Das vergangene Wochenende war das erste seit mehreren Wochen, an dem die ganze Familie nichts vor hatte. Die Wochen vorher waren wir viel unterwegs. Dazu kamen bei mir dann noch mehrere Auswärtstermine mit Übernachtung. Am Samstag morgen beim Frühstück fiel mir auf, dass es das erste Mal in dieser Woche war, dass ich mit den Kindern gemeinsam am Tisch saß. Am Montag hatten die Kinder vor uns gegessen, weil sie müde waren. Dienstag war ich nicht da. Mittwoch kam ich nach Hause, als das Essen schon vorbei war. Donnerstag waren wir beim Laternenfest im Kindergarten, wo es schon etwas zu essen gab und am Freitag waren wir auf einer verspäteten Halloweenparty. So schön  das ganze unterwegs sein und Freunde treffen auch ist, unsere Wohnung wurde sehr vernachlässigt. Wenn man ständig auf dem Sprung ist, wird eben nur mal die halbe Unordnung beseitigt, dass man mal eben den Dreck wegsaugen oder wegwischen kann. Der Julijunge ist auch gerade in einem sehr unkooperativen Alter, was Aufräumen angeht. Wer sich das nicht vorstellen kann, dem empfehle ich diese Illustration. Und da der Julijunge bis auf seltene Ausnahmen tagsüber nicht im Bett schläft, sondern eben gar nicht oder auf Papas Arm*, kann man eigentlich nie wirklich aufräumen. Meine Schätzung ist, dass es vier mal so lange dauert, bis man aufgeräumt hat, als wenn man es ungestört tun könnte. Und so war fürs Wochenende erstmal eine große Aufräumaktion geplant. Bereits am Freitag hatte ich frei und wollte schon den vormittag nutzen. Aber wie es eben manchmal ist, legte ich mich mit dem Kind zum Mann ins Bett und schlief ein. Dann mussten Muffins gebacken werden und anschließend ging’s los zur Halloweenparty. Am Samstag habe ich gefühlt den halben Tag gebraucht um das Wohnzimmer aufzuräumen und zu saugen. Unterbrochen von unzähligen „Mama, der [beliebigen Name des Kindes einfügen] hat [beliebige Aktion einfügen]!“, „Ich will was trinken!“, „Ich hab Hunger!“ usw. Hinterher waren die Kinderzimmer dran. D. entsaftete in der Zeit tapfer stundenlang Quitten. Ich hatte die erste Ladung vorbereitet, aber schon nach einem Fünftel der Quitten Blasen an den Händen. In der Küche hab ich einfach nichts verloren. Als das alles aufgeräumt war, fühlte sich das Haus schon wieder etwas wohnlicher an. Die gesamte frische Wäsche der Woche konnte ich dann nicht mehr wie geplant wegräumen, weil der Herr Gartenhein hohes Fieber und Symptome einer Streptokokken-Infektion hatte und wir deshalb am Abend noch schnell zum kinderärztlichen Notdienst mussten. Am Sonntag waren dann nur Badezimmer, Toiletten und die Küche zu putzen. Da ich der Küche wegen Verletzungsgefahr wohl besser fern bleibe, kümmerte ich mich um den Rest, während D. die Küche, die Terrasse und das Treppenhaus aufräumte und saubermachte. Schließlich schafften wir es noch, die Wasserbahn zu putzen und für den Winter weg zu packen. Das wollte ich schon seit Wochen gemacht haben.

Am Nachmittag kam dann noch lieber Besuch mit Kuchen und reparierte ein Licht im Kinderzimmer. Dass so ein Dimmschalter eine Sicherung hat, muss man auch erst mal wissen. Am Abend merkte ich an, wir sollten den Zustand der Wohnung fotografisch festhalten, weil schon 24 h später nichts davon noch so aussehen würde. Ich bin gespannt, wie lange der Zustand anhält und hoffe die nächsten Wochen sind etwas ruhiger, so dass gar nicht mehr so ein Chaos entsteht.

*Bevor hier jetzt irgendwelche Tipps kommen: ich mach mir deshalb keine Sorgen. Sein großer großer Bruder hat in dem Alter ebenfalls den Mittagschlaf verweigert und schlief hinterher bis er fast vier war jeden Mittag problemlos zwei Stunden. Sein kleiner großer Bruder musste auch lange in den Schlaf begleitet werden, hat aber seinen Mittagschlaf auch erst eben abgeschafft. Die Zeit mit ausgiebigen Mittagsschläfchen wird schon noch kommen.