Mein Tag beginnt um 3:40 Uhr, als der Julijunge wach wird und Hunger hat. Leider schläft er nach dem Stillen nicht ein, sondern ist wach. Um viertel nach vier gehe ich mit ihm nach unten, damit er nicht noch den Rest der Bande wachbrabbelt. Er spielt auf dem Boden, ich döse auf dem Sofa. Irgendwann ist er wieder müde, will auf den Arm, findet seinen Daumen und schläft ein. Um viertel nach fünf sind wir wieder im Bett. Ich stelle den Wecker zwanzig Minuten nach hinten und schlafe noch ein Stündchen. Nach zweimal snoozen stehe ich um 6:36 auf. Dann duschen, anziehen, Vesper machen, den Herr Gartenhein wecken. Der Herr Gartenhein unterhält mich beim Kaffee machen und Gemüse schnippeln. Dann frühstücken wir. Ich Kaffee und Brötchen, er Joghurt. Gerade als wir gehen wollen, kommt der Schlökerich die Treppe runter. Ich befürchte großes „Auch mit“-Theater. Das bleibt zum Glück aus. Ich sage D. Bescheid und verlasse mit dem Herr Gartenhein das Haus. Um kurz nach acht sind wir im Kindergarten und ich dann um viertel vor neun bei der Arbeit.
Ich widme mich ein „paar“ Messdaten, kämpfe erst mit Excel, dass sich weigert das Zahlenformat von 26.000 Zeilen gleichzeitig zu andern. Freund Google hilft. Dann kämpfe ich mit Matlab, das sich weigert ein Skript durchlaufen zu lassen. Hier hilft Kaffee. Ich finde den Fehler: Kommas statt Punkte in der Datei. Zwischendurch repariere ich das Sonnenrollo und Rede kurz mit Kolleginnen. Die Stille im Büro ist doch noch sehr ungewohnt. Ich versuche zuhause anzurufen und es geht keiner dran. In meinem Kopf male ich mir Horrorszenarien aus. Letztendlich sind sie nur oben zum Spielen und hören das Telefon nicht. Ich habe die ersten hübschen Bilder der Messdaten fertig und lasse ein weiteres Skript über den Datensatz laufen. Das dauert. Der Kollege, mit dem ich das Büro teile, kommt vom Außendienst zurück und ich packe meine Sachen zusammen.
Um kurz vor zwei bin ich wieder am Kindergarten und sammle den Herr Gartenhein ein. Zuhause krieg ich erstmal Kaffee. Dann hat der Schlökerich die Windel voll und will ins Bett. Ich kuschle ihn in den Schlaf. Anschließend übernehme ich den eingeschlafenen Julijungen und lege mich mit ihm aufs Sofa. Leider schläft er nicht lange und obwohl ich noch liegen bleiben kann, kann ich nicht mehr einschlafen.
Um viertel vor vier wollen der Schlökerich und ich los zum Kinderturnen. Aber der Schlökerich hat plötzlich Fieber. Der Herr Gartenhein auch wieder (nach anderthalb fieberfreien Tagen). Der schläft erstmal auf dem Sofa ein, D. geht einkaufen, der Schlökerich will Spiele spielen. Ich räume die Spülmaschine ein und stelle eine Maschine Wäsche an. Dann gammeln wir Müden (ich und der Julijunge) und Kranken (die großen Jungs) auf dem Sofa rum. D. kocht Abendessen. Der Julijunge ist nach einem Nickerchen wieder bester Laune und ich kann seine Robbtechnik bewundern. Er zieht nicht mit den Armen, sondern hebt den Oberkörper ab und schiebt mit den Beinen. Sieht lustig aus. Die Jungs schauen KiKa und ich vermute nach dem Essen ist heute für alle früh Feierabend. Und morgen bleiben dann wieder alle außer mir zuhause.