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Wohnung suchen in S

Wo gibt es eigentlich bezahlbaren Wohnraum für Familien im Großraum Stuttgart? Wir beobachten den Wohnungsmarkt ständig, weil wir längerfristig gerne was größeres und/oder besser gelegenes hätten. Und wenn man nicht ständig schaut, verpasst man vermutlich das einzige gute Angebot. Der Wohnungsmarkt hier ist schrecklich. Schrecklich teuer und von Maklern dominiert. Beinahe die einzigen provisionsfreien Wohnungen bekommt man über Wohnbaugenossenschaften. Die Makler sind dann teilweise noch sehr dreist, wie z.B. das „nette Maklerteam“. Die inserieren Wohnungen in Toplagen zu bezahlbaren Preisen immer ohne genauere Informationen oder Fotos, aber stets mit dem Hinweis auf die „nette Maklerprovision“. Wenn man den Erfahrungsberichten im Netz glauben darf, sind die inserierten Wohnungen immer leider nicht mehr frei, wenn man anruft, aber man könnte etwas vergleichbares gezeigt bekommen, was gerade eben erst reinkam. Und dann zeigt der Makler den Leuten Wohnungen, die sie sich nie hätten anschauen wollen. Ich hab ja keine Ahnung, wie oft er mit der Masche Erfolg hat, aber wenn man sich die Menge der Inserate anschaut, lohnt es sich wohl. Noch mehr ärgert mich aber das Verhalten der Vermieter. Die nehmen sich das Recht heraus über meinen Lebensstil zu entscheiden in einer Form, wie es ihnen nicht zusteht. Der Deal beim Wohnung mieten ist doch der: ich gebe jemandem Geld dafür, dass ich seine Wohnung benutze. Dass die Wohnung benutzt wird, führt zwangsläufig dazu, dass sie an Wert verliert und bestimmte Dinge irgendwann erneuert werden müssen, aber genau deshalb bezahle ich ja für die Nutzung. Viele Vermieter schließen Haustierhaltung von vorneherein aus. Ich verstehe das nicht. Solange man keine Elefanten züchtet, sollte dem Vermieter doch egal sein, ob man ein Haustier hat oder nicht. Solange die Nachbarn nicht gestört werden, sollte es doch auch den Vermieter nicht stören. Für eventuelle Schäden in der Wohnung durch die Tiere, habe man ja schließlich eine Haftpflichtversicherung, die übringens von vielen Vermietern ohnehin gefordert wird. Vermieter holen Schufa-Auskünfte ein, obwohl sie das eigentlich nicht dürfen. Bzw. muss man dem nicht zustimmen, aber dann bekommt man eben die Wohnung nicht. Manche Vermieter wollen in ihren Wohnungen nur Nichtraucher. Vielleicht weil sie Angst haben Böden schneller tauschen zu müssen und öfter zu streichen. Aber das Streichen drücken sie ja ohnehin den Mietern auf. Und wo heutzutage fast überall das Rauchen verboten ist, darf man dann nicht mal mehr seine eigene Wohnung dazu nutzen. Die Höhe finde ich aber die Wohnungsanzeigen, in denen steht, dass nur an kinderlose Paare oder Paare mit maximal einem Kind vermietet wird. Und das bei großen Wohnungen mit vier oder fünf Zimmern, wo ich mich frage, was das kinderlose Paar mit der riesigen Wohnung will. Bei unserer vorletzten Wohnung war unsere härteste Konkurrenz eine alleinerziehende Mutter mit drei Kindern. Die hat dann die Wohnung nicht bekommen, weil die Vermieter der Meinung waren, die Wohnung wäre dafür nicht gut geschnitten. Außerdem wollte die Mutter das Wohnzimmer als Kinderzimmer, das Schlafzimmer als Wohnzimmer und das Kinderzimmer als Schlafzimmer nutzen. Das missfiel den Vermietern und so haben wir (das kinderlose Paar) die Wohnung bekommen. Damals war das gut für uns, aber mir hat es nicht gefallen, wie der Vermieter über die Lebensweise der Frau entscheiden wollte. Man unterschreibt mit dem Mietvertrag schließlich nicht einen Vertrag, in dem steht, wie welche Räume zu nutzen sind. Familien mit mehr als einem Kind als Mieter auszusortieren finde ich sehr diskriminierend. Manchmal wird das mit der Hausgemeinschaft begründet. So nach dem Motto: hier gibt es keine Familien mit vielen Kindern, da passt eine Familie mit mehreren Kindern nicht dazu. Der Schritt dahin, dass Ausländer, Homosexuelle oder Menschen mit der falschen Nasengröße von vorneherein als Mieter ausgeschlossen werden, ist da nicht mehr weit. Passt eben nicht in die Hausgemeinschaft. Vielleicht feiert aber das kinderlose Paar mit dem großen Einkommen, am Wochenende rauschende Fetischpartys in der Wohnung und passt viel schlechter in die Hausgemeinschaft als die Familie mit zwei wohlerzogenen Kindern. (Oder noch schlimmer: sie machen die Kehrwoche nicht!) Klar kann ich Vermietern nicht vorschreiben, wem sie ihre Wohnung geben, aber vielleicht sollten die Vermieter sich wieder auf ihre eigentliche Aufgabe besinnen, nämlich Wohnraum gegen Geld zur Verfügung stellen, ohne dabei entscheiden zu wollen, wie ich in der Wohnung lebe.

Spanienbericht

Wir sind also wieder zurück aus dem Urlaub. Die zwölf Tage sind viel zu schnell vergangen. Anfangs hatten wir Regen, ganz untypisch für Mai an der Costa del Sol. In der zweiten Woche gab’s dann auch viel Sonne und wir haben viel gesehen:

  • den Zoo in Fuengirola: Der Zoo ist zwar sehr klein und der Eintrittspreis von 16 Euro kommt einem etwas überhöht vor, dafür ist der Zoo sehr neu und schön. Da kann die Wilhelma sich mal was abschauen.
  • die Kindernotaufnahme im Krankenhaus der Costa del Sol: ein röchelndes Kleinkind nachts kann einen schon beunruhigen. Im Krankenhaus hat er sich so vorbildlich verhalten, dass ich es kaum glauben konnte. Kein Gejammer bei der Untersuchung. Nicht mal beim in den Hals und in die Ohren schauen. War eine Halsentzündung, die den Hals ein bisschen eng macht und mit einem Schnupfen zusammen schon mal dazu führen kann, dass schlecht Luft durchkommt. Hat er aber ganz gut weggesteckt. Wir hatten länger mit dem Schnupfen zu kämpfen, den wir natürlich auch bekommen haben.
  • Playa el Bombo und den Spielplatz in La Cala: alles fußläufig zu erreichen.
  • die Berge ein Stück im Land: ich bin mitgefahren, als meine Tante Wasser holen gefahren ist. In den Bergen ist eine Quelle und da füllen sie sich Literweise Wasser ab. Sehr still war es in den Bergen. Da fällt einem erstmal auf, wie laut es an der Küste durch das Meer und vor allem die Autobahn an der Küste entlang ist.
  • Cabopino: auch an der völlig verbauten Costa del Sol gibt es einen Strand mit Dünen dahinter. Hier hört man auch die Autobahn nicht, der Sand ist schön fein und weiß und es geht sehr flach ins Wasser.
  • Tarifa: Mittelmeer und Atlantik gleichzeitig sehen kann man in Tarifa. Der Atlantikstrand ist atemberaubend. Wenn das Wasser nur etwas wärmer wäre und der Wind weniger stark. Afrika kann man auch sehen von Tarifa aus.
  • den Tivoli in Benalmadena: Vor einigen Jahren waren wir mal Last Minute zu viert an der Costa del Sol. Damals haben wir den Vergnügungspark Tivoli besucht. Sehr klein, aber irgendwie lustig. Den wollten wir uns nochmal anschauen. Wir hatten sogar Freikarten für den Eintritt. Allerdings kann man mit dem Eintritt allein nichts anfangen, weil man für die Fahrgeschäfte wieder extra zahlen muss. Der Kleine hat das System nicht so richtig verstanden. Er wollte nach der Fahrt nicht mehr aussteigen aus dem Karussel, sondern sich lieber einen anderen Sitzplatz suchen. Und dass er zu klein für die Achterbahn und das Riesenrad ist, wollte er auch nicht einsehen. Nächstes Mal dann.
  • Marbella bei Regen: Hier haben wir einen meiner Kollegen getroffen. Es gab immer wieder Regengüsse. Der Kleine hat sich beim Rutschen die Hose so durchweicht, dass wir ihm eine neue kaufen mussten. Wir sind nämlich Rabeneltern und hatten keine zweite Hose dabei. Aber wer kann schon sagen, dass er eine Hose aus Marbella hat?!

Außerdem sind wir viel gelaufen, haben viele Supermärkte und Internetcafés kennengelernt. Der Kleine hat sich aus der CD-Sammlung seiner Uromi Klaus & Klaus als Favorit ausgewählt. Nach drei Tagen wurde es sehr nervig und nach vier Tagen war es nicht mehr zu ertragen. Ich hab ihm anderes angeboten (auch Weihnachtslieder), aber erst als meine Tante die Beach Boys brachte, war er zufrieden. Beach Boys höre ich sogar gerne, von Klaus & Klaus habe ich für den Rest meines Lebens genug. Meine Männer sind beide schön braun geworden, ich nur ein bisschen. Fliegen mit Kind hat wieder ganz gut geklappt. Sogar der Abflug um 5:50 Uhr ging reibungslos. Auf dem Hinflug hat der Kleine etwas geschlafen, auf dem Rückflug hat er brav gesessen und ist erst im Landeanflug eingenickt. Jetzt sind wir wieder zuhause. Die Katzen haben wir auch schon abgeholt. Die Katze jammert ganz kläglich. Ich glaube, sie wäre lieber in der Katzenpension geblieben, wo es keine Kleinkinder gibt. Ich hoffe sie gewöhnt sich schnell wieder ein.

Auf dem Balkon hängen drei Maschinen Wäsche, die vierte mach ich gleich an. Drei Kästen Salat haben wir gestern gepflanzt, außerdem Paprika und Melone. Mal sehen was draus wird. Heute nachmittag fliege ich gleich wieder weg zu einer Tagung. Also mal wieder Koffer packen.

Gespräche an der S-Bahnhaltestelle

Eine Frau kommt mit einer Fahrkarte auf eine andere Frau zu und sagt: „Du, ich hab mal so ä Viererkärtle gnomme.“ Die andere antwortet: „Warum das denn!? Wir fliegen dieses Jahr doch nicht mehr.“ Wenn man auf Menschen trifft, die nur dann öffentliche Verkehrsmittel benutzen, wenn sie zu geizig sind die Parkgebühren am Flughafen zu bezahlen, kann man sicher sein, wieder in S zu sein.

Das mit den Autos

Als wir noch in KA wohnten, kannte ich wenig Leute mit eigenem Auto. Sogar Leute mit gutem Einkommen verzichten darauf. Und wer doch ein Auto hat, der nutzt es selten, weil man mit dem Rad oder öffentlichen Verkehrsmitteln meistens besser bedient ist. Seit wir in den Großraum Stuttgart gezogen sind, werden wir permanent mit großen Augen angeschaut, wenn wir erzählen kein Auto zu haben. Besonders beliebt ist die erstaunte Nachfrage „Ja, gar keins?“ Nein, gar keins. Oder doch, viele kleine Spielzeugautos und ein Bobbycar. Neulich kam ich mit Kollegen wieder darauf, als sie das Problem erläuterten, dass die Klappboxen immer im falschen Auto oder zuhause sind, wenn man mit dem Einkäufen ratlos vorm Auto steht. Ich erzähle dann immer, das wir das Problem so nicht haben. Gerne werden wir dann gefragt, wie wir Getränke kaufen. Ganz einfach, wir tragen die. Klar kommt es oft vor, dass wir dann vier Liter Milch, vier Liter Saft und neun Liter Sprudel nach Hause tragen müssen (dazu evtl. dann noch 2 kg Karotten, 1kg Mehl, 1 kg Äpfel und der restliche übliche Einkauf). Aber ein paar Liter passen unten in den Kinderwagen. Und ansonsten habe ich eben einen Mann mit sehr muskelbepackten Armen (ganz ohne Fitnessstudio). Wir laufen ungefähr zehn Minuten zum Aldi oder Rewe. Die Entfernung ist gerade noch annehmbar. „Wir können ohne Auto nicht einkaufen, weil es bei uns gar keinen Laden gibt.“ Auch das hört man oft. Ich versuche dann zu erläutern, dass man eben anders planen muss, wenn man sein Leben ohne Auto gestalten möchte. Wir haben uns eine Wohnung gesucht, von der aus ich mit der S-Bahn direkt zur Arbeit fahren kann. Ohne umsteigen und vor allem ohne den Bus zu benutzen. Busverbindungen sind oft nur halbstündig und wenn die S-Bahn zu spät kommt, verpasst man den Anschluss. Bis zu zwanzig Laufminuten zur S-Bahn-Haltestelle wären akzeptabel gewesen (aktuell habe ich 6 Minuten). Das nächste Kriterium waren dann die Einkaufsmöglichkeiten. Wo gibt es Lebensmittel, wo einen Drogeriemarkt. Auch hier sollte die Laufentfernung nicht mehr als fünfzehn Minuten sein, wobei natürlich vor allem die Lebensmittel wichtig sind. Auch ist wichtig, wie die Wohnung bezüglich der Einkaufsmöglichkeiten liegt. Es ist vielleicht schön auf dem Berg zu wohnen, aber es ist sehr ungeschickt, wenn man die 17 Liter Getränke da hoch tragen muss, bzw. hoch schieben, zusätzlich zum 14 kg Kind. Wenn mir also jemand erzählt, er bräuchte das Auto, weil er ohne Auto nicht einkaufen kann, dann sage ich nur, er hätte auch eine andere Wohnung wählen können. Vermutlich ist unsere Wohnung teurer als eine in einem Kaff ohne Einkaufsmöglichkeit. Die Anschaffung und Haltung eines Autos wäre aber noch teurer. Leider mussten auch wir lernen, dass das Leben im Großraum Stuttgart ohne Auto lange nicht so einfach ist, wie in KA. Z.B. können wir hier nicht ohne Auto zum Tierarzt. Deshalb nutzen wir immer wieder mal das Carsharing. Insgeheim wünsch ich mir manchmal ein Auto, aber noch schöner wäre es, wieder in einer weniger autofixierten Umgebung zu leben.

Zusammenfassung

Der Kleine hat sich endlich entschlossen, dass es doch einfacher ist, wenn er die Sprache verwendet, in der wir auch kommunizieren. Im Moment zwar noch ziemlich einsilbig, aber das wird schon noch. Neulich waren wir auf einer Party. Außer unserem Kleinen waren da noch drei andere kleine Jungs, alle zwischen bald zwei und gerade zwei. Das war ein Spaß. Nach dem einen Tag hatte unserer eine Beule an der Stirn (beim Tanzen frontal mit einem anderen Kind zusammengestoßen), eine aufgeschürfte Stirn und Backe (beim Klettern auf einer Mauer zu zweit ist irgendwann einer runter gefallen, natürlich auf die Seite mit dem Schotterweg, statt auf die Wiese) und überall Sand (einer der Jungs hat sehr freigiebig Sandduschen für alle anderen verteilt). Aber er hatte Spaß. Ich wurde gefragt, ob er überhaupt vor irgendwas Angst hat und ob er auch manchmal weint. Nach dem Zusammenstoß hatte er zwar die Beule an der Stirn, aber das andere Kind hat geweint. Und nach seinem Sturz von der Mauer, wollte er nichtmal auf ein feuchtes Tuch zum Kühlen warten, sondern nach kurzem getröstet werden gleich wieder weiter zum Fussballspielen.

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Ostern war ruhig und sonnig. Wir waren viel auf dem Spielplatz, auf dem inzwischen auch wieder das Wasser angestellt ist. Das bedeutet, dass wir zur Standardspielplatzausrüstung (Schaufeln, Eimer, Ball, Lastwagen) auch noch Gummistiefel und Wechselklamotten mitnehmen müssen. Die großen Kinder bauen nämlich immer so tolle Staudämme, dass unser Kleiner bis zu den Knien im Wasser steht. Und wenn er dann mit seinen Riesengummistiefeln drin rumrennt, dann legt er sich auch schon mal der Länge nach rein. Leider ist eben doch noch nicht Hochsommer, sondern Frühjahr mit kaltem Wind.

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Heute geht’s in die Heimat. Sommerschuhe bei Ricosta kaufen. In zwei Wochen fliegen wir nämlich nach Spanien, wo hoffentlich schon richtig Sommer ist. Nochmal die billigen Preise ausnutzen, solange der Kleine noch nicht zwei ist. Sehr seltsam schon so früh im Jahr Urlaub zu machen, wo wir sonst eher Septemberurlauber sind.

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Hier war heute morgen Polizei und die Straße abgesperrt. Von weitem sah es aus, als hätten sie auf dem großen Parkplatz gegenüber von uns eine Leiche gefunden. Mal abwarten, ob es mal was dazu zu lesen gibt.

So, ich geh dann mal Sachen für Zuhause packen.

Hier so

Ich bin geblitzt worden. Ich, als Verfechterin von Geschwindigkeitsbegrenzungen! Und das auch noch bei uns in der Straße, wo ich mich immer besonders ärgere, wenn die Leute zu schnell fahren. Mir ist noch immer nicht klar, wie das passieren konnte. Wir kriechen im gemächlichem Schneckentempo, also deutlich langsamer als die anderen Autos, die unsere Straße täglich passieren, in Richtung des Vielzugroßensupermarkts und plötzlich blitzt es. Ich bin völlig irritiert, frage mich was das war und schaue auf den Tacho. 40 zeigt der. Fühlt sich an wie Schneckentempo, hat aber wohl gereicht den Blitzer auszulösen. Ich bin gespannt was jetzt kommt. War ein Auto vom Carsharing, was mich auf der Autobahn mit einem lauten Piepsen daraufhinweist, wenn ich schneller als 135 fahre, aber bei 40 in der 30-Zone nix von sich gibt. Macht Sinn, oder?

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Ich habe seltsame Träume. Heute nacht musste ich unter Aufsicht eines vor meiner Zeit berenteten Kollegen, den ich vielleicht drei mal gesehen habe, unser Wohnzimmer staubsaugen. Mit einem vollen Staubsaugerbeutel und Sand in allen Ecken. Immerhin waren unsere Sofas bestimm 70 cm hoch, so dass man da fast ohne Bücken drunter saugen konnte. Er hat im breitesten schwäbisch Anweisungen und Anekdoten zum besten gegeben. Und ich grübel schon den ganzen Tag, was das wohl bedeuten mag. Zumindest meine Kollegen fanden es sehr erheiternd.

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Der Kater hat Akne. Sowas können Katzen wohl kriegen. Jetzt müssen wir den Rüpelkater täglich mit einer Salbe beschmieren, was er nicht so toll findet. Wir probieren’s mit der alten Hundeerziehungsmasche: hast Du was gut gemacht, gibt’s ein Leckerli. Bin gespannt ob er sich in zwei Tagen freiwillig hinlegt zum Eincremen.

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Fasnacht ging ohne uns rum. Eigentlich wollte ich dem Kleinen gerne die alemannische Fasnet nahebringen, aber dieses Jahr lagt Fasnacht arbeitstechnisch einfach blöd (oder die Arbeit liegt fasnachtstechnisch blöd). Wir wollten wenigstens zum mickrigen goldigen Umzug in Böbelfingen gehen. Ich hab extra den halben Tag freigemacht. Der Kleine hat sich dann aber entschlossen kurz vorher einen dreistündigen Mittagsschlaf anzutreten. Da er die Tage vorher nicht ganz fit erschien, durfte er im warmen Bett liegen bleiben und die Stunden am kalten Straßenrand wurden auf nächstes Jahr verschoben (dann vielleicht bei einem richtigen Umzug). Stattdessen durfte er dann mit uns und dem Kater zum Tierarzt. Auch nicht schlecht, oder?

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Ich fürchte ich werde alt. Ich vergesse Dinge. Z.B. die Geschwindigkeitsbegrenzung in unserer Straße. Ich hab z.B. vergessen den Garagentoröffner mitzunehmen, als ich das Car-Sharing-Auto geholt habe. Gestern morgen hab ich mir meine Handschuhe zurecht gelegt und dann vermeintlich in die Tasche gepackt. Auf dem Weg zur S-Bahn wollte ich die dann anziehen, aber in der Tasche waren sie nicht. Die lagen stattdessen zuhause und ich hatte kalte Hände. Abends sind wir zum Fressnapf gelaufen. Diesmal mit Handschuhen, obwohl es auch ohne gegangen wäre. Da stehen wir also 10 Minuten vor Ladenschluss mit 10 kg Trockenfutter an der Kasse und, tadaaa, ich hab meinen Geldbeutel vergessen. Obwohl ich mir sicher bin, den in die Tasche gepackt zu haben. Auch hier ist mir unklar, wie das passiert ist. Entweder habe ich ihn in die andere Tasche gesteckt oder ich habe ihn aus der anderen Tasche gar nicht rausgenommen, sondern nur das Handy. Jedenfalls bin ich verwirrt. Sowas passiert mir eigentlich nicht. Und dann gleich zweimal an einem Tag? Muss wohl das Alter sein.

Schnee und so

Noch vier Tage Arbeiten bis Weihnachten. Und es schneit mal wieder. Gestern war Tauwetter und der schöne Pulverschnee von vorgestern wurde schwerer nasser Schnee, in dem Laufen fast unmöglich war (an Kinderwagenschieben will ich gar nicht denken). Beim Rumschlittern im Schnee fragte ich mich dann, wo eigentlich die ganzen Kinder sind. Im Sommer sind sie alle auf dem Spielplatz, die Kinder und ihre Eltern. Im Winter sind wir mit dem Kleinen da alleine. Und das sogar, wenn schön Schnee liegt und die Sonne mal scheint. Sollte man nicht meinen, gerade dann kommen alle raus, mit Schneeanzügen und Schlitten? Ist an Schnee denn irgendwas schlimm? Wir haben früher viel im Schnee gespielt. Höhlen gebaut, Schlitten gefahren, Schneeengel gemacht und getobt. Klar ist man hinterher nass und kalt, aber trotzdem macht es Spaß. Und es gibt ja warme Badewannen, Heizungen und heißen Kaffee. Warum also gehen die Eltern nicht raus in den Schnee mit ihren Kindern?

Probleme mit dem Schnee hat dafür die Bahn und davon abgeraten Zug zu fahren, wenn es nicht unbedingt sein muss. So ein Ärger. Da muss ich doch glatt meine Vergnügungsfahrt von Böbelfingen nach Greifswald (11 Stunden, 5 mal umsteigen) abblasen. Scherz. Ich meine, wer fährt denn zum Spaß mit der Bahn und nicht, weil er irgendwo hin muss? Erstaunlicher finde ich aber, dass die Bahn jedes Jahr wieder vom Winter überrascht wird, ebenso wie von Winter- und Frühlingsstürmen und Sommerhitze. Und wie ist das eigentlich in Skandinavien? Bleiben die im Winter einfach zuhause?

Wir fahren dieses Jahr an Weihnachten wieder in meine Heimat. Zum einen, weil ich mir gar nicht vorstellen kann, nicht zuhause zu sein an Weihnachten. Außerdem ist es nicht weit und der Kleine und die Großeltern sind ganz wild drauf sich zu sehen. Ein weiterer Grund ist, dass ich gar nicht weiß, wo wir bei uns einen Weihnachtsbaum hinstellen sollten und mir nicht vorstellen will, was der Kater damit macht. Ich vermute nämlich genau das, was der Kater hier im Video macht. (Ich wundere mich immer wieder, wie sehr Simon’s Cat unserem Kater ähnelt…)

Was mir so im Kopf rumspukt

Wie schneidet man eigentlich einem Kleinkind die Haare? Aufgrund der Locken des Kleinen, konnten wir das noch eine Weile herauszögern. So langsam und vor allem nach dem Waschen und Kämmen trägt er jetzt die Albert Einstein Gedächtnisfrisur, so dass wir nun übers Abschneiden nachdenken. Ohne die Locken würde er schon eine geraume Zeit durch die Fransen blinzeln müssen. Aber wie schneidet man die? Ich kann mir kaum vorstellen einem wachen Kind die Haare zu schneiden. Da grapscht er doch permanent nach der Schere, dreht den Kopf oder haut ab. Schon beim Kämmen läuft man ihm durch die ganze Wohnung hinterher. Die Idee einfach mit dem Langhaarschneider auf 10 mm zu schneiden, finde ich nicht so toll. Ist ja schließlich Winter. Und außerdem, die schönen Locken! Also, wie macht man das? Alternativ können wir auch ein Päckchen rosa Glitzerhaarspangen kaufen, uns von anderen Eltern komisch anschauen lassen und hoffen, dass er uns als Teenager nicht dafür hasst.

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Es schneit. Solange ich keinen Kinderwagen durch den Schnee bewegen muss, finde ich das ganz schön. Es erinnert mich immer ein bisschen an zu Hause. Wenn man jahrelang in der Rheinebene gelebt hat, vergisst man, dass Winter nicht nur grau und regnerisch sein muss. Es kann auch mal schneien und der Schnee kann sogar liegen bleiben. Ich muss dann immer daran denken, wie früher einen Tag das Chaos ausbrach, weil komischerweise im November niemand an einen Wintereinbruch gedacht hatte. Dann stellten sich auf der B31 die LKWs ohne Schneeketten quer oder blieben irgendwo am Randen hängen. Und bei uns kamen keine Busse. Zu Fuß oder mit dem Auto kamen wir dann viel zu spät in die deutlich geleerten Klassenräume. Alle mit einem weiteren Weg konnten ja nicht einfach laufen. Es war aufregend, spannend und manchmal auch nervenaufreibend, wenn z.B. Klassenarbeiten in den ersten zwei Unterrichtsstunden angesetzt waren. Und leider war es nach einem Tag immer vorbei. Am nächsten Tag kamen überall vor sieben Uhr morgens die Räumfahrzeuge, es war geschippt und gestreut, die LKWs hatten Schneeketten und die Busse kamen wieder durch. Wenn man das kennt, ist man immer wieder überrascht, wie schlecht in scheeärmeren Gebieten mit Schnee umgegangen wird. Da liegen dann zwei Zentimeter Schnee und die Autos kriechen im Berufsverkehr mit Sommerreifen über die ungeräumten Straßen. Man vermutet, dass es für 200000 Einwohner nur einen Schneepflug gibt. Sowieso fährt jeder Straßenbahn der kann, weil bei „dem Wetter“ will ja niemand Autofahren. Die Gehwege sind weder geräumt noch gestreut und nach ein paar Tagen ist aus dem bisschen Schnee eine halsbrecherische Eisplattenlandschaft geworden. Da muss ich dann manchmal dran denken, wie wir im ersten Schneewinter mit Führerschein extra losgefahren sind, um zu üben die Kurven mit der Handbremse zu fahren. Und ein bisschen schlittern auf großen Parkplätzen. So konnte man fahren auf Schnee lernen. Und so lernten wir, dass man zwar vorsichtiger fahren muss, es am Ende aber eben doch nur Schnee ist. Nichts womit man nicht klarkommen kann.

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Wir haben am Wochenende The Town angeschaut. Hat mich sehr beeindruckt und mitgerissen. Ben Affleck ist eindeutig in den Rollen am besten, die er sich selbst schreibt. Dabei sollte er bleiben.

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Ich lese immernoch Twilight. Bin heute morgen in der S-Bahn bei der Zeltszene angelangt. Die ist toll, wahrscheinlich die beste Szene im dritten Buch, das im Vergleich zum zweiten Buch auch beim zweiten Mal lesen deutlich schwächer ist. Beim Lesen der Zeltszene fiel mir wieder ein, dass im Vorfeld der Premiere des Films darüber bereits berichtet wurde. Da hieß es, es gäbe eine heiße Szene zu dritt im Zelt und wer weiß, wer weiß… Fand ich damals schon total blöd. Wer die Bücher kennt, weiß, dass es auch in Band drei noch keusch zugeht und wer sie nicht kennt, dem ist der Film doch sowieso egal. Oder hat sich den Film irgendjemand angeschaut, weil er hoffte eine S*xszene mit Bella, Edward und Jacob zu sehen?

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Ich hab mich endlich damit abgefunden, dass Pacey Witter jetzt Peter Bishop heißt und bin jetzt bei der dritten Staffel in Fringe eingestiegen. Gefällt mir. Bei Gelegenheit muss ich mal die ersten beiden Staffeln nachholen.

Laufen

Ich war laufen. Das erste mal seit über vier Monaten. Im Sommer war ich lieber schwimmen, aber seit das Freibad zu ist, hab ich kaum noch was gemacht. Wir waren in Urlaub und dann krank und wieder krank und ich hatte einfach keine Zeit. Jetzt könnt ihr meckern, dass keine Zeit haben nur eine Ausrede ist. Ich sage keine Zeit haben hat was mit Prioritäten setzen zu tun. Und die liegen bei mir einfach anders. Im Moment komme ich zwischen kurz nach fünf und kurz nach halb sechs von der Arbeit nach Hause. Bis der Kleine dann ins Bett geht, haben wir also zweieinhalb bis drei Stunden Zeit. Und da bin ich dann wirklich lieber zu Hause, statt nochmal zum Sport loszudüsen. Es bleibt also nur das Wochenende. Und da nutze ich dann die Zeit, wo der Kleine seinen Mittagsschlaf macht. Letztes Wochenende am Sonntag habe ich angefangen. Nur eine kurze Runde, aber ich hatte erbärmlich Muskelkater am Tag danach. Davon abgesehen ging es aber erstaunlich gut. Vor vier Monaten war es eine echt Quälerei und deshalb bin ich ja dann zum Schwimmen übergegangen. Ich hatte keine Kondition und keine Kraft, auf Asphalt (und was anderes hab ich hier nicht) haben mir nach der halben Runde die Fußgelenke weh getan. Einfach grausam war das. Und jetzt geht es irgendwie wie von alleine. Dieses Wochenende war ich Samstag und Sonntag laufen. Es klappt wieder einfach den Kopf auszuschalten und zu laufen. Meine Beine tun nicht weh und ich bin gestern sogar wieder an meine alten Zeiten rangelaufen. Also an die vor der Schwangerschaft. Ich bin begeistert, weiß aber nicht, woran es liegt, dass laufen plötzlich wieder geht. Sind es die -15kg, der behandelte eklatante Eisenmangel oder das tägliche Treppensteigen, aufgrund der seit WochenMonaten kaputten Rolltreppen an der S-Bahn? Wahrscheinlich alles zusammen. Und jetzt freue ich mich richtig aufs nächste Laufen. Ich hab sogar schon die wirre Idee gehabt, morgens noch früher aufzustehen und laufen zu gehen. Aber dafür müsste der Kleine ja mal zuverlässig um die gleiche Uhrzeit aufwachen und nicht wild zwischen halb sechs und halb acht. Und sowieso: früher aufstehen und joggen?! Hallo!?

9:09

Es ist jetzt 9:09 Uhr. Um 6:02 Uhr wurde ich geweckt. Manchmal frage ich mich, warum der Kleine problemlos bis halb acht schlafen kann, wenn ich aufstehen und zur Arbeit muss und dann, wenn ich „ausschlafen“ kann, um sechs Uhr wach ist. In den letzten drei Stunden hatten wir jetzt schon einige Diskussionen, weil der Kleine lieber auf dem Tisch als am Tisch sitzen will, schon zweimal das Trockenfutter der Katzen ausgekippt hat und jetzt mit dem Playstationcontroller durch die Wohnung rennt. Nebenbei hab ich dann noch versucht einen Brotteig zu machen. Ein neues Rezept mit Bier. Glücklicherweise stand da noch ein Bier, dass ich dann auch genommen habe. Beim Kneten machte mich dann der süßliche Geruch stutzig. Ich hab dann nochmal an der Flasche gerochen und es war keine Bier sondern Radler. Blöd diese Flaschen, wo das Etikett nicht mehr dran ist. Jetzt ist der Teig im Müll, weil ich das Experiment „Radler im Brot“ dann doch nicht wagen wollte. Jetzt geh ich mal die Controller retten, er hat schon wieder einen…