Auch im neuen Jahr fragt Frau Brüllen wieder jeden 5. was wir den ganzen Tag so gemacht haben.

Ich stehe irgendwann zwischen neun und halb zehn auf. Freiwillig. Die letzten Tage war es meistens später. Ferien und so. Die Kinder sind kurz vorher aufgestanden und spielen mit der Switch, die sie sich diese Woche von ihrem Weihnachtsgeld gekauft haben. Ich falte als erstes die trockene Wäsche und hänge nasse auf. Dann räume ich die Spülmaschine aus und fange an Frühstück zu machen. Nach zwei Mal Neujahrsbrezeln und einmal Waffeln zum Frühstück, gibt es heute schnödes Brot, Toast und Eier. D. steht auch auf. Ich wollte heute endlich Mal wieder Sport machen, nachdem ich tagelang erkältet und unfit war. Das mache ich dann auch. Außerdem mache ich unsere Verabredung zum Schlittschuhfahren morgen fest und google nach Augenärzten und Kieferorthopäden.

Um 14 Uhr geht Sohn1 seinen Freund besuchen. Die anderen hängen noch im Schlafanzug rum. Ich dusche und ziehe mich an. Sohn3 spielt Playmobil, Sohn2 hat sich nach oben verzogen. Er muss noch ein paar Seiten in seinem Schreibschriftheft bearbeiten. Ich tippe ein paar Tagebucheinträge der letzten Tage in mein Handy. Normalerweise mache ich das morgens im Bus, aber im Moment habe ich Urlaub und fahren deshalb auch nicht Bus. Sohn2 kommt wieder runter. Er hat Hunger und will noch eine Runde zocken. D. zockt mit beiden Jungs, bis ich vorschlage Harry Potter 1 anzuschauen. An Silvester haben wir Harry Potter 3 gesehen und am Tag danach Harry Potter 4 (ja, da haben sie sich etwas gegruselt). Sohn2 wollte jetzt gerne auch 1 und 2 sehen und da Sohn1, der sie schon kennt, nicht da ist, bietet es sich an. Sohn3 hat sich ein Lager im Bad gebaut, in dem er sich Fönen lässt. Mit den frisch gewaschen Handtüchern, was ich in meiner Urlaubsgelassenheit einfach ignorieren kann. Zum Film kommt er dann dazu und ist völlig begeistert. Erstaunlich, was der fast 20 Jahre alte Film noch für eine Wirkung entfaltet. (Ich kann mich erinnern, wie wir in den 90ern Easy Rider angeschaut und uns dabei tödlich gelangweilt haben. Funktioniert wohl nicht immer.)

Die Kinder verlangen Popcorn, also mache ich schnell welches. Einmal salzig und einmal süß. So oldschool im Topf und ohne karamellisieren. Einfach Popcornmais in etwas Öl auf den Herz und kurz warten. Heiß mit Salz/Pfeffer oder Zucker bestreuen und fertig. Schmeckt nicht wie im Kino, aber die Kinder mögen es.

Nach dem Film fängt D. an Pizzateig vorzubereiten. Ich gehe mit den Jungs hoch. Sohn2 hat noch nicht alles fertig geschrieben. Ich versuche mit Sohn3 ein Logikpuzzle zu lösen. Dann schaue ich ihm beim Spielen zu. Er baut ein Haus aus Holzklötzen für Zak Storm und reißt es mit seinem Kran wieder ein. Dann schenkt er mir Brezeln aus seinem Kaufladen, aber nur eine, sonst wird er gefeuert, sagt er. Sohn2 verkündet, dass er auch kurz spielen muss, bevor er weiter schreiben kann. Mir wurst. Bis zum Abendessen hat er das Tagespensum geschafft. Sohn1 kommt heim. Wir essen. Sohn1 muss auch noch was für die Schule aufschreiben und sucht 20 Minuten seinen Füller. Ich gehe noch eine halbe Stunde eine Pokémonrunde drehen. Sohn3 malt Briefe für die Verwandtschaft und Sohn1 darf noch 20 Minuten an die Switch.

Um kurz vor zehn schicken wir alle nach oben. Schlafanzüge und Zähne putzen. Dann ins Bett. Ab morgen muss das wieder alles früher stattfinden. Schade, ich mag die Weihnachtsferien mit dem traditionellen Rumgegammel.

In der Waschmaschine wartet noch Wäsche zum Aufhängen und dann rufen Sofa und Buch.