Jedes Jahr wenn der Juni losgeht, frage ich mich, ob ich eigentlich hier schon geschrieben habe, wie sehr der Juni der beste Montag des Jahres ist. Wie es scheint, habe ich das noch nicht erläutert!
Der Juni ist nicht nur der beste Monat, weil ich da Geburtstag habe, sondern vor allem deshalb, weil er den Sommer verheißt. Im Juni ist der Sommer noch unverbraucht. Alles ist satt grün und noch frisch. Der Raps ist durch, die Kornfelder sind ein grünes Meer, der Mohn scheint rot am Wegesrand und der ganze Garten riecht nach Holunderblüte. Im Juni sind die Tage beinahe unendlich. Fast jeden Tag geht die Sonne später als am Vortag und beim Aufstehen ist es schon ewig hell. Im Juni liegt der ganze Sommer noch vor uns und die Möglichkeit auf einen unsagbar tollen Sommer steht offen. Was macht da ein Regentag, wenn der Sommer doch gerade erst beginnt? Der Juni riecht nach frisch gemähtem Heu und schmeckt nach Erdbeeren. Im Juni packt man zum ersten Mal die Sandalen aus und tauscht die langen gegen die kurzen Hosen, hoffentlich bis Oktober. Der Juni ist die Entschädigung für den ganzen verdammten dunklen und kalten Winter. Und deshalb ist der Juni der beste Monat des Jahres!
Wie jeden 5. fragt Frau Brüllen was wir den ganzen Tag gemacht haben.
Mein Wecker klingelt um 6 Uhr und ich stehe auch kurz danach auf. Als erstes dusche ich, dann mache ich Toast und schneide Obst für die Brotdosen. Um kurz nach halb sieben kommt Sohn2 runter. Er ist von alleine wach geworden. Normalerweise muss ich ihn mehrfach wecken. Er frühstückt und macht sich fertig für die Schule. Um sieben muss er los. Anschließend wecke ich Sohn3 und bereite noch mein Mittagessen vor. Sohn1 hat zur zweiten Stunde, ist aber auch schon wach. Sohn3 und ich müssen um 7:30 los. Es wird etwas spät und ich muss mich beeilen. Der Bus steht schon da, als ich zur Haltestelle komme. Er ist zu früh und fährt auch zu früh ab. Puh, Glück gehabt.
Ich habe um acht einen Termin mit der Schulleitung in der Schule der großen Söhne. Ich bin seit Oktober Elternbeiratsvorsitzende und wir haben regelmäßig Termine zum Besprechen aktueller Themen.
Anschließend fahre ich mit der S-Bahn ins Büro. Ich bin gegen 10 da und bespreche ein paar Dinge mit meinem einen Mitarbeiter, der heute da ist. Um halb elf kommt ein Student vorbei, der ein bisschen mit seiner Arbeit hintendran ist. Er ist guter Dinge, dass er das noch hinkriegt. Wir werden sehen.
Anschließend esse ich was, lese ein Abstract Korrektur und kümmere mich um liegengebliebene E-Mails von gestern. Da war ich ganztägig in einem Workshop. Eine Tätigkeitsbeschreibung für eine neue Mitarbeiterin muss ich auch noch schreiben. Eigentlich liegt hier auch noch ein wichtiger Projektantrag, aber da komme ich leider nicht mehr dazu. Ich rufe Sohn2 an, dass ich es nicht rechtzeitig schaffe, um ihn zum Klavierunterricht zu begleiten. Das hat sich irgendwie so etabliert, dass wir da zusammen hin laufen, ich dann eine halbe Stunde was anderes mache, z.B. in die Bücherei gehen und wir dann wieder zusammen nach Hause laufen. Heute klappt das leider nicht.
Ich bin um kurz vor halb sechs zuhause, sortiere kurz die Wäsche und laufe dann im Regen los, um Sohn2 abzuholen. Sohn1 ruft an und will vom Gym abgeholt werden. Ich sage ihm ich kann nicht und D. ist auch unterwegs. Also müssen sie anders heim kommen. Wir machen dann gemeinsam einen Regenspaziergang zurück. Zuhause fange ich an zu waschen und muss ich noch ein paar E-Mails in meiner Funktion als Elternbeirätin schreiben. D. kauft ein und macht Abendessen. Anschließend sollen sich die Kinder bettfertig machen. Ich hänge noch die Wäsche auf und dann ist Feierabend. Wir fangen endlich an die dritte Staffel von Star Trek Picard zu schauen.