinder.

Also liebe Mütter, macht Euch keinen Stress. Macht wie ihr denkt und wie Euer Kind will, solange ihr nicht meint, eine Milchschnitte sei eine vollwertige Mahlzweit und Bier ein gesundes Getränk für Kinder ;-). Achso, und Honig, den darf man wirklich nicht geben (steht normalerweise auch auf jedem Honig drauf). Das kann nämlich zu Säuglingsbotulismus führen.

Schatz, ich hab ’nen Grill gekauft!

Ist nicht das Grillen eine der letzten Männerdomänen? Wie erklärt sich dann das aktuelle Angebot von Strauss Innovation? Grills in rosa, hellblau und orange. Ich kann mir fast bildlich vorstellen, wie die Gesichtszüge der Männer einfrieren, wenn die Freundinnen freudestrahlend den neuen Grill präsentieren. Ist ja ganz nett, wenn die Mädels vorbeikommen und zusammen ein bisschen Gemüse gegrillt wird. Und der passt ja auch so gut zu den rosa Balkonstuhlauflagen. Aber kann man sich wirklich vorstellen, dass eine Horde biertrinkender Männer ihre Fleischmassen auf einem rosa Kugelgrill zubereiten? Ich bin ja mal gespannt ob das ein Verkaufsschlager wird.

Happy Birthday isnochys!

Der liebe isnochys hat heute Geburtstag. Ich wünsche alles Gute. Feier schön.

Übermorgen

ist er elf Monate alt. Und er läuft!