Eigentlich will man ja versuchen Kindern nicht nur die klassischen Rollenbilder zu vermittelt. Deshalb wurden auch schon Schulbücher geändert, damit auch mal ein Mann kocht oder eine Frau einen Schraubenzieher benutzt. So sollen die Kinder sehen, dass das normal ist. Aber da gibt’s ja noch diese Kinderlieder und da sind die meisten ganz schlimm. Auf unserer Rolf Zuckowski-CD kommen nicht viele Frauen vor. Eine davon ist die Oma, die für Opa und Enkel kocht und das andere ist eine Henne, die den Osterhase ausbrüten will. Also eine Glucke und eine gute Hausfrau. Wir haben seit einer Woche noch andere CDs, aber auch da sieht es oft nicht besser aus. Da gibt es das Lied Pudl-di-Wudl. Thema der ersten Strophe ist, dass Papa für die Familie kocht. Es riecht seltsam und seine Ausrede ist dann, dass es ein Pudl-di-Wudl ist. Also die Botschaft: wenn Papa kocht gibt es ein Chaos, das in einem Desaster endet. Warum macht sich keiner Gedanken über die Rollenbilder, die in Kinderliedern vermittelt werden? Gerade die kleinen Kinder kriegen doch in der Regel die klassische Rollenverteilung vorgelebt. Warum dann auch noch in den Liedern? Manchmal bin ich schon froh, dass unser Kleiner das umgekehrte als „normal“ lernt.