Archive for Mai, 2008

Was ein Spaß!

Zum Saisonabschluss war ich Montagabend unvernünftigerweise noch bei „Fußball meets Rock„. Unvernünftig war es deshalb, weil ich mich Dienstag früh um sechs auf eine Dienstreise begeben habe. Aber es hat sich wirklich gelohnt die Müdigkeit dafür in Kauf zu nehmen. Ein Paradies für Blogger. Schon nach einer halben Stunde habe ich bedauert, dass ich nichts dabei hatte um mir Notizen zu machen. Jetzt hab‘ ich bestimmt schon wieder die Hälfte vergessen.
Es ging los mit einer unglaublichen peinlichen Moderation von Dieter Thomas Heck. Wir haben uns alle so geschämt. Er hatte wohl vergessen, dass er diesmal keine 60+ Veranstaltung moderiert. Dann hat er sich gleich unbeliebt gemacht, weil er fast zehn Minuten über das letzte KSC-Spiel geredet hat. Wie nett das doch vom KSC war, dass wir Hamburg da so gewinnen lassen haben. Argh, grade hatte ich’s verdrängt. Irgendwann hat der dann die Kurve gekriegt zum guten 7:0 damals gegen Valencia und schließlich sogar zur Musik. Die kam zuerst von der Sean Treacy Band, unterstützt durch diverse Fußballer. Als das schon alles so lief, trudelte nach und nach die Mannschaft ein. A. hat bei beinahe jedem Spieler gemeint: „Man, ist der klein!“ und wollte mich zum Görlitz schicken, dass ich ihn frage, warum er so klein ist. Dafür hatte ich aber nicht annähernd genug getrunken. Dafür aber der Kerl, der vor uns stand und sich ein „Hey Maik, alles klar?“ nicht verkneifen konnte, als der vorbeilief. Und ich hab mich mal wieder fremdgeschämt. Irgendwann musste ich dann aufs Klo. Und da war es ganz seltsam. Vor dem Männerklo war eine Schlange, wohingegen ich bei den Frauen sofort eine freie Kabine bekommen habe. Ich war leicht irritiert und amüsiert. Sowas ist mir bisher nur auf Karlsruher FH-Partys passiert. Und während ich schon fast kicherte in meiner Kabine, brachte ein Mädel beim Händewaschen den nächsten Hammer: „Hey schau mal, die Seife passt genau zu meinem Nagellack!“ rief sie erfreut aus. Und ich fragte mich, auf was für einer Veranstaltung bin ich hier eigentlich?
Draußen ging’s weiter mit Dieter Thomas Heck. Der hat versucht Witze zu reißen und wollte dann für den guten Zweck zwei Trikots versteigern. Eins von Werder Bremen und eins von Schalke 04, jeweils mit den Unterschriften der ganzen Mannschaften. Irgendwie lief das aber nicht so gut. Mit Müh und Not hat er jemandem 150 Euro für das Bremen-Trikot abgeschwatzt. Beim Schalke-Trikot hat er direkt bei 100 Euro angefangen, aber mehr als 130 Euro waren da auch nicht drin. Da hätte man ja vorher mal abchecken müssen, was so’n Trikot bei ebay bringt. Ein Werder-Trikot würde ich nur von matchworn von Clemens Fritz nehmen. Beim Schalke-Trikot musste ich kurz an den verschwender und meinen Vater denken, aber 130 Euro waren mir dann doch zu viel. Angeblich gab’s noch eine dritte Trikotversteigerung, aber die ist komplett an mir vorbeigegangen. Nächstes Mal sollten sie lieber wieder matchworn Trikots vom KSC versteigern. Ich kann mich erinnern, dass vor Weihnachten bei einer Veranstaltung ein 90 Sekunden getragenes Trikot von Timo Staffeldt für mehr als das Doppelte des jetzt versteigerten Werder-Trikots weggegangen ist. So sind wir halt: KSC-Fans keine Fußballfans.
Dann gab’s wieder Musik. Willi Wildpark, unser Maskottchen, kam ans Schlagzeug, um einen Song zu spielen „den Sie alle kennen, von den Sportfreunden Stiller!“. Was hab‘ ich gelitten. Die Sportfreunde machen so schöne Musik. Sogar auf der Fußballplatte sind schöne Stücke dabei, aber dieses grausige WM-Lied wollte ich nun wirklich nicht mehr hören. Besonders belustigend war auch der Hinweis darauf, dass das jetzt der echte Willi Wildpark war, der da gespielt hat. Soso, der echte. Schläft der auch in dem Willi Kostüm? Um seine Echtheit zu demonstrieren hat er noch seine typischen Stadiongesten gemacht, da waren auch wir überzeugt.
Danach kam dann, nach einer weiteren peinlichen Moderation vom Dieter Thomas (ein Bier hab‘ ich geboten bekommen, wenn ich mich mit ihm fotografieren lasse), endlich Room 77, weswegen wir ja eigentlich da waren. Der Bruder vom Andy Görlitz singt viel besser als der Andy. Aber ich nehme an, dafür spielt der Andy auch besser Fußball als sein Bruder. Die haben aber echt ganz gute Musik gemacht, obwohl sie bisher nur ein eigenes Lied haben. Die gecoverten Songs kannte ich aber fast alle. Irgendwie hatte ich das Gefühl, die haben (zumindest musiktechnisch) ne ähnliche Jugend wie ich hinter mir.
Dann wurde der neue KSC tut gut Song präsentiert mit (fast) der ganzen Mannschaft auf der Bühne. Aber erstmal war wieder fremdschämen angesagt, dass der Dieter Thomas es nicht schafft die Spieler anständig anzusagen. Fürs nächste Mal: Du sagsch Vorname, wir brüllen Nachname, ok? Und auch gleich noch fürs nächste mal: wenn man in Karlsruhe von Karlsruhe spricht, darf man gerne das „e“ am Ende weglassen oder zumindest die Betonung wegnehmen. Aber zurück zum Song. Ein unglaublicher Schlager! Nach dem halben Song konnte man den Refrain mitsingen. Die Spieler haben sich mächtig ins Zeug gelegt und mitgeschmettert. Ich fand’s lustig. Dummerweise war der Schlager doch nicht so eingängig. Bis ich zuhause war, hatte ich alles wieder vergessen. Irgendwas mit „Sterne scheinen“ und „nicht weinen“, also ein richtiger Schlager. Ich hoffe ich bin nicht die unglückliche, die die CD zum Geburtstag bekommt.
Nach dem Spaß, wies der Dieter Thomas drauf hin, dass unsere Sendezeit jetzt abgelaufen sei. Sendezeit? Meinst Du die Sperrstunde? Egal, die Fußballerband hat dann noch zwei Songs gespielt und ich konnte zu einer vernünftig frühen Uhrzeit nach Hause. Aber was ein Spaß für 15 Euro. Ich glaube die neben uns haben uns für völlig gestört gehalten (zumindest wenn man den Blick beurteilt, den mir der junge Mann auf dem Bild zuwirft(ich bin der langhaarige Hinterkopf)). Außer „Warum sind die eigentlich alle so klein?“ gab’s noch „Der Miller hat ja nen ganz schönen Eierkopf!“, „Tiiiiiimooooo!“, „Aaaaandyyyyy!“, „Aaah, der Maaaikiiiiiii!“, „Wo auf uns soll denn der Miller jetzt drauf unterschreiben?“ immer gefolgt von Lachen, zu hören. War ja alles nur Spaß. Und was für einer!

Hart und laut

So mag ich meine Musik im Moment. Letzte Woche haben mich mehrmals meine Kollegen gefragt, ob ich schlechte Laune habe, weil aus meinem Büro die Klänge von Sum 41 zu hören waren. Für diese Woche hab‘ ich was neues: Enter Shikari. Das Lied wurde mir vor ein paar Monaten in der Katakombe vorgestellt. Damals fand ich es ein bisschen seltsam, weil alle Anwesenden es kannten und mitklatschen konnten. Inzwischen haben wir uns angefreundet. Ich find’s wirklich grandios, diese Tempowechsel. Leider habe ich noch kein anderes Lied von Enter Shikari gefunden, was annähernd so gut ist wie dieses eine. Naja, sind ja noch jung die Jungs.

(youtubeEnterShikari)

Namen

Dass man zuviel Fußball geschaut hat, merkt man spätestens dann:

Chef: „Kennen Sie denn den Herrn Rolfes?“
Ich: „Simon Rolfes?“
Chef *verdreht die Augen

Den hatte er dann doch nicht gemeint…

Alleine ist öde


Viele Männer stellen sich die Frage, warum Frauen in Kneipen, in Discos oder auf Parties immer mindestens zu zweit auf dem Klo verschwinden. Dafür gibt’s, neben vielen anderen, einen Grund. Man muss nämlich fast immer warten auf dem Frauenklo. Das ist alleine ziemlich öde. Manchmal kommt man sich auch sehr seltsam vor, wenn man alleine zwischen den Mädchenpärchen steht. Das sieht dann so aus, als hätte man keine Freundinnen und müsste deshalb alleine aufs Klo.
Warum Männer niemanden mitnehmen müssen, zeigt das Bild. Die haben nämlich Entertainment auf dem Klo. Die dürfen versuchen mit ihrem Urinstrahl den Ball ins Tor zu lenken! Bei den Frauen gibt’s dagegen nur bepinkelte Klobrillen, weil keine Frau sich auf die bepinkelte Brille setzen will und deshalb ab einem gewissen Alkoholpegel die Brille bepinkelt (ein Teufelskreis!)
Wer und wie die Fußballtore putzt, will ich mir gar nicht vorstellen. Allerdings will ich auch solches Enterainment auf dem Frauenklo. Ich habe schon von Frauen gehört, die begeistert waren, dass sich das blaue Wasser in der Schüssel grün verfärbt. Farbmischung kannte ich aber schon in der Grundschule. Da braucht es schon mehr um mich vom Hocker zu reißen.

Verdrängung

Wie bin ich eigentlich auf die Idee gekommen mir das letzte Spiel der Saison in der Kneipe anzuschauen und das auch noch ohne rosarote Brille? Nach dem 3:0 wurde im Titanic auf die Konferenz umgeschaltet. So mussten wir das Elend nicht in voller Länge ertragen. Die größten Emotionen gab’s übrigens beim Ausgleich in Stuttgart. Schade, dass die nicht noch verloren haben. Naja, jetzt ist es rum, die nächste Saison wird bestimmt hart und ich hätte nicht übel Lust das Zweitligadrama morgen in der Kneipe zu verfolgen. Man darf’s ja kaum laut sagen, aber ich hoffe ja dass Lautern drin bleibt, schon allein wegen des Pfälzers, der mich zwar seit Wochen beim Laufen im Stich lässt, aber immer wieder gute Ausreden dafür liefert. So, hiermit ist es niedergeschrieben, jetzt wird die Niederlage schnell verdrängt… Welche Niederlage eigentlich…

Fremdgeschämt

Der Zufall wollte, dass ich in letzter Zeit ein paar mal über Fan-Fiction gestolpert bin. Im Bezug auf StarWars kannte ich das schon, allerdings hatte ich noch nie was gelesen, was sich auf reale Personen bezieht. Über was ich nun berichten will, sind Geschichten, die es da über Fußballer zu lesen gibt. Praktisch über jeden Nationalspieler und über jeden Spieler, der gut aussieht, werden Geschichten erfunden. Diese sind größtenteils haarsträubend. Ich habe ein paar gelesen mit einer Mischung aus angewiderter Faszination und Fremdschämens. Ich kann nicht aufhören zu lesen, bevor die Geschichte vorbei ist, möchte aber am liebsten schreien und den Kopf schütteln angesichts dieser hanebüchenen Ergüsse irgendwelcher prä-, post- oder einfach nur pubertierender Mädels. Dass es nicht nur mir dabei so geht, zeigte die Reaktion von D., als ich ihm gestern eine der Geschichten (sogar komplett ohne homosexuellen Inhalt) kurz zusammenfasste. Nach ein paar Minuten hat er geschrien, sich die Ohren zugehalten und mich gebeten still zu sein. Dabei war die Geschichte wirklich harmlos und ging nur um ein paar Mädels, die mit ihren Lieblingsspielern zusammenkommen und drumherum ein bisschen romantisches Hin und Her, von der Qualität eines Bravo-Liebesromans. Da hab ich da schon ganz andere Geschichten gelesen, über geprügelte Spieler und über Liebesbeziehungen zwischen Spielern in diversesten Kombinationen. Ihr könnt’s Euch ja mal antun.
Mal im Ernst: ich finde irgendwie, das geht zu weit. Für jeden Mist wird man abgemahnt, aber man darf solche Geschichten erfinden und online stellen und der Hinweis darauf, dass alles frei erfunden ist und man kein Geld damit verdient, reicht aus, dass einem niemand was kann? Ich glaube ich würde, wäre ich eine Person des öffentlichen Lebens, es nicht lustig finden, solche Geschichten über mich zu lesen. Irgendwie bleibt da doch was hängen.
Klar, beinahe jedes junge Mädchen schwärmt mal für irgendeinen Promi. Auch ich kann mich an ein paar schöne Wochen erinnern, wo meine Freundin und ich uns die Nachmittage damit vertrieben, uns von unseren fiktiven Beziehungen mit einem langhaarigen Musiker und einem langhaarigen Fernsehmoderator zu berichten. Aber irgendwie war die reale Welt dann doch bald wieder interessanter. Und der großen weiten Welt hätten wir unsere Teenie-Gedanken ja schon mal gar nicht mitgeteilt. Irgendwo gibt’s doch Grenzen, oder nicht?

Strom kommt aus der Steckdose

Das glaubt zumindest die Mehrheit der Deutschen. Gestern abend im Fernsehen war’s wieder zu beobachten. Da kämpft ein Ehepaar gegen die Biogasanlage ihres Nachbarn. Zu laut sei sie und sie stinke. Die zuständigen Behörden haben weder an Geruch noch an Lärm oder Mindestentfernung etwas auszusetzen. Insgesamt hat man irgendwie den Eindruck der Nachbar sei ein bisschen hysterisch und sensibilisiert auf das kleinste bisschen Lärm und Geruch. Und so ist es immer wieder das Gleiche. Niemand will eine Windenergieanlage bei sich stehen haben, weil die laut sind, hässlich aussehen und Schatten werfen. Ein Atomkraftwerk will man ja schon gar nicht haben in der Umgebung. Die gehen nämlich ständig kaputt und verstrahlen alles. Und den Müll vom AKW, der soll am besten ins Weltall geschossen werden, dass man nie wieder drüber nachdenken muss. Die Wasserkraft ist auch keine Lösung. Damit werden nämlich Kanufahrern und Wanderern ihre idyllischen Flüsschen genommen und Fische sterben in den Turbinen. Kohlekraftwerke machen so viel Dreck und CO2 und das ist ja wieder nicht gut wegen des Klimawandels. Achja, die Photovoltaik gibt’s ja auch noch. Aber Solarzellen sind ja so teuer und noch dazu nicht umweltfreundlich produziert.
Tja, liebe Leute, einen Tod muss man sterben. Der große doppeltürige Kühlschrank, der PC mit 21″-TFT, der LCD-Fernseher, das Rundum-Sound-Equipment und alles was das Leben sonst noch angenehm macht, braucht eben Strom. Den gibt’s zwar aus der Steckdose, aber da muss er auch irgendwie rein kommen. Vielleicht sollte man da mal drüber nachdenken, bevor man erstmal gegen alles protestiert.

Fertig werden

Ach, das kommt mir so bekannt vor…

(youtubeready)

Hummeln im Hintern

Draußen ist Sommer, ich höre grade auf voller Lautstärke (also alles was mein Notebook hergibt) Placebo, ich will Schwimmbad, 10-Pfennig-Eis, mein Buch zu Ende lesen, Freunde treffen, grillen. Und da soll man ruhig am Schreibtisch sitzen?

Kopfball

Keine Sorge, bald ist Schluss mit Bundesliga. Aber das hier hat mich doch erheitert letzten Samstag. Tja, das wäre der Klassenerhalt gewesen.