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Dilemma

Ein Dilemma, auch Zwickmühle, bezeichnet eine Situation, die zwei Wahlmöglichkeiten bietet, welche jedoch beide zu einem unerwünschten Resultat führen. (Wikipedia)

Dortmund spielt heute gegen Stuttgart. Ich möchte das beide Mannschaften verlieren. Keiner von beiden gönne ich den Sieg, aber auch ein Untentschieden ist schon zu viel. Wenn das mal kein Dilemma ist.

Wer macht denn sowas!

Fußball Dienstag abends! Ich möchte mal das Saisonende erleben, das nicht mit meinen Chorproben kollidiert. Dieses Jahr sah’s eigentlich ganz gut aus, weil unser Probenwochenende später und das letzte Heimspiel früher ist. Unzählige letzte Heimspiele habe ich schon auf der Heimfahrt aus Frankreich verbracht, statt im Stadion. Diesmal ist es dann ja „nur“ das vorletzte Heimspiel, was ungünstig liegt. Heute abend nämlich. Chorprobe schwänzen ist ganz schlecht, weil ich schon letzte Woche nicht war. Aber immerhin mach ich so jemand anderem die Freude, Fußball live erleben zu dürfen. Obwohl, Restkarten gibt’s ja sowieso noch. Die Erfolgsfans bleiben nämlich bei nem Dienstagabendspiel gegen Cottbus, wenn’s eh keinen großen Ruhm mehr zu holen gibt, lieber zuhause. Von mir aus können sie da auch nächste Saison bleiben. Dann stehen wir endlich wieder weiter rechts und näher am Fangeschehen. Dann singt D. mehr und schimpft weniger. Mehrmals diese Saison hat er schon angekündigt nicht mehr ins Stadion zu gehen. Ich (man nennt mich auch Sportfreunde-Stiller-Zitate-Opfer) hab‘ ihm daraufhin vorgesungen: „eine Liebe die, unter Garantie, nie zuende geht, egal was auch geschieht.“ und damit erklärt, warum er doch immer wieder im Stadion steht. Oder, wie Nick Hornby so schön schrieb:

Ich verliebte mich in den Fußball, wie ich mich später in Frauen verlieben sollte: plötzlich, unerklärlich, unkritisch und ohne einen Gedanken an den Schmerz und die Zerrissenheit zu verschwenden, die damit verbunden sein würden.

Da kann man halt nix machen, außer hoffen, dass wenigstens die Idioten bald zuhause bleiben.

Bierdusche

Ja, in Baden, da ist es ganz schön warm. Das mussten die Bremer heute beim KSC auch feststellen. Ausgelacht haben wir Tim Wiese, der langärmlig im Tor stand. Ich fand im T-Shirt zuschauen schon ziemlich warm. Özil sah kurz vor seiner Auswechselung auch nicht mehr so frisch aus. Tja, ist halt was anderes bei angenehmen 25°C zu spielen als bei 8°C da oben im Norden. Wenn man endlich mal wieder im T-Shirt im Stadion steht, die Haare verstrubbeln muss um einem Sonnenbrand auf dem Scheitel vorzubeugen und sich über jede Bierdusche freut, dann fragt man sich, warum Fußball eigentlich immer im Winter gespielt wird. So wie heute, könnte es öfter sein. Schönes Wetter, eine Mannschaft, die endlich wieder gut spielt und Kapllani trifft sogar das Tor wieder. Leider hat’s für den Sieg nicht ganz gereicht. Viel tragischer ist allerdings, dass wir vergessen haben nach dem Spiel einen Abstecher in die Stadt zu machen. Da standen nämlich vor dem Spiel noch die Scientologen und ich wollte mir doch schon immer mal eines ihrer wirren Bücher schenken lassen. Wahrscheinlich war’s aber Schicksal, damit wir unseren Auftritt als naives junges Ehepaar noch besser planen können. Aber ich freu mich jetzt schon drauf.

Aberglaube

Wenn’s um Fußball geht, benehmen sich einige Menschen recht seltsam. Rational denkende Menschen klammern sich plötzlich an die seltsamsten Aberglauben. Da wird dann das Glückstrikot angezogen, dass aber nur bei live gesehenen Heimspielen wirkt. Oder es gibt den Unglücksschal, der beim Tragen unweigerlich zur Niederlage der eigenen Mannschaft führt. Unzählige Orakel gibt es: wenn die Sonne scheint, gewinnen wir, wenn wir die Platzwahl gewinnen, verlieren wir das Spiel nicht,… Sogar ich hab neulich die KSC-Fahne von der Wand im Wohnzimmer abgenommen, weil der KSC nicht mehr gewinnt, seit sie da hängt, statt frei im Wind zu flattern. Klar glaub ich nicht, dass es damit was zu tun hat, aber wenn doch, dann hat’s mich auch nicht mehr als drei Minuten gekostet, die Fahne abzunehmen. Also lieber nix riskieren. Und genau solche seltsamen Dinge tun unzählige Fans. Genauso ist das „zamme nausdabbe“ beim KSC enstanden. Einmal gemacht, gewonnen und deshalb seitdem immer gemacht. Aber auch die Spieler benehmen sich nicht anders. Gab es nicht bei der WM ein Team, von dem erzählt wurde, dass die Spieler nach einem Sieg die Unterhosen nicht wechseln bis zum nächsten Spiel (was bei einer langen Siegserie echt eklig werden kann)? Maik Franz hat mal in nem Interview erzählt, dass er nach einem Sieg beim nächsten Spiel versucht alles genauso zu machen: das gleiche essen, um die gleiche Uhrzeit aufstehen, usw. Duisburg hat gestern zuhause in den Auswärtstrikots gespielt, weil sie auswärts in letzter Zeit besser waren. Die Fans haben sich sogar einen Bus gemietet um Auswärtsfeeling zu simulieren. Genutzt hat’s nix. Macht aber nix. Wir müssen gewinnen, alles andere ist primär, das ist ja nichts neues.
Wenn es also einen Fussballgott gibt, dann ist der wohl ein ziemlich fieses Kerlchen. Schaut sich an, was die Menschen alles so treiben um zu gewinnen und lässt sie meinen bestimmte Muster erkannt zu haben, um dann schließlich alles ganz anders zu lenken. Was wahrscheinlich am meisten für den Sieg nutzt, ist einfach gut zu spielen. Denn wie wir alle wissen, kommt es auch im Fußball manchmal vor, dass die bessere Mannschaft gewinnt.

Wir können auch anders

Für alle, die nur zündelnde und randalierende KSC-Fans kennen wollen: wir können auch friedlich und vor allem schön singen. Hier zu sehen ein friedlicher Auswärtssupport außerhalb des Stadions in München.

(YoutubeUltras)

Planänderung

Ja, so ist das manchmal mit den Plänen. Eigentlich wollte ich heute vorm KSC-Spiel noch laufen gehen. Weil ich nicht rechtzeitig weggekommen bin, saß ich dann doch schon wieder vorm Live-Ticker. Genauer gesagt vor zwei. Der vom KSC hat sich nämlich nach vier Minuten erstmal wieder verabschiedet, so dass ich den von bundesliga.de dazu eingeschaltet hatte. Der ging dann in der 80. Minute nicht mehr, so hat sich mal wieder gezeigt: Zwei Ticker sind besser als einer.
Der KSC versteckt aber immer wieder Highlights auf seiner Homepage. So war heute im Ticker folgendes zu lesen.
Cool, und ich dachte schon Dienstag wäre gestern gewesen…
Aber es wurde noch besser:

Welches Spiel hat der Schreiber wohl gesehen? Iashvili saß auf der Bank und Orahovac spielt bereits seit der Winterpause in Aue. Das Abspiel und Abseits hat wohl in einem Paralleluniversum stattgefunden.
In diesem Universum hat der KSC jedenfalls endlich mal wieder gewonnen und ich bin in Laufklamotten auf dem Sofa sitzengeblieben. Aber glücklicherweise ist ja erst Dienstag, dann kann ich ja immernoch am Mittwoch laufen gehen.

Respekt auch im Netz

Wenn ein Fussballprofi von anderen Vereinen, die mehr Geld zu bieten haben, umworben wird, da kriegt man es als Fan mit der Angst zu tun. Weiß er was er an uns hat oder wird er dem Ruf des Geldes folgen? Was bleibt am Ende von der Mannschaft noch übrig? Was man dabei verdrängt, ist, dass den Spielern die Entscheidungen auch nicht leicht fallen. Vielleicht wissen sie, was sie im Begriff sind zu verlieren. Aber die Zeit, Geld zu verdienen, ist im Profifussball kurz und das muss dann für den Rest des Lebens reichen. Und was, wenn etwas passiert und die Karriere vorzeitig beendet ist? Als Fan ist die Zeit der Ungewissheit schlimm. Es wird viel spekuliert, Gerüchte aus „todsicheren Quellen“ werden ausgetauscht. Heutzutage bieten sich Fans allerdings noch andere Möglichkeiten, die es so früher nicht gab. Zum Beispiel im studivz kann man den Spielern persönlich die Meinung schreiben. Und das passiert, wie so vieles im Internet (oder im Stadion), unüberlegt und aus einer spontanen Stimmung heraus, in deutlicher Sprache und auf keinen Fall fair. Man sieht den Spieler auf dem Platz und auch mal in Dreiminuteninterviews. Man kennst seine Größe, sein Gewicht und vielleicht sogar sein Lieblingsessen. Und aus dem Grund meint man, man hätte ein Recht ihn zu beschimpfen, wenn er etwas tut, oder zumindest angeblich tut, was einen als Fan verletzt. Ehrliche Worte richtete Christian Eichner im studivz an die Fans. Er bat um kritische Betrachtung von allem, was es zu lesen gibt. (Wenn ich da nur an die Schlagzeile „C.E. verklagt eigene Fans!“ denke.) Vor allem aber bat er in Zukunft mit Äußerungen über der Gürtellinie zu bleiben. Und da hat er Recht, finde ich. Zweifelsohne kann man einen Tamas Hajnal als Söldner bezeichnen, wenn er nach ner halben Saison das große Geld riecht und das Feld räumt. Wenn aber Mario Eggimann oder Christian Eichner, beschimpft werden, weil sie überhaupt andere Angebote in Betracht ziehen, dann liegt es einzig daran, dass man sich als Fan so machtlos fühlt. Gerne würde man den Spielern das bezahlen, was sie woanders bekommen. Gerne würde man die Entscheidung irgendwie beeinflussen. Und doch weiß man, dass man es nicht kann. Trotzdem tut es jedes Mal ein bisschen weh, wenn ein guter Spieler geht. Man meint, man hätte ihm mehr geben müssen, mehr an Support und Aufmerksamkeit und doch weiß man, dass es damit nichts zu tun hat. Schmerz und Machtlosigkeit. Das wird zur Wut, die die Spieler, durch die unmittelbare Präsenz und die gegebene Anonymität im Internet voll abkriegen. Deswegen sollte man sich immer die Frage stellen: Würde ich denjenigen morgen beim Einkaufen treffen, würde ich ihn dann ebenso übel beschimpfen, wie ich es nun schreiben möchte? Schließlich kennt man den Mensch hinter dem Spieler nicht, der aber das übliche Maß an Respekt verdient, wie jeder andere auch.

Fanfreundschaft

Die Woche nähert sich dem Ende und der Spieltag kommt näher. KSC-Schalke. Und ich frag mich schon die ganze Woche, ob der Zeitverschwender und ich dieses Wochenende Freunde sein können. Falls wir verlieren, kann ich dann lesen was er schreibt ohne mich aufzuregen und den feed zu löschen? Und kann ich mich bremsen schadenfrohe Zeilen in seinen Kommentaren zu hinterlassen, falls wir gewinnen? Objektivität und Vernunft sind beim Fussball nämlich fehl am Platze. Unentschieden wäre was, da wären wir dann beide unzufrieden.

Spaß mit der KSC-Homepage

Auf der KSC-Homepage gibt es nach jedem Spieltag eine Abstimmung für den Spieler des Tages. Lustigerweise hat die Abstimmung diese Woche irgendjemand falsch programmiert. Jedenfalls gibt es mehr Abstimmmöglichkeiten als Spieler. Und erstaunlicherweise gibt’s auch noch Leute (mich eingeschlossen) die für ein leeres Kästchen abstimmen, einfach nur weil’s geht. Herrlich.

Abseits?

Da hat man als Frau gerade eben kapiert, was das mit dem Abseits auf sich hat (um hier mal Klischees zu verwenden) und dann kommt sowas. Hier zu sehen die Situation vor dem nicht gegebenen 2:1 für Dortmund. Schiri entscheidet auf Abseits, die Sportschau bestätigt: richtige Entscheidung. Aber wer ist dann der blau-weiße da im Tor, wenn der nicht zum KSC gehört? Oder habe ich das mit dem Abseits doch falsch verstanden?

Update: Ok, wurde aufgeklärt. War tatsächlich Abseits 🙂