Unruhige Nächte
von alasKAgirlApr 12
Ich weiß nicht was den Schlökerich umtreibt, aber er schläft nachts schlecht. Abends braucht er lange bis er einschläft und wenn er nachts wach wird, findet er auch nicht mehr in den Schlaf. An Müdigkeit mangelt es ihm nicht. Wenn ihm abends die Augen schon fast zufallen, reibt er sie sich, setzt sich hin und fängt an Geschichten zu erzählen. Und so kann er damit schon mal eine Stunde verbringen, bevor er endlich seine Augen zumacht. Versucht man ihn wach hinzulegen und den Raum zu verlassen, weint er verzweifelt.
Der Herr Gartenhein war in seinem Schlafverhalten ganz anders, obwohl wir eigentlich nichts anders gemacht haben. Beide haben die ersten Monate tagsüber am liebsten mit Körperkontakt geschlafen. Der Herr Gartenhein hat sein erstes Lebensjahr fast nur wach verbracht. Schon früh hat er ausschließlich im fahrenden Kinderwagen oder nach dem Stillen mal ein Stündchen geschlafen. Später haben wir uns mit ihm hingelegt und ihn festgehalten, bis er geschlafen hat. Mittagschlaf war nie länger als eine Stunde. Aber schon mit gerade einem Jahr hat er manchmal den Mittagschlaf komplett verweigert. Abends war es dafür einfach. Milch getrunken, Augen zu und geschlafen. Mit einem halben Jahr hat er meistens durchgeschlafen und schon mit vier Monaten wollte er nicht mehr in unserem Bett schlafen.
Der Schlökerich schläft tagsüber meistens problemlos. Man legt sich mit ihm hin, er quakt vielleicht noch kurz und schläft dann ein. Wenn er schläft, kann man meistens auch aufstehen ohne dass er wach wird. Oder er schläft auf dem Heimweg vom Kindergarten im Kinderwagen ein. Dann lassen wir ihn draußen stehen und er schläft dort weiter. Abends hält er sich dann krampfhaft wach. Er ist von Anfang an nicht beim Stillen oder Milch trinken eingeschlafen und das passiert ihm auch jetzt nur sehr selten. Beim Einschlafen hat er gerne Körperkontakt oder er möchte einen Anfassen. In seinem Bett hat er zwar auch schon ganze Nächte durchgeschlafen, im Moment wird er schnell wach, wenn er in seinem Bett liegt und jammert dann. In unserem Bett schläft er dann meistens sofort wieder ein. In den letzten Tagen klappt das nun nicht mehr so gut. Diese Nacht hat er sich ab vier Uhr unruhig hin und her gewälzt, gejammert, Schnuller gesucht. Und ich bin dann natürlich auch wach. Um fünf hab ich ihm eine Milch warm gemacht. Nachdem er die getrunken hatte, war er ganz ruhig und ich dachte er schläft ein. Aber schon nach ein paar Minuten ging das Rumgewälze weiter. Um kurz vor sechs habe ich ihn dann mit runter genommen und mit tiefen Augenringen im Wohnzimmer rumlaufen lassen während ich geduscht habe und die Brotdosen für den Herr Gartenhein und mich fertig gemacht habe. Um kurz nach sieben hab ich ihn dann wieder ins Bett gebracht, wo er sofort eingeschlafen ist (und vermutlich noch bis mindestens zehn süß schlummert). Vorgestern nacht hatten wir schon das gleiche Spiel. Da ist er allerdings pünktlich zu meinem Weckerklingeln wieder süß eingeschlummert. Wenn er so weitermacht bin ich in Zukunft die erste die abends im Bett liegt.
Ich weiß nicht, was man machen kann. Irgendwelche Alleineinschlaftrainings sind ja sehr umstritten. Und eigentlich glaube ich auch nicht, dass das was anderes ist als Dressur. Klar hören die Kinder irgendwann auf zu weinen, wenn keiner kommt. Aber eigentlich möchte ich nicht, dass meine Kinder denken ich würde ihr Weinen ignorieren. Und es gibt auch ganz klar Unterschiede zwischen weinen und jammern. Jammern würde ich ihn schon lassen. Einschlafen und allein schlafen lernen die Kinder irgendwann. Auch Kinder, die die ersten Jahre im Familienbett verbringen, schlafen irgendwann im eigenen Bett, ohne dass man sie ausquartiert hat. Und ebenso wenig, wie man Kindern laufen oder sprechen beibringen kann, kann man ihnen Einschlafen beibringen. Man würde Eltern deren Kind noch nicht läuft ja auch nicht raten das Kind einfach nicht mehr zu tragen, dann würde es schon selbst laufen. Demnach bleibt nur zu hoffen, dass der Schlökerich das Einschlafen bald gelernt hat. Oder dass es nur eine Phase ist. (Vielleicht liegt auch irgendwas in der Luft (der Frühling vielleicht?). Der Herr Gartenhein war in den letzten Nächten auch immer einmal kurz wach, obwohl er eigentlich durchschläft.)
6 Kommentare
Kommentar von bullion am 12. April 2013 um 11:05
Puh. Ja, das mit dem Schlafen ist so ein Thema. Wir hatten bisher glücklicherweise Glück mit unseren Kids – auch wenn es nicht immer leicht war und wir auch sehr unruhige/schlaflose Nächte kennen.
Wir haben stets versucht unsere Kleinen recht regelmäßig – soweit es ging – so zwischen 19h und 20h hinzulegen und sie von Anfang an alleine schlafen zu lassen. Natürlich sind wir dadurch viele Abende in der Zeit bis wir selbst ins Bett gegangen sind, 20-30 Mal gerannt, doch nach ein paar Wochen hatte es sich bereits relativ gut eingespielt. Unser Kleiner ist inzwischen 5 Monate und schläft seit ca. 1 Monat durch (d.h. von ca. 20h bis ca. 5:30h; Krankheitszeiten ausgenommen). Wenn er 6 Monate ist wollen wir ihn mit seiner großen Schwester (fast 3 Jahre) ins Zimmer stecken. Sie freut sich schon (O-Ton: Dann muss ich nicht mehr alleine schlafen!). Das wird noch einmal spannend.
Die allgemeingültige Lösung gibt es wohl nicht und jedes Kind ist eben auch anders. Außerdem gibt es so schlaflose Phasen wohl immer mal. Hatten wir auch zu genüge, doch waren die nach einer knappen Woche meist wieder beendet.
Kommentar von AnJu am 12. April 2013 um 11:16
Ich hoffe auch, dass sich die nächtlichen Wachphasen wieder legen. Er hat sonst eigentlich ganz gut geschlafen (nur eben meistens in unserem Bett). Ich habe schon überlegt die Routinen zu ändern, damit er abends besser einschläft. Z.B. die Milch nicht mehr im Bett trinken lassen sondern ihn erst nach dem Milchtrinken ins Bett zu bringen. Vielleicht hat er sich jetzt einfach schon dran gewöhnt abends nach der Milch noch eine Stunde eine Vorstellung zu geben. Oder er genießt einfach die ungeteilte Aufmerksamkeit, wenn sein Bruder schon schläft.
Kommentar von bullion am 12. April 2013 um 11:42
Ist bestimmt – wie so oft – eine Mischung aus verschiedenen Auslösern. Unsere beiden haben (noch) nie bei uns im Bett geschlafen, deshalb kann ich zu dem Thema auch gar nichts sagen. Die Große war immer zu unruhig und konnte nicht einschlafen. Sie braucht irgendwie ihr eigenes Bett. Und den Kleinen holen wir nur rüber, wenn er zu unruhig ist und nicht mehr in seinem eigenen Bett liegen mag. Ist dann meist irgendwann nach 5h und dann kann er bei uns meist noch ein wenig weiterschlafen.
Nach der letzten Flasche etwas Zeit geben, hat bei uns ganz gut funktioniert. Außer er schläft dabei ein. Aber das Ganze ist wohl wie bei jeder Phase – hat man eine „Lösung“ gefunden, kommt schon die nächste Phase und wieder alles ist anders.
Ich habe ja früher echt gerne und lang geschlafen. Heute bin ich schon froh, wenn ich auf so 6 Stunden komme. Man gewöhnt sich also an alles…
Kommentar von alasKAgirl am 12. April 2013 um 12:41
6 Stunden wären ein Traum…
Pingback von Schub, schub, schubidu :alasKAgirl am 17. April 2013 um 10:45
[…] Schlökerich hat einen Entwicklungsschub gemacht. Das war wohl der Grund für die unruhigen Nächte letzte Woche. Seit ein paar Tagen ist er plötzlich viel mehr Kind und kaum noch Baby. Autos werden […]
Pingback von Wenn Kinder selbständig werden :alasKAgirl am 29. Mai 2013 um 13:25
[…] Einschlafen, das leidige Thema, kann er plötzlich. Ohne, dass wir ihn haben in seinem Bettchen alleine plärren lassen. Von […]